»Operation Libya« und der Kampf ums Erdöl

d.a. Von den positiven Nachrichten, die es von Libyen zu berichten gäbe, ist in der Presse nichts zu lesen. Hingegen ist der Verteufelung Gadaffis

kaum ein Einhalten zu gebieten. Auch in den deutschen Massenmedien ist er vom Diktator zum irren Schlächter und Völkermörder befördert worden. Ob sich in den Redaktionen dieser Blätter überhaupt noch jemand bewusst ist, welch tödliche Hetze damit lanciert wird, steht dahin. Ganz ungeachtet der damit einhergehenden Verbiegung der öffentlichen Meinung, die für meine Begriffe eine schwer zu überbietenden Verantwortungslosigkeit darstellt.
 
So war beispielsweise den Maghreb-Nachrichten am 20. 3. 2009 folgendes zu entnehmen: »Libysche Offiziere präsentierten auf dem 5. Weltwasserforum in Istanbul zum ersten Mal ein Projekt zur Wasserförderung, das auf 33 Milliarden $ geschätzt wurde. Das Projekt sieht die Errichtung eines künstlichen Flusses vor, damit die Bevölkerung im Norden Libyens mit trinkbarem Wasser versorgt werden kann. Die Projektarbeiten wurden seit 1980 im Auftrag des libyschen Führers, Muammar Gaddafi, begonnen. 2/3 des Projekts wurden bereits fertiggestellt. Es handelt sich um eine 4 000 km lange Wasserleitung, die auf dem Grund liegendes, hochgepumptes Wüstenwasser durch die libysche Sahara in den Norden fliessen lässt. Die Studien zeigten, dass das Projekt kostensparender als die anderen Alternativen war, meldete der für das Grundwasser zuständige Fawzi al Sharief Saeid. Der Wasservorrat reicht nach Berechnungen bis zu 4.860 Jahren, wenn die davon profitierenden Staaten Libyen, Sudan, Tschad und Ägypten ihn wie vorgesehen verwenden. Bei der Einweihungsfeier sagte Gaddafi, dass dieses Projekt die grösste Antwort auf Amerika ist, das uns anklagt, den Terrorismus zu fördern.« Am 1. September 2010 konnte der erste Grossabschnitt nach 30jähriger Planung und Bauzeit in Betrieb genommen werden. Das sind 5 Monate vor Beginn der Unruhen, also bevor das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen konnte. Nun ist es »gefährlich, ohne einen Cent der Weltbank und des IWF ein Projekte durchzuziehen, welches das Potential hat, ganz Nordafrika in einen blühenden Garten zu verwandeln. Das steht dem Ziel der Destabilisierung der Region entgegen, welche die Londoner City anstrebt, um die Weltdikatur der Konzerne durchzusetzen.« *
 
Wie stets hat der an der Universität Ottawa lehrende Professor für Wirtschaftswissenschaften, Michel Chossudovsky, schonungslos offengelegt, was die sogenannte Internationale Gemeinschaft dazu antreibt, den Versuch zu Libyens Unterwerfung zu starten. Wir veröffentlichen daher nachfolgend Chossudovskys Artikel:
 
»Operation Libya« und der Kampf ums Erdöl: Neuzeichnung der Landkarte Afrikas 
Die geopolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines militärischen Eingreifens seitens der USA und der NATO reichen weit. Libyen gehört mit etwa 3,5 % der weltweiten Erdölreserven, die damit doppelt so groß wie die amerikanischen Lagerstätten sind, zu den führenden Erdöllieferanten der Welt [die Erdölwirtschaft liefert etwa 70 % des BIP des Landes]. »Operation Libya« ist Teil einer umfassenderen militärischen Agenda für den Nahen und Mittleren Osten sowie für Zentralasien, die darauf abzielt, die Kontrolle und Besitzrechte über mehr als 60 % der Weltreserven von Erdöl und Erdgas, einschließlich der Erdgas- und Erdölpipelines, an sich zu reißen. »Moslemische Länder wie Saudi-Arabien, der Irak, der Iran, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Jemen, Libyen, Ägypten, Nigeria, Algerien, Kasachstan, Aserbeidschan, Malaysia, Indonesien, Brunei, verfügen - abhängig von den Quellen und der Methode der Schätzungen - über 66,2 bis 75,9 % der gesamten Erdölreserven« 1. Mit 46,5 Mrd. Barrel (1 Barrel = 158,99 l) an nachgewiesenen Reserven (10 x mehr als Ägypten) ist Libyen die größte afrikanische Erdölwirtschaft, gefolgt von Nigeria und Algerien (laut Oil and Gas Journal). Im Gegensatz dazu werden die nachgewiesenen amerikanischen Erdölreserven nach Angaben der Behörde für Energieinformation mit etwa 20,6 Mrd. Barrel beziffert 2. Nach jüngsten Schätzungen belaufen sich die libyschen Erdölreserven sogar auf 60 Mrd. Barrel. Die Erdgaslagerstätten des Landes werden auf 1.500 Mrd. Kubikmeter geschätzt. Die Tagesförderung liegt zwischen 1,3 und 1,7 Millionen Barrel und damit weit unter der tatsächlich möglichen Förderkapazität. Langfristig wird nach Angaben der staatseigenen National Oil Corporation (NOC) eine tägliche Förderung von 3 Millionen Barrel Erdöl und 2.600 Millionen Kubikmeter Erdgas angestrebt. Die BP Statistical Energy Survey gelangte 2008 zu einem anderen Ergebnis: sie bezifferte die nachgewiesenen libyschen Erdölreserven mit 41,464 Mio. Barrel (Stand Ende 2007), was 3,34 % der weltweit nachgewiesenen Reserven entspricht 3.
 
Erdöl - der »Siegespreis« der von der USA und der NATO geführten Kriege
Eine Invasion Libyens unter einem humanitären Mandat würde den gleichen Unternehmensinteressen wie die Invasion und Besetzung des Iraks 2003 dienen. Dahinter steht das Ziel, sich der Erdölreserven Libyens zu bemächtigen, die staatseigene National Oil Corporation (NOC) zu destabilisieren und möglicherweise die Erdölindustrie des Landes zu privatisieren, wobei vor allem die Kontrolle und der Besitz des libyschen Erdölreichtums in ausländische Hand übergehen sollen. Die NOC nimmt unter den weltweit 100 führenden Erdölkonzernen den 25. Platz ein 4. Die geplante Invasion Libyens, die bereits begonnen hat, ist Teil des umfassenderen »Kampfs um Erdöl«. Praktisch 80 % der libyschen Erdölreserven befinden sich im Sirte-Becken in Ostlibyen. »Krieg ist gut fürs Geschäft« und Libyen wäre ein lohnender Gewinn. Die Wall Street, die anglo-amerikanischen Erdölkonzerne und die Rüstungsunternehmen der EU wären die heimlichen Nutznießer eines von der USA und der NATO angeführten militärischen Vorgehens gegen Libyen. Für die anglo-amerikanischen Erdölkonzerne ist Libyen eine »Goldgrube«. Der Marktwert von Rohöl liegt derzeit bei über 100 Dollar pro Barrel. Die Kosten für libysches Erdöl liegen demgegenüber (einer Schätzung zufolge) bei 1,00 Dollar pro Barrel.
 
Ausländische Erdölinteressen in Libyen
Vor Beginn der Unruhen waren folgende ausländische Erdölkonzerne in Libyen geschäftlich aktiv: Total (Frankreich), ENI (Italien), das Nationale Chinesische Petroleum-Unternehmen (CNPC), British Petroleum, das Erdöl-Konsortium REPSOL (Spanien), ExxonMobil, Chevron, Occidental Petroleum, Hess, Conoco Phillips. Besondere Bedeutung kommt dabei China zu, das eine zentrale Rolle in der libyschen Erdölindustrie einnimmt. Vor der Evakuierung arbeiteten 30.000 Chinesen in Libyen, während beispielsweise nur 40 britische Mitarbeiter von BP dort tätig waren, die ebenfalls evakuiert wurden. 11 % der libyschen Erdölexporte gehen nach China. Es gibt zwar in Bezug auf den Umfang und die Bedeutung der Exploration und Förderung durch die CNPC keine verläßlichen Zahlen, man kann aber davon ausgehen, daß sie beträchtlich sind. Die chinesische Präsenz in Nordafrika wird von Washington allgemein als »unwillkommenes Eindringen« [in die eigene Einflußsphäre] gewertet. Aus geopolitischer Sicht stellt China eine Beeinträchtigung dar. Ein militärisches Vorgehen in Libyen soll indirekt auch China aus Nordafrika verdrängen. Auch Italien ist ein bedeutender Faktor. Das italienische Erdölkonsortium ENI fördert täglich 244.000 Barrel Erdöl und Erdgas, was praktisch ein Viertel der libyschen Exporte ausmacht 5. Von den in Libyen tätigen amerikanischen Erdölkonzernen entschieden Chevron und Occidental Petroleum (Oxy) vor nicht ganz sechs Monaten (Oktober 2010), ihre Erdöl- und Erdgasförderlizenzen nicht zu verlängern 6. Im Gegensatz dazu unterzeichnete der deutsche Erdölkonzern RW Dia E Ende letzten November einen umfassenden Vertrag mit der NOC, der die Exploration und Anteile an der Förderung vorsieht 7. Die finanziellen Einsätze, aber auch die »Kriegsbeute« sind extrem hoch. Das militärische Eingreifen soll die Finanzinstitutionen Libyens auflösen und gleichzeitig Milliarden an libyschen Finanzwerten, die bei westlichen Banken liegen, beschlagnahmen. In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, daß die libyschen Militärkapazitäten, einschließlich der Flugabwehr, relativ schwach sind.
 
Neuzeichnung der afrikanischen Landkarte
Das geplante Eingreifen der USA und der NATO verfolgt strategische Ziele: Dazu gehört regelrechter Diebstahl, indem man sich den Erdölreichtum einer Nation unter dem Vorwand eines »Eingreifens aus humanitäre Gründen« aneignet. Das militärische Eingreifen zielt darauf ab, eine amerikanische Vorherrschaft über Nordafrika durchzusetzen, in einer Region also, die historisch gesehen im wesentlichen von Frankreich und in geringerem Ausmaß von Italien und Spanien dominiert wurde. In Bezug auf Tunesien, Marokko und Algerien verfolgt Washington die Absicht, die politischen Beziehungen dieser Länder zu Frankreich zu schwächen und stattdessen neue politische Regimes an die Macht zu bringen, die in enger Verbindung zur USA stehen. Diese Schwächung Frankreichs ist fester Bestandteil der imperialen Pläne der USA und reicht als historischer Prozeß bis in die Zeit der Indochina-Kriege zurück. Darüber hinaus soll eine militärische Intervention der USA und der NATO die Bildung eines amerikanischen Marionettenregimes ermöglichen, den Einfluß Chinas in der Region ausschalten und den chinesischen Erdölkonzern CNPC hinausdrängen. Die anglo-amerikanischen Erdölkonzerne - darunter auch British Petroleum, das 2007 ein Explorationsabkommen mit der Regierung Gaddafi unterzeichnete - gehören somit zu den möglichen »Nutznießern« eines militärischen Eingreifens. Auf einer höheren Ebene geht es im Rahmen einer von der USA und der NATO angeführten Militäroperation um die Neuzeichnung der Landkarte des afrikanischen Kontinents, um einen Prozeß der neokolonialen Neuaufteilung, die Abschaffung der Demarkationslinien der Berliner Konferenz von 1884 sowie um die Eroberung Afrikas durch die USA im Bündnis mit Großbritannien.
 
Libyen: strategischer Sahara-Zugang zu Zentralafrika
Libyen verfügt über gemeinsame Grenzen mit verschiedenen Ländern, die zur französischen Einflußsphäre gehören, darunter Algerien, Tunesien, Niger und Tschad. Der Tschad gehört zu den potentiell reichen Erdölförderländern. ExxonMobil und Chevron haben sich bereits im südlichen Tschad festgesetzt, wo sie unter anderem an einem Pipelineprojekt beteiligt sind. Der Süden des Tschads selbst gilt als Tor zur Dafur-Region im Sudan, die auf Grund ihres Erdölreichtums ebenfalls von strategischem Interesse ist. China hat sich wirtschaftlich sowohl im Tschad als auch im Sudan engagiert. Die CNPC unterzeichnete 2007 ein umfassendes Abkommen mit der Regierung des Tschad. Niger ist für die USA vor allem wegen seiner umfangreichen Uranreserven von strategischem Interesse. Derzeit wird die Uranindustrie in Niger über das französische Nuklear-Firmenkonglomerat Areva (vormals unter dem Namen Cogema bekannt) von Frankreich kontrolliert. Auch China ist an der Uranindustrie des Niger beteiligt.
 
Von allgemeinem strategischen Interesse für die USA ist die Südgrenze Libyens, vor allem bei ihrem Bestreben, ihre Einflußsphäre auf das frankophone Afrika - eine Großregion, die sich von Nordafrika über Zentral- bis nach Westafrika erstreckt - auszudehnen. Historisch betrachtet gehörte diese Region zu den französischen und belgischen Kolonialreichen, deren Grenzen auf der Berliner Konferenz von 1884, wo sich die USA eher passiv verhielt, festgelegt worden waren. Von dieser neuen »Aufteilung« des afrikanischen Kontinents im 21. Jahrhundert, die auf die Kontrolle über Erdöl, Erdgas und andere strategische Rohstoffe wie Kobalt, Uran und Chrom abzielt, profitieren vor allem anglo-amerikanische  Wirtschaftsinteressen. Die amerikanische Einmischung in Nordafrika definiert die Geopolitik der gesamten Region neu. Sie schwächt China und überschattet den Einfluß der EU. In verschiedenen anderen afrikanischen Staaten, die geschichtlich der Einflußsphäre Frankreichs (und Belgiens) zugerechnet werden - wie etwa die Republik Kongo und Ruanda - wurden bereits amerikanische Marionettenregime an die Macht gebracht. Die Neuaufteilung Afrikas ist somit Teil des umfassenderen Prozesses, der Frankreich, und in geringerem Maße Belgien, vertreiben und schwächen soll. Auch in Westafrika (einschließlich der Elfenbeinküste) sollen Klientelstaaten der USA entstehen. Die EU hängt in starkem Maße von libyschen Erdöllieferungen ab. 85 % des libyschen Erdöls werden in europäische Nationen exportiert. Im Falle eines militärischen Konflikts könnte die Erdölversorgung Westeuropas weiter erschwert werden, was vor allem Italien, Frankreich und Deutschland treffen würde. 30 % seines Erdölverbrauchs und 10 % des benötigten Erdgases importiert Italien aus Libyen. Dieses Gas erreicht Italien über die »Greenstream«-Pipeline, die das Mittelmeer durchquert. Eine Unterbrechung dieser Versorgungswege hätte weitreichende Auswirkungen und direkte Folgen für die Beziehungen zwischen der USA und der Europäischen Union.
 
Schlussbemerkung
Die etablierten Medien machen sich mit ihrer massiven Desinformationskampagne zum Komplizen bei der Rechtfertigung eines militärischen Eingreifens, das verheerende Folgen nicht nur für die libysche  Bevölkerung hätte: Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen wären weltweit spürbar. In der Großregion naher und mittlerer Osten sowie in Zentralasien existieren drei Kriegsschauplätze: Palästina, Afghanistan und der Irak. Im Falle eines Krieges gegen Libyen käme ein vierter Kriegsschauplatz in Nordafrika hinzu und erhöhte das Risiko einer militärischen Eskalation. Die öffentliche Meinung muß sich mit diesen verdeckten Zielen, die hinter diesen angeblich »humanitären Maßnahmen« stehen, welche die Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder als »gerechten Krieg« verkünden werden, auseinandersetzen. Das Konzept des »gerechten Krieges« - sowohl in seiner klassischen als auch in seiner zeitgenössischen Lesart - betrachtet Krieg weiterhin als ein »humanitäres Vorgehen« und fordert und befürwortet daher aus ethischen und moralischen Gründen ein militärisches Vorgehen gegen »Schurkenstaaten« und »islamischen Terrorismus«. Das Konzept eines »gerechten Krieges« dämonisiert das Gaddafi-Regime und liefert gleichzeitig den Vorwand für ein »humanitäres Mandat« für ein militärisches Eingreifen der USA und der NATO. Die Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder hatten auf den Krieg und die Zerstörung des Iraks und Afghanistans hingearbeitet. In ihrer zynischen und verqueren Logik geben sie sich, wie auch die Vertreter der »internationalen Gemeinschaft«, als Stimme der Vernunft aus. Die Realität wird auf den Kopf gestellt. Ein »Eingreifen aus humanitären Gründen« wird von Kriegsverbrechern in Amt und Würden, die sich als unangefochtene Wächter des Konzepts des »gerechten Krieges« sehen, begonnen. Abu Ghraib, Guantánamo … die zivilen Opfer der von Präsident Obama angeordneten amerikanischen Drohnenangriffe auf Städte und Dörfer in Pakistan, finden ebenso wenig wie die 2 Millionen ziviler Opfer im Irak den Weg in die internationalen Schlagzeilen. So etwas wie einen »gerechten Krieg« gibt es nicht.
 
Man muß die geschichtliche Entwicklung des amerikanischen Imperialismus verstehen. Der Bericht der Organisation »Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert« (PNAC) aus dem Jahr 2000 mit dem Titel »Wiederaufbau der amerikanischen Verteidigung« fordert einen langen Krieg, einen anhaltenden Eroberungskrieg. Eine der wichtigsten Komponenten dieser militärischen Agenda lautet: »[Krieg]führung und entscheidender Sieg auf zahlreichen, gleichzeitigen Kriegsschauplätzen«. »Operation Libya« ist Teil dieses Prozesses. In der Logik des Pentagons von »gleichzeitigen Kriegsschauplätzen« ist Libyen nur ein weiteres  Kriegsgebiet. Der PNAC-Bericht schildert unverhohlen die Entwicklung der amerikanischen Kriegsdoktrin seit 2001. Die USA plant, sich in verschiedenen Kriegsschauplätzen in unterschiedlichen Regionen der Welt gleichzeitig zu engagieren. Während der »Schutz Amerikas«, vor allem die »nationale Sicherheit« der Vereinigten Staaten von Amerika. als Begründung herhalten müssen, spricht der PNAC-Bericht offen aus, warum diese zahlreichen Kriegsschauplätze notwendig sind. Die Rechtfertigung mit »humanitären Erwägungen« findet dabei keine Erwähnung. Libyen wird angegriffen, weil es eines der Länder ist, das noch nicht in die amerikanische Einflußsphäre eingegliedert wurde und sich bisher weigerte, amerikanischen Forderungen nachzukommen. Es wurde im Rahmen des Militär-»Fahrplans«, der »unterschiedliche Kriegsschauplätze« umfaßt, zum Angriffsziel ausgewählt. Der frühere NATO-Oberbefehlshaber General Wesley Clark 8 formulierte es so: »Im November hatte eines der hochrangigen Stabsmitglieder im Pentagon Zeit für ein kurzes Gespräch. Ja, wir bereiten immer noch ein Vorgehen gegen den Irak vor, sagte er. Aber da war noch mehr. Das [Vorgehen gegen den Irak] wurde als Teil einer fünfjährigen Kriegführung diskutiert, fuhr er fort, insgesamt gehe es gegen 7 Länder. Als erstes gegen den Irak, dann gegen Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.«  
     
 
Quelle - gekürzt: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/-operation-libya-und-der-kampf-ums-erdoel-neuzeichnung-der-landkarte-afrikas.html;jsessionid=7BFC701162BEE270044C4C65F3A11FE6   15. 3. 11
Alle Hervorhebungen durch politonline
* Die »Libysche Revolution « und die gigantischen libyschen Wasserreserven
http://derhonigmannsagt.wordpress.com/2011/03/20/die-%E2%80%9Clibysche-revolution%E2%80%9D-und-die-gigantischen-libyschen-wasserreserven/
http://www.politaia.org/kriege/die-libysche-revolution-und-die-gigantischen-libyschen-wasserreserven-politaia-org/
1 Siehe dazu: Michel Chossudovsky, »The Demonization of Muslims and the Battle for Oil« in: Global Research vom 4. Januar 2007
2 Stand Dezember 2008 »U.S. Crude Oil, Natural Gas, and Natural Gas Liquids Reserves«
3 Mbendi: »Oil and Gas in Libya -Overview«
4 Der auch online verfügbare Wirtschaftsnachrichtendienst Energy Intelligence führt die NOC auf Platz 25 der weltweit führenden 100 Unternehmen. http://www.libyaonline.com/
5 »Foreign oil firms halt Libyan operations« in: Sky News vom 23. Februar 2011
6 »Why are Chevron and Oxy leaving Libya?« in Voice of Russia vom 6. Oktober 2010
7 »Libya: German Oil firm signs prospecting deal« in AfricaNews, 26. November 2010
8 Wesley Clark, Winning Modern Wars, S. 130