Verhältnisblödsinn?

Bundesrat und Parlament beschäftigen sich mit dem Kyoto-Protokoll, dessen Einhaltung angeblich so entscheidend ist, um eine Klimaveränderung zu verhindern. Tatsache aber ist, dass das Budget des Bundesrates knapp und knäpper wird, da kommt diese CO2 -Abgabe gerade recht. Man braucht mehr Geld und damit ist wieder eine neue Einnahmenquelle erschlossen. 3% sind besser als gar nichts, Klimaschutz hin oder her. Die einen Wissenschaftler behaupten, es stehe eine Eiszeit bevor, die andern schwitzen schon beim blossen Gedanken an die CO2- Erhöhung. Linke, Grüne und die wankelmütigen Bürgerlichen haben wenigstens wieder etwas mehr Luft für Versprechungen im Hinblick auf die nächsten Wahlen.

Statt die halbe Schweiz mit Sporteinrichtungen und anderen Vergnügungsbauten zuzubetonieren, könnte man auch den CO2-Verbrauch erhöhen, indem man die Landwirtschaft nicht schrumpft, sondern eher ausdehnt. Dann müsste man nicht so viel  unreife Früchte und Gemüse rund um den Erdball transportieren, deren Aufzuchtmethoden ohnedies zweifelhaft sind uns nicht mehr die nötigen Vitamine und Mineralstoffe liefern.
 
Was mich jedoch weit mehr beunruhigt, sind die Kriege, die auf der ganzen Erde vom Zaun gerissen werden, wobei die sogenannten Mini-Nukes tonnenweise auf die Erde niederprasseln und ganze Landstriche mit radioaktiven Uranoxid-Staubteilchen verseuchen. Dieser tödliche Staub, der lungengängig ist und durch den Wind über den ganzen Erdball verteilt wird, ruft bei Hunderttausenden von Menschen alle möglichen Krebserkrankungen hervor. Missgeburten sind allein im Nahen Osten um das 20fache angestiegen. Aber auch im Kosovo, in Serbien und Bosnien steigen die Krebserkrankungen drastisch an.
 
Wo sind da die Aufschreie der Poliktiker, Atomkraftwerkgegner, Naturschützer, Hilfswerke etc. geblieben? Ich höre von diesen Leuten überhaupt nichts über die sich anbahnende weltweite Katastrophe. Sie demonstrieren lieber gegen etwas, das passieren könnte, aber das was ist, beisst sie kaum. Das VBS schickt junge gut ausgebildete Leute in den Kosovo, nach Afghanistan und vielleicht bald in den Irak - man diskutiert jedenfalls schon darüber - und kümmert sich keinen Deut um die physischen und psychischen Gesundheitsschäden, die sie mit nach Hause nehmen - falls sie das überhaupt erleben. Werden Eltern und Soldaten ausreichend orientiert? Wohl kaum, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man für solche Einsätze noch Dumme fände, wenn sie wüssten, was ihnen bevorsteht.
 
Naturschützer sollten ihre Energie lieber für diese schwerwiegenden Probleme als für Biber, Wölfe, Bären, etc. einsetzen, die halt einfach keinen Platz mehr in unserem überorganisierten und überbauten Einwanderungsland Schweiz haben. Man kann die Natur erhalten, aber niemals das Rad zurückdrehen. Pflanzen und Tiere haben sich längst in einem langen Prozess angepasst. Die Natur hat sich stetig auf unseren Lebensstil eingestellt und sie ist zu komplex, als dass man einfach daran herumschrauben könnte.
 
Erhalten wir, was wir noch haben und demonstrieren wir dafür, dass die Politiker, Finanzhaie, Militärköpfe, etc., endlich aufhören, die Erde mit Gewalt zu zerstören. Es grenzt wirklich an Verhältnisblödsinn, wenn wir die Vorgaben des Kyoto-Protokolls einhalten, aber tatenlos hinnehmen, dass die Erde mit giftigem Uranoxid-Staub verseucht und dadurch alles Leben zerstört wird. Bleiben diese Umstände, die uns ohnehin zugrunde richten werden, unverändert, dann spielt auch die Temperatur keine Rolle mehr.
 
Wann endlich hören wir auf, uns mit Fussball, Tennis und den vielen anderen Aktivitäten zu betören, um den wirklich wichtigen Dingen, die auf dieser Erde ablaufen, nicht ins Auge blicken zu müssen? Warum sollen mehr Kinder zur Welt kommen, wenn wir ihnen ohnehin die wichtigste Lebensgrundlage rauben, indem wir die Erde mit aller Gewalt vernichten. Warum sind unsere Politiker und Wirtschaftsstrategen zu feige, die Handvoll  von Drahtziehern, die diese bevorstehende Katastrophe verursachen,  nicht endlich beim Namen zu nennen? Köpfe sind nicht nur zum Haareschneiden da, man könnte sie auch noch zum Denken gebrauchen.
 
Hanny Haidvogl-Werder, Gelterkinden