Die Bilderberger - Mit jährlicher Regelmässigkeit

d.a. Der Fakt, dass die Medien die Zusammenkunft der Bilderberger überhaupt aufgreifen,

ist nicht nur nicht selbstverständlich, sondern auch noch nicht so lange her. Bedenkt man, dass die Gruppierung bereits im Jahr 1954 ins Leben gerufen wurde, ist die Zeitspanne der Verheimlichung und des versuchten Zudeckens beträchtlich. »Nach den knappen Informationen, die sie an die Öffentlichkeit dringen lassen«, schreibt Thorsten Hinz in der »Jungen Freiheit«, »handelt es sich bei ihren Zusammenkünften um eine privat organisierte und finanzierte Angelegenheit, die einen zwanglosen Austausch zwischen internationalen Führungskräften aus Politik, Wirtschaft, Militär, Geheimdiensten und Medien über globale Probleme ermöglicht. Auffällig ist die starke Präsenz von Vertretern multinationaler Wirtschafts- und Finanzunternehmen sowie supranationaler Organisationen und Zusammenschlüssen. Man kann annehmen, daß sie sich in dem Bewußtsein, einer zu globaler Führung berufenen Elite anzugehören, einig sind. Politiker, die im nationalstaatlichen Rahmen tätig sind, wirken in dem Umfeld wie Hospitanten. Die Einladung seitens der Bilderberger kommt einem Ritterschlag gleich und bedeutet einen persönlichen Prestigegewinn. Beides eröffnet die Aussicht auf weitere Karriereschritte. Glaubt jemand ernsthaft, daß Angela Merkel, die angeblich mächtigste Frau der Welt, in der Währungs-, Einwanderungs- oder TTIP-Frage die Richtlinien der deutschen Politik bestimmt? Diese Frage, bei einer Bilderberg-Tagung in den Raum gestellt, würde dort gewiß schallendes Gelächter auslösen!«  [1]

Man muss sich einmal vor Augen halten, dass zum Beispiel die Suche nach dem Begriff Bilderberger bei der viel gelesenen Wochenzeitung Die Zeit bis zum heutigen Zeitpunkt noch nie ein anderes Ergebnis als die Anzeige leider kein Treffer ergibt, obwohl an Hand der Teilnehmerlisten allein von 1994 an bis ins Jahr 2012 ersichtlich ist, dass, mit drei Ausnahmen, nämlich 1995, 1996 und 2002, der Chefredaktor Matthias Nass stets zugegen war. 1995 und   1996 wurde Nass von dem Gewährsmann der Zeit, Christoph Bertram, vertreten. 2013 und 2014 war niemand von der Zeit anwesend, wozu der Autor Gerhard Wisnewski vermerkte: »Die langjährige Bilderberger-Hofschranze Die Zeithat sich anscheinend getrollt.« An dem diesjährigen 63. Treffen vom 11. bis 14. Juni im Interalpen-Hotel in Telfs, Tirol, wo die Bilderberger schon 1988 zu Gast waren, nahm von Seiten der deutschen Presse Mathias Döpfner vom Axel Springer Verlag teil, der auch schon bei der letztjährigen Konferenz anwesend war. Dieser Tagungsort ist allein schon auf Grund seiner Abgeschiedenheit ein idealer Treffpunkt. Im Gegensatz zum G7-Treffen in Elmau ging die Zusammenkunft wie üblich ohne Pressekonferenz, ohne Interviews und ohne offizielle Aufnahmen über die Bühne.  

Nicht wenige Berichte, die das Treffen kurz aufgriffen, verbanden mit diesem gleich eingangs die Begriffe Mythos und Verschwörung, was eindeutig darauf angelegt ist, die Glaubwürdigkeit des Unternehmens nach Möglichkeit zu unterminieren. Einer solchen Charakterisierung wirkt z.B. das Buch von Daniel Estulin Die wahre Geschichte der Bilderberger entgegen, und auf  politonline befinden sich zahlreiche Artikel, deren Gegenstand zurückliegende Konferenzen sind. Eine regelrecht ins Harmlose transferierte Berichterstattung lieferte der Spiegel [2]: »Die Bilderberg-Konferenz«, schreibt Nicolai Kwasniewski, »wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Aus einer Zeit, in der Herrenrunden im Hinterzimmer eines Klubs in schweren Ledersesseln bei Whisky und Zigarre Pläne auskungelten, Verabredungen trafen und Märkte unter sich aufteilten. Der Eindruck bleibt, auch wenn heute auf vier männliche immerhin eine weibliche Teilnehmerin kommt.« Mitnichten. Wer immer die Treffen verfolgt hat, weiss, dass es jeweils darum gegangen ist, konzipierte Strategien knallhart zum Tragen zu bringen; und das gänzlich ohne Whisky oder Zigarrenrauch..… Wie der Autor auf den Zwischentitel Zusammenkunft der Echsenmenschen kommt, ist einigermassen rätselhaft. Dort heisst es: »Bilderberg ist der Traum jedes Verschwörungstheoretikers, die Teilnehmer sind je nach Sichtweise die globalen Nazis oder das Finanzjudentum - und für manche auch einfach die Echsenmenschen [was auf David Icke gemünzt sein dürfte ….] Der Frust, daß sich demokratisch gewählte Politiker unter Ausschluß der Öffentlichkeit mit Konzernchefs treffen, oder Notenbanker mit Großinvestoren, ist berechtigt. Auch wenn es nicht gleich die große Weltverschwörung ist - Kungelei und zu große Nähe von Politik und Wirtschaft sollten nicht noch gefördert werden.« Jedenfalls ermangelt es dieser Art von Darstellung an Seriosität. Abschliessend lässt uns der Autor wissen: »Statt über die Geheimnisse der Bilderberg-Konferenz zu rätseln, die in diesem Jahr doch eher zweitklassig besetzt und tatsächlich altmodisch wirkt, sollten wir ganz woanders hinschauen. Die gefährlichsten Kungeleien finden gleichsam unter den Augen der Öffentlichkeit statt. Lobbyisten brauchen keine Konferenzen, um Einfluß auf die Politik zu nehmen. Sie sitzen direkt vor der Tür des Parlaments - in der Lobby, wo jeder hineinspazieren kann.« Nun entspricht letztere Feststellung absolut den Tatsachen; was jedoch die Teilnehmerliste angeht, so ist diese keinesfalls weniger hochkarätig besetzt als in all den vorhergehenden Jahren, was ein Blick auf dieselbe verdeutlicht.  [3] 

Was die bei der Konferenz anwesenden Journalisten betrifft, so sind von diesen, wie Bruno Bandulet schon in seinem DeutschlandBrief vom Juli 2012 schrieb, nur »systemkonforme, die den Mund halten können, anwesend. Wie die illustre Runde internationale Wirkung entfaltet, läßt sich am besten aus den beteiligten Zeitungen herauslesen. Zu den wirklich wichtigen Themen schreiben sie  - als seien sie gleichgeschaltet -  alle dasselbe; eine Ausnahme bildet manchmal das Wall Street Journal. Und die anderen, weniger bedeutenden Gazetten schreiben von ihnen ab. Die Gleichschaltung erkennt man zum Beispiel daran, daß sie gerne von der internationalen Gemeinschaft reden, wenn in Wirklichkeit die USA und ihre Interessen gemeint sind.« Prof. Hans Jürgen Krysmanski, der Autor der Studien Wem gehört die EU und Hirten & Wölfe - Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen[4] ordnet die Bilderberger in die übrigen Begegnungen der Reichen und Mächtigen ein: »Bilderberg, Davos, das sind so die Höhepunkte einer ständig ablaufenden Absprache, Verständigung, eines ständigen Arbeitens von Lobbyisten, von Seilschaften, usw.« Nun ist der Kern der Teilnehmer über die Jahrzehnte hinweg in immer gleicher Form aufgebaut gewesen, was aus den über die Jahre hinweg vom Bilderberger Sekretariat in Genf veröffentlichten Teilnehmerlisten hervorgeht; auf diesen werden auch stets die zur Diskussion gestellten Themen angegeben; die diesjährigen waren wie folgt: Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Bedrohung durch chemische Waffen, aktuelle wirtschaftliche Themen, europäische Strategie, Globalisierung, Griechenland, Iran, Mittlerer Osten, NATO, Russland, Terrorismus, Vereintes Königreich, USA, US-Wahlen, also insgesamt Themen, wie sie auch in der Presse ständig erscheinen. 

Es war schon immer äusserst zeitaufwendig, an substantielle Informationen heranzukommen; der Grossteil von diesen wurde hauptsächlich vom US-Journalisten James P. Tucker, der der Gruppe seit 1975 auf der Spur war, erjagt; seine Chronik Jim Tucker's Bilderberg Diary fasst seine jahrelangen Bemühungen zusammen. Seit seinem Hinschied im April des Jahres 2013 ist es noch schwieriger geworden, auf verlässliche Weise zu erfahren, was entschieden wurde, da alle Teilnehmer an die Schweigepflicht gebunden sind. Zu den Journalisten, die die Treffen jährlich verfolgen, gehören aber auch die Engländer Tony Gosling und Charlie Skelton vom britischen Guardian sowie der deutsche Autor Andreas von Rétyi. Wie Gosling sagt, versuchen die Bilderberger die Berichterstattung über das Treffen so schwierig wie möglich zu machen. Auch wenn zu eventuell gefassten Beschlüssen keine konkreten Informationen vorliegen, so kann man doch auf Grund öffentlich erfolgter Aussagen von Teilnehmern vermuten, in welche Richtung diese gehen könnten, so beispielsweise auf dem Gebiet NATO und Verteidigung. 

Da Wolfgang Ischinger, der Vorsitzende der Münchner NATO-Sicherheitskonferenz und von 2001 bis 2006 Botschafter in der USA, sicherlich ein Schwergewicht unter den Anwesenden darstellt, sei hier seine anschliessend an die Konferenz geäusserte Feststellung zur Griechenlandfrage wiedergegeben: »Südosteuropa ist bis heute ein Unsicherheitsfaktor. Der Wegfall Griechenlands aus dem EU-Verbund wäre eine Tragödie für unsere Bestrebungen, den Südosten Europas endgültig zu stabilisieren. Die größte Befürchtung sei dabei, daß die russische Politik im Falle einer Entfremdung zwischen Griechenland und der EU in diese Lücke hineinstoßen würde.« Anfang  September 2014 erklärte er: »Was wir brauchen, ist eine Doppelstrategie, mit der wir einerseits Putin machtpolitische Zugriffsmöglichkeiten in Europa verwehren und andererseits mit ihm den Dialog über die Zusammenarbeit führen und fortsetzen, so schwierig das unter den derzeitigen Umständen auch sein mag«, dabei völlig übergehend, dass ein Zugriffstreben Putins auf Europa nicht nachweisbar ist. »Zugleich müsse man sicherstellen«, so Ischinger ferner, »daß alle Entscheidungen über Sanktionen und Embargos politisch auch wieder rückgängig gemacht werden können.« Letzteres forderte er zugunsten einer nationalen deutschen Machtpolitik: »Es darf nicht sein, daß unsere Rußland-Politik vom amerikanischen Kongress oder von Entscheidungsträgern in europäischen Parlamenten in Geiselhaft genommen werden kann!« Was ersteren Punkt betrifft, so ist längst eingetreten, dass die von der EU gegenüber Russland praktizierte Politik weitgehend von Washington bestimmt wird. Ende Januar erklärte er, dass es notwendig sei, im Machtkampf gegen Russland aus einer Position der Stärke zu verhandeln. Dies müsse die NATO gewährleisten. Was den Verbleib Griechenlands in der EU betrifft, so gilt ein solcher in Berlin als Voraussetzung dafür, den Einflusskampf gegen Russland in Südosteuropa gewinnen zu können. »Da es aber gegenwärtig offenbar nicht gelingt«, so Ischinger, »Moskau mit einer Politik reiner Konfrontation niederzuringen, müsse man eine neue Phase der Einbindung Rußlands einleiten. Dazu böten sich Gespräche über eine Kooperation zwischen der EU und der auf russische Initiative hin neu gegründeten Eurasischen Wirtschaftsunion an. Eine solche Kooperation soll, wie Experten urteilen, den Kampf zwischen Russland und dem Westen vom militärischen Feld zurück auf das ökonomische bringen.«  [5]  Ende Mai 2014 hatten sich deutsche Aussenpolitiker zustimmend zu der damaligen Eskalation der Kriegshandlungen in der Ostukraine durch das Kiewer Umsturzregime geäussert, wozu Ischinger erklärte: Es sei »klar, daß Kiew nach Abschluß des Wahlverfahrens wieder aktiv werden mußte.« Hinsichtlich des Syrienkriegs drang Ischinger Anfang September 2013 in einer Stellungnahme darauf, im Syrien-Krieg für den Westen keine Option von vornherein auszuschließen, auch nicht eine Kriegsbeteiligung. In der Ausgabe der Fachzeitschrift Internationale Politik vom September/Oktober 2013 gab er u.a. zu bedenken: »Die meistern Beobachter sähen den gegenwärtigen Konflikt in Syrien durch eine Brille, die vor allem durch die Interventionen in Afghanistan und im Irak geprägt sei. Aus deren Scheitern resultiere Skepsis oder Ablehnung gegenüber neuen Kriegen. Dies aber sei falsch.« Ischinger verlangt, der Westen müsse sich auch in Syrien auf das Prinzip der sogenannten Schutzverantwortung R2P, die Responsibility to Protect, beziehen und, sofern machbar, bewaffnet intervenieren; es sei politisch unverantwortlich, bestimmte Optionen von vornherein auszuschließen. Verzichte man prinzipiell auf kriegerische Maßnahmen, komme dies moralisch wie politisch einer Bankrotterklärung gleich.«  [6]  Mit anderen Worten, der ideale Mann für die NATO. Ischinger war schon auf der Konferenz 1999 in Sintra, Portugal, anwesend und danach 2002 und 2008 in Chantilly, Virginia. 

Kurz vor der 50. NATO-Sicherheitskonferenz vom 31. 1. bis 2. 2. 2014 in München stiess die Forderung nach einer Ausweitung des deutschen Militäreinsatzes in Ländern wie Mali bei Ischinger auf Zustimmung. »Afrikas Krisen sind uns heute viel näher als Afghanistan«, sagte er der Passauer Neuen Pressevom 28. 1.2014. »Dort geht es auch um Deutschlands Sicherheit.« Laut Ischinger sei dort »in den kommenden Jahren oder vielleicht auch Jahrzehnten ein militärisches Eingreifen der EU wahrscheinlich am dringendsten ... nötig.« Aus dem anlässlich der diesjährigen Münchner Konferenz am 5. 2. 2015 mit der FAZ geführten Interview geht hervor, dass Ischinger im Umgang mit dem Islamischen Staat auf militärische Gewalt setzt. »Eine direkte westliche Militärintervention wäre unter den gegenwärtigen Bedingungen kaum erfolgversprechend. Aber es sei sinnvoll, wenn NATO-Bündnispartner mit ihren Luftstreitkräften daran mitwirken, den IS zurückzudrängen. Ich sehe keinen Grund, warum sich nicht auch die deutsche Luftwaffe an derartigen Operationen beteiligen sollte.« Es ist bezeichnend für die auf der politischen Ebene immer wieder anzutreffenden Heuchelei, dass über den Aufbau des IS durch die USA kein Wort fällt.  [7]  Diesen März hiess es, dass Poroschenko angab, bereits mit 11 EU-Staaten Verträge über Waffenlieferungen für die Ukraine unterzeichnet zu haben. Bei seinem Besuch am 16. 3. in Berlin erklärte er, »er sei sicher, dass der Westen bei einem weiteren Angriff auf die Souveränität des Landes nicht zögern und Waffen an Kiew liefern werde. Ischinger selbst bekräftigte seine Forderung, Waffenlieferungen an Kiew nicht grundsätzlich auszuschließen. »Eine wehrlose Ukraine wäre auch eine Gefährdung der europäischen Sicherheit«, sagte er der Welt.

In Telfs anwesend war auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, was Spekulationen entstehen liess, dass sie, ähnlich wie Angela Merkel 2005 in Rottach-Egern, von den Bilderbergern als mögliche Kanzlerkandidatin begutachtet werden sollte. Noch zu ihrer Zeit als Sozialministerin Niedersachsens hatte von der Leyen 2011 die Vereinigten Staaten von Europa ins Gespräch gebracht, ein Ziel, das auch Gerhard Schröder unterstützte. Michael Paulwitz von der Jungen Freiheit vermerkte hierzu: »Man kann es Arroganz der Macht nennen, wenn eine politische Klasse über Jahre und Jahrzehnte gegen den Willen des Souveräns den Austausch des Staatsvolks durch Einwanderung aus fremden Kulturkreisen betreibt, wenn Finanzminister Schäuble das Monopol des alten Nationalstaats aufzulösen gedenkt, Sozialministerin von der Leyen die Vereinigten Staaten von Europa herbeisehnt und die erforderliche Manipulation des Grundgesetzes am Souverän vorbei als bloße Formsache diskutiert wird.« Auch Ex-Aussenminister Westerwelle hatte im Januar letzten Jahres erklärt, die Vereinigten Staaten von Europa noch erleben zu wollen. Angesichts der Euro-Krise forderte von der Leyen am 29. 8. 11 mehr Kompetenzen für die Europäische Union. Allerdings ist längst erwiesen, dass selbst vermehrte Brüsseler Kompetenzen keine Krise beheben. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, erklärte sie ferner, reiche eine gemeinsame Währung nicht aus, dazu brauche es eine politische Union; jedoch wisse sie, dass es hierfür keine Mehrheit im Kabinett gebe. Noch nicht, gilt es hier einzufügen!  Nicht weit von Vereinigten Staaten von Europa entfernt dürfte auch die von Juncker diesen März  lancierte Vorstellung einer EU-Armee sein, die seitens der Ministerin auf ein positives Echo stiess. Von der Leyen ist der Ansicht, dass der Frieden in Europa nur mit einer eigenständigen EU-Armee gesichert werden kann: »Die Idee einer gemeinsamen europäischen Armee hat Zukunft.«  Jedenfalls beabsichtigt sie, bei NATO-Manövern des Jahres 2016 in Osteuropa 5.000 Soldaten der Bundeswehr einzusetzen. Hingegen ist die US-Heritage Foundation der Ansicht, dass die Gründung einer EU-Armee zur Schwächung der transatlantischen Beziehungen führen würde. Die EU würde dann internationale Missionen völlig unabhängig von der NATO durchführen und wäre  ausschliesslich EU-Befehlshabern unterstellt. Nachdem Joachim Gauck entgegen der Einstellung seiner Landsleute, deren Mehrheit Auslandseinsätze der Bundeswehr ablehnt, am 3. 2. auf der 50. NATO-Sicherheitskonferenz eine stärkere Führungsrolle Deutschlands in der Welt gefordert hatte  - was ihm unmittelbar harsche Kritik eintrug -  und von Deutschland eine wesentlich aktivere Rolle in der internationalen Politik verlangte, schloss sich von der Leyen dieser Forderung an: »Ich verstehe das Unbehagen der deutschen Bevölkerung vor militärischen Einsätzen vor dem Hintergrund unserer Geschichte«, sagte sie in München. »Aber unser Deutschland heute ist eine erwachsene, eine erprobte Demokratie«, was nicht wenige Experten bestritten würden…. »Gleichgültigkeit sei keine Option«, betonte sie. Wie sie in Bezug auf Putins Ukraine-Politik dargelegt hat, habe dieser »durch sein Verhalten enorm Vertrauen zerstört. Russland ist derzeit kein Partner. Partner würden sich an gemeinsame Verabredungen halten.« Zugleich warnte von der Leyen Putin vor einem militärischen Einschreiten im Baltikum: »Putin weiß, daß die NATO geschlossen hinter ihren östlichen Mitgliedern steht«, sagte sie, »deshalb wird er nicht an die Souveränität und Integrität dieser Länder rühren.« Es braucht hier nicht aufgezeigt zu werden, was der Westen durch sein Eingreifen in der Ukraine zerstört hat und weiterhin zerstört; hinzu kommt der Fakt, dass es die NATO war, die durch das Heranrücken an die russischen Grenzen und das Einbinden ehemaliger GUS-Staaten das Vertrauen durch diesen Vertragsbruch als erste zunichte machte. Kurz vor der Sicherheitskonferenz 2014 hatte von der Leyen erklärt, Europa komme ohne kriegerische Mittel im Spiel der globalen Kräfte nicht voran, wenn die einen sich immer dezent zurückhalten, wenn es um militärische Einsätze geht, und die anderen unabgestimmt nach vorne stürmen.  [8]  Am 24. März letzten Jahres hatte der Chef der FDP, Christian Lindner, von der Leyen mit Blick auf deren Forderung, in der Krim-Krise mehr NATO-Präsenz an den Aussengrenzen zu markieren, attestiert, »offenbar von allen guten Geistern verlassen« zu sein. »Statt eine militärische Eskalationsspirale zu verhindern, fordert die Bundesverteidigungsministerin sie sogar noch. Internationale Krisen sind keine Gelegenheit für die PR der Kandidatin auf die Ersatzkanzlerschaft«, sagte Lindner der Passauer Neuen Presse vom 24. 3. 14. Durch Truppenverlegungen und Manöver würde die Krim-Krise militarisiert werden, warnte er: »Die Bundeskanzlerin muß die Verteidigungsministerin in ihre Schranken weisen.«  

Mit Blick auf die NATO erklärte von der Leyen am 22 3., es sei »vor allem der demokratische Wertekanon, der hohe Anziehungskraft auf Neumitglieder entfaltet.« Man wüsste zu gerne, ob sie das wirklich selbst glaubt, denn für jeden, der die NATO-Aggression und die mit ihr einhergehenden Zerstörungen auch nur halbwegs erfasst hat, stellt solch ein ins Feld geführter Wertekanon die blanke Volksverdummung dar.  [9]  Wolfgang Gehrcke von den Linken hatte ihr im Oktober letzten Jahres Feldherrenallüren attestiert, die er als fatal und wider das Grundgesetz bezeichnete. Es ging um Pläne der Ministerin, Bundeswehrsoldaten zur Drohnenaufklärung in die Ostukraine sowie für ein Ausbildungszentrum im Nordirak in neue Auslandseinsätze zu schicken. Dabei hatte von der Leyen offen gelassen, ob sie dafür ein Bundestagsmandat für notwendig hält. »Von der Leyen«, so Gehrcke, »betreibt die Militarisierung der Außenpolitik mit Penetranz. Sie verantwortet zusammen mit den Kabinettskollegen die Lieferung von Waffen in Spannungsgebiete und will jetzt deutsche Soldaten in die Ukraine und in den Nordirak entsenden. Frau von der Leyen wird mehr und mehr zur Kriegsministerin. Die Verlegung einer Ausbildungsmission von Deutschland in den Irak hat mehr als nur eine symbolische Bedeutung. Mit dieser Entscheidung ist Deutschland mitten im Nahen Osten in einem Kampfeinsatz. Doch dieses Risiko interessiert sie nicht. Deutsche Soldaten in die Ukraine, genauer gesagt an die Westgrenze Rußlands, zu entsenden, ist unverantwortlich. Geschichtsvergessener kann man nicht agieren.«  [10]  Im Juni 2014 war von der Leyen in New York mit dem stellvertretenden UNO-Generalsekretär Jan Eliasson zusammengetroffen, wo sie sich offen für den Wunsch der UNO nach einer stärkeren Beteiligung Deutschlands an Militäreinsätzen zeigte. »Wir haben Schlüsselkapazitäten und Fähigkeiten, die andere Nationen nicht haben«, sagte sie. Das Verteidigungsministerium werde künftig vermehrt »darüber nachdenken«, wie die Bundeswehr eine stärkere internationale Verantwortung übernehmen könnte. Derzeit sind in 6 UNO-Missionen rund 250 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Erstaunlicherweise machte dann von der Leyen auf der von ihr eröffneten diesjährigen Sicherheitskonferenz doch klar, dass es ihrer Meinung nach zur Lösung der Ukraine-Krise nur einen Weg gibt: Den friedlichen. Zwei Tage vor der Konferenz, die den Steuerzahler auch in diesem Jahr eine runde Million Euro kostete, hatte sie Athen ermahnt, für Klarheit zu sorgen, denn ihrer Auffassung nach gefährdet eine Annäherung Griechenlands an Russland die Position der Griechen in der NATO. »Bei allen Streitpunkten über wirtschaftliche und soziale Fragen darf Griechenland nicht das über Jahrzehnte gewachsene Vertrauen in seine sicherheitspolitische Verläßlichkeit riskieren«, sagte sie. »Griechenland wird sich positionieren müssen.«  Auch von der Leyen hat den IS als unseren gemeinsamen Feind bezeichnet, und sogar erklärt, dass dieser gut finanziert und mit moderner Waffentechnik ausgerüstet sei; aber auch sie übergeht seine Herkunft. Im übrigen ist anzunehmen, dass sie sich an die political correctness hielt, indem sie weder die der EU von Washington aufgezwungenen Sanktionen zur Sprache brachte, noch erwähnte, dass die Arbeiten an der South-Stream-Ölleitung durch Bulgarien auf Kerrys Anweisung gestoppt wurden.   

In Telfs hatte sich auch der vormalige Ministerpräsident Norwegens und jetziger NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der auch 2002 an der Konferenz in Chantilly, Virginia, zugegen war, eingefunden; auf seiner ersten Auslandsreise bekräftigte er im Oktober letzten Jahres in Polen den Schutz des Bündnisses für alle NATO-Mitglieder: »Wir werden eine dauerhafte Präsenz im östlichen Teil unserer Allianz behalten.« Er gehört zu denjenigen, die Russland immer wieder eine andauernde Aggression vorwerfen; dazu gehört der am 18. 11. 14 ergangene Vorwurf , »die Ukraine weiterhin zu destabilisieren.« Zwar betont Stoltenberg, dass sowohl die EU als auch die NATO eine friedliche Lösung anstrebten, indessen kann man sich angesichts der laufenden Vorgänge hiervon kaum überzeugen lassen. Jürgen Trittin griff die NATO im April letzten Jahres scharf an: »Die NATO muß ihr Säbelrasseln stoppen. Eine ständige Verlegung von Truppen nach Polen wäre falsch. Denn was als Geste der Solidarität gemeint ist, kommt als Eskalation an.« Besonders harsch ging Trittin mit den jüngsten Äusserungen des scheidenden NATO-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen ins Gericht. Dessen Idee der Osterweiterung der NATO sei gemeingefährlich. »Wer Staaten mit ungeklärten Gebietsfragen in die NATO holt, stabilisiert nicht deren Lage. Er destabilisiert die NATO.« Wie schon so oft wiederholt, hatte Washington, damit Moskau einer NATO-Mitgliedschaft eines wiedervereinten Deutschlands zustimmte, zugesagt, dass es keine Osterweiterung des transatlantischen Bündnisses geben würde. Gorbatschow, der damalige US-Aussenminister James Baker, der damalige US-Botschafter in Moskau Jack Matlock und freigegebene Dokumente bezeugen allesamt, dass Moskau die Zusage erhielt, die NATO werde nicht nach Osteuropa expandieren. Heute ist Russland von Militärstützpunkten der USA und der NATO eingekreist und weitere werden wahrscheinlich hinzukommen. »Welche Marionette als NATO-Generalsekretär fungieren darf«, schreibt Paul Craig Roberts, unter Reagan stellvertretender US-Finanzminister mit dem Zuständigkeitsbereich Wirtschaftspolitik, »wird stets in Washington bestimmt. Momentan ist das der ehemalige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg. Auf Anweisung Washingtons wurde die Puppe rasch aktiv und brachte Moskau mit der Aussage gegen sich auf, die NATO verfüge über eine starke Armee, die weltweit für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung zuständig sei und die überall dort zum Einsatz kommen könne, wo Washington das wolle. Eine derartige Behauptung steht in völligem Widerspruch zu Sinn und Zweck der NATO-Charta. Igor Korotschenko, Mitglied der Gesellschaftlichen Kammer beim Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, antwortete hierauf: Derartige Aussagen laufen dem System der internationalen Sicherheit zuwider, da das NATO-Bündnis eine Bedrohung für Rußland darstellt. Deshalb wird mit Maßnahmen darauf reagiert werden. Auf Washingtons Stationierung von Raketenabwehrsystemen entlang der russischen Grenze folgte die Entwicklung russischer überschallschneller Interkontinentalraketen, die ihren Kurs rasch wechseln können und von keinem Raketenabwehrsystem abgeschossen werden können. Länder wie Polen, deren Regierungen dumm genug waren, amerikanische ABM-Stützpunkte zu akzeptieren, würden natürlich vernichtet, bevor die Raketenabwehrschilde zum Tragen kommen könnten. Als die inkompetente Regierung Obama entschied, die demokratisch gewählte Regierung in der Ukraine zu stürzen und an ihrer Stelle eine Marionettenregierung nach dem Willen Washingtons einzusetzen, übersah das amerikanische Außenministerium, dessen Politik von neokonservativen Ideologen geprägt ist, daß die östlichen und südlichen Teile der Ukraine aus früheren russischen Provinzen bestanden, die der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik durch die kommunistische Parteiführung zu einem Zeitpunkt zugeschlagen wurden, als die Ukraine und Rußland noch Teil desselben Landes, der Sowjetunion, waren. Als die russenfeindlichen Handlanger, die Washington in Kiew eingesetzt hat, ihrer Feindseligkeit gegenüber der russischstämmigen Bevölkerung der Ukraine in Wort und Tat freien Lauf ließen, erklärten die früheren russischen Provinzen ihre Absicht, sich wieder Russland anzuschließen. Dies ist weder eine Überraschung, noch kann man dafür Rußland die Schuld zuschieben.« Entgegen aller Russland angelasteten aggressiven Handlungen hat der Chef des französischen Militär-Geheimdienstes [Directorate du renseignement militaire DRM], General Christophe Gomart, am 12. 4. 15 vor dem Verteidigungsausschuss der französischen Nationalversammlung ausgesagt, dass die französischen Geheimdienste vor der Eskalation der Ukraine-Krise mit Russland keinerlei Anzeichen ausgemacht hätten, denen zufolge Russland eine militärische Operation auf dem Boden der Ukraine geplant hätte.  [11]  

Auf der Basis der unabänderlichen Verfolgung von Washingtons Ziel, Russland einzukreisen, ist es absolut begreiflich, dass nun neue russische Stationierungspläne von Interkontinental-Raketen bestehen. Bis Ende 2015 sollen mehr als 40 neue Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden, angeschafft werden. Diese Raketen seien fähig, alle, selbst die technisch am weitesten entwickelten Luftabwehrsysteme zu durchbrechen. Zudem hat Putin das Ziel, die Waffen des russischen Militärs bis 2020 zu einem Grossteil zu modernisieren, bekräftigt. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Anatoli Antonow warf der NATO vor, Russland zu einem neuen Wettrüsten zu zwingen. Und schon war Stoltenberg am 17. Juni zur Stelle, um ausgerechnet Putin davor zu warnen, die Ukraine-Krise und den Konflikt mit dem Westen weiter anzuheizen. Der Schweizer NATO-Experte Daniele Ganser ist der Auffassung, »dass es bei fast allen modernen Kriegen um die Energie-Versorgung geht. Die Menschen denken häufig, das Dämonisieren von Putin sei völlig unabhängig von Öl und Gas. Ich sehe das anders. Ich denke, dass die NATO das Thema Ressourcenkriege ganz oben auf der Agenda führt, es aber der Bevölkerung der NATO-Staaten nicht klar sagt, weil die Bürger sonst vermutlich sagen würden: Also wenn die NATO aktiv Ressourcenkriege führt, dann ist es Zeit, sie aufzulösen. Stattdessen heisst es, die NATO müsse sich ausdehnen und Russland umschliessen. ich denke, so, wie ich die NATO- Strategie beobachte, macht man das, um alle Exportwege aus Russland zu kontrollieren.«

Wie stets war auch Kissinger eingetroffen: »Henry Kissinger«, schreibt Charlie Skelton, der die Bilderberger seit 2009 im Visier hat, »ist 92 Jahre alt. Er wäre wahrscheinlich schon vor Jahren gestorben, jedoch fürchtet sich der Tod, an seine Türe zu klopfen.« Zu Barroso hiess es in der grössten portugiesischen Zeitung Sol vom 13. 6., dass dieser die Nachfolge von Medienzar Francisco Pinto Balsemao, von 1981 bis 1983 Portugals Premierminister, im Lenkungsausschuss antritt. Barroso hat Ende Oktober 2014 von seinem Posten als Kommissionspräsident Abschied genommen. Wie Solausführt, steht der politische Aufstieg Barrosos in Verbindung mit den Bilderbergern. Nach seiner Wahl zum Premierminister Portugals und seiner Ausrichtung des Azores Summit, der dem Irakkrieg, den Barroso befürwortete, vorausging, wurde er zur Konferenz des Jahres 2003 in Versailles eingeladen; ebenso 2005 nach Rottach-Egern, nachdem er zum Präsident der EU-Kommission ernannt worden war. Welche Richtlinien jetzt in Telfs erteilt worden sein könnten, bleibt uns leider verschlossen. Indessen weiss man, dass Barroso kein Vertreter der Nationalstaaten ist, wie dies der Artikel  Barrosos Ziel: Souveränität der europäischen Staaten brechen   festhält: »Schon bevor er seine Position bei der EU erhielt, arbeitete er systematisch auf ein oligarchisches, nachindustrielles Europa der Regionen anstelle gewählter souveräner Regierungen hin.« So hiess es denn auch in den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vom November 2013, dass sowohl Van Rompuy als auch Barroso ausschliesslich im Auftrag der internationalen Finanz-Eliten arbeiten. Im Januar 2014 hatte Barroso erklärt,Nur Brüssel kann die Barbarei in der Welt verringernund die Wähler eindringlich vor eurokritischen Parteien, die den Frieden in Europa gefährden könnten, gewarnt. Wie man angesichts der Beteiligung von EU und NATO allein an den Infernos in Libyen und Syrien eine derartige Behauptung in den Raum stellen kann, deutet entweder auf die uns immer wieder präsentierte endlose Verdummung hin, oder auf eine glänzend gelungene Indoktrinierung.  [12]  Sicherlich erwähnenswert ist auch der Fakt, dass sich Barroso grundsätzlich für eine Aufnahme der Türkei in die EU ausgesprochen hat. »Falls die Türkei die Bedingungen erfülle«, erklärte er am 16. 7. 2004, »dürfe man ihr nicht die Tür zuschlagen.« Jedenfalls bleiben uns Barroso und seine Einstellung vorerst unabänderlich erhalten. 

Mark Anderson von der American Free Press zufolge versuchen die Bilderberger den Krieg mit Russland voranzubringen. Der Einfluss Russlands in Eurasien soll erheblich zurückgedrängt werden. Insbesondere sei diskutiert worden, wie es machbar wäre, dass Europa völlig ohne russisches Gas auskommt; weitere Punkte waren die Bewaffnung der vom Westen gestützten ukrainischen Regierung und die Möglichkeit, einträgliche Kontrakte für die mit Bilderberg in Verbindung stehenden Firmen, die ihre Interessen innerhalb dieser Schattengruppierung mittels Insiderabschlüssen voranbringen, abzuschliessen.  [13]  Der US-Journalist Stephen Lendman hat sich auf Global Research Anfang Juni wie folgt geäussert: »Die Feindseligkeit gegenüber Rußland und das Säbelrasseln sollten uns alle aufschrecken. Die vielen Militärmanöver der Streitkräfte der USA und der NATO vor der Türschwelle Rußlands sind reine Provokationen. Am Freitag, 5. Juni, hatte die NATO in der Ostsee mit zahlreichen Kriegsschiffen und Kampfjets aus 17 Staaten das Marinemanöver Baltops gestartet, das bis zum 20. Juni dauerte. Mit diesem Manöver demonstriert die NATO ihre Entschlossenheit, die Region Ostsee zu verteidigen und dabei auch mit nicht der NATO angehörenden Partnern zusammenzuarbeiten. Washington und die NATO organisieren Kriegsspiele gegen Rußland, China und den Iran, obwohl von diesen Staaten keinerlei Bedrohung für sie ausgeht; nur die USA, die NATO und Israel gefährden den Weltfrieden. Den gleichen Zweck verfolgt auch ein ständig auf Rußland niedergehendes Trommelfeuer von Lügen, für das Maria Harf, die Sprecherin des US-Außenministeriums, auch noch bezahlt wird. Rußland trägt die direkte Verantwortung für alles, was in der Ukraine geschieht, behauptet sie, obwohl sie keinerlei Beweise dafür vorlegen kann und drei ihrer Finger dabei auf Washington und seine kriegslüsternen Verbündeten zeigen. Frau Harf wirft den russischen Separatisten außerdem ständig die Kriegsverbrechen vor, die täglich von aggressiven Kiewer Regierungstruppen mit voller Unterstützung der USA begangen werden.«  [14]   

Anwesend war auch die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum, die sich ausgerechnet unter dem Titel Russland will einen neuen Kalten Krieg in der Basler Zeitung vom 3. März  [15] so richtig verbreiten durfte. Applebaum ist Direktorin des Transitions Forum des Legatum Institute USA. Dieses Institut, schreibt Tony Gosling  [16]  arbeitet für das Voranbringen von Reformen. Angestrebt wird dabei der Übergang des Irans in eine Zukunft, die von den Bilderbergern gestaltet ist. Laut Applebaum besteht Putins Strategie darin, die Ukraine in eine russische Einflusssphäre zu integrieren und westliche Institutionen wie EU und NATO zu delegitimieren. Im Moment gehe es ihm einfach darum, die Ukraine zu destabilisieren. Aber Putins Interesse ist derzeit wohl vor allem, an der Macht zu bleiben. Um dies zu erreichen, muss er zweierlei schaffen: Zum einen muss er zeigen, dass die ukrainische Revolution ein Fehlschlag war, damit die Russen nicht auf die Idee kommen, auch eine demokratische Revolution zu versuchen. Ferner versucht er, Europa als Fehler darzustellen: Er suggeriert, dass die Demokratie, die es dort gibt, keine wirkliche Demokratie sei. Um dies zu erreichen, unterstützt er in Europa die extreme Linke und die extreme Rechte und führt einen Informationskrieg. Er versucht, Verbindungen zwischen russischen Öl- und Gasfirmen und westlichen Unternehmen herzustellen. Es ist nicht so, dass Russland einfach Leute kauft und für sich arbeiten lässt. Vielmehr hat Putin in Westeuropa ein Netz von Abhängigkeiten aufgebaut.Die von Applebaum genannten Verbindungen dürften indessen ganz normalen Geschäftsabschlüsse darstellen ….. In diesem von Hansjörg Müller und Daniel W. Szpilman mit Applebaum geführten Interview gibt es auch die geradezu phantastische Frage: »Haben Sie Vertrauen in die NATO? Wenn Russland nun die baltischen Staaten angreift, wäre dies für das Bündnis der grosse Belastungstest.« Applebaum antwortet hierauf u.a. wie folgt: Ich glaube nicht, dass Putin einen Krieg mit der NATO will. Aber er ist natürlich daran interessiert, die NATO als Papiertiger vorzuführen. .....   Natürlich will niemand im Westen einen neuen Kalten Krieg, aber die Russen wollen ihn [was, vermutlich von ihr nicht einmal bemerkt, konträr zu ihrer vorhergehenden Aussage ist]. Die Russen bezeichnen die USA als Feind, zeigen Atomwaffen im Fernsehen, lassen bewaffnete Flugzeuge über Grossbritannien fliegen und verletzen den schwedischen Luftraum. Das sind klassische Cold-War-Games. ….. Wenn man auf die westliche Aussenpolitik der letzten 20 Jahre zurückblickt, ist die NATO-Ost-Erweiterung der einzige Erfolg. Sie und die Erweiterung der EU schufen eine Zone der Stabilität und Prosperität. Die Prosperität sucht man allerdings vergeblich. Nun kann das ganze Interview aus Platzgründen hier nicht wiedergegeben werden; dennoch wäre es keine verlorene Zeit, dieses im Internet zu lesen, enthüllt es doch für jeden, der mit der Sachlage Ukraine-Russland-USA vertraut ist und dazu noch Kissingers Aussage kennt, dass die USA einen Regimewechsel in Moskau anstrebt, wie man Fakten verdrehen und entstellen kann und wie man hier mit einer geradezu überwältigenden Einseitigkeit, will man auf den Ausdruck Einfältigkeit verzichten, zu Werke geht. Im Gegensatz hierzu erklärt Gosling zur diesjährigen Konferenz: »I see zero Bilderberg interest in a war with Russia or China«.

In Telfs haben sich, wie Gosling des weiteren vermerkt, eine grosse Anzahl von Teilnehmern eingefunden, die Hillary Clinton unterstützen. Allerdings, fügt er an, setzen die Bilderberger auf das falsche Pferd, wenn sie glauben, dass diese die Wahlen des Jahres 216 gewinnen wird. Ferner waren zahlreiche türkische Teilnehmer anwesend, was für ihn bedeutet, dass die Bilderberger gewillt sind, der Türkei bei der Lösung ihrer Probleme mit dem Iran behilflich zu sein; allerdings gäbe es keine Anzeichen dafür, was man zu tun beabsichtige. Viele der Teilnehmer, so Gosling, werden als Diplomaten oder Professoren aufgeführt. Bei näherem Hinsehen stellt es sich allerdings heraus, dass sie iranische und arabische Sachkundige sind. So ist der vormalige US-Diplomat für Russland und Arabien, William Burns, Präsident des Carnegie Endowment for International Peace, der arabisch, russisch und französisch spricht, der erforderliche Experte; schliesslich gehe es darum, eine Lösung für den iranischen Widerstand gegen die Neue Weltordnung zu ermöglichen. Der vormalige EU-Handelskommissar Karel de Gucht, Mitglied des Steering Committees, wurde eingeladen, um der Gruppe die Handelsbeziehungen der EU darzulegen. »Diese Leute«, so Gosling,  »sind die Neue Weltordnung, sie lieben die TPP- und TTIP-Abkommen.« Einem Bericht von Andreas von Rétyi ist zu entnehmen, dass einer anonymen Quelle zufolge auch die Abschaffung des Bargelds diskutiert wurde, ein Thema, das in den zurückliegenden Wochen auffällig oft die Spalten der Presse füllte. Es sei dabei auch um Regelungen gegangen, die Zahlungsmittel einzuschränken, Strafen bei Zuwiderhandlungen zu verhängen resp. das Bargeld komplett abzuschaffen. 

Der ganze Spuk erforderte den Einsatz von 1.100 Soldaten, 25 Flugzeugen, 10 Hubschraubern, eine ortsfeste Radarstation und 7 mobile Radarstationen. Dieses Kontingent zur Sicherung des Elitezirkels kostet den österreichischen Steuerzahler die Kleinigkeit von 1.5 Millionen Euro, und dies für Leute, die keinerlei demokratischen Auftrag haben. »Man darf sich«, so Thorsten Hinz, »die supranationale Machtausübung nicht vertikal und hierarchisch, von einem einzigen geheimen Verschwörungszentrum ausgehend, vorstellen, sondern als ein Netz- und Wurzelwerk, das aus vielen sich kreuzenden Verbindungssträngen besteht. Einige sehr wichtige laufen im Bilderberg-Club zusammen.«

  

 

[1]  https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/verschwiegenheit-ist-pflicht/ 
20. 6. 15  Thorsten Hinz  -  Verschwiegenheit ist Pflicht

[2]  http://www.spiegel.de/wirtschaft/bilderberg-konferenz-die-wahre-macht-sitzt-woanders-a-1038202.html   11. 6. 15 Bilderberg-Konferenz: Mächtig überschätzt – Von Nicolai Kwasniewski

[3]  http://www.bilderbergmeetings.org/participants.html

[4]  Siehe hierzu
Wer die Fäden zieht   
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1399  10. 1. 2010

[5]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59042   28. 1. 15 
Krieg mit anderen Mitteln  

[6]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58677  2. 9. 13
Die Allianzen der Rivalen

[7]  http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz-2015/ischinger-luftwaffe-sollte-isis-angreifen-13406538.html   5. 2. 15  Interview   Lorenz Hemicker

[8]  Siehe hierzu Die Mär vom hundertjährigen Frieden - Von Doris Auerbach

[9]  http://www.berliner-umschau.de/news.php?id=29711&title=Von+der+Leyen%3A+Nato-Pr%E4senz+an+den+Au%DFengrenzen+jetzt+wichtig&storyid=139550449553   22. 3. 14

[10]  http://www.nrhz.de/flyer/suche.php?ressort_id_menu=22&ressort_menu=News  6. 10. 14

[11]  http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/04/12/franzoesischer-geheimdienst-russland-plante-nie-eine-invasion-in-der-ukraine/   12. 4. 15 

[12]  http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/10/barroso-nur-bruessel-kann-die-barbarei-in-der-welt-verringern/   10. 1. 14

[13]  http://www.americanfreepress.net/Issue_fronts/Issue_25_26_AFP_2015_FP.pdf
Volume XV  Number 25 /26 - June 22 & 29, 2015  by Mark Anderson - Bilderberg Pushes War With Russia

[14]  http://www.globalresearch.ca/is-washington-planning-operation-barbarossa-2-0-war-against-russia/5453930   June 7, 2015  Stephen Lendman - Is Washington Planning Operation Barbarossa 2.? War against Russia? resp. 
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP11415_190615.pdf
   7. 6. 15 
Plant Washington mit einem 2. "Unternehmen Barbarossa einen Krieg gegen Russland?

[15]  http://bazonline.ch/ausland/europa/Russland-will-einen-neuen-Kalten-Krieg-/story/27054194  3. 3. 2015  Russland will einen neuen Kalten Krieg  -  Anne Applebaum

[16]  https://secure.gn.apc.org/members/www.bilderberg.org/phpBB2/viewtopic.php?t=7353 
10.
6. 15