Der Bundesanwalt und sein ermordeter Chef

Das von Prof. Hans-Joachim Selenz verfolgte Geschehen um die Ermordung des vormaligen Generalbundesanwalt Siegfried Buback

bildet den Gegenstand von zwei unserer Veröffentlichungen, die uns Prof. Selenz zur Publikation überliess:
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1487
Der Buback-Mord - ein Justiz-Skandal!
http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1662
Prof. Hans-Joachim Selenz - Michael Buback - Mann des Jahres 2010 
 
Wir bringen nachfolgend seinen neuesten Kommentar hierzu:
 
Die Polit-Abhängigkeit deutscher Staatsanwälte zeigt sich auch beim Buback-Prozeß in Stuttgart. Dort ist Verena Becker als Mittäterin beim Attentat auf Buback angeklagt. Die Bundesanwaltschaft behauptet jedoch, Becker habe nicht geschossen. Woher sie dieses Wissen hat, ist völlig offen. Bis dato weiß - zumindest offiziell - niemand, wer die tödlichen Schüsse abgab. Zeugen berichteten dem Sohn des Ermordeten, eine Frau habe geschossen. Nun erschüttert eine kürzlich aufgetauchte dpa-Meldung vom Tag nach der Tat die Vorgaben der Bundesanwälte schwer. Sie verdeutlicht, daß offizielle Behördenangaben vom Tattag, auch jene der Bundesanwaltschaft selbst, nachträglich auf den Kopf gestellt wurden. Und zwar komplett. Bis dato wurden Zeugen, die eine Frau auf dem Motorrad gesehen hatten, als unglaubwürdig oder gar als Lügner bezeichnet. Insbesondere, wenn sie bezeugten, daß das Motorrad um den Buback-PKW herumgefahren sei. Die jetzt aufgetauchte dpa-Meldung zeigt jedoch, daß die Bundesanwälte auch Angaben ihrer eigenen Behörde manipulieren:
 
»dpa 100 id Buback Chronologie 1 - um 09:20 Uhr war Siegfried Buback tot - von dpa-Korrespondenten Hans H. Mägler und Wolf A. Wiegand Stuttgart/Karlsruhe, 8. April 77 dpa/LSW«
Am Donnerstag, 7. April 1977, wurde der höchste Ankläger der Bundesrepublik Deutschland,
Generalbundesanwalt Siegfried Buback (57), in Karlsruhe während der Fahrt zum Dienst auf offener Straße erschossen. Das schwerste Attentat der deutschen Nachkriegsgeschichte läßt sich aus den Angaben der Ermittlungsbehörden wie folgt rekonstruieren:
09:00  Generalbundesanwalt Siegfried Buback verläßt in seinem Dienstwagen mit Fahrer
Wolfgang Göbel (30) und dem für den Fuhrpark der Bundesanwaltschaft zuständigen Justizhauptwachtmeister Georg Wurster (43)  - der nur gerufen worden war, weil Bubacks Wagen nicht ansprang  - sein Haus in Neureut bei Karlsruhe zur Fahrt in den Bundesgerichtshof.
09:15  Das Fahrzeug stoppt an der Ecke Linkenheimer Allee / Moltkestrasse in unmittelbarer Nähe des Bundesverfassungsgerichts an einer roten Ampel. Als das Licht auf grün springt, wird auf das Auto Bubacks von einem mit zwei Personen besetzten Motorrad aus das Feuer aus einer Maschinenpistole eröffnet. Göbel wird sofort getötet, Buback stirbt um 09:20 Uhr auf dem Rasen am Straßenrand, wohin ihn Passanten gelegt hatten. Wurster wird lebensgefährlich verletzt.
09:16  Das Motorrad vom Typ Suzuki GS 750 mit dem Kennzeichen LU-LN 8 fährt um das zum Stehen gekommene Auto des Generalbundesanwaltes herum und dann in schneller Fahrt in Richtung Stadtmitte. (Der PKW stand nach Zeugenangaben zwischenzeitlich direkt auf der Kreuzung.)
 
Buback Chronologie 2 (Stuttgart/Karlsruhe) Alarmfahndung im gesamten Bundesgebiet
10:39  Das Bundesinnenministerium beauftragt das BKA mit der Strafverfolgung. Die Fahndung nach den Attentätern wird in einer sogenannten Alarmfahndung auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.
11:40  Die Karlsruher Polizei teilt nach der Vernehmung eines jugoslawischen Augenzeugen mit, daß es sich bei den Tätern um zwei jüngere Personen - eine von beiden möglicherweise eine Frau - handle. Der Beifahrer habe die Tatwaffe aus einer vor ihm liegenden Tasche geholt.
 
Buback Chronologie 3 (Stuttgart/Karlsruhe) Fahndung auf Tatfahrzeug konzentriert
21:30  Die Karlsruher Behörden haben eine totale Nachrichtensperre verhängt.
24:00  In der Nacht übernimmt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Leitung der Ermittlungen.
»Karfreitag, 8. April 10:20 Uhr: Das BKA gibt bekannt, daß die Fahndung auf die drei mutmaßlichen Anarchisten Günter Sonnenberg, Knut Folkerts und Christian Klar konzentriert sei.« (FAZ)
 
Die Existenz der dpa-Meldung versetzt die Bundesanwälte in Panik. Der Verdacht, man schütze Verfassungsschutz-Spitzel Becker, ist nun mit Händen zu greifen. Im Gerichtssaal fragt einzig Nebenkläger Michael Buback zielgerichtet: »Wer konnte von den RAF-Mitgliedern ein solches Motorrad fahren?« Der Zeuge Boock: »Sonnenberg und Becker.« Der Bürger, der diesen Prozeß in den Medien verfolgt, ist irritiert. Warum liest man von all dem nichts in der Presse? Deren Vertreter sitzen im Gerichtssaal. Des Rätsels Lösung ist auf dem Gang davor zu beobachten. Dort hält Bundesanwalt Hemberger private Pressekonferenzen ab. Frau Friedrichsen (Spiegel), Herr Janisch (Süddeutsche Zeitung) und auch Herr Neumeyer (dpa Karlsruhe) lassen sich von ihm in den Block diktieren. Warum er Zeugen, die exakt das aussagten, was einst auch seine Behörde offiziell verlautbarte, der Lüge bezichtige, will Bundesanwalt Hemberger indes partout nicht beantworten….
 
Peine, den 24. Februar 2011 gez.: Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz
Prof. Selenz ist 1.Vorsitzender von CLEANSTATE e.V.  www.hans-joachim-selenz.de