Prostitution verletzt und zerstört die Würde der Frau - Pastoraltreffen über die Lage der

Im Vatikan findet seit Montag eine Pastoraltagung des Päpstlichen Rates der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs statt, in der man sich um das Wohl jener Frauen Gedanken macht, die ihren Körper verkaufen. Prostitution, so die Kernaussage von Montag, "verletzt die Würde der Frau".

Bei der Eröffnung des Kongresses forderte Kardinal Stephen Hamao, Präsident des Päpstlichen Rates der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs, am Montag alle Gläubigen dazu auf, engagiert "für die Verteidigung der Rechte der Frau einzutreten".

Der illegale Personenhandel ziehe mittlerweile jedes Jahr das Leben von mehr als eine Million Menschen in Mitleidenschaft. In Thailand seien zum Beispiel zwischen 150.000 und 200.000 Frauen betroffen, viele von ihnen noch Minderjährige, die schließlich auf der Straße enden würden. Und aktuellen Schätzungen zufolge werden rund 500.000 Frauen aus Osteuropa versklavt und gezwungen, sich auf westeuropäischen Straßen zu prostituieren.

Alle Ungerechtigkeiten und Gewalttätigkeiten, die gegen Frauen begangen werden, müssten gemeldet werden, "wo immer sie auch passieren", forderte Kardinal Hamao. Er trat dafür ein, die Opfer von diesem "erniedrigenden Joch zu befreien", berichtete "Radio Vatikan".

Lösung beginnt bei der Nachfrage

Schwester Eugenia Bonetti von der "Internationalen Vereinigung der Generaloberen" ist Expertin in Sachen Schwarzhandel mit Personen. In ihrem Beitrag schlug sie vor, das Problem zunächst "bei der Nachfrage" anzupacken, das heißt konkret, die Sextouristen zu bestrafen. Sie bedauerte sehr, dass über diese beklagenswerte Thematik so gut wie nie gesprochen werde.

Jene Menschen, die derartige "Dienste" in Anspruch nehmen würden, "können nicht einfach sagen: Ich zahle ja, deshalb kann ich auf der Straße Sex kaufen. Die Menschenwürde kann man nicht kaufen", betonte sie.

"Uns erwartet eine riesige Aufgabe: Zu bilden und zu informieren", fuhr sie fort. "Ich habe viele solcher Frauen gekannt, die leider nicht mehr leben, da sie entweder umgebracht, krank geworden oder gestorben sind. Ich weiß nicht, wie viele Menschen tatsächlich wissen, dass Menschenhändler die Armut dieser Frauen ausnutzen, um sehr große Gewinne zu erzielen", so Schwester Bonetti.

"Um sich aus so einer Situation zu befreien und ihre 'Schulden' [gegenüber der Mafia, Anm. d. Red.] zu begleichen, muss eine nigerianische Frau heute zwischen 70.000 und 80.000 Euro bezahlen. Hier tut Aufklärung Not, schließlich hat niemand das Recht, die Würde einer anderen Person zu zerstören."