Die Dunkelmänner des Lichtes - Von Andreas von Rétyi

politonline: Wie wir schon früher dargelegt haben, möchten wir die von offizieller Seite, wozu die Presse und sonstige Medien zu rechnen sind, tunlichst heruntergespielte, wenn nicht völlig negierte Rolle der Freimaurerei von Zeit zu Zeit ansprechen. Diese wird in dem folgenden Artikel ausgezeichnet beleuchtet.

Die Illuminaten-Verschwörung
Bill Clinton wurde nicht in den Vereinigten Staaten zum US-Präsidenten bestimmt, sondern in Deutschland. Kaum zu glauben, und wohl doch Fakt. Kriege und Krisen werden von einigen wenigen Mächtigen geplant und eingefädelt. Selbst die Angriffe auf des World Trade Center und das Pentagon sollen von jener Macht-Elite und den US-Geheimagenten zumindest unterstützt worden sein. Solche Behauptungen rufen allerdings meist Ablehnung und höchstens ein mildes Lächeln ob ihrer Absurdität hervor. Aktivitäten einer Schattenregierung, die Einfluss auf die Welt nimmt? Illuminaten? Da ist es, jenes Wort, das von einer ganz besonderen Aura umgeben zu sein scheint und zu teils sehr deutlichen Kontroversen geführt hat.
 
Viele der besonders gut aufgeklärten Zeitgenossen schalten sofort ab, wenn von den Illuminaten und einer weltweiten Verschwörung die Rede ist. Purer Unsinn! Natürlich erscheint auch vieles, was über solche geheimen Machenschaften zu hören ist, geradezu abwegig. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich einiges, wenn auch längst nicht alles, was hier ans Tageslicht gedrungen ist, als doch sehr bemerkenswert. Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, kann man sich diesem Thema letztlich ohne jede politische Orientierung nähern; es steht weit über Parteiprogrammen. Hier müssen wir in völlig anderen Kategorien und in ganz anderen Schemata denken. ‚Verschwörungstheorie’ ist keineswegs simpel, sondern vielmehr eine weltpolitische Praxis, die für einige Menschen offenbar so weit jenseits ihres Horizontes liegt oder aber deren Ängste so sehr provoziert, dass sie eher ihr logisches Denken verraten als zugeben würden, hier vor einer ernsten, bedrohlichen Realität zu stehen.  Die Erkenntnis eines solchen Mechanismus ist nicht neu. Im Jahr 1917 schrieb schon der seinerzeitige US-Präsident Woodrow Wilson: »Einige der grössten Männer in den Vereinigten Staaten, auf den Gebieten von Handel und Produktion, haben Angst vor etwas. Sie wissen, dass es irgendwo dort eine Macht gibt, so organisiert, so subtil, so wachsam, so verwoben, so komplett, so durchdringend, dass sie deren Verdammung besser nie anders als hauchend leise ausprechen.«
 
Nein, diese Erkenntnis ist nicht neu. Nur ihre Akzeptanz fehlt eben. Dafür sorgt neben persönlicher Scheu, sich des Themas anzunehmen, auch die bereits seit langem stattfindende gesellschaftliche Prägung. Die federführenden Kräfte üben ihre weitreichende Kontrolle ganz unfraglich und konsequenterweise auch ganz wesentlich auf die Medien und das Bildungssystem aus. So entsteht eine positive Rückkopplung und der Einzelne wird sich im Normalfall hüten, dem System untreu zu werden. Mit den Wölfen zu heulen, sagt man auch. Und diejenigen, die an der Spitze stehen, ohne dass wir je Kenntnis von ihnen erlangen, scheinen tatsächlich oftmals Wölfen gleich, die mit reissenden Zähnen ihre Beute jagen. Und sie sind Spielernaturen. Sie lieben die Manipulation, verstehen diese Kunst von alters her. Ihre Spielwiese ist die Welt, in der sie - und wir - leben, leben müssen. Aber die meisten von uns wollen dies öffentlich nicht erkennen. Wie gesagt, lange genug besteht dieses Szenario schon.
 
Menschen machen Geschichte
1962, als John F. Kennedy noch unter den Lebenden weilte, Vietnam noch kein Trauma und das World Trade Center noch nicht einmal erbaut war, schrieb der amerikanische Soziologe und Gesellschaftskritiker Professor C. Wright Mills in seinem berühmten Buch über die amerikanische Machtelite: »Wenn kluge Journalisten behaupten, ‚die Ereignisse, nicht die Menschen bestimmten die grossen Entscheidungen’, so ist das im Grunde nur eine Wiederholung der alten Anschauung von der Geschichte als Schicksal, Zufall oder Vorsehung. Denn das Wort Ereignisse ist ja nur ein moderner Ausdruck für die älteren Begriffe, die sämtlich leugnen, dass Menschen die Geschichte machen, und uns glauben machen wollen, dass die Geschichte sich sozusagen hinter dem Rücken der Menschen vollzieht, dass sie ein Strom ohne Lenkung sei, in dem es zwar Handlung, aber kein Handeln gäbe … Heutzutage aber wird der Ablauf der Ereignisse eher von einer Reihe menschlicher Entscheidungen als von einem unausweichlichen Schicksal beeinflusst … Wird der Kreis der einflussreichen Menschen bei gleichzeitiger Konzentration der Machtmittel und bei unendlich vergrösserter Tragweite der Entscheidungen immer enger, dann lässt sich der Ablauf grosser Ereignisse häufig auf die Entschlüsse deutlich bestimmbarer Gruppen zurückführen.« Was C. Wright Mills hier umschreibt, sind keine anderen als jene Gruppen, die von sogenannten Verschwörungstheoretikern insgesamt als die Illuminaten bezeichnet werden. Mir scheint gelegentlich, dass jener Begriff trotz seiner realen historischen Wurzeln mit dazu beigetragen hat, diese klare Realität zu mystifizieren. Dies völlig zwangsläufig und ganz im Interesse derer, welche die Zügel der vor sich hin galoppierenden Welt in Händen halten.
 
Während meiner diversen Recherchen, die mich an eher ungewöhnliche Themen und Orte herangeführt haben, wurde ich immer wieder mit den Illuminaten konfrontiert. Auch mir war zunächst nicht wohl bei dem Gedanken, sich mit dieser fast anrüchig erscheinenden Thematik eventuell selbst näher und ernsthafter auseinanderzusetzen. Doch sie stiessen mir wie manch anderes Thema letztlich einfach zu, und vor allem meine Aufenthalte in den USA liessen mich ab und an ein wenig hinter die Kulissen blicken. Was da zum Vorschein trat, mischte harte Tatsachen mit zwingender Logik. Immer klarer schälte sich heraus, wie konsequent und einleuchtend die verfemte Verschwörungstheorie de facto ist und warum sie - nämlich eben genau deshalb! - möglichst lächerlich gemacht werden musste, um nicht zur historischen Tatsache erhoben zu werden.
 
Auch andere, persönlichere Komponenten führten mich zu den Illuminaten. Eine davon beinhaltet verschiedene, unter anderem bereits länger zurückliegende Ereignisse im Umfeld der eigenen Familie. So auch ein Attentat auf den russischen Zaren, das von ‚lluminierten’ Hintergrundkräften in die Wege geleitet wurde: Im Dreikaiserjahr 1888 verunglückte der kaiserliche Zug nahe Borki. Beinahe wäre die gesamte Zarenfamilie dabei ums Leben gekommen und viele Geschichtsbücher sprechen von einem Unfall infolge überhöhten Tempos, jedoch nicht von einem Anschlag. Mein Urgrossvater sass dem damaligen Zaren Alexander III gerade beim gemeinsamen Frühstück gegenüber, als eine Bombe explodierte, die beinahe alle, natürlich einschliesslich meines Urgrossvaters, getötet hätte. Der spätere Zar Nikolaus II, der ebenfalls im Zug mitreiste, war damals gerade einmal 20 Jahre alt.
 
Der nationale Zarismus stand dem Machtstreben der modernen Illuminaten heftigst im Wege. Zwar wurde Alexander III ernster verletzt, doch überlebten er und alle anderen, was fast einem Wunder gleichkam. Aber die mächtigen gegnerischen Kräfte wirkten weiter. Wir kennen die Geschichte der grossen Revolution von 1917. Finanziert wurden die einschlägigen Umstürzler wie Lenin und Trotzki vorwiegend von internationalen Bankern, US-Grosskonzernen und sogar vom damaligen US-Präsidenten, jedoch ebenfalls nur, weil ‚illuminierte’ Hintermänner ihn als Marionette benutzten. Vieles, was zunächst paradox erscheint, erweist sich in der direkteren Schau als konsequente Folge von Ereignissen, die den Vorhaben der Machtelite dienlich waren und sind. Warum, das zeigt die Geschichte der geheimen Organisationen und Bündnisse.
 
Ein unheimliches Geschöpf
Selbst wenn die Anfänge zeitlich nicht wirklich präzise fixierbar sind, gab es markante Ereignisse, die allgemein als Beginn des Illuminatismus anzusehen sind. Untrennbar ist dieser Begriff mit dem Namen eines ehrgeizigen Ingoldstädter Professors verbunden, Adam Weishaupt, 1748 geboren, war bereits mit 15 Jahren Student der Geschichte, Philosophie und Staatswissenschaften. Seine ungewöhnliche Intelligenz und seine vielseitigen Interessen öffneten ihm schon früh viele Türen. Schon im Alter von 24 Jahren wurde er ausserordentlicher Professor für Natur- und Kirchenrecht. Doch hatte sich der einstige Jesuitenschüler mittlerweile von dem Orden abgewandt, die Jesuiten waren ihm geradezu verhasst geworden. Und die Professur mochte an sich schön und gut sein, dennoch strebte Adam Weishaupt nach weit Höherem. Er schmiedete insgeheim Pläne für einen radikalen Umsturz der Gesellschaft. Weishaupt beabsichtigte, das herrschende System durch ein ‚Sittenregiment’ zu ersetzen; Staat und Kirche wollte er nicht länger dulden, sondern durch eine andere Macht ersetzen, an deren Spitze niemand anderes als er selbst zu stehen gedachte. Zur Gründung eines Geheimbundes angeregt hatte ihn ein selbst sehr geheimnisvoller Mann, der ihn um das Jahr 1771 aufsuchte: Franz Kolmer. Er soll ihn in mystische Lehren des Orients, wo er selbst jahrelang gelebt hatte, eingeweiht haben.
 
1776 schliesslich war es soweit: Nachdem Weishaupt sich mit zahlreichen Bündnissen und Orden befasst sowie unter anderem die Freimaurer unterwandert hatte, gründete er den Orden der Perfectibilisten, den er in die Erleuchteten umbenannte, den Orden der Bayerischen Illuminaten. Die Mitglieder durften nicht wissen, dass dieser Ordnen völlig neu war, sie mussten sich dem System völlig unterwerfen, wurden bespitzelt und wurden zu willfährigen Ausführenden von Weishaupts Plänen, von denen sie selbst nichts wissen durften. Er bediente sich dabei sämtlicher ihm zur Verfügung stehender Mittel, denn sein moralisches System, jenes ‚Sittenregiment’, kannte nur einen Gradmesser und das war schlichtweg der Orden selbst; was ihm diente, war moralisch einwandfrei, was ihm schadete war verwerflich: der Zweck heiligt die Mittel, diese alte Jesuitenweiheit übernahm der Ordensmeister ohne Skrupel; da spielte auch keine Rolle, dass er die Jesuiten abgrundtief verachtete. Um sich herum versammelte er viele junge Leute, die er nach seinen Regeln formen und abhängig machen wollte, damit sie die Gesellschaft im Interesse des Ordens infiltrierten.
 
Mystische Einweihungsrituale mit dem Schwur, alles für den Orden zu opfern, dienten der Konditionierung der Novizen. Die Illuminaten sollten in ihrem Handeln auch vor einem radikaleren Kurs durchaus nicht zurückschrecken. Zumindest geben die alten Originalschriften darüber Auskunft, welche Folgen jeglicher Ungehorsam zeitigen würde:
»Hat der Orden einmal an einem Orte die gehörige Stärke erlangt, sind die obersten Stellen durch ihn besetzt, kann er in einem Orte, wenn er will, denen, die nicht folgen, fürchterlich werden, sie empfinden lassen, wie gefährlich es ist, den Orden zu beleidigen und zu entheiligen. Kann er seine Leute versorgen, hat er in einem Lande von der Regierung nichts mehr zu befürchten, sondern wirkt vielmehr auf unsichtbare Weise auf dieselbe.« Weishaupt strebte die vollständige Hörigkeit seiner Leute an und notierte einmal selbstüberzeugt: „Ich studiere Tag und Nacht, um auch aus dem Kleinsten Vortheil zu ziehen“ und: »Ich glaube, die Operation und Manipulation verstehe ich besser als irgendeiner im Orden.« Er wies seine Leute an, doppelzüngig zu agieren; der Orden solle stets unter anderem und wechselnden Namen auftreten, nie aber im eigenen Namen, um der Verborgenheit willen. Allein diese wenigen originalen Äusserungen widerlegen bereits jene Verteidiger, die Weishaupt als einen Professor sehen, der durch seinen Orden lediglich die Gewalt von Kirche und Staat abschaffen und durch ein von hohen moralischen Werten geprägtes System ersetzen wollte.
 
Der Orden wuchs schnell und wurde infolge der grossen Mitgliederzahl für Weishaupt immer unübersichtlicher. Schliesslich geriet sein ‚Geschöpf’ ausser Kontrolle, so dass nunmehr etliche Probleme auftraten. Auch drang einiges an die Öffentlichkeit. Unzufriedene und sich ihrer Individualität beraubt fühlende Ordensmänner sowie auch unglaubliche Zufälle enthüllten der bayerischen Obrigkeit die Existenz eines Ordens, der sie infiltrieren und untergraben wollte. So zerschlug der bayerische Kurfürst den Illuminaten-Orden durch mehrere Dekrete schliesslich im Jahr 1785 offiziell. Doch nun gingen  Ängste um, dass Weishaupts Orden möglicherweise im Untergrund und noch geheimer denn je weiter existieren würde; ja, dass Ordensmitglieder sich ins Ausland abgesetzt hätten und dort weiter ihr Unwesen treiben würden. Tatsächlich gab es einige direktere Hinweise darauf, dass nach 1785 noch Illuminaten aktiv waren, auch in politischer Hinsicht. Und entgegen der  Beteuerungen von Weishaupt und seiner bedeutendsten Anhänger, mischte man sich durchaus in die Politik ein.
 
Skull & Bones
Selbst in den Vereinigten Staaten machten sich Ängste breit, der Orden habe sich bis dorthin ausgebreitet. 1802 schrieb Reverend Seth Payson ein komplettes Werk über das Phantom, das er nun in den USA wiedergefunden zu haben glaubte, und er warnte eindringlich vor den Illuminaten. Dergleichen gibt es etliche Beispiele. Doch was trug sich nun wirklich zu? Weishaupt war zwischenzeitlich aller Macht beraubt worden und Untergebener des Herzogs Ernst von Sachsen-Gotha. Er diente der Macht, die er selbst abschaffen wollte, und musste auch noch dafür dankbar sein, denn Ernst hatte ihm schliesslich Asyl gewährt. Wenn man sich das System Weishaupts ansieht, verbindet sich damit eigentlich weniger als erwartet und weniger, als er seine Mitglieder glauben machen wollte. Er selbst schien ohnehin kein eigentliches Machtkonzept zu besitzen. Nun, er sollte auch nie an die Macht gelangen. Doch seine Lehren waren nunmehr tatsächlich weit verbreitet. Sie kursierten an verschiedenen deutschen Universitäten, so auch in Göttingen. Als Weishaupt machtlos und weitgehend vereinsamt im Jahr 1830 starb, formierten sich dort bereits neue Zirkel, die sein geistiges Erbe antraten. Diese Saat verwandelte sich bald in ein wahrhaft gefährliches Gewächs. Weishaupt selbst hätte wohl nicht geahnt, welches Machtpotential in seiner Lehre steckte; bedauert hätte er gewiss nur, die Ernte selbst nicht mehr eingefahren zu haben.  
 
Amerikanische Studenten lernten bei ihren Studienaufenthalten in Deutschland einstige Illuminaten als Professoren und Lehrer kennen. Begeistert und wissensdurstig nahmen sie die Ideen auf und brachten sie in die Staaten. Hier ging die Saat erst wirklich auf: an der Elite-Universität Yale, in New Haven, Connecticut, Ostküste der Vereinigten Staaten. 1832 gründeten dort William Huntington Russel und Alphonso Taft den geheimen Bund Skull & Bones, eine angeblich harmlose studentische Verbindung, in die man nur gelangt, sofern man gewählt wird: Eines der früheren Mitglieder besucht den vorbestimmten Studenten und schlägt ihm mit der Hand auf die Schulter, um die alleinige Frage zu stellen: »Skull & Bones - akzeptierst Du ihn oder akzeptierst Du ihn nicht?« Kaum einer, der diese Einladung nicht annehmen würde. Die meisten Yale-Studenten hoffen auf diesen Augenblick, denn Skull & Bones verspricht Macht, Reichtum, weltweiten Einfluss. Der Orden hat einige der mächtigsten Männer der Vereinigten Staaten hervorgebracht, Leute wie Averell Harriman, die Brüder Bundy, welche zusätzlich noch über die CIA und den berüchtigten Council on Foreign Relations an den wichtigsten Schaltstellen der Macht sassen, sowie zahlreiche CIA-Mitarbeiter und -Direktoren - nachdem die CIA ohnehin schon ihre eigene Yale- und Skull & Bones-Fraktion besitzt. Prescott Sheldon Bush, Grossvater des gegenwärtigen Präsidenten, war seit 1917 Bonesman. Sein Sohn, der erste Bush-Präsident George Herbert Walker Bush, wurde 1948 in den geheimen Zirkel aufgenommen, und dessen Sohn George W. Bush, der gegenwärtige Präsident, im Jahr 1968. Als übrigens bei den letzten Präsidentschaftswahlen John F. Kerry gegen ihn antrat, war das in Wirklichkeit ein Heimspiel zweier Bonesmen. Denn auch John Kerry zählt zu Skull & Bones: Er wurde 1966 wie alle anderen Mitbrüder in einer Reihe makaberer Rituale in einer künstlichen Gruft, dem Tomb am Yale-Campus, initiiert.
 
Die Schattenmacht im Bilderberg
Bonesmen haben Geschichte geschrieben und gestaltet. Kriegstreiberei und Gewinn neuer Einflusssphären stehen ganz oben auf ihrem Programm. In Umdeutung der Hegelschen Dialektik von These und Antithese, aus der stets eine Synthese hervorgehe, betrachten sie Kriege als wesentlichen Motor des historischen Fortschritts. Um diese Dynamik zu fördern, kreiert man gelegentlich sogar zwei gegnerische Fronten, kontrolliert ihre Finanzströme und hintergründig ihre Politik, um sie in mächtigen Kriegen aufeinanderprallen zu lassen und durch späteres Einschreiten ins geschwächte System selbst schliesslich als Sieger hervorzugehen und damit eine neue, höhere Ebene als Synthese zu schaffen. Im Grunde das alte Motto nur künstlich umgesetzt: Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Das Spiel wiederholt sich auf teils weit komplexere Weise in der Weltgeschichte. Krisen können konstruiert werden, wenn die richtigen Weltarchitekten bei der Arbeit sind. Der Feind in den eigenen Reihen schafft äussere Feinde, um die Bevölkerung zu konsolidieren. Die Traumatisierung der USA, auch durch Attentate wie den Kennedy-Mord, führt zu einer geschlossenen Haltung, lenkt die Öffentlichkeit von anderen ernsten Problemen ab, löst Einzelprobleme - der Kenney-Mord war ein ‚Vielzweck-Mord’ - und schafft Gewaltpotential sowie Gründe, neue geopolitische Ziele anzuvisieren und sich im Sinne der Globalisierung neue geographische Einflusssphären zu sichern. Bestes Beispiel: der Kampf um Öl und die Vormacht im Irak, die Gleichschaltung einer nicht gleichschaltbaren Gesellschaft, eine ‚McDonaldisierung’ der Welt. Der hochelitäre Bund von Skull & Bones öffnet sich jedes Jahr für nur genau ein Dutzend vielversprechender junger Männer, die meist einige Jahre später in der Politik und Wirtschaft des Landes eine wesentliche Rolle spielen.
 
Ähnlich ist die Situation bei den ebenfalls hochelitären Bilderberger-Treffen, die seit ihrer Gründung 1954 fast ausnahmslos jedes Jahr stattgefunden haben. Benannt nach dem Nobelhotel de Bilderberg, in dem die erste Tagung stattfand, hat diese Gruppe, die personell u.a. durchaus deutliche Übereinstimmung oder Nähe zum Personenkreis von Skull & Bones besitzt, unsere Welt in unglaublicher Weise beeinflusst. Die Ölkrise von 1973 beispielsweise war ein exakt geplantes Ergebnis der Bilderberger-Konferenz im schwedischen Saltsjöbaden, die im gleichen Jahr stattfand. Durch die Kopplung des Dollars an Öl und die resultierende Verknappung des Rohstoffs stieg der Dollarkurs massiv an und liess die Kassen der Grossbanken und Konzerne klingeln. Nur durch eine weise, behutsame Reaktion des bald darauf entführten Ölministers Yamani konnte verhindert werden, dass diese Krise zu einem potentiellen Totalzusammenbruch der westlichen Wirtschaft geriet. Auch gelangen einzelne Persönlichkeiten kurz nach ihrer Teilnahme an Bilderberger-Treffen immer wieder in die bedeutendsten Ämter. So Bill Clinton, den man zu der Bilderberger-Konferenz in Baden-Baden gebeten hatte, die Anfang Juni 1991 stattfand. Clinton war seinerzeit noch Gouverneur von Arkansas und wurde offenbar dort zum US-Präsidenten bestimmt. 1992 wurde er jedenfalls als Präsident der USA nominiert und gewählt. Auch Tony Blair stieg die politische Karriereleiter bald nach seinem Bilderberger-Besuch 1993 schnell weiter hinauf. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele dieser Art. Die Mitglieder von Skull & Bones, der Trilateralen Kommission, des Council on Foreign Relations und ganz wesentlich der Bilderberger - sie alle sind die modernen Illuminaten, die Weishaupts Erbe angetreten und in weit gefährlicherer Weise umgesetzt haben.
 
So sind die Illuminierten aus dem Schatten ans Licht befördert worden. Und sie sind bei weitem die Minderheit auf diesem Planeten. Wenn niemand mehr für sie zu den Waffen greift, wenn die wahren Gründe bekannt sind, wie und durch wen Kriege wirklich entstehen, dann verlieren selbst die Grössten ihren Einfluss. Nicht anders als Samson haben sie dann urplötzlich ihre Macht eingebüsst. Wie schrieb C. Wright Mills ferner: »Entfernen wir einmal in Gedanken die hundert mächtigsten, die hundert reichsten und hundert berühmtesten Amerikaner aus den von ihnen eingenommenen institutionellen Positionen, die ihnen die Macht über Menschen und Kapital geben, entfernen wir sie aus dem Wirkungsbereich der Massenmedien, die sie ins Rampenlicht der Öffentlichkeit stellen - sie wären machtlos, arm und unbekannt«.
 
Quelle: Zeitschrift MATRIX 3000 vom 5. November /Dezember 2006
http://www.michaelsverlag.de/index.php?action=news
http://www.matrix3000.de/
 
Unter dem Stichwort Bilderberger finden Sie auf politonline diverse Artikel, die diese Gruppierung zum Thema haben. Daneben empfehlen wir unseren Leser dringend die auf unserer homepage vorgestellten Werke von Wolfgang Eggert: ‚Im Namen Gottes. Israels Geheimvatikan’ sowie ‚Erst Manhattan, dann Berlin’ zu lesen.
 
Die Freimaurerei ist auch ein Thema einer Eingabe des Architekten Alex Brunner:
Staatlich organisierte Kriminalität in der Schweiz - Eingabe 7 an die Bundesversammlung Bern - Das kriminelle Netzwerk: Freimaurer und Konsorten