»Alles, was ich geschrieben habe, ist schlimmer geworden« - Von Thilo Sarrazin 15.11.2015 23:37
Thilo Sarrazin löste 2010 mit seinem Buch »Deutschland schafft sich ab« eine grosse
Integrationsdebatte aus; zu den gegenwärtigen Verhältnissen führte er
mit ›Zeit online‹ das nachfolgende Interview. Bei den an
Sarrazin gerichteten Fragen fällt auf, mit welcher absoluten Einseitigkeit hier
stellenweise vorgegangen und versucht wird, diese so vorzutragen, dass sie nach
Möglichkeit im Trend der von Brüssel und Berlin verfolgten Asylpolitik liegen.
Es fällt ferner auf, dass die Frage der Mitschuld an den Fluchtursachen - sei es durch die Panzerlieferungen der BRD
an Saudi-Arabien, was im Zusammenhang mit dem Inferno im Jemen unbedingt
zu erörtern gewesen wäre, sei es durch die Beteiligung der NATO an den
US-Angriffskriegen - ganz einfach umgangen
wird.
Herr
Sarrazin, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die Bilder der Flüchtlinge in
Europa sehen?
Ich sehe diese Bilder nicht, da ich grundsätzlich keine Nachrichten
schaue. Das Bild eines Menschen in Not ist immer schlimm, egal, ob in
Kambodscha oder auf einer Südseeinsel. Aber ich versuche, mich durch zufällige
Medienbilder nicht beeinflussen zu lassen.
Der
Unterschied zwischen einem Menschen in Not in Kambodscha und einem Menschen in
Budapest, Wien oder München ist, daß er uns
näher ist und wir etwas für ihn tun können. Folgt daraus eine andere
Verantwortung?
Die Menschen, die jetzt in Wien oder München ankommen, sind nicht in
Not, sondern in Sicherheit. Sie werden nicht an Leib und Leben bedroht, sie
werden ernährt und medizinisch betreut …...
Sie kommen
nach Deutschland, um sich in Sicherheit zu bringen, weil sie vorher in Not
waren.
Wenn sich diese Menschen auf die Balkanroute machen, brechen sie im
sicheren Nordirak auf oder in der sicheren Türkei. Aus der Kriegsnot sind sie
da bereits heraus. Wenn sie sich entscheiden, nach Deutschland zu gehen,
spielen andere Gründe eine Rolle. Es ist eben angenehmer, Flüchtling in Hannover
als in Erbil zu sein.
Macht Ihnen
die Zuwanderung dieser Menschen Angst?
Alles, was ich in »Deutschland schafft sich ab« geschrieben habe, hat sich
nicht nur voll bestätigt, es ist weitaus schlimmer geworden.
Zum
Beispiel?
Die Geburtenarmut geht unverändert weiter.
Die
jüngsten Zahlen sprechen dagegen.
Das sind kleine Schwankungen um den Trend, die sind unbedeutend. Die
Radikalisierung des Islams geht weiter, das Auseinanderklaffen in der
Bildungsleistung, die Veränderung ganzer Stadtteile gehen unverändert weiter.
Das wird sich jetzt durch die Zuwanderung alles noch verstärken. Insofern bin
ich natürlich sehr besorgt.
Wenn die
Integrationserfahrung in Deutschland so verheerend ist, wie Sie sagen, wie
erklären Sie sich dann die überwältigende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung?
[Amerk. politoline: Der
Ausdruck ›überwältigend‹ stellt eine klare Übertreibung dar, wissen wir doch
inzwischen, wie diese Hilfe durch die daran verdienenden Asylbetreuungsunternehmen,
die natürlich nicht genannt werden, organisiert wird.]
Zunächst einmal ist es ja gut, daß Menschen anderen Menschen helfen. Aber die
Frage nach der Hilfsbereitschaft ist von der Frage zu trennen, was für unseren
Staat, für unsere Gesellschaft langfristig richtig ist.
Was wäre
langfristig richtig?
Kein Land der Welt kann die Probleme eines anderen Landes lösen. Das muß aus dem
Land selbst kommen.
Und wenn
das nicht gelingt, überlassen wir die Menschen ihrem Elend?
Wir müssen unsere eigene Bevölkerung und unser Gesellschaftsmodell vor
äußerer Bedrohung schützen. Dazu gehört auch ungeregelte, kulturfremde
Einwanderung im Übermaß. Und zum anderen haben die Länder, in denen es schlecht
läuft, die Aufgabe, sich selbst richtig zu entwickeln. Singapur war im Jahr
1960 ärmer als Ghana, beide waren damals britische Kolonien, und sehen Sie, wo
Singapur heute steht und wo Ghana. Das hat Singapur keiner äußeren Macht zu
verdanken, sondern nur sich selbst.
Darüber und
über das Thema Fluchtursachen ließe sich lange streiten. Aber wie sollen wir
mit den Menschen umgehen, die schon hier sind? Wir rechnen mit 800.000
Zuwanderern, möglicherweise mit einer Million allein in diesem Jahr.
Ich habe nicht davon gesprochen, Fluchtursachen zu beseitigen, das
können wir gar nicht. Ich habe davon gesprochen, wie wir uns vor den Folgen der
Zustände in anderen Ländern schützen. Das muß am Anfang stehen.
Aber die
Leute sind doch längst hier! Um die müssen wir uns kümmern, jetzt.
Bitte erlauben Sie mir, daß ich das für mich anders ordne. Es ist ein Skandal
politischer Unfähigkeit und Fantasterei, daß die Politik dreißig Jahre
nach dem ersten Schengen-Abkommen nicht verstanden hat, daß man interne Grenzkontrollen
nur abbauen kann, wenn man die äußeren Grenzen wirksam kontrollieren kann. Und
das ist technisch absolut möglich.
Wie denn
das? Wollen Sie überall Zäune und Marineeinsätze gegen Flüchtlingsboote?
Mauern und Zäune sind doch gar nicht schlecht, wenn man Grenzen
kontrollieren will. Das chinesische Reich hat seine Kultur hinter einer 10.000 km
langen und 1800 Jahre währenden Mauer entwickelt. Das Römische Reich hat sich
gegen die Germanen und andere Einwanderer aus den wilderen Gegenden über 400
Jahre mit Erfolg durch den Limes geschützt. Überall in der Welt haben sich
Zivilisationen und Kulturen, die materiell fortgeschritten waren, gegenüber
ungeregelter Einwanderung geschützt.
Es gibt - mit Ausnahme vielleicht von Nordkorea
- heute keine Grenzkontrolle, die
funktioniert.
Doch, natürlich. Es kommt kein Mensch nach China, wenn die Chinesen das
nicht wollen.
Ist es nicht
umgekehrt: Es will keiner nach China [!!!]
und deshalb kommt keiner rein? Die USA schaffen es als mächtigste Militärmacht
der Menschheitsgeschichte nicht, die Grenze zu Mexiko wirksam zu kontrollieren.
Die Amerikaner verhindern den größten Teil der unerwünschten
Einwanderung mit Erfolg. Einen kleinen Teil verhindern sie nicht, das macht
Probleme genug. Allerdings haben die Amerikaner auch nicht unser quantitatives
Problem, denen sitzt nicht Afrika im Nacken, das heute 1,2 Milliarden Einwohner
hat und im Jahr 2100 nach der UN-Prognose 4,4 Milliarden.
Mal
abgesehen davon, daß wir nicht glauben, daß Milliarden Menschen aus Afrika sich auf den
Weg machen – wenn sie es täten, könnte kein Zaun sie aufhalten.
Tja, da sollten Sie mal ein bißchen Militärgeschichte studieren. Die Briten
haben es im Ersten Weltkrieg geschafft, ohne Radar und bis 1916 auch ohne
Luftaufklärung, die gesamte Nordsee gegen Blockadebrecher abzuschirmen. Sie
können mich ja gern fragen, was ich täte, wenn ich Chef von Frontex wäre und die
politischen und finanziellen Mittel hätte.
Was also
täten Sie?
Ich würde jedes Schiff aufbringen. Und wenn es kein Handelsschiff ist,
würde ich die Insassen an exakt dem Punkt an der afrikanischen Küste absetzen,
wo sie gestartet sind, und das Boot zerstören. Sie können sicher sein: Nach
sechs Wochen bricht keiner mehr auf, und es wird auch keine toten
Bootsflüchtlinge mehr geben.
Spielen wir
das gedanklich mal durch: Sie haben also eine militärisch gesicherte,
undurchlässige Grenze um den Schengen-Raum. Was machen Sie mit
Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien?
Kriegsflüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien sollten prinzipiell nah an
ihrer Heimat untergebracht werden, also in der Türkei, im Nordirak, in
Jordanien. Von dort aus können sie, wenn der Krieg zu Ende ist, auch am besten
zurück.
Das heißt,
wir sollen keine Kriegsflüchtlinge in Europa aufnehmen?
Ich meine, positiv gewendet, Kriegsflüchtlinge sollten nah am Ort des
Konflikts untergebracht werden.
Auch wenn
das diese Länder völlig überfordert? Die Lage im Libanon ist hochexplosiv,
Jordanien ist extrem fragil, im Irak herrscht Krieg gegen den IS ...
Es gibt die Türkei, den Irak, den Libanon, Jordanien, das sind die
Nachbarstaaten. Und es gibt die Golfstaaten oder Saudi-Arabien, die vor Geld
stinken und keinen einzigen fremden Araber und Glaubensgenossen aufnehmen. Die
haben in erster Linie die Verantwortung, in ihrer Region für Ordnung zu sorgen.
Ich würde aber auch andere europäische Länder in die Verantwortung nehmen. Von
den neuen Griechenlandhilfen würde ich keinen einzigen Cent auszahlen, ehe
nicht die Griechen ihre Pflichten aus dem Dublin-Abkommen voll erfüllen. Die
sollen Lager auf Kos und auf Rhodos oder wo auch immer, grenznah einrichten.
Und man muß Polen,
Tschechien und England dazu bringen, im Verhältnis zur Bevölkerung genauso
viele Flüchtlinge aufzunehmen wie Schweden und Deutschland.
Auch dann
kommen Sie irgendwann an den Punkt, wo Sie sich mit den Menschen beschäftigen
müssen, die inzwischen in Deutschland sind.
Aber die Antwort darauf hängt doch davon ab, ob wir davon ausgehen, daß keine
weiteren mehr kommen, oder ob es dieses Jahr eine Million sind, im nächsten
Jahr eineinhalb und übernächstes Jahr fünf Millionen! Aber gut: zu den
Menschen, die hier in Deutschland sind. Da muß man nach Herkunft
unterscheiden. Flüchtlinge vom Balkan sollte man sofort zurückschicken.
Ohne
Asylverfahren?
Im Wesentlichen ja. Oder mit einem sehr verkürzten Verfahren. Die
Schweizer tun das bereits mit Erfolg, sie haben keinen Balkan-Flüchtling. Bei
den anderen unterscheiden wir nach Kriegsstaaten, da bleibt im wesentlichen
Syrien. Bei allen Übrigen, aus Eritrea, Somalia et cetera, besteht der
Verdacht, daß es
vorwiegend Wirtschaftsflüchtlinge sind. Parallel dazu muß das Asylrecht so
eingeschränkt werden, daß es für politische Aktivisten gilt oder für Menschen,
die im Rahmen eines Völkermords verfolgt werden, aber nicht für jeden, der in
einer Diktatur oder einer unvollkommenen Demokratie irgendwie unterdrückt wird.
Ein Asylrecht wie das gegenwärtige bedeutet, daß im Grunde 80 % der
Weltbevölkerung wegen ihrer heimatlichen Verhältnisse bei uns sein können. Das
ist auf Dauer nicht haltbar.
Glauben
Sie, daß Sie eine Mehrheit fänden für die von Ihnen skizzierte Politik? Die
Hilfsbereitschaft der Deutschen spricht dagegen.
Ich glaube, daß durch die emotionale und völlig einseitige Berichterstattung der Medien,
vor allem des Fernsehens, ein gewaltiger Meinungsdruck in dieser Frage
hergestellt wird. Ich habe den Eindruck: Die allermeisten trauen sich
vermutlich gar nicht mehr, ihre Ängste und Meinungen offen auszusprechen. Ich
kann nur eines sagen: Es gibt eine ganz große unterdrückte Wut und einen ganz
großen Frust, der sich keineswegs auf Sachsen beschränkt.
Wut und
Frust worauf?
Auf eine konzeptionslose und verfehlte Regierungspolitik in Sachen
Einwanderung und Flüchtlinge. Wissen Sie, warum meine Thesen so wenig
Zustimmung bei gut verdienenden Gutmenschen wie Ihnen und soviel beim
sogenannten kleinen Mann finden?
Wir sind
gespannt.
Weil sich der einfache Mann nicht durch Ärzte und Ingenieure bedroht
fühlt, sondern durch Menschen, die stark sind, Muskeln haben, einfache
Tätigkeiten machen können und damit seinen Lohn senken oder ihn vielleicht ganz
überflüssig machen. Wenn wir Millionen arbeitswillige Migranten reinholen, üben
wir am unteren Ende des Arbeitsmarktes gewaltigen Druck aus. Das wissen
Politiker wie Kauder, de Maizière und ich hoffe auch Merkel ganz genau. [1]
Anmerkung politonline d.a. Die Aussage Wolfgang Schäubles zur Asylkrise hat bei diversen regierenden
Häuptern die helle Empörung ausgelöst. Dabei hat der Finanzminister einen völlig
berechtigten bildhaften Vergleich ausgesprochen, der die Lage zu
hundert Prozent zutreffend analysiert. »Ob wir schon in dem Stadium sind, wo die
Lawine im Tal unten angekommen ist«, so Schäuble, »oder ob wir in dem Stadium im oberen Ende des
Hanges sind, weiss ich nicht.« Wenn man noch im oberen Teil sei, dann sei die
Herausforderung zu gross für Deutschland, um sie allein meistern zu können. Was
ist an dieser Feststellung zu kritisieren? Allein die Milliardenkosten für
die Versorgung der Hereinströmenden werden die Deutschen, ebenfalls bildhaft
gesprochen, ›erschlagen‹. Das fängt kein Staat mehr ab, geschweige denn die Kassen
des Sozialsystems.
Nun wird Schäuble gar ein ›rücksichtsloses
Verhalten‹ unterstellt.
Was ist nun als rücksichtslos zu bezeichnen? Die unverhohlene Darlegung der
Beschaffenheit der Lage, in der sich das Land befindet, oder die in den Medien
unverändert dargebotene Propaganda pro Flüchtlinge mit fähnchenschwingenden
Willkommensgutmenschen, die, so wie sie sich verhalten, hinsichtlich der
Mammutanstrengen, die auf sie warten, mit Sicherheit keine der Wirklichkeit
entsprechende Vorstellung haben. Daneben muss man wissen, dass man bei ›Campact‹ - die Gruppierung stellt sich als ›kraftvolles Willkommensnetzwerk von Menschen dar, die
sich bei Ungerechtigkeit, Not und Leid einmischen‹ - ein offensichtlich für jedermann erhältliches
Willkommens-Paket bestellen kann, in dem sich farbenfrohe Plakate und Aufkleber
befinden: Darauf steht: ›Refugees
Welcome‹ - Flüchtlinge
willkommen. Kooperationspartner von ›Campact‹ ist die ›Amadeu
Antonio Stiftung‹ mit Sitz in
Berlin [2]; die Vorsitzende letzterer ist Anetta Kahane. »Die gebürtige Ostberlinerin
Kahane«, so die
›Junge Freiheit‹, »warnt seit Jahren vor vermeintlichen
rechtsextremistischen und antisemitischen Umtrieben. Entsprechende
Einstellungen reichten ihrer Ansicht nach bis in die ›Mitte der Gesellschaft‹. Kahanes
Stiftung ist einer der Hauptakteure im staatlich finanzierten ›Kampf gegen Rechts‹. Dabei
arbeitet die Einrichtung auch mit linksextremistischen Initiativen zusammen und
unterstützt diese mit Fördermitteln. Eigentlich wollte Kahane 2003
Ausländerbeauftragte Berlins werden. Ihre Ernennung durch den damaligen
rot-roten Senat scheiterte jedoch, als Kahanes Stasi-Vergangenheit bekannt
wurde. Sie hatte unter dem Decknamen ›Viktoria‹ als inoffizielle Mitarbeiterin für das Ministerium
für Staatssicherheit jahrelang Kommilitonen bespitzelt.« [3]
Siehe hierzu auf politonline: Anetta
Kahane: Der Osten ist zu weiss
Gründungskurator der ›Amadeu
Antonio Stiftung‹ ist der
Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Atlantik-Brücke, Cem Özdemir,
dessen statement zu Sarrazin wie folgt lautet: »Das Problem ist nicht
Sarrazin selbst als Person, sondern der gleichgesinnte Bevölkerungsanteil in Deutschland«. Dieser
scheint inzwischen allen Befürwortern des ungehinderten Zustroms
verschiedenster Ethnien im Wege zu sein. So forderte Özdemir Mitte Dezember
2014 von der Kanzlerin ›ein klares
Bekenntnis zum Einwanderungsland Deutschland‹. Ferner
geht es, wie er am 3. Januar dieses Jahr darlegte, auch darum, ›die Akzeptanz von Flüchtlingen zu erhöhen‹.
Was nun die gegen Schäuble gerichteten verbalen Attacken angeht, so hat
sich auch Justizminister Heiko Maas bemüssigt gefühlt, seine Einstellung kundzutun: »Menschen in Not sind keine Naturkatastrophe.
Wir sollten die Flüchtlingsdebatte besonnen führen und nicht mit Worten Öl ins
Feuer giessen«. Niemand
solle Schwierigkeiten verschweigen oder schönreden, aber »Solidarität und christliche
Nächstenliebe stärkt man nicht mit dramatischem Katastrophen-Vokabular.« In der Tat äusserst
mitfühlend - mit den Asylanten! Sein Mitgefühl
und Verständnis für seine eigenen Mitmenschen, die sich aus Besorgnis über die
schleichende Islamisierung und Überfremdung ihres Landes in der PEGIDA-Bewegung
zusammengeschlossen haben, tönt dagegen ganz anders, wie dies z.B. in Dresden:
Pegida, Pirinçci und SFR2 - Von Doris Auerbach nachzulesen ist.
So
warnt Maas mit klaren Worten vor Pegida und AfD: »Auf Pegida-Veranstaltungen
und teilweise auch auf AfD-Kundgebungen
werden Flüchtlinge herabgewürdigt, als Abschaum oder Sozialbetrüger bezeichnet.
Es beginnt immer mit Worten. Erst fällt die Hemmschwelle bei den Worten, und
dann kommen die Taten.« Nun verfolge ich die über die Medien veröffentlichten
Mitteilungen in der Regel sehr genau; von einer Bezeichnung der Asylanten als ›Abschaum‹ durch Deutsche konnte ich bislang nichts feststellen; dass sich
hingegen unter den bereits seit längerem Zugewanderten effektiv Sozialbetrüger
befinden, ist ein Fakt. Nach dem Auftritt von Geert Wilders bei der
Pegida-Kundgebung diesen April in Dresden sagte der innenpolitische Sprecher
der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Lischka gegenüber der ›Neuen Osnabrücker Zeitung‹:
»Es gibt für mich keine Entschuldigung: Wer bei Pegida mitmacht, muß sich
gefallen lassen, als Rassist bezeichnet zu werden.« Offensichtlich war man in
der Regierung von Wilders Erscheinen alles andere als begeistert; daher erklärte
auch der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff:
»Mit dem Auftritt des stramm rechten Populisten Geert Wilders zerbröselt der
letzte Rest der bürgerlichen Fassade von Pegida. Die Bewegung zeigt damit ihr
wahres Gesicht: intolerant, ausländerfeindlich, islamophob.« Klar ersichtlich ist,
dass auf Regierungsebene unausgesetzt grünes Licht für alle Arten von
Anwürfen gegeben ist; auch brauchen deren Mitglieder ihre in den Raum
gestellten Behauptungen nicht nachzuweisen, geschweige denn zu fürchten, dafür
zur Verantwortung gezogen zu werden. Daneben ist es völlig eindeutig, dass
jeder, der national denkt, direkt als der rechten Ecke zugehörig gebrandmarkt
wird, oder der Steigerung ›rechtsextrem‹ anheimfällt. Die SPD-Generalsekretärin
Fahimi ihrerseits erklärte am 12. November: »Der Vergleich ist völlig unpassend
und den Flüchtlingen gegenüber entwürdigend.« Nun hat die Charakterisierung der
Verhältnisse mitnichten irgendetwas mit der Würde der Asylanten gemein, so dass
hier nicht etwa Schäubles Klartext, sondern ganz im Gegenteil Fahimis
Stellungnahme unpassend ist. Angesichts der dramatischen Szenen, die sich
derzeit auf den Flüchtlingspfaden abspielen, sind Beschimpfungen alles andere
als angebracht; insofern wähne ich mich bei derartigen Wortgefechten
unmissverständlich im Kindergarten.
Natürlich
muss sich bei solchen Gelegenheiten auch die Presse einschalten, wobei sich die
›taz‹, die Berliner Tageszeitung, sogar eine neue Wortprägung einfallen
liess und die Wortwahl Schäubles als ›sprachliche
Fühllosigkeit‹ zu bezeichnen wusste.
Nicht uninteressant ist auch ein Kommentar des ›Spiegels‹, der meinte, Schäuble
setze sich von Angela Merkel ab, die eher ausgleichende Töne bevorzuge. Die
Redaktion hätte wahrheitsgemäss ruhig hinzufügen können, dass die ›ausgleichenden‹ Töne der Kanzlerin sehr oft gar nichts
Greifbares enthalten! Das reichte dem ›Spiegel‹ indessen noch nicht, denn er
verurteilte Schäubles Äusserung zudem als ›Entgleisung‹ und als ›Sprache der Aufwiegler und Fremdenfeinde‹. Der langjährige Minister vermittle ein falsches und gefährliches
Bild. Statt die aufgeheizte Stimmung in Teilen der Bevölkerung noch anzufachen,
solle ein besonnener Politiker lieber auf Mässigung und ruhige Worte setzen. Lächerlicher
kann sich wohl ein Nachrichtenmagazin gar nicht mehr machen, zumal man Schäuble
bescheinigen kann, dass die plastische Art, in der er sich ausgedrückt hat,
sehr ruhig und sachlich genau das wiedergibt, was allein kostenmässig über die
BRD - aber auch über die übrigen
EU-Staaten, England vielleicht ausgenommen -
hereinbrechen wird.
Es
ist abzuschätzen, dass bei den Abertausenden von unregistrierten, zum Teil
mit falschen Pässen ausgerüsteten Flüchtlingen, die sich in Europa eingefunden
haben, die Willkommensstruktur angesichts der tödlichen Überfälle in Paris einen
Einbruch erleiden wird. Wieso keine der Reportagen über dieses Grauen, für die
der Islamische Staat offen die Verantwortung übernommen hat, Lesern und Hören
in aller Klarheit darlegt, dass es die USA war, die dieses Ungeheuer eiskalt
aufgebaut hat, bleibt ein Rätsel. Unwissenheit allein kann es nicht sein.
So vermerkt Udo Ulfkotte zu dem Pariser Blutbad: »Die Propagandamaschine läuft
jetzt auf Hochtouren. Spin Doktoren empfehlen Politikern, was sie in diesen
Stunden in die Kameras sagen müssen, um bei Umfragen nicht zurückzufallen. Und
sie schreiben Politikern vor, was sie besser verschweigen sollen. Leitmedien
unterstützen das alles und offenbaren so ihre Gleichschaltung. Haben Sie in den
vergangenen Stunden seit den Anschlägen im Fernsehen Aufnahmen jubelnder
Muslime gesehen? Nein? Ich auch nicht. Oder haben Ihnen die Leitmedien
Screenshots der Tweets islamischer Mitbürger gezeigt, in denen der Terror
gelobt wird? Aber es gibt sie. Und zwar unter vielen Hashtags. Nur
dort, wo die Leitmedien nicht gleichgeschaltet sind, berichten Sender darüber. So besagt ein arabischer Hashtag übersetzt etwa »Paris brennt«. Twitter hat viele Einträge dort
inzwischen wieder gelöscht. Aber es kann keinen Zweifel geben: Da draußen leben auch Muslime, welche die Anschläge feiern.
Und aus unseren Leitmedien erfahren wir nichts darüber. Sie haben uns ja auch
vorenthalten, daß Muslime in geschlossenen Facebook-Gruppen die Anschläge auf das
Pariser Satiremagazin Charlie Hebdo feierten. Das, was wir jetzt in der
Berichterstattung erleben, ist typisch für gekaufte Journalisten. Es wird nach
vorgefertigten Schablonen gearbeitet. Und man blendet dabei die Realität
einfach aus. Dabei können wir in Paris gerade einen Blick in die auch uns
bevorzustehende Zukunft richten. Denn ohne die nahöstlichen und
nordfafrikanischen Migranten gäbe es diesen Terror im Herzen Europas nicht.« [4]
[1] http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/thilo-sarrazin-alles-was-ich-geschrieben-habe-ist-schlimmer-geworden/12321782.html 20. 9. 2015 Quelle: ›Zeit online‹ - Das
Interview führten Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing < [2] http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wir-ueber-uns/ [3] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/kahane-der-osten-ist-zu-weiss/ 16.
7. 15 [4] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/udo-ulfkotte/inszenierte-terror-wahrheiten-was-die-luegenmedien-uns-jetzt-verschweigen.html
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