»Alles, was ich geschrieben habe, ist schlimmer geworden« - Von Thilo Sarrazin

Thilo Sarrazin löste 2010 mit seinem Buch »Deutschland schafft sich ab« eine grosse

Integrationsdebatte aus; zu den gegenwärtigen Verhältnissen führte er mit Zeit online das nachfolgende Interview. Bei den an Sarrazin gerichteten Fragen fällt auf, mit welcher absoluten Einseitigkeit hier stellenweise vorgegangen und versucht wird, diese so vorzutragen, dass sie nach Möglichkeit im Trend der von Brüssel und Berlin verfolgten Asylpolitik liegen. Es fällt ferner auf, dass die Frage der Mitschuld an den Fluchtursachen  - sei es durch die Panzerlieferungen der BRD an Saudi-Arabien, was im Zusammenhang mit dem Inferno im Jemen unbedingt zu erörtern gewesen wäre, sei es durch die Beteiligung der NATO an den US-Angriffskriegen -  ganz einfach umgangen wird. 

Herr Sarrazin, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die Bilder der Flüchtlinge in Europa sehen?

Ich sehe diese Bilder nicht, da ich grundsätzlich keine Nachrichten schaue. Das Bild eines Menschen in Not ist immer schlimm, egal, ob in Kambodscha oder auf einer Südseeinsel. Aber ich versuche, mich durch zufällige Medienbilder nicht beeinflussen zu lassen. 

Der Unterschied zwischen einem Menschen in Not in Kambodscha und einem Menschen in Budapest, Wien oder München ist, daß er uns näher ist und wir etwas für ihn tun können. Folgt daraus eine andere Verantwortung?

Die Menschen, die jetzt in Wien oder München ankommen, sind nicht in Not, sondern in Sicherheit. Sie werden nicht an Leib und Leben bedroht, sie werden ernährt und medizinisch betreut …... 

Sie kommen nach Deutschland, um sich in Sicherheit zu bringen, weil sie vorher in Not waren.

Wenn sich diese Menschen auf die Balkanroute machen, brechen sie im sicheren Nordirak auf oder in der sicheren Türkei. Aus der Kriegsnot sind sie da bereits heraus. Wenn sie sich entscheiden, nach Deutschland zu gehen, spielen andere Gründe eine Rolle. Es ist eben angenehmer, Flüchtling in Hannover als in Erbil zu sein. 

Macht Ihnen die Zuwanderung dieser Menschen Angst?

Alles, was ich in »Deutschland schafft sich ab« geschrieben habe, hat sich nicht nur voll bestätigt, es ist weitaus schlimmer geworden.

Zum Beispiel?

Die Geburtenarmut geht unverändert weiter.  

Die jüngsten Zahlen sprechen dagegen.

Das sind kleine Schwankungen um den Trend, die sind unbedeutend. Die Radikalisierung des Islams geht weiter, das Auseinanderklaffen in der Bildungsleistung, die Veränderung ganzer Stadtteile gehen unverändert weiter. Das wird sich jetzt durch die Zuwanderung alles noch verstärken. Insofern bin ich natürlich sehr besorgt.  

Wenn die Integrationserfahrung in Deutschland so verheerend ist, wie Sie sagen, wie erklären Sie sich dann die überwältigende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung?  

[Amerk. politoline: Der Ausdruck überwältigend stellt eine klare Übertreibung dar, wissen wir doch inzwischen, wie diese Hilfe durch die daran verdienenden Asylbetreuungsunternehmen, die natürlich nicht genannt werden, organisiert wird.] 

Zunächst einmal ist es ja gut, daß Menschen anderen Menschen helfen. Aber die Frage nach der Hilfsbereitschaft ist von der Frage zu trennen, was für unseren Staat, für unsere Gesellschaft langfristig richtig ist.

Was wäre langfristig richtig?

Kein Land der Welt kann die Probleme eines anderen Landes lösen. Das muß aus dem Land selbst kommen.  

Und wenn das nicht gelingt, überlassen wir die Menschen ihrem Elend?

Wir müssen unsere eigene Bevölkerung und unser Gesellschaftsmodell vor äußerer Bedrohung schützen. Dazu gehört auch ungeregelte, kulturfremde Einwanderung im Übermaß. Und zum anderen haben die Länder, in denen es schlecht läuft, die Aufgabe, sich selbst richtig zu entwickeln. Singapur war im Jahr 1960 ärmer als Ghana, beide waren damals britische Kolonien, und sehen Sie, wo Singapur heute steht und wo Ghana. Das hat Singapur keiner äußeren Macht zu verdanken, sondern nur sich selbst. 

Darüber und über das Thema Fluchtursachen ließe sich lange streiten. Aber wie sollen wir mit den Menschen umgehen, die schon hier sind? Wir rechnen mit 800.000 Zuwanderern, möglicherweise mit einer Million allein in diesem Jahr.

Ich habe nicht davon gesprochen, Fluchtursachen zu beseitigen, das können wir gar nicht. Ich habe davon gesprochen, wie wir uns vor den Folgen der Zustände in anderen Ländern schützen. Das muß am Anfang stehen. 

Aber die Leute sind doch längst hier! Um die müssen wir uns kümmern, jetzt.

Bitte erlauben Sie mir, daß ich das für mich anders ordne. Es ist ein Skandal politischer Unfähigkeit und Fantasterei, daß die Politik dreißig Jahre nach dem ersten Schengen-Abkommen nicht verstanden hat, daß man interne Grenzkontrollen nur abbauen kann, wenn man die äußeren Grenzen wirksam kontrollieren kann. Und das ist technisch absolut möglich. 

Wie denn das? Wollen Sie überall Zäune und Marineeinsätze gegen Flüchtlingsboote?

Mauern und Zäune sind doch gar nicht schlecht, wenn man Grenzen kontrollieren will. Das chinesische Reich hat seine Kultur hinter einer 10.000 km langen und 1800 Jahre währenden Mauer entwickelt. Das Römische Reich hat sich gegen die Germanen und andere Einwanderer aus den wilderen Gegenden über 400 Jahre mit Erfolg durch den Limes geschützt. Überall in der Welt haben sich Zivilisationen und Kulturen, die materiell fortgeschritten waren, gegenüber ungeregelter Einwanderung geschützt. 

Es gibt  - mit Ausnahme vielleicht von Nordkorea -  heute keine Grenzkontrolle, die funktioniert.

Doch, natürlich. Es kommt kein Mensch nach China, wenn die Chinesen das nicht wollen. 

Ist es nicht umgekehrt: Es will keiner nach China [!!!] und deshalb kommt keiner rein? Die USA schaffen es als mächtigste Militärmacht der Menschheitsgeschichte nicht, die Grenze zu Mexiko wirksam zu kontrollieren.

Die Amerikaner verhindern den größten Teil der unerwünschten Einwanderung mit Erfolg. Einen kleinen Teil verhindern sie nicht, das macht Probleme genug. Allerdings haben die Amerikaner auch nicht unser quantitatives Problem, denen sitzt nicht Afrika im Nacken, das heute 1,2 Milliarden Einwohner hat und im Jahr 2100 nach der UN-Prognose 4,4 Milliarden.

Mal abgesehen davon, daß wir nicht glauben, daß Milliarden Menschen aus Afrika sich auf den Weg machen – wenn sie es täten, könnte kein Zaun sie aufhalten.

Tja, da sollten Sie mal ein bißchen Militärgeschichte studieren. Die Briten haben es im Ersten Weltkrieg geschafft, ohne Radar und bis 1916 auch ohne Luftaufklärung, die gesamte Nordsee gegen Blockadebrecher abzuschirmen. Sie können mich ja gern fragen, was ich täte, wenn ich Chef von Frontex wäre und die politischen und finanziellen Mittel hätte. 

Was also täten Sie?

Ich würde jedes Schiff aufbringen. Und wenn es kein Handelsschiff ist, würde ich die Insassen an exakt dem Punkt an der afrikanischen Küste absetzen, wo sie gestartet sind, und das Boot zerstören. Sie können sicher sein: Nach sechs Wochen bricht keiner mehr auf, und es wird auch keine toten Bootsflüchtlinge mehr geben. 

Spielen wir das gedanklich mal durch: Sie haben also eine militärisch gesicherte, undurchlässige Grenze um den Schengen-Raum. Was machen Sie mit Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien?

Kriegsflüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien sollten prinzipiell nah an ihrer Heimat untergebracht werden, also in der Türkei, im Nordirak, in Jordanien. Von dort aus können sie, wenn der Krieg zu Ende ist, auch am besten zurück. 

Das heißt, wir sollen keine Kriegsflüchtlinge in Europa aufnehmen?

Ich meine, positiv gewendet, Kriegsflüchtlinge sollten nah am Ort des Konflikts untergebracht werden.

Auch wenn das diese Länder völlig überfordert? Die Lage im Libanon ist hochexplosiv, Jordanien ist extrem fragil, im Irak herrscht Krieg gegen den IS ...

Es gibt die Türkei, den Irak, den Libanon, Jordanien, das sind die Nachbarstaaten. Und es gibt die Golfstaaten oder Saudi-Arabien, die vor Geld stinken und keinen einzigen fremden Araber und Glaubensgenossen aufnehmen. Die haben in erster Linie die Verantwortung, in ihrer Region für Ordnung zu sorgen. Ich würde aber auch andere europäische Länder in die Verantwortung nehmen. Von den neuen Griechenlandhilfen würde ich keinen einzigen Cent auszahlen, ehe nicht die Griechen ihre Pflichten aus dem Dublin-Abkommen voll erfüllen. Die sollen Lager auf Kos und auf Rhodos oder wo auch immer, grenznah einrichten. Und man muß Polen, Tschechien und England dazu bringen, im Verhältnis zur Bevölkerung genauso viele Flüchtlinge aufzunehmen wie Schweden und Deutschland.

Auch dann kommen Sie irgendwann an den Punkt, wo Sie sich mit den Menschen beschäftigen müssen, die inzwischen in Deutschland sind.

Aber die Antwort darauf hängt doch davon ab, ob wir davon ausgehen, daß keine weiteren mehr kommen, oder ob es dieses Jahr eine Million sind, im nächsten Jahr eineinhalb und übernächstes Jahr fünf Millionen! Aber gut: zu den Menschen, die hier in Deutschland sind. Da muß man nach Herkunft unterscheiden. Flüchtlinge vom Balkan sollte man sofort zurückschicken. 

Ohne Asylverfahren?

Im Wesentlichen ja. Oder mit einem sehr verkürzten Verfahren. Die Schweizer tun das bereits mit Erfolg, sie haben keinen Balkan-Flüchtling. Bei den anderen unterscheiden wir nach Kriegsstaaten, da bleibt im wesentlichen Syrien. Bei allen Übrigen, aus Eritrea, Somalia et cetera, besteht der Verdacht, daß es vorwiegend Wirtschaftsflüchtlinge sind. Parallel dazu muß das Asylrecht so eingeschränkt werden, daß es für politische Aktivisten gilt oder für Menschen, die im Rahmen eines Völkermords verfolgt werden, aber nicht für jeden, der in einer Diktatur oder einer unvollkommenen Demokratie irgendwie unterdrückt wird. Ein Asylrecht wie das gegenwärtige bedeutet, daß im Grunde 80 % der Weltbevölkerung wegen ihrer heimatlichen Verhältnisse bei uns sein können. Das ist auf Dauer nicht haltbar.  

Glauben Sie, daß Sie eine Mehrheit fänden für die von Ihnen skizzierte Politik? Die Hilfsbereitschaft der Deutschen spricht dagegen.

Ich glaube, daß durch die emotionale und völlig einseitige Berichterstattung der Medien, vor allem des Fernsehens, ein gewaltiger Meinungsdruck in dieser Frage hergestellt wird. Ich habe den Eindruck: Die allermeisten trauen sich vermutlich gar nicht mehr, ihre Ängste und Meinungen offen auszusprechen. Ich kann nur eines sagen: Es gibt eine ganz große unterdrückte Wut und einen ganz großen Frust, der sich keineswegs auf Sachsen beschränkt.  

Wut und Frust worauf?

Auf eine konzeptionslose und verfehlte Regierungspolitik in Sachen Einwanderung und Flüchtlinge. Wissen Sie, warum meine Thesen so wenig Zustimmung bei gut verdienenden Gutmenschen wie Ihnen und soviel beim sogenannten kleinen Mann finden?  

Wir sind gespannt.

Weil sich der einfache Mann nicht durch Ärzte und Ingenieure bedroht fühlt, sondern durch Menschen, die stark sind, Muskeln haben, einfache Tätigkeiten machen können und damit seinen Lohn senken oder ihn vielleicht ganz überflüssig machen. Wenn wir Millionen arbeitswillige Migranten reinholen, üben wir am unteren Ende des Arbeitsmarktes gewaltigen Druck aus. Das wissen Politiker wie Kauder, de Maizière und ich hoffe auch Merkel ganz genau.   [1]


Anmerkung politonline d.a.
Die Aussage Wolfgang Schäubles zur Asylkrise hat bei diversen regierenden Häuptern die helle Empörung ausgelöst. Dabei hat der Finanzminister einen völlig berechtigten bildhaften Vergleich ausgesprochen, der die Lage zu hundert Prozent zutreffend analysiert.
»Ob wir schon in dem Stadium sind, wo die Lawine im Tal unten angekommen ist«, so Schäuble, »oder ob wir in dem Stadium im oberen Ende des Hanges sind, weiss ich nicht.« Wenn man noch im oberen Teil sei, dann sei die Herausforderung zu gross für Deutschland, um sie allein meistern zu können. Was ist an dieser Feststellung zu kritisieren? Allein die Milliardenkosten für die Versorgung der Hereinströmenden werden die Deutschen, ebenfalls bildhaft gesprochen, erschlagen. Das fängt kein Staat mehr ab, geschweige denn die Kassen des Sozialsystems. 

Nun wird Schäuble gar ein rücksichtsloses Verhaltenunterstellt. Was ist nun als rücksichtslos zu bezeichnen? Die unverhohlene Darlegung der Beschaffenheit der Lage, in der sich das Land befindet, oder die in den Medien unverändert dargebotene Propaganda pro Flüchtlinge mit fähnchenschwingenden Willkommensgutmenschen, die, so wie sie sich verhalten, hinsichtlich der Mammutanstrengen, die auf sie warten, mit Sicherheit keine der Wirklichkeit entsprechende Vorstellung haben. Daneben muss man wissen, dass man bei Campact  - die Gruppierung stellt sich als kraftvolles Willkommensnetzwerk von Menschen dar, die sich bei Ungerechtigkeit, Not und Leid einmischen -  ein offensichtlich für jedermann erhältliches Willkommens-Paket bestellen kann, in dem sich farbenfrohe Plakate und Aufkleber befinden: Darauf steht: Refugees Welcome - Flüchtlinge willkommen. Kooperationspartner von Campact ist die Amadeu Antonio Stiftungmit Sitz in Berlin [2]; die Vorsitzende letzterer ist Anetta Kahane. »Die gebürtige Ostberlinerin Kahane«, so die Junge Freiheit, »warnt seit Jahren vor vermeintlichen rechtsextremistischen und antisemitischen Umtrieben. Entsprechende Einstellungen reichten ihrer Ansicht nach bis in die Mitte der Gesellschaft. Kahanes Stiftung ist einer der Hauptakteure im staatlich finanzierten Kampf gegen Rechts. Dabei arbeitet die Einrichtung auch mit linksextremistischen Initiativen zusammen und unterstützt diese mit Fördermitteln. Eigentlich wollte Kahane 2003 Ausländerbeauftragte Berlins werden. Ihre Ernennung durch den damaligen rot-roten Senat scheiterte jedoch, als Kahanes Stasi-Vergangenheit bekannt wurde. Sie hatte unter dem Decknamen Viktoria als inoffizielle Mitarbeiterin für das Ministerium für Staatssicherheit jahrelang Kommilitonen bespitzelt.«  [3]   

Siehe hierzu auf politonline: Anetta Kahane: Der Osten ist zu weiss

Gründungskurator der Amadeu Antonio Stiftung ist der Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Atlantik-Brücke, Cem Özdemir, dessen statement zu Sarrazin wie folgt lautet: »Das Problem ist nicht Sarrazin selbst als Person, sondern der gleichgesinnte Bevölkerungsanteil in Deutschland«. Dieser scheint inzwischen allen Befürwortern des ungehinderten Zustroms verschiedenster Ethnien im Wege zu sein. So forderte Özdemir Mitte Dezember 2014 von der Kanzlerin ein klares Bekenntnis zum Einwanderungsland Deutschland. Ferner geht es, wie er am 3. Januar dieses Jahr darlegte, auch darum, die Akzeptanz von Flüchtlingen zu erhöhen

Was nun die gegen Schäuble gerichteten verbalen Attacken angeht, so hat sich auch Justizminister Heiko Maas bemüssigt gefühlt, seine Einstellung kundzutun: »Menschen in Not sind keine Naturkatastrophe. Wir sollten die Flüchtlingsdebatte besonnen führen und nicht mit Worten Öl ins Feuer giessen«. Niemand solle Schwierigkeiten verschweigen oder schönreden, aber »Solidarität und christliche Nächstenliebe stärkt man nicht mit dramatischem Katastrophen-Vokabular.« In der Tat äusserst mitfühlend  -  mit den Asylanten! Sein Mitgefühl und Verständnis für seine eigenen Mitmenschen, die sich aus Besorgnis über die schleichende Islamisierung und Überfremdung ihres Landes in der PEGIDA-Bewegung zusammengeschlossen haben, tönt dagegen ganz anders, wie dies z.B. in  Dresden: Pegida, Pirinçci und SFR2 - Von Doris Auerbach  nachzulesen ist. 

So warnt Maas mit klaren Worten vor Pegida und AfD: »Auf Pegida-Veranstaltungen und teilweise auch auf AfD-Kundgebungen werden Flüchtlinge herabgewürdigt, als Abschaum oder Sozialbetrüger bezeichnet. Es beginnt immer mit Worten. Erst fällt die Hemmschwelle bei den Worten, und dann kommen die Taten.« Nun verfolge ich die über die Medien veröffentlichten Mitteilungen in der Regel sehr genau; von einer Bezeichnung der Asylanten als Abschaum durch Deutsche konnte ich bislang nichts feststellen; dass sich hingegen unter den bereits seit längerem Zugewanderten effektiv Sozialbetrüger befinden, ist ein Fakt. Nach dem Auftritt von Geert Wilders bei der Pegida-Kundgebung diesen April in Dresden sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Lischka gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung: »Es gibt für mich keine Entschuldigung: Wer bei Pegida mitmacht, muß sich gefallen lassen, als Rassist bezeichnet zu werden.« Offensichtlich war man in der Regierung von Wilders Erscheinen alles andere als begeistert; daher erklärte auch der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff: »Mit dem Auftritt des stramm rechten Populisten Geert Wilders zerbröselt der letzte Rest der bürgerlichen Fassade von Pegida. Die Bewegung zeigt damit ihr wahres Gesicht: intolerant, ausländerfeindlich, islamophob.« Klar ersichtlich ist, dass auf Regierungsebene unausgesetzt grünes Licht für alle Arten von Anwürfen gegeben ist; auch brauchen deren Mitglieder ihre in den Raum gestellten Behauptungen nicht nachzuweisen, geschweige denn zu fürchten, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Daneben ist es völlig eindeutig, dass jeder, der national denkt, direkt als der rechten Ecke zugehörig gebrandmarkt wird, oder der Steigerung rechtsextrem anheimfällt. Die SPD-Generalsekretärin Fahimi ihrerseits erklärte am 12. November: »Der Vergleich ist völlig unpassend und den Flüchtlingen gegenüber entwürdigend.« Nun hat die Charakterisierung der Verhältnisse mitnichten irgendetwas mit der Würde der Asylanten gemein, so dass hier nicht etwa Schäubles Klartext, sondern ganz im Gegenteil Fahimis Stellungnahme unpassend ist. Angesichts der dramatischen Szenen, die sich derzeit auf den Flüchtlingspfaden abspielen, sind Beschimpfungen alles andere als angebracht; insofern wähne ich mich bei derartigen Wortgefechten unmissverständlich im Kindergarten.

Natürlich muss sich bei solchen Gelegenheiten auch die Presse einschalten, wobei sich die taz, die Berliner Tageszeitung, sogar eine neue Wortprägung einfallen liess und die Wortwahl Schäubles als sprachliche Fühllosigkeit zu bezeichnen wusste. Nicht uninteressant ist auch ein Kommentar des Spiegels, der meinte, Schäuble setze sich von Angela Merkel ab, die eher ausgleichende Töne bevorzuge. Die Redaktion hätte wahrheitsgemäss ruhig hinzufügen können, dass die ausgleichenden Töne der Kanzlerin sehr oft gar nichts Greifbares enthalten! Das reichte dem Spiegel indessen noch nicht, denn er verurteilte Schäubles Äusserung zudem als Entgleisung und als Sprache der Aufwiegler und Fremdenfeinde. Der langjährige Minister vermittle ein falsches und gefährliches Bild. Statt die aufgeheizte Stimmung in Teilen der Bevölkerung noch anzufachen, solle ein besonnener Politiker lieber auf Mässigung und ruhige Worte setzen. Lächerlicher kann sich wohl ein Nachrichtenmagazin gar nicht mehr machen, zumal man Schäuble bescheinigen kann, dass die plastische Art, in der er sich ausgedrückt hat, sehr ruhig und sachlich genau das wiedergibt, was allein kostenmässig über die BRD  - aber auch über die übrigen EU-Staaten, England vielleicht ausgenommen -  hereinbrechen wird.   

Es ist abzuschätzen, dass bei den Abertausenden von unregistrierten, zum Teil mit falschen Pässen ausgerüsteten Flüchtlingen, die sich in Europa eingefunden haben, die Willkommensstruktur angesichts der tödlichen Überfälle in Paris einen Einbruch erleiden wird. Wieso keine der Reportagen über dieses Grauen, für die der Islamische Staat offen die Verantwortung übernommen hat, Lesern und Hören in aller Klarheit darlegt, dass es die USA war, die dieses Ungeheuer eiskalt aufgebaut hat, bleibt ein Rätsel. Unwissenheit allein kann es nicht sein. 

So vermerkt Udo Ulfkotte zu dem Pariser Blutbad: »Die Propagandamaschine läuft jetzt auf Hochtouren. Spin Doktoren empfehlen Politikern, was sie in diesen Stunden in die Kameras sagen müssen, um bei Umfragen nicht zurückzufallen. Und sie schreiben Politikern vor, was sie besser verschweigen sollen. Leitmedien unterstützen das alles und offenbaren so ihre Gleichschaltung. Haben Sie in den vergangenen Stunden seit den Anschlägen im Fernsehen Aufnahmen jubelnder Muslime gesehen? Nein? Ich auch nicht. Oder haben Ihnen die Leitmedien Screenshots der Tweets islamischer Mitbürger gezeigt, in denen der Terror gelobt wird? Aber es gibt sie. Und zwar unter vielen Hashtags. Nur dort, wo die Leitmedien nicht gleichgeschaltet sind, berichten Sender darüber. So besagt ein arabischer Hashtag übersetzt etwa »Paris brennt«. Twitter hat viele Einträge dort inzwischen wieder gelöscht. Aber es kann keinen Zweifel geben: Da draußen leben auch Muslime, welche die Anschläge feiern. Und aus unseren Leitmedien erfahren wir nichts darüber. Sie haben uns ja auch vorenthalten, daß Muslime in geschlossenen Facebook-Gruppen die Anschläge auf das Pariser Satiremagazin Charlie Hebdo feierten. Das, was wir jetzt in der Berichterstattung erleben, ist typisch für gekaufte Journalisten. Es wird nach vorgefertigten Schablonen gearbeitet. Und man blendet dabei die Realität einfach aus. Dabei können wir in Paris gerade einen Blick in die auch uns bevorzustehende Zukunft richten. Denn ohne die nahöstlichen und nordfafrikanischen Migranten gäbe es diesen Terror im Herzen Europas nicht.«   [4]

 

[1]  http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/thilo-sarrazin-alles-was-ich-geschrieben-habe-ist-schlimmer-geworden/12321782.html   20. 9. 2015  
Quelle:
Zeit online  - Das Interview führten Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing  <
[2]  http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wir-ueber-uns/ 
[3] 
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/kahane-der-osten-ist-zu-weiss/
16. 7. 15   
[4]  http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/udo-ulfkotte/inszenierte-terror-wahrheiten-was-die-luegenmedien-uns-jetzt-verschweigen.html