DIE UMWELT-KILLER
d.a. Kein Tag ohne Klimahysterie; kein Tag ohne haltlose, unfundierte Übertreibungen! So heisst es bei der hinsichtlich der für uns aufbereiteten Weisungen führenden UNO-Institution IPCC, dem Intergovernmental Panel on Climate Change, längst unisono, dass das Klima den Weltfrieden gefährdet..... mehr...
ARTIKEL
Afghanistan - ein unvermindertes Inferno19.10.2008 15:37
politonline d.a. Wie nicht anders zu erwarten, haben 442 Abgeordnete des deutschen Bundestags für einen verlängerten Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr gestimmt, obwohl man dort sehr genau weiss, wie unpopulär dieser ist. »Deshalb«, führt Ch. Kneffel aus [1], »tut man auch alles, um ihn möglichst aus der öffentlichen Diskussion herauszuhalten. Auch aus dem Bundestagswahlkampf. Das war jedenfalls der Grund, warum die Verlängerung des ISAF-Mandats diesmal um 14 statt wie üblich 12 Monate erfolgte.«
Diese
Entscheidung, schreibt H. G. Vogelsang, »ist eine Fehlentscheidung,
denn die Welt entspricht nicht der westlichen Propaganda und dagegen sind
zunächst mehr als zwei Drittel des deutschen Souveräns. Dagegen sind sodann
Rußland und Asien, die sehr wohl wissen, daß sie auf der US-Vernichtungsliste
folgen sollen. Dagegen ist das muslimische Lager. Das sind 1,3 Milliarden
Menschen. Dagegen ist selbstverständlich auch die Christenheit, wenn auch
leider weniger vehement. Und dagegen ist die Mehrheit der Bevölkerung in Europa
und in der USA. Wir bedauern die SoldatInnen, die der Doktrin der untergehenden
Weltmacht USA geopfert werden sollen.Mancher von ihnen wird
die Heimat nicht wiedersehen. Aber - es ist ihre freie Entscheidung. Niemand
kann zu einem völkerrechtswidrigen Einsatz gezwungen werden.«
Es sei hier an eine bereits im
November 2006 vom damaligen US-Botschafter für Kabul, Ronald Neumann, ausgesprochene Forderung
erinnert, an der sich offensichtlich nichts geändert hat: »Die Deutschen sollten mitkämpfen, und
auch mitsterben, wenn nötig.« Bei der
Übernahme der zuvor von Norwegen angeführten Schnellen Eingreiftruppe im
Norden Afghanistans am 30. Juni dieses Jahres durch die Bundeswehr erklärte der
bisherige Kommandeur Solberg, daß die deutschen Soldaten damit rechnen müßten,
eigene Verluste zu erleiden, aber auch selbst zu töten. Gleich,
ob man die brutal hohe Zahl der Opfer der Massaker oder die fortgesetzten
Angriffe auf zivile Ziele betrachtet, beide Aussagen
werden hierdurch vollzogen. Von Gefangennahme ist kaum mehr die Rede.
Kritik an der NATO selbst wird generell selten geäussert. Wenigstens erfolgte
eine solche im März dieses Jahres durch den CDU-Politiker Willy Wimmer, der
erklärte, dass sich die Militärallianz »seit dem Fall der Mauer von einem
Verteidigungsbündnis zu einem globalen Einsatzkommando« entwickelt hat, »ohne
daß die Menschen in den NATO-Mitgliedstaaten dabei eine Einwirkungsmöglichkeit
gehabt hätten«. Auch das ist ein Spiegel unserer Demokratie, die immer wieder den
Eindruck hinterläßt, daß die Mehrheit der uns Regierenden konsequent weghört,
wenn aufgezeigt wird, wie wir übergangen werden. Hinsichtlich
der Afghanistan-Politik legte Wimmer im August 2007 folgendes dar: »Wir müssen
feststellen, daß die Situation in Afghanistan aus dem Ruder gelaufen ist. Die
Taliban, aber auch die terroristische Organisation Al Qaida, hätten ohne die
Unterstützung der USA, Saudi-Arabiens
und Pakistans nie entstehen können. Die Amerikaner haben sich ihre Bedrohung selbst
geschaffen. [Anmerk. Auch das ist schon hundertfach gedruckt und gesagt
worden - sichtlich ohne irgendeine Wirkung]. Präsident Karzai hat mir vor
wenigen Wochen unter sechs Augen gesagt, daß die Amerikaner den Krieg vor drei
Jahren zu Ende bringen können hätten. Ich stelle mir die Frage, warum
das nicht geschehen ist. …. Wenn wir heute vor einer Bedrohung stehen,
die gleichwohl größer ist als noch vor 5 Jahren, dann kann etwas mit der
Politik nicht stimmen. Vielmehr müssen wir uns fragen, welcher unserer
Bündnispartner welche Interessen im Zusammenhang mit dem Krieg in Afghanistan
hat. Ich komme viel in der Welt herum und konnte schon in den 90er Jahren
feststellen, daß die USA ein strategisches Interesse an dieser Region hatte:
von der Frage ausgehend, wie aus Zentralasien Erdgas und Erdöl zur Versorgung
Indiens herangezogen werden kann - und zwar nach Möglichkeit unter Vermeidung
von Trassen, die durch den Iran führen. Mir stellt sich die Frage, ob man uns
aus diesen übergeordneten strategischen Gründen für Jahrzehnte in Afghanistan
binden will.« In Ergänzung dieser Sicht der
Dinge veröffentlichen wir nachfolgend den neuesten Beitrag von Christoph
R. Hörstel. Anmerken möchten wir noch, daß sich der Ausdruck »Enduring Freedom«
für den Krieg in Afghanisan als wohl die perverseste Charakterisierung der
fortschreitenden Verwüstung dieses Landes bezeichnen läßt.
Afghanistan in Blut und Chaos: Urteil eines Augenzeugen: Das Experiment
ist gescheitert - Von Christoph R. Hörstel
Am heutigen Donnerstag [16.10.08] wird der Bundestag das
Mandat für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan verlängern, diesmal um 14 statt
um 12 Monate - über die Bundestagswahl im nächsten Jahr hinaus [Anmerk.: was
bereits erfolgt ist]. Überdies wird das Kontingent von 3500 auf 4500 Soldaten
aufgestockt. Dabei zeigt der Verlauf des sieben Jahre dauernden Krieges, daß
sich die Kämpfe mit jeder Aufstockung der internationalen Truppen ausgeweitet
haben. Aus unmittelbarer Erfahrung berichtet der Autor des folgenden Beitrags.
Im Herbst 2001, als ich der einzige westliche
Fernsehkorrespondent mit einem freien Visum der Taliban in Afghanistan war, sah
ich reichlich Beweise dafür, daß die Luftwaffe der USA absichtlich zivile
Ziele angriff. Meine anschließende Beratertätigkeit für Afghanistans
Vizepräsidenten Haji Abdul Qadeer endete, als Qadeer 2002 ermordet wurde.
Ergebnis der Beratung seines Bruders, Haji Din Mohammad, in dessen Eigenschaft
als Gouverneur der Provinz Nangarhar, war eine neue Methode der Ausarbeitung
einer Entwicklungsstrategie für eine afghanische Provinz mit voller
Unterstützung der gesamten Provinzregierung. Führende Mitarbeiter der
UN-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA), der Zivil-Militärischen
Zusammenarbeit (CIMIC) und verschiedenen Nichtregierungsorganisationen waren anwesend.
Doch westliche Offizielle ließen keinerlei Neigung erkennen, die Erfahrung in
anderen Landesteilen anzuwenden.
Skandalös ist der Missbrauch von Entwicklungshilfegeldern für
die Zahlung von Beraterhonoraren, die 1000 US-$ pro Tag ausmachen, für unkoordinierte
Projekte und für Rückflüsse an Geberländer, die bis zu 40 % ausmachen. So
werden auch im kommenden Winter in abgelegenen Seitentälern wieder viele
Afghanen verhungern. In Kursen für ausgewählte Führungskräfte der
deutschen ISAF-Truppe habe ich die Interessen der USA in der Region so
beschrieben: China und Iran sollen eingekreist, Russland soll eingedämmt
werden. Auch um der Kontrolle von Öl- und Gaspipelines willen versuchen die
USA, sich die Beherrschung Zentralasiens auf lange Zeit zu sichern - durch
»Terrormanagement«. So heißt die zynische Strategie, die islamische
Widerstandsbewegung mit Hilfe pakistanischer Geheimdienste gezielt zu
unterstützen, um einen Vorwand für wachsende Truppenpräsenz zu haben. Keiner
der zuhörenden Generäle hat je widersprochen. Daß die Bundesregierung seit Jahr
und Tag über dieses Verfahren informiert ist, bestätigte mir unlängst ein
hochrangiger Mitarbeiter mit Zugang zu den wöchentlichen Lageberichten der
Geheimdienste. Das wohl schockierendste Verbrechen ist die offen erklärte Anwendung von
Uranwaffen, vor allem durch die USA. Diese Waffen verursachen bei den
betroffenen Menschen genetische Defekte - die Folge sind hunderte, wenn nicht
tausende schwer geschädigter Kinder- oder führen zu einem langsamen Tod. Das ist
ein Kriegsverbrechen, das ich als »stillen Völkermord« bezeichne. Sämtliche
(auch westliche!) Krankenhäuser in Kabul weigern sich, entgegen dem
hippokratischen Eid ihrer Ärzteschaft, Nachweise durch Gewebeproben zu sichern.
Die USA verfolgen ganz offenbar eine Eskalationsstrategie.
Dazu gehört, daß Drogenwarlords mündlich und täglich widerrufbar lizenziert und
von der NATO dazu eingesetzt werden, das Land zu beherrschen und die
Bevölkerung zu unterdrücken. Auch Deutschland beteiligt sich an diesem Geschäft,
um die eigenen Truppen vor Taliban-Attacken zu schützen. Während die
Besatzerstaaten über die Ausbildung der afghanischen Polizei nachdenken, ist
eben diese Polizei heftig im Drogengeschäft engagiert - bis hinauf zum
Minister. Die afghanische Organisation »Tribal Liaison Office« (TLO) sagt, daß
»niemand Distriktchef der Polizei werden kann, ohne daß der örtliche
Drogenwarlord genickt hat«. Teile der NATO-Streitkräfte wollen jetzt gegen
Drogenwarlords vorgehen. Sie werden freilich versuchen, nur gegen diejenigen
vorzugehen, die allzu intensiv mit den Taliban zusammenarbeiten. Und schon bei
dieser Auswahl werden sie fürchterlich scheitern und das Chaos komplettieren.
Auf diese Weise verfolgen die USA und ihre Verbündeten die Strategie, jede noch
existierende oder überlebende Form von Ordnung zu unterminieren, einschließlich
des jahrhundertealten paschtunischen Stammesgesetzes »Paschtunwali«. Mord,
Folter und willkürliche Verhaftungen durch Sicherheitskräfte sind weit
verbreitet, kein Ministerium ist frei von Korruption, die Kabuler
Verwaltung ist eine Scheininstitution. Es gibt weder Sicherheit noch
Gerechtigkeit. In der Nationalarmee (ANA) halten sich die Zahlen von
Rekrutierung und Desertion auf niedrigem Niveau die Waage. Eine Lösung für die
Konfliktsituation am Hindukusch gibt es nur in Zeiteinheit mit einem
Lösungsplan für Pakistan. In Afghanistan müssen die US-Operation »Enduring
Freedom« (OEF) gestoppt, das ISAF-Mandat scharf limitiert und die
Entwicklungshilfe mindestens verdreifacht werden. Alle ausländischen Truppen
sind binnen fünf Jahren stufenweise abzuziehen. Eine afghanische Lösung für
Afghanistan erfordert ein weltweites Verbot der Einmischung (mit
UN-Sanktionsmöglichkeiten) und Kontakte mit allen Beteiligten, einschließlich
der Taliban.