Simbabwe - Grace Mugabes Einkäufe scheinen gesichert

d.a. Wie BBC online am 18. 5. mitteilte, hat die Weltbank ihr Einverständnis dazu gegeben, die Hilfe für Simbabwe wieder anzukurbeln 1. Damit wird das Land zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 wieder unterstützt: mit 22 Millionen $.

Nach der Bildung einer neuen Regierung resp. der Machtteilung Mugabes mit seinem Rivalen, dem Regierungschef Morgan Tsvangirai diesen Februar, war Simbabwe die Weltbank um Hilfe angegangen, um die Wirtschaft des mit mehr als 1 Milliarde $ hochverschuldeten Landes wieder aufzubauen. Einer Information der International Herald Tribune vom 4. April 2008 zufolge sind 95 % der Schulden an die Länder des Pariser Clubs, an die Weltbank selbst sowie an andere multinationale Geber zurückzuzahlen. Finanzminister Tendai Biti erklärte, die Regierung werde mit der Weltbank zusammen einen Plan zur Verringerung dieser Schulden ausarbeiten. Indesssen scheint der Umstand der Verschuldung des Landes, der einstigen Kornkammer Afrikas, in der heute der Hunger zum Alltag gehört, und zu dessen Ressourcen Gold, Nickel, Platin, Palladium und Ferrochrom zählen, weder Robert Mugabe noch seine Frau je sonderlich belastet zu haben. So hatte sich die First Lady des Landes, Grace Mugabe, die von ihren Landsleuten auch ›The First Shopper‹ genannt wird, wie auf http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1001 in »Weiteres zu Simbabwe« bereits dargelegt, im Juni 2008 von der Zentralbank 80.000 US-$ auszahlen lassen, wobei sie sich im Januar desselben Jahres von dort bereits 100.000 US-$ besorgt hatte. Mugabe selbst feierte seinen 84. Geburtstag Ende Februar 2008 trotz aller Krisen in einem luxuriösen Rahmen, der 3 Billionen Simbabwe-Dollar - umgerechnet 275 000 Franken -  kostete, was in diesem Jahr zu seinem 85. mit 8000 Hummern, 2000 Flaschen Champagner, 500 Flaschen Whisky und 4000 Portionen Kaviar für die Gästeschar locker übertroffen wurde. An dem Fakt, dass ihm durchaus die Hauptschuld an der systematischen Zugrunderichtung des Landes anzulasten ist, schien keiner der Geladenen Anstoss zu nehmen. Wieso auch, alle Beteiligten können sich in Sicherheit wiegen: ob der Steuerzahler der EU oder der Internationalen Gemeinschaft, sie alle arbeiten dafür, die fehlende humanitäre Hilfe aufzubringen. Man kann dies nicht mehr anders sehen: insofern gilt es, immer wieder darauf hinzuweisen, wie unsere Regierungen dazu beitragen, unsere Taschen zu leeren und uns selbst mit einer stetig steigenden Verschuldung zurückzulassen. Währenddessen schaffte es Mugabe, der in der Ausgabe der Weltwoche vom 11. 8. 2002 als »Despot, der wahllos morden lässt«, gekennzeichnet wurde, enteignete Farmen nicht etwa seine eigenen Bauern zu übergeben, sondern Dutzende davon an Geschäftsleute aus Libyen zu verkaufen, als Dank dafür, dass Gaddafi sein Regime mit Millionen unterstützte. »Der von Mugabe bis in die letzte Verästelung kontrollierte Staatsapparat wird immer korrupter. Jetzt morden und brandschatzen die Killerbanden Mugabes wahllos, vertreiben nicht nur weisse Farmer, ihre Frauen und Kinder, sondern auch schwarze Landarbeiter und Oppositionelle. Und der Westen schweigt«, führte die Weltwoche damals aus. Aber er zahlt!  
 
Wie man zur Umwelt Sorge trägt: Giftmüll bei Ramallah - Von Mel Frykberg
30 US-$ pro Tonne: Israelische Unternehmen nutzen das Westjordanland als billige Deponie.  
Israel hat im Westjordanland eine preiswerte und praktisch nicht kontrollierte Müllkippe auch für giftige Abfälle entdeckt 2. Wie die palästinensische Umweltbehörde (PEA) kritisiert, deponiert Israel auf der anderen Seite der Grenze seit Jahren alles, was es selbst nicht entsorgen möchte. Shuqbah, ein Ort mit 5000 Einwohnern unweit von Ramallah, ist einer der Plätze, den israelische Unternehmen als Mülldeponie mißbrauchen. Nicht mehr als 30 US-$ je Tonne nimmt der palästinensische Mittelsmann dafür, dass er auf seinem Grund und Boden abkippen läßt, was immer seine Kunden wollen. Nach Angaben der PEA wurden ferner in der Nähe von Nablus im Norden des Westjordanlandes Tausende Kadaver von Hühnern verscharrt, die mit dem Geflügelpestvirus infiziert waren und gekeult werden mußten. 500 Fässer mit Insektiziden lagern in Hebron im Süden des Westjordanlandes. Auch hier war ein Palästinenser bereit, gegen entsprechende Bezahlung sein Land zur Verfügung zu stellen. »Gezielt suchen sich die Israelis für solche Operationen Arme, die große Familien zu unterstützen haben und Geld von jedem annehmen«, moniert der stellvertretende PEA-Chef Jamil Mtoor. Es sei außerordentlich schwer, gegen korrumpierte Palästinenser vorzugehen und die vielen mit israelischem Abfall gefüllten Deponien zu beobachten. Abgekippt und umgehend vergraben werde der Müll zum Teil in der Nacht. Hinzu komme, daß Israel in über 40 % des Westjordanlandes das Sagen hat. Das Palästinensergebiet ist in die Zonen A, B und C eingeteilt. Nur für das als A ausgewiesene Territorium ist allein die palästinensische Autonomiebehörde (PA) zuständig. Das unter B fallende Gebiet wird gemeinsam, das unter C fallende Gebiet allein von Israel kontrolliert. Will die PEA gegen Umweltsünder vorgehen, braucht sie daher in vielen Fällen das Einverständnis Israels. »Das aber wird uns oft nicht oder erst nach endloser Wartezeit gegeben«, unterstreicht Mtoor.
 
Massive ökologische Probleme verursachen auch die israelischen Siedlungen, die Festmüll und Abwässer ohne weitere Aufbereitung entsorgen. So gelangen keineswegs nur Haushaltsabfälle, sondern auch Pestizide in die Flüsse und ins Grundwasser. Zudem reklamiert Israel 87 % des Grundwassers im Westjordanland für sich. Laut PEA verbraucht ein israelischer Siedler bis zu 200 Liter Wasser am Tag, während viele der 2,5 Millionen Palästinenser mit 30 bis 60 Liter Wasser pro Kopf und Tag auskommen müssen. Schon vor Jahren konnte die Umweltorganisation »Friends of the Earth Middle East« (FoEME) nachweisen, daß das Grundwasser im Westjordanland mit Arsen und Schwermetallen wie Kadmium, Blei und Quecksilber belastet ist. »Die Bedrohung für das Trinkwasser besteht bis heute«, sagt FoEME-Sprecherin Miri Epstein.
 
Die Müllhalden der Globalisierung - Brutstätten neuer Krankheiten
Während sich die Medien auf die politischen und religiösen Folgen des Planes der ägyptischen Regierung, vor dem Hintergrund der Schweinegrippe alle Schweine in Kairo zu töten, konzentrierten, wird das wirkliche Problem ignoriert: Durch die Globalisierung wurden ideale Bedingungen für die Entstehung und Verbreitung von Krankheiten geschaffen 3. Die bewusste Zerstörung der nationalen Volkswirtschaften durch die Globalisierung hat nicht nur Hunderte Millionen von Menschen zu arbeitssuchenden Nomaden gemacht, sondern auch Millionen von Menschen auf Müllhalden verbannt, um nach Essen und Verkäuflichem zu suchen. Davon sind auch die Viertelmillion Menschen, die in Kairo Schweine halten, betroffen. Die Schweinehaltung ist dort eine Nebenerscheinung dieser Art der Müllverwertung. Der Müll in der 18-Millionen-Stadt wird hauptsächlich von den Armen auf der Straße oder in den reichen Bezirken gesammelt und zuhause sortiert, wobei der organische Abfall an die Haustiere verfüttert wird. Das sind dieselben primitiven Lebensbedingungen - das Zusammenwohnen von Mensch und Tier auf engstem Raum und  unter unhygienischen Bedingungen - die jahrzehntelang die wiederkehrenden Grippewellen aus China ermöglicht haben. Diese sind jetzt in anderer Form durch die Globalisierung zurückgekehrt, auch mit der extremen Form der Massentierhaltung. Die OIE, die Weltorganisation für Tiergesundheit, warnt: der  Ausbruch des neuen Grippe-Virus zeige die Notwendigkeit für neue Sicherheitsmaßnahmen, da, sobald auch Tiere erkranken, wie es laut Berichten in einem aktuellen Fall in Alberta/Kanada geschehen ist, solche Viren ein höheres Gefahrenpotential haben. Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hatte 2008 angeordnet, Nutztiere, besonders Schweine und Hühner, aus hygienischen Gründen aus den Wohngebieten zu verbannen. Dies wurde aber erst jetzt nach dem Ausbruch der H1N1-Grippe umgesetzt. Die ägyptische Regierung hat wegen der drohenden Gefahr begonnen, diese Anordnung umzusetzen und plant laut Landwirtschaftsministerium, die Schweinezucht auf dem Land unter geeigneten Bedingungen in zwei Jahren neu zu starten.
 
1 http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/8056128.stm 18. 5. 09 World Bank resumes Zimbabwe aid
2 http://www.jungewelt.de/2009/05-22/034.php
3 http://www.bueso.de/news/mullhalden-globalisierung-brutstatten-neuer-krankheiten  5.5.09