Weltweite COVID-19-Politik auf dubioser Basis? - Fahrlässiger Umgang mit suspekter Datenbank - Von Wolfgang Effenberger 18.06.2020 22:05
Am 3. Juni 2020 deckte der britische »Guardian« auf, wie die zweifelhafte
Datenbank des winzigen und umstrittenen US-Unternehmens Surgisphere über COVID-19-Opfer die Grundlage der Hydroxychloroquin-Studien der renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt, »The Lancet« und das »New England Journal of Medicine« bildete, was dazu führte, dass Regierungen und die Weltgesundheitsorganisation ihre Gesundheitspolitik änderten. [1] Die Ergebnisse dieser Studien führten auch zur Entscheidung der WHO und von Forschungsinstituten auf der ganzen Welt, die Corona-Heilungsversuche mit dem
umstrittenen Medikament Hydroxychloroquin – das sich
seit 40 Jahren in der Behandlung sowie Vorbeugung von Malaria tropica bewährt
hat - einzustellen. [2]
Dem »Guardian« gegenüber bekundete der CEO von Surgisphere, Sapan Desai, dass seine
Firma 11 Mitarbeiter beschäftige; laut LinkedIn waren die meisten von ihnen
erst zwei Monate zuvor eingestellt worden. Den Recherchen des »Guardian« zufolge haben sie auch keinen wissenschaftlichen oder statistischen
Hintergrund, sondern glänzen mit Fachkenntnissen in den Bereichen Strategie,
Führung und Akquisition. So finden sich darunter ein Science-Fiction-Autor und
ein Model. Die »Lancet«-Studie über die Behandlung mit Hydroxychloroquin, in der Desai als
einer der Koautoren aufgeführt war, behauptete, Surgisphere-Daten von fast
96.000 COVID-19-Patienten analysiert zu haben, die in 671 Krankenhäusern von
1.200 Krankenhäusern weltweit aufgenommen wurden und Hydroxychloroquin allein
oder in Kombination mit Antibiotika erhielten.
Nur wenige Tage nach Erscheinen der Studie deckte
der australische »Guardian« eklatante
Fehler in den australischen Daten auf. In der Studie wurde auf fünf
australische Krankenhäuser verwiesen, zu deren Daten Surgisphere Zugang hatte. Dort waren bis zum 21. April 2020 600
australische Covid-19-Patienten und 73 Todesfälle verzeichnet worden. Im
Gegensatz dazu hatte die Johns Hopkins University bis zum 21. April in
Australien nur 67 Todesfälle durch Covid-19 registriert. Als Erklärung gab
Desai an, versehentlich sei ein asiatisches Krankenhaus in die australischen
Daten aufgenommen worden. Daraufhin kontaktierte der »Guardian« fünf Krankenhäuser in Melbourne und zwei in Sydney, deren Mitarbeit
für das Erreichen der australischen Patientenzahlen in der Datenbank unerläßlich gewesen
wäre. Alle bestritten jede Mitwirkung an einer solchen Datenbank
und hatten von Surgisphere noch nie etwas gehört. Auf die Bitte um
Stellungnahme zu diesen Aussagen reagierte Desai nicht. Am Abend des 2. Juni
vom »Guardian« auf die Verläßlichkeit der Daten angesprochen,
äußerte sich »Lancet« über die veröffentlichte Studie betroffen und kündigte weitere Untersuchungen an. Dem
schloß sich das »New England
Journal of Medicine« an. Eine unabhängige Prüfung der Herkunft und
Gültigkeit der Daten wurde nun von den Autoren der Studie, die keine Verbindung
zu Surgisphere haben, in Auftrag gegeben, weil »Bedenken hinsichtlich der Zuverläßigkeit der
Datenbank geäußert wurden«.
Am 3. Juni kündigte die WHO an, dass die Versuche
mit Hydroxychloroquin nun wieder aufgenommen würden. Zwei Tage später meldete
die Springer-Presse, dass zwei große COVID-19-Studien zurückgezogen wurden.
Springer Medizin bezeichnete den Vorgang als Super-Gau in der Kommunikation
wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Von den vier Verfassern der
Hydroxychloroquin-Studie hatte nur der CEO von Surgisphere, Sapan Desai, Zugriff auf die analysierten Primärdaten.
Die Arbeit selbst entsprach höchsten wissenschaftlichen Standards und bestand
problemlos ein Peer-Review - ein
Verfahren zur Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines
Projekts durch unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet. Was aber
nicht geprüft wurde, waren die Daten! Ein derartig unverantwortliches
wissenschaftliches Vorgehen in einer so bedrohlichen Krise ist ein Skandal und
fordert ein radikales Umdenken. Vielleicht spielen hier ja auch politische
Motive eine Rolle. Um gegen Trump vorzugehen, ist anscheinend jedes Mittel
erlaubt.
Das Handelsblatt zitierte am 19. Mai Donald Trumps Statement: »Ich nehme seit einigen Wochen Hydrochloroquin ein«. [3] Es folgte der Hinweis, dass der Präsident die Einnahme des Medikaments
empfiehlt, obwohl es keinen wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit des
Präparats bei COVID-19 gebe. Am Tag zuvor hatte das Weiße Haus ein Schreiben
von Trumps Leibarzt Sean Conley veröffentlicht, wonach Trump und er nach
zahlreichen Diskussionen zu dem Schluß gekommen seien,
dass mögliche Vorteile einer Behandlung mit Hydroxychloroquin die damit
verbundenen Risiken überwiegen.
Am 22. Mai meldete der »Stern« unter Verweis auf eine Studie mit Daten von 96.000 Patienten: »Nun belegt eine groß angelegte Studie: Das
Malaria-Mittel hilft nicht nur nicht, sondern erhöht die Todesrate unter
Covid-19-Patienten«. [4] Die »Süddeutsche Zeitung« hatte sich schon am 23. März über Trumps ›Faktenignoranz‹ ausgelassen [5] und ihn als fahrlässig bezeichnet. Er habe die faktenbasierte
Einordnung des wichtigsten Experten der USA, Anthony Fauci, Chloroquin sei nicht
wirksam, mit seinem präsidialen Bauchgefühl überstimmt. Es ist vielleicht nicht
Aufgabe eines Präsidenten, medizinische Ratschläge zu erteilen, doch zumindest
zeigt er dadurch seine eigene Betroffenheit. Jedes Medikament kann für den
Patienten die unterschiedlichsten Nebenwirkungen haben – deshalb sind die
Beipackzettel auch so lang. [6] So kann die Einnahme von Hydroxychloroquin
von Menschen mit Favismus – ein Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel –
schädliche Folgen bis hin zum Tod haben. Nach Dr. Wolfgang Wodarg sind vor
allem Männer betroffen, deren Familien aus Regionen stammen, in denen Malaria
endemisch war oder ist. [7] Bei einem hemmungslosen
Einsatz dieses Medikaments könnte in Afrika sogar ein Massensterben drohen.
Am 8. Juni ging der zweimalige
US-Präsidentschaftskandidat und langjährige republikanische Abgeordnete im
Repräsentantenhaus (1976 – 2013; inzwischen Mitglied der Libertarian Party)
Ronald Ernest - ›Ron‹ Paul an die
Öffentlichkeit. Als Arzt und Politiker forderte er nach den
Fehlentwicklungen der letzten Monate die strikte Trennung von Gesundheitswesen
und Staat. [8] Er drückte sein Befremden darüber
aus, dass die amerikanische Bevölkerung unter dem Vorwand des Corona-Ausbruchs
von Gouverneuren, Bezirksrichtern und sogar örtlichen Bürgermeistern in einen
dreimonatigen Hausarrest gezwungen worden sei, dann aber nach der Tötung des Schwarzen
George Floyd von denselben Politikern und Gesundheitsexperten aufgefordert
wurde, in Massen auf der Straße gegen den ›Rassismus‹ der amerikanischen Polizei zu protestieren, als sei die Ansteckungsgefahr jäh verschwunden. Plötzlich
siegte die Notwendigkeit zu protestieren über die Notwendigkeit, ›zu Hause zu bleiben und
Leben zu retten‹; in einem offenen Brief zu den Protesten, der von mehr als 1200
Ärzten und anderen Gesundheitsexperten unterzeichnet wurde, hieß es, sie würden
»diese Versammlungen nicht als riskant für die
Übertragung von Covid-19 verurteilen«, dies solle jedoch nicht mit einer permissiven Haltung bei allen
Versammlungen, insbesondere bei Protesten gegen Hausarrestanordnungen,
verwechselt werden.
»Entwickelte das Coronavirus eine Art überlegene
Intelligenz, die es ihm ermöglichte, zwischen denen zu unterscheiden, die sich
für eine ›gute
Sache‹ versammelten,
und denen, die sich für eine ›schlechte Sache‹ versammelten?« fragte Ron Paul
sarkastisch, und antwortete: »Nein, natürlich nicht. Was seit Beginn dieser beschämenden
Coronavirus-Episode geschehen ist, ist die Politisierung der öffentlichen
Gesundheit durch Autoritaristen«. [9] Zu den beiden im »Lancet« und im »New England Journal of Medicine« veröffentlichten Studien, wonach die Einnahme von
Hydroxychloroquin für Covid-Patienten schädlich sei, schrieb Ron Paul: »Die Eile, die Studien zu drucken, sieht eher nach
einem politischen als nach einem auf wissenschaftlichen Prinzipien basierenden
Schritt aus. Sobald Präsident Trump enthüllte, dass er Hydroxychloroquin
einnahm, begannen die Massenmedien und sogar ›Experten‹- Journale das Medikament anzugreifen«. [10] Der
Schulterschluß von Politik und medizinischen ›Experten‹ führt nach Ron Paul zu einer unangemessenen Machtfülle; die
Bevölkerung werde mit Dekreten eingeschüchtert und auf einen Impfstoff
vertröstet, während namhafte Ärzte weltweit davon überzeugt seien, dass
das Virus von selbst wieder verschwinde.
Die schnell zusammengeschusterte Studie und die
Massendemos seit dem Todesfall von George Floyd am 25. Mai 2020 haben
anscheinend politische Motive, die sich vor allem gegen Trump richten. Es ist
Wahlkampf! Und die schwergewichtigen Milliardärsgegner von Trump (2,1
Milliarden), der Freund der weltweiten Massenimpfung Bill Gates (111 Milliarden)
und der Republikanerfeind George Soros (8,3 Milliarden), setzen alles daran,
dass der Demokrat Joe Biden Präsident wird. Und die deutschen Leitmedien sind
mit im Boot. Am 6. Juni titelte der SPIEGEL: »Der Feuerteufel - Ein Präsident setzt sein Land in
Brand«. Eine vereinfachte Sichtweise! Denn hier zündeln
auch noch andere mit.
Amerika vor der Zerreißprobe? Die Pandemie hat
neben vielen Toten zu einem 40 Millionen starken Arbeitlosenheer geführt, schlimmer
war es nur während der großen Depression. Dazu die nicht abbrechende
Protestwelle. Unmittelbar nach der Tötung von George Floyd startete ›Avaaz‹, das weltweit größte und einflußreichste
Netzwerk für Online-Aktivisten, ihre globale Unterschriftenaktion »Sign the public open letter against racism and
police brutality« [11] ›Avaaz‹, 2007 im Wahlkampfjahr von Barack Obama gegründet, erhielt in der
Startphase Zuschüsse von Organisationen wie Res Publica, MoveOn.org. [12] und George Soros' Open Society Foundations. [13] Noch immer wird in bestimmten Medien der
vorbestrafte Megaspekulant und ›Staatsmann ohne Staat‹, George Soros, der zu seinem
Vorteil überall auf der Welt Revolutionen anzettelt und Währungen angreift, als
Philanthrop gefeiert. Nach einer 14-jährigen Untersuchung hatte ihn ein
französisches Gericht am 21. 12. 2002 wegen Insider-Handels verurteilt und ihn
mit einer Geldstrafe von 2,2 Millionen Euro (2,3 Millionen $) belegt. [14] Nach eigenen Angaben engagiert sich die Organisation vorwiegend
innerhalb der Themenkreise Klimawandel, Menschenrechte, Tierschutz, Bekämpfung
von Korruption, Armut und gewaltsame Konflikte bzw. Kriege. [15] Im Syrienkrieg ergriff ›Avaaz‹ jedoch ausschließlich Partei für die Obama-Kriegsfraktion.
Auch wenn Donald Trump wenig zum Sympathieträger
taugt, so ist doch zu bedenken, dass er bis jetzt nicht in einen Krieg gegen
Russland eingestimmt hat. Ein Krieg, dessen Vorbereitungen seit dem EURO-Maidan
von 2014 durch die Obama/Clinton-Administration auf den Weg gebracht wurde. [16] Und Joe Biden war Obamas Mann für die Beziehungen
zur Ukraine - und ließ zu, dass sein Sohn Hunter zeitgleich Geld von einem
umstrittenen Gas-Oligarchen nahm! [17] Auch diesen Korruptionsfall hat ›Avaaz‹ nicht thematisiert.
[1] Melissa
Davey/ Stephanie Kirchgaessner/ Sarrah Boseley: Surgisphere: governments and
WHO changed Covid-19 policy based on suspect data from tiny US company - Vom 3.
Juni 2020 unter https://www.theguardian.com/world/2020/jun/03/covid-19-surgisphere-who-world-health-organization-hydroxychloroquine
[2]
Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=Gh37mCo1CT8
[3] https://www.handelsblatt.com/politik/international/hydroxychloroquin-us-praesident-trump-nimmt-malaria-medikament-als-corona-prophylaxe-/25842062.html?ticket=ST-1993240-SItC7OcwQHe6oSWkdNiE-ap4
[4] https://www.stern.de/gesundheit/tiefschlag-fuer-trump--wundermittel-hydroxychloroquin-erhoeht-todesrate-unter-covid-19-patienten-9274612.html
[5]
Kathrin Zinkant: Schlauer als die
Fakten vom 23. März 2020 unter https://www.sueddeutsche.de/politik/donald-trump-schlauer-als-die-fakten-1.4854272
[6]
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/HYDROXYCHLOROQUIN-Aristo-200-mg-Filmtabletten-12444570.html
[7] Wolfgang Wodarg:
Covid-19 – ein Fall für Medical Detectives - Vom 2. Mai 2020 unter
https://multipolar-magazin.de/artikel/covid-19-medical-detectives
[8] Ron Paul:
Coronavirus Shows Why We Need
Separation of Medicine and State! - Vom 8. Juni 2020
unter http://ronpaulinstitute.org/archives/featured-articles/2020/june/08/coronavirus-shows-why-we-need-separation-of-medicine-and-state/
[9] Ebenda
[10] Ebenda
[11] Am 12. Juni 2020 um 10.30 Uhr haben 1,877,246 Personen online unterschrieben https://secure.avaaz.org/campaign/en/george_floyd_loc/
[12] https://web.archive.org/web/20080110084550/http://www.avaaz.org/en/about.php
[13] Avaaz, Soros, Israel and the
Palestinians March 06, 2013 unter http://www.ngo-monitor.org/reports/19/
[14] Soros Is Found Guilty in France On Charges of Insider
Trading - Vom 21.12.2002 unter https://www.nytimes.com/2002/12/21/business/soros-is-found-guilty-in-france-on-charges-of-insider-trading.html
[15] https://www.avaaz.org/page/de/highlights/?aboutus
[16] Siehe das Langzeitstrategiedokument TRADOC
525-3-1 ›Win in a Complex World
2020-2040‹ vom Oktober 2014
[17] Benjamin Bidder:
Gasgeschäfte des Juniors Joe Bidens
ukrainischer Albtraum vom 25. 9. 2019 unter https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/joe-biden-und-die-ukraine-affaere-das-ist-hunter-bidens-gas-connection-a-1288590.html
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