Wie die Banken die Politik regieren 02.06.2013 23:15
d.a. Dies der Untertitel des 2012 erschienenen Buches von Susanne Schmidt: »Das Gesetz der Krise«.
Wie sich dieser immer wieder bewahrheitet, zeigt die Forderung von
Goldman Sachs: »Deutschland muss im Euro
bleiben«, die Ende Mai an die BRD erging, nicht ohne dass den Deutschen
gleichzeitig erklärt wurde, wie enorm sie vom Euro profitiert
hätten. [1]
Darüber hinaus wäre der Zeitpunkt für
einen solchen Austritt definitiv der falsche. Denn »das Risiko, dass der Euro zerbricht oder einzelne
Länder in die Pleite rutschen, war vor einem Jahr wesentlich grösser«, erklärt Lloyd Blankfein. Zwar sei die Lage sehr
angespannt, aber es stehe eben hinter dem Euro auch immer das politische Projekt. Und das sei nach wie vor intakt.
Blankfein ferner: »Es wäre äusserst schlecht für
Europa und den Rest der Welt, wenn das europäische Experiment nicht gelänge.« Aus diesem Grund müsse Deutschland auch im Euro
bleiben. Darüber hinaus ist er der Ansicht, dass die vielen
Rettungsmilliarden angesichts der Exportgewinne Deutschlands ein ›angemessener Preis seien‹. Letzteres
liefe ja im Prinzip auf eine Aufforderung der Art hinaus, dass sich der Staat
dazu ermächtigt sähe, einen Teil der Bankengewinne zu beschlagnahmen, unter der
Prämisse, dass die Banken ja Milliardenprofite eingefahren hätten und so mit
Leichtigkeit einen Teil derselben an die Steuerzahler abführen könnten.
Es wäre ein Fehler, so Goldman Sachs, die gemeinsame Währung nun zu
verlassen. Der Bank zufolge hätte Deutschland etwas Besseres als die Einführung
des Euros gar nicht passieren können. Die Wirtschaft des Landes wurde dank der
Freihandelszone nachhaltig gestärkt. Soweit die Sicht von Goldman Sachs, die
sich indessen in keiner Form mit der jetzigen Situation, noch mit den Aussagen
zahlreicher Ökonomen deckt, zumal der Euro nach wie vor auf der Kippe steht und
Luxemburgs Juncker schon am 30. 7. 12 verlauten liess, dass die Eurozone vor dem
Zerfall stehe. Es sei hier auch daran erinnert, dass sich der vormalige US-Finanzminister
Timothy Geithner Ende Juli letzten Jahres mitten in der Feriensaison der Mühe
unterzog, zu Wolfgang Schäuble nach Sylt zu fliegen, um angeblich wichtige
Fragen in Sachen Eurokrise zu besprechen, wobei Geithner vermutlicn nicht nur
als Finanzminister, sondern auch als Abgesandter der FED in Erscheinung trat. Die
Botschaft war ganz einfach: Deutschland wird es nicht erlaubt, aus der Eurozone
auszutreten. Deutschland kann das nicht allein entscheiden, denn es gibt ja
immerhin die Kanzlerakte, die von jeder neuen Regierung unterschrieben werden
muss. Ein Austritt der BRD aus dem Euro wäre gleichzeitig auch der Todesstoss
nicht nur für viele europäische Banken, sondern auch für die grössten
US-Institute, welche mit PIGSF-Ramsch vollgesaugt sind. Eine Verweigerung
Schäubles, deutsche Spareinlagen für die Südschiene zu opfern, würde
automatisch auch den Tod für viele US-Banken bedeuten, welche derzeit prima von den Zinsen der Euro-Südschiene leben.
Das muss mit allen Mitteln verhindert werden. »Der Flug
Geithners nach Sylt«, so Michael Mross, »wird als zweites Versailles in die Geschichtsbücher
eingehen. Selbst wenn es in irgendeiner Form in Berlin ›Austrittsgedanken‹ gegeben
haben sollte - der US-Finanzminister wird diese auf Sylt im Keim zu ersticken
gewusst haben. Und Schäuble dürfte devot abgenickt haben, nach dem Motto: Nach
uns die Sintflut.« [2] All dies zeigt, wie die Politiker zum
Spielball der Bankenwelt geworden sind. Insofern könnte man durchaus den
gesamten Hofstaat in Brüssel als überflüssigen Ballast abwerfen und an dessen
Stelle Washington & Co. als richtliniengebend einsetzen.
Ende
Januar schob die USA einen Schuldenberg von 16,4 Billionen $ vor sich her, der
immer höher wird. Hierzu der nachfolgende Artikel:
Der aufgeschobene Kollaps des US-Dollars
und Japans vorgetäuschter Währungskrieg - Das verborgene Ziel des kamikazeartigen »Quantitive Easing« - Von
Matthias Chang US-Dollars überfluten die Finanzmärkte, seit Bernanke, der Präsident
der Federal Reserve, das »Qantitative Easing«, die Vermehrung der Geldmenge, forciert hat: angeblich
zur Ankurbelung der US-Wirtschaft. [3] Diese Riesenmengen von US-Dollars im Wert von
Klopapier sind vor allem für die Finanzmärkte und die Zentralbanken außerhalb der
USA bestimmt. Besonders die Zentralbanken Chinas und Japans haben einen großen Teil
davon als Währungsreserve gehortet. In Wahrheit hat der US-Dollar höchstens
noch den Wert einer 10-Cent-Münze, und das ist noch sehr großzügig bemessen,
weil sogar Klopapier einen Wert hat. Daß der US-Dollar überhaupt noch auf den
Finanzmärkten und von den Zentralbanken akzeptiert wird, hat nichts mehr damit
zu tun, daß er als Reservewährung gebraucht würde, diese Akzeptanz ist nur noch
damit zu erklären, daß der militärisch-industrielle Komplex der USA den US-Dollar
mit Waffengewalt und atomarer Erpressung stützt. Die atomare Erpressung des Irans ist das beste Beispiel dafür:
Der Iran steht vor allem deshalb unter Druck, weil er sein Rohöl nur noch für
andere Währungen und Gold, aber nicht mehr für wertlose US-Dollars verkaufen will. Schluß damit! Wenn die USA
keine bedrohliche Militärmacht und ein die ganze Welt kujonierender Tyrann wäre
und die Ölausfuhrländer im Nahen Osten ungestraft erpressen könnte, wäre das globale
Finanzsystem, das vom US-$ dominiert wird, schon längst zusammengebrochen. Warum
ist wohl der wertlose Dollar noch immer nicht kollabiert? Wenn wir unseren gesunden
Menschenverstand und die Logik bemühen, ist die Antwort so einfach, daß sie
sofort ins Auge springt. Sie haben sie bisher nur nicht gesehen, weil die
globalen Massenmedien, besonders die globalen Finanzmedien, die überwiegend von
London und New York aus kontrolliert werden, eine Nebelwand erzeugt haben, um
die Wahrheit vor Ihnen zu verbergen. Lassen Sie uns die vernebelte Situation
Schritt für Schritt mit gesundem Menschenverstand analysieren:
1. Die USA ist der größte
Schuldner der Welt. Seine größten Gläubiger sind China und Japan, gefolgt von
den Ölausfuhrländern im Nahen Osten. Mit jedem Tag, der vergeht, verliert der
US-$ mehr an Wert. Wie schon eingangs gesagt, ist sogar Klopapier nicht ganz
wertlos….. Wenn sich der Wert des US-$ aber der Null-Marke nähert, wird jeder,
der noch etwas dafür kaufen möchte, ganze Schubkarren-Ladungen davon mitbringen
müssen.
2. Die großen Gläubiger, die
US-Dollars gehortet haben, können aber nicht zugeben, daß sie sich von den als ›too big to fail‹ bezeichneten
Banken, die mit Unterstützung der FED und der Bank of England weltweit
operieren, zu viele im Wert gesunkene US-Dollars aufdrängen ließen. Die Zentralbankiers
dieser Staaten wollen ihr Renommee wahren; dies täuschen sie aber eigentlich
nur vor, um bei ihren Finanztricksereien glaubwürdiger zu wirken. Die führenden
Politiker hingegen, die sich auf sie verließen, sind in einer noch größeren Klemme.
Wie konnten letztere nur so dumm sein, ihren Zentralbankiers, die die
Riesensummen, die sie als Belohnung für ihre Komplizenschaft erhielten und die
sie in ausländischen Steuerparadiesen in wertverminderte US-$ verschwinden
ließen, zu vertrauen…… Das ist in Klartext, die gegenwärtige Lage. Diese
Bankiers und Politiker haben schlaflose Nächte, weil sie sich davor fürchten,
daß die Bürger aufwachen und den größten Betrug der Geschichte erkennen könnten
– die Verbreitung und Akzeptanz von Fiatgeld, also von Geld, das nicht durch
echte Werte, sondern nur durch Regierungsversprechungen gedeckt ist, und das
zum großen Teil aus ungedeckten US-Dollars besteht.
3. Die von der FED angeführten
globalen Finanzeliten wissen, daß sich der gegenwärtige Zustand zu ihrem
Vorteil auswirkt und kosten ihn voll aus! Sie wissen auch, daß kein Staat und
keine Organisation die militärische Macht hat, das Schneeballsystem
abzustellen, das die USA seit 1945 betreibt und das erst seit 1971 richtig gut
läuft, da US-Präsident Nixon zu jenem Zeitpunkt die Golddeckung des Dollars
abgeschafft hat. Das Englische Pfund hat eine eigene Geschichte, die für diese
Analyse aber nicht relevant ist.
4. Ein weiteres Ergebnis des
oben beschriebenen Täuschungsmanövers war der Coup, anderen Staaten die falsche
Wirtschaftstheorie aufzuschwatzen, das durch Export geschaffene Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts [BIP] sei das Fundament jeder Wirtschaftsentwicklung; da nun
die USA über unbegrenzte Mengen von US-Dollars verfügt und den größten Verbrauchermarkt
darstellt, konnte sie weltweit einen Großteil der Exporte aufkaufen. Das hatte
zur Folge, daß die Arbeiter von Fabriken in aller Welt – auch in den
industrialisierten Staaten wie Frankreich und Deutschland – letztlich nur für einen
wertverminderten US- schufteten. Das fröhliche Einkaufen mit wertlosem US-Geld
lief allerdings mehr als vierzig Jahre lang gut und kam erst 2008 durch den
globalen Finanz-Tsunami zu einem abrupten Ende.
5. Als die Party plötzlich
vorbei war, steckte die USA infolge unverantwortlicher Finanz-Spekulationen im
globalen Derivate-Kasino und wegen des durch die Beleihung von Haus- und Grundbesitz finanzierten Konsumrauschs bis Unterkante Oberlippe in
Schulden. Schulden müssen irgendwann zurückgezahlt
werden. Der USA fehlen aber die nötigen Mittel dazu. Sie können nicht genug
Waren produzieren, um aus den Einnahmen ihre Schulden zu tilgen, weil die US-Produktion
in sich gerade entwickelnde Länder ausgelagert wurde. Dadurch haben sie China
zur Fabrik Nr. 1 der Welt gemacht. Um die USA und Großbritannien zu entlasten, hat
die Finanzelite ›Helicopter-Ben‹, Bernankes Spitzname, dazu vergattert, die
Notenpresse für reales und digitales Geld noch schneller laufen zu lassen und
noch mehr US-Dollars zu drucken, damit die horrenden Schulden bezahlt werden
können. Im Wirtschaftsjargon heißt das ›monetizing
the dept‹; das bedeutet konkret, den Staat durch
Ankauf von Staatsanleihen mittels unbegrenzt gedrucktem wertlosem Geld zur
Abzahlung seiner Schulden zu befähigen. Das ist glatter Betrug, aber keiner der
Zentralbankiers, der klaren Sinnes ist, wird das zugeben.
6. In dieser Situation haben die
Zentralbankiers der Gläubigerstaaten aus Angst vor der Konfrontation mit den Bürgern versucht, auch ihre eigenen Währungen
durch eine konkurrierende Geldvermehrung abzuwerten. Jedoch war der Preis ihres
Vorgehens hoch, weil dadurch überall die Inflation angeheizt wurde. Ihr Plan
ging nicht auf, weil Bernanke die Vermehrung der Geldmenge einfach forcierte
und den US-Dollar dadurch immer wertloser machte. China erkannte die Gefahr und
versucht seither, sie mit anderen Mitteln abzuwenden; es schließt zum Beispiel
mit seinen Handelspartnern bilaterale Verträge ab, damit der Handel in den
jeweiligen Landeswährungen abgewickelt werden kann. Solche Vereinbarungen gibt
es zwischen China und Japan sowie mit anderen BRICS-Staaten und Malaysia. Diese
Gegenmaßnahme wurde von der Finanzelite sofort als Bedrohung für die bisher
führende Rolle des US-$ erkannt. Deshalb drängten diese Obama dazu, seine
Außenpolitik zu ändern und sich mehr um Asien zu kümmern, wodurch ein weiteren
Verfall der Dominanz des US-Dollars verhindert werden soll.
7. Die USA hat auch nicht
einfach hingenommen, daß Japan einen solchen Vertrag mit China eingegangen ist,
weil Japan unter ihrem atomaren ›Schutz‹ steht. Japan geriet somit in die Klemme. Es war zu
erwarten, daß die USA früher oder später Druck auf Japan ausüben würde, um es
wieder auf Linie zu bringen. Dazu entwickelte die USA eine geopolitische
Strategie: Sie führte gemeinsam mit Südkorea ein Militärmanöver durch, an dem
auch atomwaffenfähige B-2-Bomber teilnahmen, um Nordkorea zu provozieren. Nordkorea
reagierte wie erwartet - und drohte
seinerseits mit dem Einsatz von Atomwaffen. Nun fühlte sich Japan bedroht und
reagierte auch wie erwartet, indem es die USA um Schutz bat. Um das Wasser noch
weiter einzutrüben und die Situation zu komplizieren, schürte die USA einen
zwischen China und Japan schon lange schwelenden
Streit um die Diaoyu-Inseln. [4] Nach den Wahlen in Japan wurden auch die
Installierung einer neuen [der USA genehmeren] Regierung unter Premierminister
Shinzo Abe und die Ernennung Haruhiko Kurodas zum Chef der Bank of Japan / BOJ möglich.
[5]
8. Jetzt konnte die USA
Gegenmaßnahmen ergreifen, um die bedrohte Dominanz ihres Dollars
aufrechtzuerhalten. Japan wurde aufgefordert, eine Gegenleistung für seine
Absicherung durch den atomaren Schutzschirm der USA zu erbringen. Ein neues ›Plaza-Abkommen‹ mußte
her – eine Umkehrung des einmal geschlossenen Plaza-Abkommens.
9. Lassen Sie mich das erklären:
Im ›Plaza-Abkommen‹ von
1985 wurde der Dollar abgewertet, um das damals bestehende US-Handelsdefizit
abzubauen und der USA bei der Überwindung der Anfang der 1980er Jahre
eingetretenen Rezession zu helfen. Es war eine absichtlich vorgenommene
Abwertung, die den Wechselkurs des Dollars gegenüber dem Yen von 1985 bis 1987
um 51 % absinken ließ; im März 1987 war 1 $ nur noch 151 Yen wert. Bis 1988
sank der Dollarkurs noch weiter ab. Der gestärkte Yen dämpfte Japans Exporte
und verursachte eine expansionistische Geldmengenpolitik, die Ende der 1980er
Jahre zu der berüchtigten Preisexplosion führte. 1987 trafen sich die G-6-Staaten
erneut in Paris, um einen weiteren Wertverfall des Dollars zu stoppen und die
internationalen Devisenmärkte zu stabilisieren. Sie einigten sich auf das ›Louvre-Abkommen‹, das dazu
führte, daß der Wert eines US-Dollars in den darauffolgenden 18 Monaten auf 160
Yen anstieg.
10. In der heutigen Situation
ist der Wertverfall des US-Dollars jedoch das Ergebnis der massiven
Geldmengenvermehrung, die der USA die Rückzahlung ihrer Schulden ermöglichen
soll. Damit die USA mit der Monetarisierung ihrer Schulden fortfahren kann, müssen
die Zentralbanken der Welt unbedingt ihrer Dollarreserven behalten, weil der
Dollar sonst kollabiert; die USA bleibt auf ihren Schulden sitzen, wenn die
Gläubiger den US-Dollar nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren. Es muß also
ein Trick gefunden werden, wie der Dollar weiter inflationiert werden kann,
ohne den Verdacht der Gläubiger zu erregen.
11. Eigentlich hätte der Dollar
schon in den 1970er Jahren kollabieren müssen, nachdem Präsident Nixon die
Golddeckung des US-$ abgeschafft hatte. [6] Damit wurde der Dollar zu einem reinen
Fiatgeld. Der Trick zur Rettung des Dollars war damals die Schaffung einer erhöhten
Nachfrage nach US-Dollars, die gleichzeitig dessen Wert erhöhte. Dieses Ziel erreichte
der damalige US-Außenminister Henry Kissinger mit einem Angebot an die
arabischen Staaten: Wenn sie sich ihre Ölexporte künftig nur noch in Dollars
bezahlen ließen, würde die USA als Gegenleistung die Garantie für ihre
Sicherheit übernehmen und sie sogar vor Übergriffen Israels schützen. Weil die
Araber dieses Angebot annahmen, müssen bis heute alle Staaten der Welt ihre
Ölimporte mit US-Dollars bezahlen, ihre eigenen Währungen also vorher in
US-Dollars umtauschen. Diese stetige Nachfrage nach US-Dollars rettete diesen
und sichert dem US-Fiatgeld bis heute seine Rolle als Weltreservewährung.
12. Diese Option ist indessen
nicht mehr uneingeschränkt verfügbar, weil Öl jetzt auch in anderen Währungen
und nicht mehr nur in US-$ gehandelt wird. Der Petrodollar wird bald nicht mehr
dominieren; ein stures Festhalten am Petrodollar würde den Ölpreis in die Höhe
treiben, die Inflation beschleunigen und sich nicht nur nachteilig auf die
Wirtschaft der USA, sondern in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise auch
nachteilig auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken, d.h. es käme zu einer
schweren Rezession. Das muß unbedingt mit einem neuen Trick verhindert werden.
13. Das ist der eigentliche
Grund für die ›schockierende‹ Geldmengenpolitik des neuen japanischen Regimes von
Shinzo Abe und Haruhiko Kuroda. Meine Kritiker werden mich wieder beschuldigen,
ein Verschwörungstheoretiker zu sein. Aber die Tatsachen sprechen für sich
selbst. Ich habe schon früher darauf hingewiesen, daß die G-7-Staaten versucht
haben, ihre Währungen gemeinsam abzuwerten; sie konnten jedoch den Abwärtstrend
des US-$ nicht aufhalten, weil Bernanke seit 2008 die Geldmengenvermehrung
immer wieder beschleunigt hat. Unterdessen
setzen vor allem US-Hedgefonds ihre Angriffe auf den Euro mit unverminderter
Heftigkeit fort. China und dessen BRICS-Partnerstaaten allerdings konnten nicht
zum Kotau gezwungen werden und haben Bernankes als Waffe eingesetzte Geldmengenvermehrung
sogar mit Gegenmaßnahmen gekontert. So blieb nur ein Staat übrig, der dazu
gezwungen werden kann, Harakiri zu begehen, und damit die Herrschaft des US-Dollars
zu sichern oder wenigstens zu verlängern – nämlich Japan!
14. Deshalb mußte Japan seine
plötzliche massive Geldmengenvermehrung starten, und die erhoffte Wirkung ist
auch eingetreten: Der US-$ hat gegenüber dem Yen stark und gegenüber anderen
Währungen wenigstens leicht an Wert zugelegt. Das können meine Kritiker nicht
bestreiten, denn am 11. Mai haben die Finanzeliten der Kamikaze-Politik Japans
ausdrücklich zugestimmt. Koichi Hamada hatte schon vorher erklärt, durch die
Geldmengenvermehrung Japans sollte der Wert eines US-Dollars auf 110 Yen
angehoben werden – und zwar nur in kleinen Schritten, damit die Inflationsrate
in Japan nicht über einen vorher festgelegten Prozentsatz ansteige. Japan könne
die Abwertung des Yens gefahrlos in Kauf nehmen, weil es über eine riesige Reserve
von 1,2 Billionen US-$ verfüge! Alan Ruskin, der die Gruppe der zehn führenden
Devisenstrategen der Deutschen Bank AG in New York anführt, sagte: »Ich denke, daß der Dollar bald bei 105 und am
Jahresende bei 110 Yen stehen wird«, und
das heißt wohl, daß Koichi Hamadas Vorhersage eintreten wird. Ich bin der
Ansicht, daß sich die auf diese Art ›manipulierte Wertsteigerung‹ des US-$ nur kurzfristig, aber keinesfalls
langfristig positiv auswirken wird, weil die schwerwiegenden Probleme der
US-Wirtschaft dadurch nicht zu lösen sind. Nur echtes Wirtschaftswachstum
könnte den Niedergang des Dollars aufhalten.
Glaubt jemand ernsthaft daran, daß Bernanke die Geldmengenvermehrung
stoppen wird, wenn man für 1 US-Dollar am Jahresende 110 Yen erhält? Hat
Bernanke nicht schon erklärt, daß er die Geldmengenvermehrung bis 2015
ungebremst fortsetzen will? Kann Japan, das die rote Linie bei 110 Yen gezogen
hat, seiner Wirtschaft noch mehr Schaden zufügen und den Dollar über 110 Yen
hinaus stützen? Das globale Derivate-Kasino, in dem um Billiarden an US-$
gezockt wird, ist der Mühlstein um den Hals der US- und der Weltwirtschaft, und so lange
diese Zockerei nicht aufhört, wird die
Krise nur noch schlimmer werden. Wie beim Wasser wird bei zunehmender Hitze
irgendwann der Siedepunkt erreicht sein. Das genaue Datum der Implosion kann
ich zwar nicht vorhersagen, ich glaube aber, daß sie von einem unerwarteten
Ereignis ausgelöst und in einer Katastrophe enden wird.
d.a. Geht es nach den
Forderungen der OECD, die sich in die zahlreichen Institutionen einreiht, die
sich dazu ermächtigt fühlen, den Staaten Weisungen zu erteilen, ohne dass sie demokraktisch gewählt
worden sind, so kritisierte deren Generalsekretär Angel Gurría Ende Mai
die, wie er sagte, ›zu passive Rolle der EZB‹. Die bisherige Geldpolitik Draghis reicht der OECD
nicht. Die EZB sollte die Druckmaschinen noch viel schneller laufen lassen.
Insofern lässt er sich durchaus als Vertreter der japanischen Geldschwemme, die
von den meisten Beobachtern indessen als der grösste Währungskrieg seit den 1930er
Jahren angesehen wird, betrachten. »Japans
Zentralbank ist aus Sicht der OECD ein gutes Beispiel, wie man die Krise
bekämpfen kann. …… Sollte sich die Wirtschaft
in Europa nicht erholen, müsse auch die EZB bereit
sein, eine noch aktivere Rolle zu spielen«, erklärte Angel Gurría gegenüber dem ›Tagesspiegel‹. Die lockere Geldpolitik, die die Zentralbanken wie die FED, die Bank
of England und die Bank of Japan betreiben, darf man, so Gurría, nicht
verurteilen. »Schliesslich werde am Ende jeder
etwas davon haben.« [7]
Gewiss: Zunächst einmal
die Pleite, und dann einen mit vorhersehbaren massiven Zerstörungen verbundenen
niederdrückenden Neuanfang, denn die EZB nimmt immer mehr Schrott in ihre
Bilanz auf, und am Ende haften die Zentralbanken der EU-Länder für die Verluste. Soweit
reicht die Sichtweite des mexikanischen Ökonomen ganz offenbar nicht. Abschliessend
eine Aussage des bekannten deutschen Staatsrechtlers, Prof. Dr. Karl
Albrecht Schachtschneider: »Die Regierenden nehmen die
totale Verschuldung der Bürger in Kauf, weil sie einen europäischen Großstaat
schaffen und die Nationalstaaten auflösen wollen, vor allem Deutschland.« Eben:
Blankfeins eingangs erwähntes, nach wie vor intaktes politisches Projekt! Genau dahin dürfte dieses Konzept
führen: Zu einem beabsichtigten Staatsbankrott. Es muss wohl ein Weg gefunden
werden, um die gesamte Verschuldung durch eine Währungsreform vom Tisch zu
wischen. Damit wären die Banken ihre Schulden los und wir unsere Spargroschen.
Und zum Schluss würden unsere Heuschrecken wieder wie Phoenix aus der Asche
steigen und damit erneut am Welthebel sitzen.
[1] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/20/goldman-sachs-deutschland-muss-im-euro-bleiben/ 20. 5. 13
Goldman Sachs: Deutschland muss im Euro bleiben - Susanne Schmidt: Das Gesetz der Krise - Wie die Banken die Politik
regieren; Droemer Verlag 2012 [2] http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/10508-geithner-deutschland-darf-euro-nicht-verlassen 30. 7. 12
Geithner: Deutschland darf Euro nicht verlassen -
Michael Mross [3] Quelle, leicht gekürzt: http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP07213_310513.pdf 31. 5. 13 - Der aufgeschobene Kollaps des
US-Dollars und Japans vorgetäuschter Währungskrieg Das verborgene Ziel der kamikazeartigen »Quantitive
Easing«; Friedenspolitische Mitteilungen aus der
US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein LP0 72/13 - denen auch die Übersetzung
ins Deutsche zu verdanken ist. Der Autor Matthias
Chang lebt in Malaysia. Originalartikel auf http://futurefastforward.com/component/content/article/8516 Future Fastforward Japan's Sham Currency War - The Hidden Objective Behind Japan's Massive
Kamikaze Quantitative Easing - By Matthias Chang - Wednesday, 15 May 2013 [4] http://www.stern.de/politik/ausland/diaoyu-inseln-91414453t.html [5] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/haruhiko-kuroda-japans-waehrungskrieger-12138817.html [6] Die Folgen sind auf http://theintelligence.de/index.php/wirtschaft/finanzen/3100-40-jahre-wertloses-geld.html sehr gut erklärt [7] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/27/oecd-ezb-muss-noch-viel-mehr-geld-drucken/ 27. 5. 13 Die Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung OECD fordert: EZB muss noch viel mehr Geld
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