China - Führende australische Militärs warnen vor Konfrontation mit dem Land 29.04.2012 22:46
Die künstliche Hysterie um den nordkoreanischen Raketenstart zeigt deutlich die Absicht
des
anglo-amerikanischen Establishments, weltweit mehrere Krisen gleichzeitig auf
die Spitze zu treiben. Einmal ist es das angebliche Atomwaffenprogramm des Irans,
dann eine ›humanitäre‹ Militärintervention auf Seiten der
vom Ausland geförderten Rebellen in Syrien oder eben die Behauptung, Nordkorea
sei eine militärische Bedrohung für Japan oder gar die USA oder Westeuropa, was
noch absurder ist. In diesem
Kontext ist der Ehrgeiz der Nordkoreaner, einen eigenen Satelliten zu starten,
der am 13. April mit einem Fehlstart endete, für die US-Regierung nur ein
weiterer Vorwand, eine Raketenabwehr in der
Asien-Pazifik-Region einzurichten. Dabei hatte Pjöngjang Experten aus aller
Welt eingeladen, die Rakete zu inspizieren und sich davon zu überzeugen, dass
sie keinem militärischen Zweck diente. Das eigentliche Ziel der Provokation ist
China, in zweiter Linie auch Russland, das durch das sich im Bau befindliche
Raketenabwehrsystem der NATO in Europa bedroht wird. Die Gefahr dieser
westlichen Politik erkennt man auch in Australien, wo die Regierung eine massive
Aufrüstung betreibt. General Peter Leahy, von 2002 bis 2008 Chef der australischen
Armee, warnte in einem prominenten Kommentar am 12. April in ›The
Australian‹, dass die
Entscheidung für die Errichtung einer US-Marinebasis in Darwin nur weiteren Druck
für eine engere Militärkooperation mit der USA in der Asien-Pazifik-Region nach
sich ziehen werde. Leahy: »Dies sind Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen.
Damit wird Australien potentiell in eine Folge von Handlungen verstrickt, die
zu wachsender Spannung und sogar zu einem Konflikt mit China führen können. Ein
Krieg ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Australien muss vorsichtig
sein, damit es nicht eine Zukunft unvermeidlich macht, die es am meisten
fürchten sollte.« Am Tag zuvor hatte sich ›China Daily‹ mit der bislang klarsten Warnung
hinsichtlich der gegenwärtigen australischen Politik geäussert. Australien
schliesse sich der US-Politik der Eindämmung Chinas an und gefährde damit die
wichtigen Wirtschaftsbeziehungen. China ist der grösste Käufer australischer Rohstoffe
wie Eisenerz und Uran. »Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: Wer gleichzeitig
auf zwei Wegen reisen will, wird nirgendwo ankommen«, so die
amtliche Zeitung. »Canberra läuft Gefahr, die Wahrheit des chinesischen Sprichworts
zu erfahren, dass man demjenigen, der nicht genügend vertraut, auch nicht
vertraut«.
In Interviews zu dem Artikel sagte Leahy, Militärs dächten immer über die
Konsequenzen politischer Entscheidungen nach, weil sie diejenigen seien, die in
den Tod geschickt würden. Er sei von führenden Militärkreisen kontaktiert
worden, die ihn ihrer Unterstützung für seine Äusserungen versichert hätten.
Ein weiterer früherer australischer Armeechef, Gen. John Sanderson, mahnte
öffentlich, Australien müsse auf angemessene und respektvolle Beziehungen mit
seinen Nachbarn abzielen. »Wir leben hier. Und sollte sich irgendetwas an der
Beziehung zu den Amerikanern so entwickeln, dass unsere Möglichkeit, auf dieser
Beziehung aufzubauen, Schaden nimmt, dann brauchen wir eine viel tiefergehende
strategische Debatte.«
[1]
Endlosthema Geldwäsche Die
Privatbank Coutts, die auch von Elisabeth II. benutzt wird, ist wegen
Geldwäsche mit der höchsten Geldstrafe -
fast 9 Mio. £ - in der britischen
Geschichte belegt worden. Die Bank hatte ›bei
fast drei Viertel ihrer Kunden in politisch heiklen Positionen deren
Hintergrund nicht ausreichend geprüft‹,
wie es in der Financial Times London vom 28. 3. 12 auf der Titelseite
hiess. Die Finanzaufsicht der City, die Financial Services Authority [FSA],
prüfte 103 Akten zu Kunden der Coutts Bank und stellte fest, dass die Bank in
73 Fällen bewusst weggeschaut hatte. Dazu zählten ›Hochrisiko-Kunden‹ wie
Drogenhändler und andere Kriminelle sowie ›politisch
exponierte Personen‹, d.h. korrupte
Politiker und Regierungsleute, die ein ›inakzeptables
Risiko‹ darstellen. Die Geldbusse
gegen Coutts betrifft einen Drei-Jahres-Zeitraum ab Ende 2007, in dem die Bank
ihren Mitarbeitern besondere Boni für die Anwerbung von Neukunden zahlte. Der
FSA zufolge prüfte Coutts nicht ordnungsgemäss, ob Gelder dieser Kunden aus
illegalen Geschäften stammten. Die Coutts Bank ist heute die für das
Privatkundengeschäft zuständige Tochtergesellschaft der Royal Bank of Scotland
(RBS), das ›Flaggschiff‹ der von Rothschild kontrollierten
Inter-Alpha-Bankengruppe, das sich jetzt auf Grund der Bankenrettungspakete zu
85 % im Besitz der britischen Regierung befindet. Die FSA ermittelte auch gegen
vier weitere Banken, die mit der RBS zusammenhängen. »Coutts’
Versäumnisse waren schwerwiegend, grossflächig und inakzeptabel«,
erklärte die zuständige FSA-Direktorin Tracey McDermott. Coutts musste schon
2010 eine Geldbusse zahlen, weil es die Bank zugelassen hatte, dass über ihre
Konten Terrororganisationen finanziert wurden. Dies war Teil einer Gesamtgeldbusse
von 5,6 Mio. £ gegen die Royal Bank of Scotland. Ausserdem musste sie im
letzten November 6,3 Mio. £ Strafe bezahlen, weil sie ihre Kunden über die Risiken
von Finanzprodukten des gescheiterten US-Versicherungskonzerns AIG nicht
ausreichend aufgeklärt hatte. Insgesamt musste die RBS mehr als 25 Mio. £ an
Geldbussen bezahlen, mehr als jede andere britische Bank. [2] Es
ist immerhin erstaunlich, dass inmitten der Londoner ›City-Trust-Landschaft‹,
innerhalb der keiner kleine Anzahl beträchtlicher Vermögen ein steuerfreies
Dasein beschieden ist, noch nach Geldwäsche gefahndet wird …..
NATO Am 20. Mai
werden die Vertreter des Nordatlantikpakts in Chicago zu einem zweitägigen
Gipfeltreffen zusammenkommen. Indessen hat die Organisation der US-Kriegsveteranen
›Iraq Veterans Against the War‹ (IVAW) am 9. März die Bürger der USA,
die ›Service-Mitglieder, die
Veteranen, die Chicagoer und alle, die an Gerechtigkeit, Würde und die Achtung
für alle Völker glauben‹ dazu aufgerufen,
zu einer Demonstration gegen die NATO nach Chicago zu kommen. Beabsichtigt ist,
dass die Kriegsveteranen den Verantwortlichen ihre während ihrer Einsätze
erlangten Militärmedaillen für den ›Global
War on Terror‹ als Symbol der
Schande und Anklage vor die Füsse legen. Es wird sich zeigen, ob die in
Chicago - das zu diesem Zeitpunkt eine
einer Festung gleichenden schwer bewachten Stadt sein wird - stationierte Nationalgarde resp. die
Spezialeinheiten der Polizei und Sicherheitskräfte es wagen werden, gegen die
Irak- und Afghanistan-Kriegsveteranen, die sich dem Bündnis gegen die Kriege
der NATO anschliessen, mit Gewalt vorgehen werden. Das NATO-Treffen dürfte dadurch
zum Ziel der Auseinandersetzung mit dem gesamten korrupten System der Banken
und Grosskonzerne werden. In dem
Aufruf heisst es u.a.: »Wir wurden mit diesen Medaillen für das Dienen in einem
Krieg ausgezeichnet, der auf Lügen und einer falschen Politik basierte. Dieser
endlose Krieg hat Hunderttausende getötet, alle Beteiligte wurden der
Menschlichkeit beraubt, Milliarden von Dollars wurden aus unseren Gemeinden in
den Krieg umgeleitet, so Mittel aus Schulen, Kliniken, Bibliotheken und anderen
öffentlichen Gütern.« Neben der Anti-Kriegsorganisation der Veteranen haben
auch die Kriegsdienstverweigerer ihr Kommen angekündigt, ebenso die ›Coalition Against NATO/G8 War &
Poverty Agenda‹, die ›Occupy‹ Bewegung, die ›United
National Antiwar Coalition‹, das ›American Friends Service Committee›, das ›8th Day Center for Justice›
sowie weitere Organisationen für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Wie es
heisst, werden die Proteste gegen den NATO-Gipfel gut organisiert sein;
desgleichen werden viele Vorbereitungen zum gemeinsamen Agieren und zum Schutz
vor Repressalien getroffen werden. Die Stadtregierung unter der Leitung des
Bürgermeisters Rahm Emanuel, ehemaliger Stabschef des Weissen Hauses, hat ein Grossaufgebot
an Sicherheitsmassnahmen angeordnet. Darüber hinaus sind die Kirchen dazu aufgefordert
worden, niemanden in diesen Tagen zu beherbergen.
Laut einem
Bericht der Berliner Umschau nehmen
sich 6.500 US-Veteranen jedes Jahr das Leben;
die Zahl der Suizide übersteigt jene der Kriegsgefalleen um das 25fache.
Im Durchschnitt gibt es alle 80 Minuten einen Selbstmord. Gemäss einer im ›American Journal of Public Health‹ veröffentlichten Studie hat sich die
Selbstmord-Gefahr von Veteranen verdoppelt. Bei Männern im Alter zwischen 17
und 22 Jahren stieg sie sogar auf das vierfache. Gründe hierfür können post-traumatische
Belastungsstörungen zusammen mit traumatischen Hirnverletzungen sein. Nach
unterschiedlichen Schätzungen treffen derartige Folgen etwa jeden fünften
Veteranen, bei mehrfachen Kriegseinsätzen sogar ein Drittel der Beteiligten. Bereits
2011 gab es Berichte der ›Army Times‹ - dies unter Verweis auf das ›Veterans Affairs Department ‹ (VA) - wonach pro Tag 30 der von den Behörden betreuten
früheren US-Soldaten einen Selbstmordversuch unternehmen, davon 18 erfolgreich.
VA-Angaben zufolge gibt es in der USA derzeit etwa 23 Millionen Veteranen. [3] Zu
den aus dem Krieg traumatisiert heimkehrenden Soldaten zählen selbstredend
auch zahlreiche Angehörige der
Bundeswehr, die am Afghanistankrieg teilgenommen haben.
[1] Quelle: Strategic Alert Jahrgang 25
Nr. 16 vom 18. April 2012
[2] Quelle: Strategic Alert Jahrgang 25
Nr. 14/15 vom 4. April 2012
[3] US-Armee: Alle 80 Minuten begeht ein Veteran
Selbstmord - Von Paul Müller
http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=49549&title=US-Armee%3A+Alle+80+Minuten+begeht+ein+Veteran+Selbstmord&storyid=1001334652885 17. 4.
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