Energiestrategie 2050: 200 Milliarden Kosten bei mehr Auslandabhängigkeit - Von Nationalrat Hansjörg Knecht

Die bundesrätlichen Energiestrategie 2050, welche in der aktuellen Wintersession

im Parlament beraten wird, ist auch nach einer über einjährigen Vorberatung in der Kommission weit von ihrem Ziel entfernt. Utopien und Wunschvorstellungen von Verwaltung und Links-Mitte-Parteien können die Realität nicht biegen, geschweige denn eine Lösung für die Zukunft bringen. Der  unausgegorene Mix aus staatlichen Zwangs- und Regulierungsmassnahmen, neuen Steuern und noch mehr Subventionen bringt nur eines: Hohe Kosten, geringere Versorgungssicherheit und mehr Auslandsabhängigkeit für Wirtschaft und Bevölkerung. Einem solchen Experiment ist bereits zu Beginn die rote Karte zu zeigen.Die Energiestrategie des Bundesrates  [1]  war von Beginn weg eine Fehlkonstruktion. Planlos und überstürzt beschloss der Bundesrat im Mai 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie. Das Parlament folgte diesem Entscheid kurze Zeit später. Rund 3,5 Jahre danach kommt nun die sogenannte Energiestrategie 2050 ins Parlament. Von der ursprünglichen Begeisterung der Ausstiegskoalition von CVP, BDP, Grünliberalen, SP und Grünen ist nicht mehr viel zu spüren. Zu gross sind innerhalb dieser Gruppe die Differenzen, zu gross ist auch der Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Dies zeigt sich unter anderem deutlich bei den verschiedenen Zielen. So konnte sich die unheilige Allianz nicht zu einer Laufzeitbeschränkung der Kernkraftwerke mit Entschädigungsfolgen für den Bund durchringen. Stattdessen sollen der Betrieb durch politische Auflagen im Rahmen eines Langzeitbetriebskonzeptes verteuert und die Betreiber so zur freiwilligen Ausserbetriebnahme gezwungen werden.

Was will die Energiestrategie?  
Ziel der bundesrätlichen Energiestrategie ist das Verbot des Baus von neuen Kernkraftwerken. Die heute 40 % Kernenergie in der Schweiz sollen durch hohe Einsparungen beim Energieverbrauch und mit einer Verschärfung der Effizienzvorgaben u.a. im Gebäudebereich und bei Geräten wie auch einer massiven Erhöhung der Subventionen (Erhöhung der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV sowie der CO2-Abgabe) erreicht werden. Die Energiestrategie gliedert sich in drei Pakete. Das erste Paket, über welches der Nationalrat in dieser Session befindet, ein zweites, welches ab 2020 mittels einer ökologischen Steuerreform weitere Vorgaben macht, und schliesslich ein drittes ab 2030, welches weitere Einschränkungen und allenfalls Verbote von Energieträgern vorsieht. 


Was das bedeutet 

Bedarf an neuen Kraftwerken zur Deckung der 25.000 GWh Strom


Energieträger            Anlagen           Bemerkungen

 

Photovoltaik              8,75 Mio.        8,75 Millionen Hausdächer à 20 m² wären für Stromspeicherung
                                                         und –ausgleich knapp 28 zusätzliche Pumpspeicherkraftwerke
                                                         mit 1000 Megawatt Leistung nötig.

 

Wind                            6.250           6.250 Windkraftwerke à 21 Megawatt und knapp 13 zusätzliche
                                                         Pumpspeicherkraftwerke mit 1000 Megawatt Leistung für

                                                         Speicherung und Ausgleich. Alle Windanlagen aneinandergereiht
                                                         ergäbe mehrere Reihen von Windturbinen auf einer Länge
                                                         von 250 km auf dem Jurakamm von Zürich bis Genf.

 

Biomasse                  41.250            41.250 Biogasanlagen mit Gülle und Mist von je 50 Kühen und
                                                         200 Schweinen. Um dies zu erreichen, müsste alleine der

                                                         Schweinebestand von aktuell 1,5 Mio. auf 10,4 Mio. erhöht werden!

 

Wasserkraft                                     Da die Wasserkraft praktisch ausgeschöpft ist, ist eine
                                                         Berechnung der Anlagen bloss theoretischer Natur. Dies
                                                         bedeutet im Gegenzug auch, dass die notwendigen Speicher-
                                                         kraftwerke bei Solar und Wind so nicht möglich wären.

 

Zum Vergleich: 25.000 GWh Strom aus Kernkraft

 

Kernkraft                           2            Zwei Anlagen à 1600 Megawatt Leistung. Diese Kraftwerke
                                                         entsprechen der neuen Generation 3+, welche zurzeit in
                                                         Finnland im Bau ist. Gleichzeitig entfallen bei der Kernkraft die
                                                         zusätzlichen Speicherwerke, da Kernkraftwerke unabhängig

                                                         von Witterung und Tageszeit produzieren können.

 
Die Angaben der Tabelle zeigen deutlich, dass ein Umbau unseres aktuellen Energiesystems und der Ausstieg aus der Kernenergie weitgehend unrealistisch sind und ein Grossteil der Stromproduktion künftig wegfallen wird. Dies ist umso bedeutender, da mit einer geringeren Produktion die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Gas nicht mehr durch Strom ersetzt werden können. Die Energiestrategie führt somit zu einer viel grösseren Abhängigkeit vom Ausland, mehr Emissionen, höheren Preisen und einer schlechteren Versorgungssicherheit insgesamt.

Was kostet das?  
Die Kosten der linken Energiewende sind gewaltig. Konservativ geschätzt liegen sie im Bereich von 150 bis 200 Milliarden Franken. Das sind jährliche Zusatzkosten von 5 bis 7 Mrd. Franken bis zum Jahre 2050. Pro Kopf bedeutet dies zusätzliche Ausgaben von 750 Franken pro Jahr. Der Mittelstand, die Hausbesitzer wie auch die KMU werden wegen der Energiewende und der Tatsache, dass die Grossunternehmen stark entlastet werden, die nächsten Jahrzehnte jährlich also massive Energie-Mehrkosten (Strom, Benzin, Heizöl, Gas und Kohle etc.) zu tragen haben – ein Horrorszenario sondergleichen! Weitere Folgen wie der Abbau von Arbeitsplätzen in der Schweiz aufgrund höherer Produktionskosten und Wohlstandverlust der Bevölkerung sind dabei nicht einmal mitgerechnet.  

Wie will der Bundesrat die Ziele erreichen? 
Einerseits mit mehr Einsparungen beim Energieverbrauch durch Effizienzmassnahmen. Dabei wird nicht beachtet, dass durch die jährliche Masseneinwanderung von über 85 000 Personen auch der Energieverbrauch durch diese Personen entsprechend ansteigt – die Einsparungen also wiederum wettmacht. Anderseits soll mit zusätzlichen staatlichen Regulierungen, Zwangsmassnahmen und Verboten der Energieverbrauch gesenkt werden. Die Belastung verteilt sich dabei auf alle Bereiche des täglichen Lebens. Die Treibstoffkosten werden spätestens mit der zweiten Phase und der ökologischen Steuerreform regelrecht explodieren. Die Heizkosten (Heizöl, Gas, Kohle etc.) werden aufgrund der stetigen Erhöhung der CO2-Abgabe ebenfalls enorme Summen verschlingen, bei gleichzeitig gewaltigen Zusatzkosten der notwendigen Sanierungsmassnahmen. Das ohnehin bereits heute teure Wohnen wird definitiv zum Luxus. Zusätzlich wird die Mobilität durch eine extreme Erhöhung der Benzinpreise so verteuert, dass Gebiete abseits der grossen Städte noch weiter benachteiligt werden.  

Was bringt mir das? 
Die Energiestrategie bringt für die Bevölkerung und die Wirtschaft nur Nachteile. Energiepreise steigen ins Unermessliche, Regulierungen und Zwangsmassnahmen verursachen weitere Folgekosten. Gleichzeitig wird der Bürger mit Verboten oder neuen Effizienzvorgaben massiv in seiner Freiheit behindert. Um das Netz nicht zu überlasten, werden Vorgaben bzw. Abschaltungen zu gewissen Tageszeiten für energieintensive Geräte wie Waschmaschinen, Kochherde, Staubsauger etc. verfügt. Massnahmen, welche in einem Drittweltland Tatsache sind, werden dann auch bei uns Einzug halten. Gleichzeitig vergrössert sich unsere Abhängigkeit vom Ausland und den internationalen Märkten – die Schweiz wird noch mehr erpressbar und verliert im selben Zug die bislang gute Versorgungssicherheit mit eigener Produktion.  

Fazit  
Die gemachten Ausführungen zeigen eines deutlich: Die Energiestrategie 2050 wird unser Land verändern, leider aber in massiv negativer Richtung. Die bisherige funktionierende Energieversorgung der Schweiz wird abgelöst durch eine utopische Wunschvorstellung mit zahlreichen Unbekannten. Anstelle von wenigen Grossanlagen werden unzählige Kleinanlagen (Wind und Solar) die Landschaft prägen. Die wunderschönen Panoramen unseres Landes werden künftige Generationen wohl nur noch aus Büchern kennen…   [2]   

Die SVP-Fraktion hat die Energiestrategie 2050 am 14. November bei einer vorbereitenden Sitzung in Bern als untaugliche und schädlich abgelehnt; sie wird in der Debatte mit zahlreichen Anträgen vertreten sein. Wie es u.a. heisst, zeigt sich bereits jetzt, dass die Vorlage weder ihre Ziele bezüglich Effizienzsteigerung und Erschliessung von neuen Produktionspotentialen, noch den Umbau des Energiesystems verwirklichen kann. Zu gross ist die Differenz zwischen den ideologisch geprägten Luftschlössern des Bundesrats und den Bedürfnissen von Bevölkerung und Wirtschaft. Die Energiestrategie gefährdet damit nicht nur den Wohlstand, sondern bringt mit ihrem ungesunden Mix auch Arbeitsplätze in Gefahr und greift in hohem Masse in die persönliche Freiheit und das Eigentum der Bürger ein.

Verbote von einzelnen Energieformen, der Zwang, neue intelligente Stromzähler zur Kontrolle des Energieverbrauchs zu installieren, oder verschärfte Anforderungen an Gebäudesanierungen sind dabei erst der Anfang. Erst in späteren Massnahmenpaketen sind weitere, einschneidende Einschränkungen und Zusatzbelastungen wie eine ökologische Steuerreform vorgesehen, welche die Energie mit den geplanten Preissteigerungen praktisch zum Luxusgut machen würden. Diese hinterhältige Vorgehensweise, wonach zuerst politische Massnahmen beschlossen werden und dem Volk erst im Nachhinein die Zwangsrechnung präsentiert werden soll, wird von der SVP-Fraktion vehement bekämpft. Die SVP ist von Anfang an gegen diesen staatlichen Regulierungs- und Subventionswahn vorgegangen und hat sich entsprechend intensiv in die Kommissionsberatungen eingebracht. Unternehmen und Bevölkerung sind auf eine zuverlässige Versorgung mit günstiger, stets verfügbarer und vom Ausland möglichst unabhängiger Energie angewiesen. Die Energiestrategie versucht mit dem Vorschlaghammer, das über Jahrzehnte bewährte System zu zerstören – sie ist deshalb bereits im Ansatz zu bekämpfen. Die SVP wird neben einem Nichteintretens- und Rückweisungsantrag über 80 Minderheitsanträge in diese wichtige politische Debatte um die Zukunft der Energieversorgung einbringen.  [3]

Die Energiestrategie 2050, schreibt Kurt Tschan u.a. in seinem Artikel in der Basler Zeitung, ist das Ende des stolzen Stromlandes Schweiz und damit eine Bankrotterklärung: Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird zunehmen. Während die Wasserkraft zunehmend unter der milliardenschweren Subventionierung und Abnahmegarantien von Wind und Sonne leidet, hat die Kernenergie weiterhin ein akutes Imageproblem. »Historisch gesehen begann das Problem mit dem Abwurf zweier amerikanischer Atombomben auf japanische Städte im Zweiten Weltkrieg«, sagt Michael Schorer vom Nuklearforum Schweiz. Wäre die Kernspaltung zuerst friedlich genutzt worden und nicht militärisch, wäre dies heute möglicherweise anders, ist er überzeugt. So aber blieb dieses Gefühl einer ungeheuren Zerstörungskraft und Gefahr durch Strahlung in den Köpfen hängen. Dabei, so sagt Schorer, sei dieses Denken emotional und ideologisch. Ein Verbot der Kernenergie wäre seiner Ansicht nach willkürlich und auch deshalb ungerecht, weil die Kernenergie in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz bewiesen habe, dass sie nicht nur sicher, sondern auch wirtschaftlich sei. Wären die Empfehlungen der IAEO im AKW Fukushima-Daiichi eingehalten worden, wäre der Unfall nicht passiert. »Weltweit stehen derzeit rund 70 AKW im Bau«, sagt er, da es sich um eine umweltschonende Technologie handle. So sind Schweizer Kernkraftwerke nicht nur vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) und von ihren Betreibern dauernd überwacht, sondern auch von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Dies beweist ein Blick in das Reaktorgebäude des Kernkraftwerkes Gösgen, dieser aus Edelstahl und Beton mehrfach gesicherten Betriebsstätte, wo die Kernspaltung im Reaktordruckbehälter kontrolliert und seit 35 Jahren ohne Zwischenfälle erfolgt. Die 4 m langen Brennelemente liegen in tiefen Wasserbecken, deren Inhalt trinkbar wäre, wenn das Wasser gereinigt würde. »Es dürften gesamthaft nicht mehr als 2000 Personen in allen Kernkraftwerken sein, die rund 40 % des Schweizer Stroms produzieren«, sagt Schorer. 

Leben mit Radioaktivität 
Selbst die Tatsache, dass die Erde und damit auch die Menschen ständig natürlicher ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, hat die Schweiz von ihrer Kernkraftphobie nie geheilt. Kosmische Strahlungen aus dem Weltall sind ebenso alltäglich wie die terrestrische Strahlung aus dem Gestein unter den Füssen. Wer beispielsweise im Flugzeug unterwegs ist, kriegt eine höhere Dosis ab.  Obwohl tiefe radioaktive Dosen möglicherweise sogar gesundheitsfördernd wirken, wurden die Grenzwerte von den Behörden kontinuierlich gesenkt. Sie befinden sich heute auf einem tieferen Wert als die natürliche Strahlung in unserer Umwelt. Während grosse Teile der evakuierten Zone des japanischen Kernkraftwerks Fukushima, wo es 2011 nach einem Tsunami zu einer grossen Freisetzung von radioaktiven Stoffen gekommen ist, gemäss den japanischen Behörden nach wie vor nicht dauernd bewohnt werden dürfen, kommen in den Alpen seit Tausenden von Jahren die gleichen Menschen mit der gleichen Strahlenbelastung gut zurecht, sagt Schorer. Wie irrational das Thema Kernenergie in der Schweiz abgehandelt wird, zeigt auch das Moratorium aus dem Jahr 2006. Seit acht Jahren dürfen ausgediente Brennelemente nicht mehr zur Wiederaufarbeitung ins Ausland gebracht werden. Die Folge davon ist, dass sich im Zwischenlager in Würenlingen (Zwilag) mehr radioaktive Stoffe ansammeln und die Ressource Uran nicht konsequent verwertet wird. Auch im Bereich der Zwischenlagerung gehört die Schweiz zu den führenden Nationen. Das Zwilag in Würenlingen ist ein Vorzeigeobjekt, es gibt beinahe so viele ausländische Besucher wie schweizerische. »Erst dieser Tage war der Chefdesigner der chinesischen Kernkraftwerke zu Besuch«, sagt Silvia Wertli, die Besucher durch das Lager führt, »und hat sich sehr beeindruckt gezeigt.« Wer denkt, er lande hier in einem dunklen, verstrahlten Loch, wird rasch eines Besseren belehrt. »Ganz anders als in Gorleben fühlt man sich hier nach zwei Stunden Arbeit ohne Tageslicht noch gut«, sagt Wertli, während sie sich auf den Sockel eines Castor-Behälters setzt und ihren Rücken wärmt. Als sie schliesslich die Halle wieder verlässt, kontrolliert sie die Strahlenbelastung an ihrem eigenen Körper. Das Resultat: ein Mikrosievert. Die gleiche Dosis, wie wenn sie sich zehn Stunden lang im Freien aufgehalten hätte. 

Recycling im Zwilag  
Die radioaktive Belastung aller Mitarbeitenden, die beruflich mit ionisierender Strahlung zu tun haben  - also auch medizinisches Personal beim Röntgen und der Krebstherapie -  darf 20 Millisievert pro Person und Jahr nicht erreichen. Dies wäre das 20'000fache eines Mikrosieverts. Vorgaben, die im Zwilag, das seit 13 Jahren im Betrieb ist, übertroffen werden. Zum Vergleich: Die natürliche Strahlung im Schwarzwald beträgt 20 Millisievert pro Person und Jahr. Die radioaktiven Abfälle, die in der Schweiz bis zum Jahr 2050 anfallen, werden nicht mehr Platz benötigen, als es in der alten Halle des Hauptbahnhofs Zürich gibt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. »Der Füllstand im Zwilag liegt bei den hochradioaktiven Behältern heute bei rund einem Fünftel«, sagt Christian Hösli, der stellvertretende Zwilag-Chef. Bei den schwach- und mittelradioaktiven Abfällen werden 80 bis 99 % des Materials recycliert, sagt er und führt in den Kommandoraum des Plasma-Ofens, wo diese Kategorie der radioaktiven Abfälle zwischen September und Dezember bei Temperaturen von bis zu 20'000 Grad mit einem Plasmabrenner aufgeschmolzen wird. In kleinen Werkstätten wird angeliefertes Material gereinigt, radioaktiver Staub von der Oberfläche von Maschinenteilen oder Utensilien entfernt. Auch diese Gegenstände können recycelt werden. 

Die neuen Risiken  
Auch bei der Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle ist die Schweiz zu einem internationalen Forschungsplatz geworden. Im Felslabor im Mont Terri, unweit des Zentrums von St-Ursanne, geben sich Forscher die Klinke in die Hand. Die technischen Voraussetzungen für den Bau eines Endlagers sind nach insgesamt 40 Jahren Forschungstätigkeit gegeben. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) wird im Januar sagen, wo die Voraussetzungen für ein Tiefenlager am besten sind. 15'000 Seiten dick wird die Dokumentation der Nagra sein, die mindestens 148 Berichte umfassen wird und Fragen zu den Eigenschaften des Gesteins, der Langzeitstabilität, aber auch zur Bautechnik, detailliert beantwortet, wie Annatina  Foppa vom Bundesamt für Energie bestätigt. In einer Tiefe von 200 bis 800 Metern werden die  radioaktiven Abfälle in Lagerstollen mit Bentonit, einem natürlichen Material, verfüllt. Nach 30 bis 40 Jahren ist die Radioaktivität von 100 auf 0,15 % abgeklungen. Trotzdem sollen die Behälter eine Million Jahre lang im Boden bleiben, bis auch der letzte Rest Radioaktivität abgebaut ist.  [4]


Da die Energiewende offensichtlich nirgendwo derart rasch vorangetrieben werden soll wie im Nachbarland Deutschland und bei uns, dürfte hierzu auch das nachfolgende an die deutsche Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks gerichtete offene Schreiben aufschlussreich sein.

Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks,
es ist erstaunlich, wie desinformiert Politikerinnen sein können. In diesem Jahr ist ein Buch erschienen: Die Diktatur der Dummen. BILD schreibt am 05.12.2014:

»Umweltministerin Barbara Hendricks (62, SPD) will die Staatsdiener des Bundes dazu bringen, künftig weniger Auto zu fahren und öfter das Fahrrad zu nutzen, oder zu Fuß zu gehen. Dazu hat die Regierung am Mittwoch, 3. 12. 14, das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 beschlossen. Konkret: Rad- und Fußverkehr haben ein erhebliches Potential zur Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen.« Eine Bundesbildungsministerin hatte vor einiger Zeit kohlendioxidfreie Städte gefordert. Das sind Städte ohne Bier und Blumen, weil beide Kohlendioxid brauchen. In diesen Städten laufen alle Leute mit Gasmasken herum, die das ausgeatmete Kohlendioxid absorbieren. Haben Sie einmal ausgerechnet, um wieviel Prozent die globale Kohlendioxid-Emission gesenkt wird, wenn deutsche Beamte mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zum Dienst fahren?

-  Wissen Sie, was Klima ist? Wie kommen Sie auf den törichten Gedanken, daß man statistische Mittelwerte schützen könne? 

-  Wie kommen Sie auf die unsinnige Idee, daß Kohlendioxid-Emissionen einen schädlichen Einfluß auf das Klima haben sollen? Wie wollen Sie das begründen, wenn Sie völlig fachfremd sind

-  Wie soll die Globaltemperatur durch Kohlendioxid-Emissionen steigen, wenn die Absorption der 15µm-IR-Abstrahlung der Erdoberfläche durch das Kohlendioxid der Troposphäre längst gesättigt ist? Das steht schon im Enquête-Bericht des Bundestages von 1988.  

-  Haben Sie einmal überlegt, daß die Klima-Sensitivität des Kohlendioxids weniger als 1°C beträgt? Alle Kohlevorräte der Erde müßte man verbrennen, um den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre zu verdoppeln. Merken Sie nicht, daß das Zwei-Grad-Ziel Ihrer Kollegin Dr. Merkel totaler Unsinn ist? 

-  Haben Sie noch nie gehört, daß die Globaltemperatur seit 16 Jahren sinkt, obwohl die Kohlendioxid-Emissionen steigen?

Mit dem Radfahrerprogramm zum Klimaschutz haben Sie sich peinlich blamiert. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn wir Bürger nicht so unsinnig viel Geld für Ihre Desinformiertheit bezahlen müßten. Schon voriges Jahr konnten 600.000 Haushalte wegen des Klimawahnsinns ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen. Die Energiewende führt zur Desindustrialisierung Deutschlands. Ganze Industriezweige wandern wegen der zu hohen Stromkosten aus  -  mitsamt den Arbeitsplätzen

Mit freundlichen Grüßen  -   Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. Hans Penner 
PS: Kopien an Fachleute, Multiplikatoren, Politiker, Medien und Bürger 

Der Autor dieses Briefes hielt bereits im Juni 2012 folgendes fest:

-  Kohlendioxid ist kein Schadstoff, sondern der wichtigste Pflanzennährstoff. Kohlendioxid beeinflußt das Klima nicht erkennbar.

-  Die Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre korreliert nicht mit der Globaltemperatur.

-  Schon 1988 hatte der Enquête-Bericht des Bundestages festgestellt, daß die Absorption der 15µm-Erdoberflächenabstrahlung durch das Kohlendioxid der Atmosphäre praktisch gesättigt ist.

-  Wie u. a. Professor Lindzen in seinem Vortrag vor dem Britischen Unterhaus am 22. 2. 2012 erläuterte, besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, daß die Klimasensitivität des Kohlendioxids unter 1° C liegt.

-  Um eine Verdoppelung des Kohlendioxid-Gehalts der Atmosphäre auf 0,8 Promille zu erreichen, müßten sämtliche Kohle-, Erdöl- und Erdgas-Vorräte der Erde verbrannt werden.

-  Obwohl Sonnen- und Windenergie umsonst sind, sind Wind- und Solarstrom wegen der hohen Erzeugungskosten wesentlich teurer als Fossil- und Nuklearstrom.

-  Wind- und Solarstrom eignen sich nicht für die Einspeisung in Netze, weil Energiedichte und Stetigkeit zu gering sind.

-  Kernenergie ist hinreichend sicher, preisgünstig und ohne Rohstoffprobleme. Die  Kernenergienutzung wird weltweit ausgebaut.    [5]  

 

Anmerkung politonline d.a.: 
Dennoch stehen Gegner der von Regierungsseite propagierten Massnahmen bislang praktisch auf verlorenem Posten, denn wenn die UNO und die ihr ergebenen Funktionäre einmal beschlossen haben, dass ein Klimawandel resp. eine Erwärmung stattfindet, und dass daran im wesentlichen der Mensch die Schuld daran trägt, dann muss das auch so bleiben, allein schon deswegen, weil das Heer der Beamten sich offensichtlich nicht eines Besseren belehren lässt, sondern der Klimadoktrin der UNO fast ausnahmslos Folge leistet. Und da UNO-Anhängern in den Medien beständig Raum eingeräumt wird, damit sie ihre Thesen verbreiten können, ein solcher jedoch den mit Gegenbeweisen antretenden Fachkräften und Wissenschaftlern vorzugsweise vorenthalten wird, kann die Aufklärung der Bevölkerung gar nicht vorankommen. Hinzu kommt, dass Klimaskeptiker gewissermassen Gefahr laufen, zu neuen Feinden der Menschheit erklärt zu werden.

Ob der CO2-Ausstoss überhaupt einen Einfluss auf die Erderwärmung hat, ist noch immer umstritten. Man gewinnt ferner den Eindruck, dass das im Verhältnis geradezu winzige Europa das gesamte Klima der Erden zu retten hätte!

Siehe hierzu  
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2168  6. 10. 13 
Schuld und Freikauf

[1]  Die Energiestrategie des Bundesrates 
http://www.parlament.ch/d/suche/Seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20130074 

Positionspapier der SVP zur Energiepolitik

[2]  http://www.svp.ch/aktuell/editorials/energiestrategie-2050-200-milliarden-kosten-bei-mehr-auslandabhaengigkeit/    26. 11. 14   Energiestrategie 2050: 200 Milliarden Kosten bei mehr Auslandabhängigkeit  -  Von Hansjörg Knecht  -  SVP-Nationalrat und Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie, Leibstadt (AG)

[3]  http://www.svp.ch/aktuell/medienmitteilungen/energiestrategie-2050-schaedlich-und-teuer-fuer-bevoelkerung-und-wirtschaft/   14. 11. 14 

[4]  http://bazonline.ch/schweiz/standard/Die-Abschaffung-der-Kernenergie/story/31168163 
19. 11. 14  Die Abschaffung der Kernenergie  -  Von Kurt Tschan  

[5]  Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. Hans Penner  -  D-76351 Linkenheim-Hochstetten  post@hanspenner.de   www.hanspenner.de   www.fachinfo.eu/fi084.pdf