Nachdenkliches zur Schweinegrippe

politonline d.a. Wie Michael Grandt berichtet [1], »wird der Europarat im Januar einen Untersuchungsausschuß einsetzen,

der klären soll, wie stark Wissenschaftler und staatliche Behörden durch die Pharmaindustrie beeinflußt worden sind.«
 
Warum so spät? Bei allen Gegenanzeigen und der erheblichen Zahl an publizierten Artikeln,  die auf die mit einer Impfung verbundenen Gefahren hinwiesen, hätte man doch ein rasches entschlossenes Eingreifen erwarten sollen. Wie es heißt, will man sich mit der Frage beschäftigen, »wie groß der Einfluß der Pharmaindustrie auf Wissenschaftler und staatliche Behörden bei den Kampagnen gegen Vogel- und Schweinegrippe in Wirklichkeit war.« Initiiert wurde die Untersuchung von dem ehemaligen deutschen MdB und Mediziner Wolfgang Wodarg. Er ist Gesundheitsexperte, Internist und Spezialist für Lungenheilkunde, Hygiene und Umweltmedizin sowie Mitglied des Gesundheitsausschusses des Europarats. Dort führt er den Vorsitz. Er hält den Umgang mit der sogenannten Schweinegrippe für »einen der größten Medizinskandale des Jahrhunderts«. »Man habe Millionen gesunder Menschen unnötigerweise dem Risiko mangelhaft getesteter Impfstoffe ausgesetzt, schreibt er in seinem einstimmig beschlossenen Antrag. Aber auch Wissenschaftler und Behörden seien durch geschäftssüchtige Pharmaunternehmer beeinflußt worden und die Pharmakonzerne hätten sich mit Steuermitteln bereichert. Zudem sei die Kontrolle und Dokumentation der Nebenwirkungen durch die Impfung mehr als lückenhaft.« Dafür, daß die Impfstoff-Hersteller so prächtig verdienen konnten, habe man »auch Körperverletzung in Kauf genommen«, sagte Wodarg dem Berliner Tagesspiegel. Dabei sei die Schweinegrippe »erheblich harmloser« als alle Grippewellen der Vorjahre und habe »nicht einmal ein Zehntel der hierbei üblichen Todesfälle« verursacht. Laut Wodarg muß sich der Europarat vor allem auch mit der Rolle der WHO befassen. »Seiner Auffassung nach kann es nicht sein, daß man die Pandemie-Definition einer Organisation überlasse, die offensichtlich dem Einfluß von Pharmaverkäufern unterliege.« Rückendeckung, legt Grandt dar, erhält Wodarg vom Schweizer Gesundheitsminister, der ebenfalls Zweifel an der Seriosität der WHO geäußert hatte. Man darf gespannt sein, ob es gelingt, die gegen die WHO und die Pharma erhobenen Vorwürfe in Bahnen zu lenken, die mehr Unabhängigkeit und Einsicht schaffen.
 
Bekanntlich laufen die Fäden bei der WHO zusammen. Um im Krisenfall handlungsfähig zu sein, wurden 2005 die »International Health Regulations« beschlossen, die der WHO weitreichende Befugnisse im Pandemiefall einräumen. Seitdem obliegt es allein dem WHO-Generalsekretär, die jeweils geltenden Warnstufen zu verkünden und die Mitgliedsstaaten zu den vereinbarten Gegenmaßnahmen aufzufordern. Man muß sich in diesem Zusammenhang an die von dem ehemaligen Berater François Mitterands, Jacques Attali, in der französischen Wochenzeitung L‘Express vom 3. Mai 2009 niedergeschriebenen Worte ins Gedächtnis rufen: Die Pandemie könne das schaffen, was die Finanzkrise nicht erreicht habe: nämlich eine Weltregierung. »Die Geschichte lehre, daß die Menschheit sich nur unter Todesangst bedeutsam weiterentwickle: Dann mobilisiere sie Abwehrmechanismen, manchmal unerträgliche (Sündenböcke und totalitäre Systeme); manchmal sinnlose (Ablenkung); manchmal effiziente (therapeutische Maßnahmen, die letztendlich all die alten Moralvorstellungen über Bord werfen).« Wenn die Krise überwunden sei, werde die Menschheit diese Mechanismen verändern, »um sie mit der individuellen Freiheit vereinbar zu machen«. Die Pandemie könne so »eine restrukturierende Angst auslösen.« Selbst wenn es sich herausstellen sollte, daß es sich um eine milde Pandemie handle, solle man zum Zweck von Vorbeugungs- und Kontrollmechanismen eine Weltpolizeischaffen sowie Verfahren zur gerechten Verteilung der Arzneimittel und Impfstoffe bereitstellen. Man bräuchte globale Vorräte und globale Steuern. Dann läßt er die Katze aus dem Sack: »Man würde dadurch viel schneller als aus rein wirtschaftlichen Gründen die Grundlagen für eine echte Weltregierung legen2 Die globale Steuer, da kann Attali unbesorgt sein, ist auf dem besten Wege und wird uns im Gewand der CO2-Steuer weltweit begegnen; was ihre Höhe betrifft, so dürfte diese zum Schluß voraussichtlich allein von der UNO bestimmt werden.
 
Was die Pandemie angeht, so stellt sie die höchste Warnstufe dar: die Stufe 6. Im Mai dieses Jahres sind nun die Kriterien für diese Stufe von der WHO grundlegend geändert worden: seit diesem Zeitpunkt gilt nicht mehr, daß eine hohe Zahl der Erkrankten und die Sterblichkeit eine Rolle spielen; vielmehr ist jetzt lediglich die mögliche Ansteckungsgefahr und die Ausdehnung auf verschiedene Länder entscheidend. Streng genommen wäre dann eigentlich jede Art von Grippe ein potentieller Kandidat für die Stufe 6. Der große »Vorteil« der Ausrufung einer Pandemie besteht offenbar darin, daß für die Impfstoffe andere Prüfungsvorschriften gelten. Es müssen keine längerfristigen Tests vorgelegt werden und die Impfstoffe müssen nicht auf Wirksamkeit, Nebenwirkungen oder Verträglichkeit geprüft sein. Die Impfstoffhersteller sind nicht in vollem Umfange regreßpflichtig (nach den neuen Gesetzen in der USA wird ihnen sogar vollständige Immunität zugesichert). Die WHO besitzt im Falle einer Pandemie eine außerordentliche Machtbefugnis in den einzelnen Mitgliedsländern: sie kann das Gesundheitssystem eines Landes übernehmen sowie über Teile des Militärs und der Polizei verfügen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Es kann eine Zwangsimpfung angeordnet sowie eine Isolierung für Impfunwillige anberaumt werden. Zieht man nun die von Attali verfolgten Ziele in Betracht, dann könnte die Pandemiestufe 6 durchaus als idealer Wegbereiter fungieren.
 
Wie auch aus einem Artikel von Charles Duremont hervorgeht 3, hatten Politik und Medien mit Hochdruck daran gearbeitet, die Bedenken gegen den Impfstoff nach Kräften zu zerstreuen. Dort liest man, »daß die Bundesregierung dem Impfstoffhersteller  GlaxoSmithKine (gsk) angeblich in einer geheimen Vereinbarung eine Haftungsfreistellung garantiere. Das bedeutet, daß der Hersteller bei Komplikationen nicht als Verursacher belangt werden kann. Dies läßt den Schluß zu, daß die politisch Verantwortlichen einen Prozeß, der die Größenordnung des Contergan-Prozesses weit übertreffen würde, unbedingt verhindern wollen. Die geimpften Versuchskaninchen werden es schwer haben, eine Entschädigung erstreiten zu können. Der Verdacht, daß die H1N1-Grippewelle als Schweinegrippe-Pandemie von der Pharmaindustrie zur rücksichtslosen Vermarktung ihres fragwürdigen Impfstoffs genutzt wird, verdichtet sich täglich. Die Gesundheitsbehörden sind auf eine Kampagne der Pharmakonzerne hereingefallen, die mit einer vermeintlichen Bedrohung Geld verdienen wollen, so der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig. Dieser formuliert seinen Verdacht vorsichtig. Hereingefallen sind die Gesundheitsbehörden sicherlich nicht. Hinterher werden sie ihre Hände auch nicht in Unschuld waschen können. Der Vorwurf, diese mafiosen Strukturen nur allzu bereitwillig gefördert zu haben und ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen zu sein, wird bestehen bleiben.«  
 
Der Warnungen gab es, wie bereits vermerkt, viele. So hatte auch der deutsche Berufsverband der Umweltmediziner [dbu] Anfang November trotz der in den Medien, von Seiten der Regierung, des Paul-Ehrlich-Instituts sowie des Herstellers GlaxoSmithKline (gsk) geäußerten Unbedenklichkeitsbeteuerungen ernsthafte Bedenken gegen den von der Bundesregierung als einzigem für die breite Massenimpfung gegen die »neue Grippe« zur Verfügung gestellten Pandemieimpfstoffes Pandemrix von gsk geäußert. Dieser Schweinegrippe-Impfstoff stelle wegen fehlender Sicherheitsnachweise ein erhebliches Gesundheitsrisiko bei Massenimpfungen dar. Ferner: Wegen der Haftungsfreistellung des Herstellers durch die Bundesregierung liege das Risiko von Nebenwirkungen und/oder bleibenden Schäden durch den Impfstoff letztlich beim Patienten. Da der Impfstoff weder an Kleinkindern noch an Schwangeren erprobt wurde (Einspruch der Ethikkommission), stelle die Forderung, gerade diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe in der ersten Impfphase bevorzugt zu impfen, einen unzulässigen Feldversuch dar.
 
Insofern war es zu erwarten, daß die Bereitschaft zum Impfen durchaus verhalten ausfiel, was sich an dem Bestand an überzähligem Impfstoff ablesen läßt. So hieß es am 7. 12., daß von Deutschland aus »mehr als 2 Millionen Impfdosen ins Ausland gehen sollen«, ob sie dort erwünscht sind oder nicht, könnte man zynischerweise anfügen. Auf den Kosten für nicht gebrauchtes Serum bleiben natürlich die Länder, genauer, die Steuerzahler, sitzen. Das hindert offizielle Stellen offenbar nicht daran, erneut mit einer Art Manipulationswelle an die Öffentlichkeit zu treten. »Gerade jetzt sei eine Impfung wichtig«, mahnt Philipp Rösler in seiner Funktion als Gesundheitsminister. Wie es in der Mitteilung von t-online-ticker vom 7. 12. weiter heißt, »wünschten sich die Behörden, daß sich weit mehr Menschen den kleinen Stich verabreichen lassen. Hat gar nicht wehgetan,« versichert Rösler, ganz so, als ob dies das ausschlaggebende Kriterium sei. Man kommt leider nicht umhin, sich regelrecht verdummt zu fühlen. In Anbetracht aller Ausführungen zur WHO, der Pandemieerklärung selbst und der überaus zahlreich ausgesprochenen Bedenken mutet es eigenartig an, wenn Wolfram Hartmann, der Präsident des Verbands der Kinder- und Jugendärzte, uns folgendes erklärt: »Auch für Kinder sei die Immunisierung sicher. Alle Menschen ab 6 Monaten sollten geimpft werden. Wer mit Babys zu tun hat sowieso. Und wer das nicht wolle, müsse einen Mundschutz tragen.« Sozusagen erwartungsgemäß werden dann gleich neue Unkenrufe an uns herangetragen: So tritt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Jörg Hacker, trotz regional stagnierender Fallzahlen gegen eine Entwarnung ein. Epidemiologen sagten, schon im Januar oder noch im Frühjahr könne die nächste Welle kommen - möglicherweise eine schwerere. Denn dann könne sich das Virus auch schon teilweise verändert haben und gefährlicher wirken.
 
Was soll man nun einem derartigen Statement entnehmen? Daß die Pharma möglicherweise grünes Licht für die Entwicklung eines neuen Impfstoffs hat, da der jetzige auf Grund einer Mutation ja nicht mehr tauglich wäre, oder soll man diese eher furchteinflößende Warnung im Sinn der von Attali geäußerten Sicht betrachten, daß es für den Menschen einer restrukturierenden Angst bedarf?   
  
 
1 http://info.kopp-verlag.de/news/schweinegrippe-ein-riesiger-schwindel.html  17. 12. 09
Schweinegrippe - ein riesiger Schwindel? Von Michael Grandt
2 siehe http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1225  23. 5. 2009
Weltregierung, Weltpolizei und die Bilderberger  3http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=13112009ArtikelPolitikDuremont1   13. 11. 09 Schweinegrippe, ein gigantisches Konjunkturprogramm für die internationale Pharmaindustrie - Nichts gelernt aus dem Contergan-Skandal Von Charles Duremont