Deutsche bauen für Briten im Irak

Wie Friedensbemühungen "gefördert" werden, ist dem nachfolgenden Artikel zu entnehmen. Wann wird der Zeitpunkt eintreten, an dem die UNO schonungslos dafür angeprangert wird, dass sie gegen die sich immer bedrohlicher entwickelnde Waffentechnik N I C H T S unternimmt, uns jedoch ohne Unterlass als mahnender Bittsteller gegenübertritt, um uns für die Schäden der Rüstungsverkäufe zur Kasse zu bitten, sei es in der Asylpolitik, sei es bei den Verwüstungen im Zuge der vor allem in Afrika kein Ende nehmenden brutalen Auseinandersetzungen, die man nur noch als gegenseitiges Abschlachten bezeichnen kann.

Es sind die engen Stadtviertel von Basra oder das zerschnittene Gelände Afghanistans, wo britische Soldaten auf einen gutbewaffneten Feind treffen. Gepanzerte Kräfte mit ihren riesigen Kampfmaschinen wie dem über 62 Tonnen schweren Panzer Challenger 2 sind auf diesem Terrain kaum einsetzbar. Und so bewahrheitet sich auch in Mesopotamien und am Hindukusch die alte Militärweisheit, daß ein Krieg nur durch die Infanterie entscheidend gewonnen werden kann. Die britischen Bodentruppen hatten jedoch noch zu Beginn der Invasion im Irak gewaltige Probleme, die Feuerkraft ihrer Gruppen, Züge und Kompanien war viel zu schwach. Dazu kam die Pleite des Standard-Infanteriegewehres SA80. Es hatte ständig Ladehemmung, und Linksschützen schlugen die ausgeworfenen Patronenhülsen die Zähne aus dem Mund - ein Konstruktionsfehler.
 
Angesichts der wachsenden Risiken im Irak und in Afghanistan hat die britische Regierung nun eine umfassende Aufrüstung ihrer Infanterieverbände vorgenommen. Die Fehler des SA80 wurden bei Heckler und Koch in Oberndorf analysiert; die deutschen Waffeningenieure entwickelten mit dem Nachfolgemodell SA80 A2 die nach Meinung britischer Soldaten "beste Waffe der Welt". Die 24 technischen Modifikationen kosteten den britischen Steuerzahler rund 135 Millionen Euro.
 
Die Feuerkraft der neuen Bewaffnung stellt alles in den Schatten, was britische Soldaten jemals zur Verfügung hatten. Dazu gehört das belgische Maschinengewehr Minimi, Granatwerfer, Laserziel- und Nachtsichtgeräte, die auf den Helm montiert werden können. Brigadegeneral Robbie Scott-Bowden, Direktor für die Infanterie im Verteidigungsministerium (MoD), brüstet sich, die Kampfkraft einer 8-Mann-Gruppe sei nun viermal so hoch wie im Zweiten Weltkrieg.
 
Das alles hört sich sehr martialisch an. Doch den Briten bleibt keine andere Wahl. Die Al-Quaida-Kommandos im Irak verfügen über moderne Waffentechnik; das Geld dazu fließt reichlich aus dubiosen Quellen in der arabischen Staatenwelt. Im Verdacht steht vor allem Saudi-Arabien.
 
In Afghanistan sind die einst schmählich verjagten Taliban heute besser bewaffnet und organisiert als je zuvor, wie Verteidigungsminister Rahim Wardak dem US-Magazin "Newsweek" sagte. Es gebe "starke Hinweise", daß al-Qaida arabische Terrorkämpfer nach Afghanistan geschickt habe, um die Taliban modernen Guerillakampf zu lehren. Und Taliban-Kommandeur Hamza Zangari trainierte auf Al-Qaida-Einladung wochenlang im sunnitischen Dreieck des Irak und erklärte beeindruckt, dort seien die Rebellen "besser bewaffnet, organisiert und trainiert als wir". Ein westlicher Diplomat sagte, die Taliban hätten moderne Waffen und Explosivstoffe erhalten. Als Lieferant im Verdacht: der Iran. 
http://www.abendblatt.de/daten/2005/10/21/494613.html