Der Euro ist gescheitert

Was von vielen Finanzfachleuten vorausgesagt wurde, entwickelt sich zur Wirklichkeit: Der Euro als Währung

für Süd- und Nordeuropa ist gescheitert. Die Euro-Länder Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und auch Italien haben an Konkurrenzfähigkeit dramatisch verloren. Die Abwertung einer nationalen Währung zur Ankurbelung der Exporte ist auf Grund der geschaffenen Einheitswährung nicht mehr möglich. Zusätzlich wirkt sich die Globalisierung immer negativer auf die einzelnen Volkswirtschaften aus. Dadurch wurden die Lohnkosten zum Mass aller Dinge. Es wird lieber billig aus Niedriglohnländern importiert, da sich die Produktion im eigenen Land nicht mehr rechnet (USA). Die Globalisierer kümmern sich weder um Naturschutz noch um Menschenrechte - es zählt ausschliesslich und gnadenlos der Profit. Auch das Finanzwesen wurde planmässig international verflochten. Erst der freie Kapitalverkehr, eine der vier Freiheiten der EU, hat die Möglichkeiten des Finanzbereichs bis zu den verheerenden Auswüchsen ermöglicht und staatliche Kontrollen und Einschränkungen weitgehend ausgeschaltet. Zwischenzeitlich sind die Banken und das internationale Finanzsystem übermächtig und kaum noch zu kontrollieren. Die Banken nötigten die Politiker, ihre durch Verantwortungslosigkeit und Profitgier erwirtschafteten Verluste mit Steuergeldern auszugleichen und kassieren selbst noch unverschämt hohe Abfertigungen. Den Forderungen der Banken wird seitens der Politik immer wieder nachgekommen, da man ja Banken nicht pleite gehen lassen will. In den USA geht das, da sind allein in diesem Jahr 143 Banken bankrott gegangen. Nun soll der Rettungsschirm für die PIIGS-Staaten auf 1 Billion Euro erhöht werden. Jedenfalls wollen EU-Finanzpolitiker wie der deutsche Bundesbankchef Axel Weber die Märkte wieder beruhigen, indem sie feststellen: »Der Euro bleibt – um jeden Preis!« Das half aber nichts, denn im Gegensatz zur leichtgläubigen Bevölkerung und den hilflosen Politikern lassen sich Finanzinvestoren nicht mit unhaltbaren Versprechungen hinters Licht führen; die Renditen für Staatsanleihen der Problemländer stiegen gleich am Folgetag auf neue Höchststände. Sparmassnahmen gelten in der EU-Verwaltung nicht für jeden. Unter der trüben Herbstsonne lässt es sich nur schlecht kreativ nachdenken, und deshalb wird immer im Herbst eine kleine dreitägige Reise nach Madeira organisiert. Hier wird dann über neue Sparmöglichkeiten nachgedacht. Man spart bei dieser Gelegenheit natürlich nicht, denn neue Ideen dürfen schon etwas kosten - den EU-Steuerzahler natürlich. Der britische Telegraph hat kritisiert, dass die diesjährigen study days 400.000.- € gekostet haben. Schliesslich fahren bzw. fliegen 250 Abgeordnete, 80 Assistenten und 70 weitere Mitarbeiter zur mühsamen Arbeitssitzung in zwei Fünf-Sterne-Hotels. Übrigens: Schon ein durchschnittlicher EU-Beamter verdient 4.500.- € pro Monat, plus Zulagen und Prämien. 1
 
Jetzt auch Belgien
Während alle europäischen Politiker und Medien wie gebannt nach Irland und die sich dort abzeichnende Krise starren, bahnt sich in direkter Nachbarschaft schon das nächste Unheil an. Mit einer Staatsverschuldung von inzwischen mehr als 100 % des Bruttosozialprodukts und einer seit April 2010 währenden Regierungskrise steht inzwischen auch Belgien am Rande des Staatsbankrotts. Inzwischen sind die Prämien für die Ausfallversicherungen belgischer Staatsanleihen deutlich gestiegen, was normalerweise ein untrügerisches Zeichen dafür ist, dass sich ein Land in grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet! 2
 
»..… sie spielt auf Zeit und feilt an Formelkompromissen«
Der Seeheimer Kreis, ein Zusammenschluss von aktuell etwa 50 traditionell denkenden SPD-Bundestagsabgeordneten, wird zur Zeit von Garrelt Duin, einem niedersächsischen Bundestagsabgeordneten geleitet. Aus dessen Feder stammt nun ein Positionspapier, in dem die Mitglieder des Seeheimer Kreises scharfe Kritik an ihrer eigenen Partei und deren aktuellem Kurs üben. Die Seeheimer gehen dabei mit ihrer eigenen Parteiführung strenger ins Gericht, als dies ihre gegenwärtige politische Konkurrenz vermag! »Die SPD hat keine schlüssige Antwort auf die Frage vieler Menschen, wofür sie steht«, heisst es in dem Papier: »Sie steckt in einer schweren Identitätskrise. Ihr fehlt ein gemeinsames Projekt, hinter dem alle Ebenen vom Bund über die Länder und Kommunen und die Partei geschlossen stehen.« Und weiter: »Nicht selten fehlt ihr der Mut zu klaren Entscheidungen, sie spielt auf Zeit und feilt an Formelkompromissen.« Mit dem Erfolg, dass die Partei unkenntlich geworden ist, dass sie mal hüh und mal hott zum selben Thema sagt. Kritisiert werden darüber hinaus das Fehlen deutlicher ordnungspolitischer Linien und die in der SPD verbreitete Bereitschaft, sich von eigenen Beschlüssen und sogar … von Erfolgen aus der Regierungszeit schnell und beliebig zu distanzieren. 3
 
Was passiert nach einem Euro-GAU? Die »Planspiele« laufen schon
Da wird es auch deutschen Finanzexperten schlecht: 500 Milliarden Euro, rund eine halbe Billion, schulden die 4 Krisenländer Spanien, Irland, Griechenland und Portugal der Bundesrepublik Deutschland. Spanien ist mit 216,6 Milliarden € (alles Stand Mitte 2010, letzte offizielle Zahlen) Spitzenreiter, gefolgt von Irland (!) mit satten 186,5 Milliarden €. Das am meisten im Rampenlicht stehende Griechenland steht mit 65,5 Milliarden € in der Kreide vor dem Schlusslicht Portugal mit 44,2 Milliarden €. Fachleute weisen denn auch geisselnd darauf hin, dass »damit über eine halbe Billion Euro Auslandsschulden in Frage gestellt sind«. Das würde sogar eine stramme D-Mark, wie sich viele wieder wünschen, in Frage stellen. Rechnet man in Deutschland in Sachen Eurokrise mit dem grössten GAU? Glaubt man Fachleuten, liegt ein entsprechendes Strategiepapier in grossen Zügen bereit. Für den Fall einer sich ausweitenden Euro-Schuldenkrise und eines möglichen Ausscheidens eines Landes aus dem Euro-Verbund oder eines Staatsbankrotts hat man in Deutschland und anderen europäischen Ländern vorsichtshalber vorgesorgt. Für diesen Fall ist auch in Deutschland mit der zeitweisen Schliessung der Bankschalter und der Stilllegung aller Geldautomaten für einige Tage zu rechnen. Insgesamt haben deutsche Privatpersonen und Unternehmen (einschliesslich der Versicherungen) Vermögenswerte von rund 4,8 Billionen Euro gebunkert. Eine Summe, die die US-amerikanischen Auslandsschulden (umgerechnet rund 3 Billionen €) bei weitem übertrifft. Die Deutschen könnten mit anderen Worten sowohl die US-Auslandsschulden wie auch die gegenwärtige Verschuldung Deutschlands (Bund, Länder und Gemeinden) mit einem Schlag bezahlen. Neben der Schliessung der Bankschalter und Geldautomaten ist auch mit einem Aussetzen des Börsenhandels für einige Tage und mit einer Störung des Internets zu rechnen; damit soll verhindert werden, dass sich grössere Menschenmengen über dieses Medium zu Protestkundgebungen verabreden. Auch an eine mögliche Einbeziehung der Bundeswehr (zum Schutz der Banken?) wird gedacht. Es ist nicht sicher, dass Deutschland ein derartiges Szenario droht, aber die wachsende Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Die Planspiele laufen jedoch schon. Eine diversifizierte Vermögensanlage, bei der man sich nicht alleine auf Sparbuch und Festgeld verlässt, ist daher mehr denn je angeraten! Auch empfiehlt es sich, einen nach den persönlichen Lebensumständen bemessenen Bargeldvorrat anzulegen, der mindestens für die während eines Monats üblichen Ausgaben reicht. 4
 
 
Quelle: Vertrauliche Mitteilungen vom 14.12.2010
1 Interinfo Linz Internationaler Hintergrundinformationsdienst für Politik, Wirtschaft und Militär.  Folge 384 vom Dezember 2010
2 Quelle: Vertrauliche Mitteilungen vom 7. 12. 2010
3 Quelle: Vertrauliche Mitteilungen vom 14. 12. 2010
Quelle: Vertraulicher Schweizer Brief vom 30. 12. 2010
http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2011/nr1-vom-312011/was-passiert-nach-einem-euro-gau-die-planspiele-laufen-schon/  Zeit-Fragen Nr.1 vom 3. 1. 2011