China - Führende australische Militärs warnen vor Konfrontation mit dem Land

Die künstliche Hysterie um den nordkoreanischen Raketenstart zeigt deutlich die Absicht

des anglo-amerikanischen Establishments, weltweit mehrere Krisen gleichzeitig auf die Spitze zu treiben. Einmal ist es das angebliche Atomwaffenprogramm des Irans, dann eine humanitäre Militärintervention auf Seiten der vom Ausland geförderten Rebellen in Syrien oder eben die Behauptung, Nordkorea sei eine militärische Bedrohung für Japan oder gar die USA oder Westeuropa, was noch absurder ist. In diesem Kontext ist der Ehrgeiz der Nordkoreaner, einen eigenen Satelliten zu starten, der am 13. April mit einem Fehlstart endete, für die US-Regierung nur ein weiterer Vorwand, eine Raketenabwehr in der Asien-Pazifik-Region einzurichten. Dabei hatte Pjöngjang Experten aus aller Welt eingeladen, die Rakete zu inspizieren und sich davon zu überzeugen, dass sie keinem militärischen Zweck diente. Das eigentliche Ziel der Provokation ist China, in zweiter Linie auch Russland, das durch das sich im Bau befindliche Raketenabwehrsystem der NATO in Europa bedroht wird. Die Gefahr dieser westlichen Politik erkennt man auch in Australien, wo die Regierung eine massive Aufrüstung betreibt. General Peter Leahy, von 2002 bis 2008 Chef der australischen Armee, warnte in einem prominenten Kommentar am 12. April in The Australian, dass die Entscheidung für die Errichtung einer US-Marinebasis in Darwin nur weiteren Druck für eine engere Militärkooperation mit der USA in der Asien-Pazifik-Region nach sich ziehen werde. Leahy: »Dies sind Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen. Damit wird Australien potentiell in eine Folge von Handlungen verstrickt, die zu wachsender Spannung und sogar zu einem Konflikt mit China führen können. Ein Krieg ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Australien muss vorsichtig sein, damit es nicht eine Zukunft unvermeidlich macht, die es am meisten fürchten sollte.« Am Tag zuvor hatte sich China Daily mit der bislang klarsten Warnung hinsichtlich der gegenwärtigen australischen Politik geäussert. Australien schliesse sich der US-Politik der Eindämmung Chinas an und gefährde damit die wichtigen Wirtschaftsbeziehungen. China ist der grösste Käufer australischer Rohstoffe wie Eisenerz und Uran. »Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: Wer gleichzeitig auf zwei Wegen reisen will, wird nirgendwo ankommen«, so die amtliche Zeitung. »Canberra läuft Gefahr, die Wahrheit des chinesischen Sprichworts zu erfahren, dass man demjenigen, der nicht genügend vertraut, auch nicht vertraut«. In Interviews zu dem Artikel sagte Leahy, Militärs dächten immer über die Konsequenzen politischer Entscheidungen nach, weil sie diejenigen seien, die in den Tod geschickt würden. Er sei von führenden Militärkreisen kontaktiert worden, die ihn ihrer Unterstützung für seine Äusserungen versichert hätten. Ein weiterer früherer australischer Armeechef, Gen. John Sanderson, mahnte öffentlich, Australien müsse auf angemessene und respektvolle Beziehungen mit seinen Nachbarn abzielen. »Wir leben hier. Und sollte sich irgendetwas an der Beziehung zu den Amerikanern so entwickeln, dass unsere Möglichkeit, auf dieser Beziehung aufzubauen, Schaden nimmt, dann brauchen wir eine viel tiefergehende strategische Debatte.«  [1]
 
Endlosthema Geldwäsche
Die Privatbank Coutts, die auch von Elisabeth II. benutzt wird, ist wegen Geldwäsche mit der höchsten Geldstrafe  - fast 9 Mio. £ -  in der britischen Geschichte belegt worden. Die Bank hatte bei fast drei Viertel ihrer Kunden in politisch heiklen Positionen deren Hintergrund nicht ausreichend geprüft, wie es in der Financial Times London vom 28. 3. 12 auf der Titelseite hiess. Die Finanzaufsicht der City, die Financial Services Authority [FSA], prüfte 103 Akten zu Kunden der Coutts Bank und stellte fest, dass die Bank in 73 Fällen bewusst weggeschaut hatte. Dazu zählten Hochrisiko-Kunden wie Drogenhändler und andere Kriminelle sowie politisch exponierte Personen, d.h. korrupte Politiker und Regierungsleute, die ein inakzeptables Risiko darstellen. Die Geldbusse gegen Coutts betrifft einen Drei-Jahres-Zeitraum ab Ende 2007, in dem die Bank ihren Mitarbeitern besondere Boni für die Anwerbung von Neukunden zahlte. Der FSA zufolge prüfte Coutts nicht ordnungsgemäss, ob Gelder dieser Kunden aus illegalen Geschäften stammten. Die Coutts Bank ist heute die für das Privatkundengeschäft zuständige Tochtergesellschaft der Royal Bank of Scotland (RBS), das Flaggschiff der von Rothschild kontrollierten Inter-Alpha-Bankengruppe, das sich jetzt auf Grund der Bankenrettungspakete zu 85 % im Besitz der britischen Regierung befindet. Die FSA ermittelte auch gegen vier weitere Banken, die mit der RBS zusammenhängen. »Coutts’ Versäumnisse waren schwerwiegend, grossflächig und inakzeptabel«, erklärte die zuständige FSA-Direktorin Tracey McDermott. Coutts musste schon 2010 eine Geldbusse zahlen, weil es die Bank zugelassen hatte, dass über ihre Konten Terrororganisationen finanziert wurden. Dies war Teil einer Gesamtgeldbusse von 5,6 Mio. £ gegen die Royal Bank of Scotland. Ausserdem musste sie im letzten November 6,3 Mio. £ Strafe bezahlen, weil sie ihre Kunden über die Risiken von Finanzprodukten des gescheiterten US-Versicherungskonzerns AIG nicht ausreichend aufgeklärt hatte. Insgesamt musste die RBS mehr als 25 Mio. £ an Geldbussen bezahlen, mehr als jede andere britische Bank.  [2]  Es ist immerhin erstaunlich, dass inmitten der Londoner City-Trust-Landschaft, innerhalb der keiner kleine Anzahl beträchtlicher Vermögen ein steuerfreies Dasein beschieden ist, noch nach Geldwäsche gefahndet wird …..  
 
NATO
Am 20. Mai werden die Vertreter des Nordatlantikpakts in Chicago zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zusammenkommen. Indessen hat die Organisation der US-Kriegsveteranen Iraq Veterans Against the War (IVAW) am 9. März die Bürger der USA, die Service-Mitglieder, die Veteranen, die Chicagoer und alle, die an Gerechtigkeit, Würde und die Achtung für alle Völker glauben dazu aufgerufen, zu einer Demonstration gegen die NATO nach Chicago zu kommen. Beabsichtigt ist, dass die Kriegsveteranen den Verantwortlichen ihre während ihrer Einsätze erlangten Militärmedaillen für den Global War on Terror als Symbol der Schande und Anklage vor die Füsse legen. Es wird sich zeigen, ob die in Chicago  - das zu diesem Zeitpunkt eine einer Festung gleichenden schwer bewachten Stadt sein wird -  stationierte Nationalgarde resp. die Spezialeinheiten der Polizei und Sicherheitskräfte es wagen werden, gegen die Irak- und Afghanistan-Kriegsveteranen, die sich dem Bündnis gegen die Kriege der NATO anschliessen, mit Gewalt vorgehen werden. Das NATO-Treffen dürfte dadurch zum Ziel der Auseinandersetzung mit dem gesamten korrupten System der Banken und Grosskonzerne werden. In dem Aufruf heisst es u.a.: »Wir wurden mit diesen Medaillen für das Dienen in einem Krieg ausgezeichnet, der auf Lügen und einer falschen Politik basierte. Dieser endlose Krieg hat Hunderttausende getötet, alle Beteiligte wurden der Menschlichkeit beraubt, Milliarden von Dollars wurden aus unseren Gemeinden in den Krieg umgeleitet, so Mittel aus Schulen, Kliniken, Bibliotheken und anderen öffentlichen Gütern.« Neben der Anti-Kriegsorganisation der Veteranen haben auch die Kriegsdienstverweigerer ihr Kommen angekündigt, ebenso die Coalition Against NATO/G8 War & Poverty Agenda, die OccupyBewegung, die United National Antiwar Coalition, das American Friends Service Committee, das 8th Day Center for Justice sowie weitere Organisationen für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Wie es heisst, werden die Proteste gegen den NATO-Gipfel gut organisiert sein; desgleichen werden viele Vorbereitungen zum gemeinsamen Agieren und zum Schutz vor Repressalien getroffen werden. Die Stadtregierung unter der Leitung des Bürgermeisters Rahm Emanuel, ehemaliger Stabschef des Weissen Hauses, hat ein Grossaufgebot an Sicherheitsmassnahmen angeordnet. Darüber hinaus sind die Kirchen dazu aufgefordert worden, niemanden in diesen Tagen zu beherbergen.  

Laut einem Bericht der Berliner Umschau nehmen sich 6.500 US-Veteranen jedes Jahr das Leben;  die Zahl der Suizide übersteigt jene der Kriegsgefalleen um das 25fache. Im Durchschnitt gibt es alle 80 Minuten einen Selbstmord. Gemäss einer im American Journal of Public Health veröffentlichten Studie hat sich die Selbstmord-Gefahr von Veteranen verdoppelt. Bei Männern im Alter zwischen 17 und 22 Jahren stieg sie sogar auf das vierfache. Gründe hierfür können post-traumatische Belastungsstörungen zusammen mit traumatischen Hirnverletzungen sein. Nach unterschiedlichen Schätzungen treffen derartige Folgen etwa jeden fünften Veteranen, bei mehrfachen Kriegseinsätzen sogar ein Drittel der Beteiligten. Bereits 2011 gab es Berichte der Army Times - dies unter Verweis auf das Veterans Affairs Department (VA) -  wonach pro Tag 30 der von den Behörden betreuten früheren US-Soldaten einen Selbstmordversuch unternehmen, davon 18 erfolgreich. VA-Angaben zufolge gibt es in der USA derzeit etwa 23 Millionen Veteranen.  [3]  Zu den aus dem Krieg traumatisiert heimkehrenden Soldaten zählen selbstredend auch  zahlreiche Angehörige der Bundeswehr, die am Afghanistankrieg teilgenommen haben.


[1]  Quelle: Strategic Alert  Jahrgang 25  Nr. 16 vom 18. April 2012

[2]  Quelle: Strategic Alert  Jahrgang 25  Nr. 14/15 vom 4. April 2012

[3]  US-Armee: Alle 80 Minuten begeht ein Veteran Selbstmord  -  Von Paul Müller

http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=49549&title=US-Armee%3A+Alle+80+Minuten+begeht+ein+Veteran+Selbstmord&storyid=1001334652885  17. 4. 12