Wo bleibt bei einem Beitritt der Schweiz zu Schengen die Selbstbestimmung?

Momentan liest man sehr viel über die Vorteile eines Schengen-Beitritts. Doch besteht Schengen nur aus den Bereichen Sicherheit, Abbau der Grenzkontrollen und Visa? Man bekommt diesen Eindruck, wenn man die Argumente der Befürworter verfolgt. Auch die Gegner setzen voll auf das Sicherheitsargument. Um was geht es bei Schengen denn eigentlich genau?

Schengen kann auf keinen Fall auf die erwähnten Punkte beschränkt werden. Schengen ist viel umfassender. Es handelt sich um ein 500seitiges Vertragswerk. Bei einer Annahme müssten acht (8!) Bundesgesetze "Ausländergesetz, Asylgesetz, Strafgesetz, Waffengesetz, Kriegsmaterialgesetz, Güterkontrollgesetz, Betäubungsmittelgesetz und Steuerharmonisierungsgesetz" angepasst werden. Ausserdem gilt auch das EU-Folgerecht. Das heisst, dass wir bei einer Ausweitung oder Änderungen von Schengen diese automatisch nachvollziehen und anwenden müssen. Und das ohne Mitbestimmungsrecht oder vorherige Volksabstimmung.
 
Man kann nun darüber diskutieren, ob Schengen mehr oder weniger Sicherheit bringt. Auf jeden Fall bringt uns Schengen weniger Souveränität und mehr Fremdbestimmung! Ich persönlich tendiere deshalb zu einem Nein zu Schengen.
 Pirmin Müller, Neuenkirch