Westliche Mächte unterstützen Putsch von Neonazis in der Ukraine

Von der EU und der Regierung Obama angeführte westliche Länder

unterstützen offen einen Putsch von Neonazis für einen Regimewechsel in der Ukraine. Gelänge dieser Vorstoß, würden die Konsequenzen weit über die Grenzen der Ukraine und ihrer Nachbarstaaten hinausreichen. Für Rußland wäre ein solcher Putsch ein Casus belli, denn er steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Raketenabwehr der NATO in Mitteleuropa und mit der Entfaltung der NATO-Doktrin Prompt Global Strike, die davon ausgeht, daß die Vereinigten Staaten einen präventiven Erstschlag gegen Rußland und China führen und die Vergeltungsmaßnahmen überstehen könnten. Die Ereignisse in der Ukraine können einen Weltkrieg auslösen, der sehr leicht und sehr schnell zu einem thermonuklearen Vernichtungskrieg eskalieren könnte. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow einen hitzigen Wortwechsel mit NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, der Rußland eine kriegerische Rhetorikvorwarf, worauf Lawrow entgegnete, die europäische Raketenabwehr sei ein Versuch, sich eine nukleare Erstschlagskapazität gegen Rußland zu verschaffen. In seinen Reden in München und schon eine Woche zuvor beim Weltwirtschaftsforum in Davos warf Lawrow den westlichen Regierungen auch vor, daß diese  - in ihrem Eifer, die Ukraine unter die Kontrolle der EU und der Troika zu bringen, um Rußland durch die NATO immer enger einzukreisen -  terroristische Neonazi-Organisationen unterstützten. Damit hat Lawrow keineswegs übertrieben.  

Nazischläger übernehmen die Führung 
Seit Präsident Viktor Janukowitsch am 21. November 2013 bekanntgab, daß die Ukraine von der geplanten Unterzeichnung des Assoziationsabkommens mit der EU Abstand nehmen wird, betreiben vom Westen unterstützte Organisationen systematische Provokationen, die darauf abzielen, nicht nur die Regierung von Premierminister Mykola Asarow, sondern auch den demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch zu stürzen. Diese Organisationen sind in den letzten Jahren aus den Überresten der Nazi-Kollaborateure der Organisation Ukrainischer Nationalisten [OUN-B] aus dem Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit aufgebaut worden. Die Östliche Partnerschaft der EU wurde im Dezember 2008 nach der militärischen Kraftprobe zwischen Rußland und Georgien in Südossetien von den Außenministern Schwedens und Polens, Carl Bildt und Radek Sikorski, initiiert. Sie zielt auf sechs ehemalige Sowjetrepubliken: die drei Kaukasusstaaten Armenien, Aserbaidschan und Georgien sowie die drei ostmitteleuropäischen Staaten Weißrußland, Moldawien und die Ukraine. Man wollte ihnen keine volle Mitgliedschaft in der EU anbieten, sie sollten aber durch sogenannte Assoziationsabkommen, deren Kern jeweils ein umfassendes Freihandelsabkommen mit der EU wäre, an die EU herangeführt werden. Das Hauptziel dieser Bemühungen war die Ukraine. 

Das Assoziierungsabkommen, das mit der Ukraine ausgehandelt, dann aber nicht unterzeichnet wurde, hätte die ukrainische Industrie zerstört. Der Handel mit Rußland wäre zusammengebrochen, da Rußland dann seinerseits sein Freihandelsabkommen mit der Ukraine kündigen müssen hätte, um sich gegen die Überschwemmung der russischen Märkte durch europäische Produkte zu schützen, während die europäischen Konzerne die Agrar- und Rohstoffexporte der Ukraine an sich gerissen hätten. Gleichzeitig wäre man mit der gleichen barbarischen Sparpolitik über die Ukraine hergefallen, welche die EU-Troika den Mittelmeerländern für die Euro- und Bankenrettung aufzwingt. Ferner sah das Assoziierungsabkommen eine Konvergenz in Sicherheitsfragen und eine Integration in das europäische Sicherheitssystem vor. Im Rahmen eines solchen Arrangements wären die langfristigen Abkommen über die Nutzung der ukrainischen Schwarzmeerhäfen durch die russische Flotte gekündigt worden, und letztendlich hätte die NATO ihre Truppen unmittelbar an der russischen Grenze stationieren können. Die westlichen Medienberichten schilderten die Demonstrationen auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, dem Maidan Nesaleschnesti oder Euromaidan, wie er inzwischen genannt wird, als zunächst friedlich; tatsächlich aber beteiligte sich an diesen Demonstrationen schon von Anfang an ein harter Kern von erklärten Neonazis, rechtsextremistischen Fußball-Hooligans und sogenannte Afghansi, kampferprobte, rußlandfeindliche Veteranen der Kriege in Afghanistan, Tschetschenien und Georgien. Nach Aussage des ukrainischen Abgeordneten Oleg Tsarjow kehrten im Januar 2014 350 Ukrainer, die auf der Seite der syrischen Rebellen gekämpft hatten, unter anderem bei mit al-Kaida verbundenen Gruppen wie der al-Nusra-Frontund dem Islamischen Staat im Irak und in Syrien [ISIS], in die Ukraine zurück. 

Bereits am Wochenende  30. 11./1. 12. 2013 warfen Randalierer Molotowcocktails, besetzten das Büro des Bürgermeisters von Kiew und erklärten es zum revolutionären Hauptquartier.   Demonstranten der oppositionellen Partei Swoboda [Freiheit], die sich früher als Sozialistische Nationalisten bezeichnet hatte, marschierten unter der rot-schwarzen Flagge der OUN-B Stepan Banderas. Die Kollaborateure der OUN-B hatten im Zweiten Weltkrieg als Hilfstruppen der Nazi-Kriegsmaschinerie und aus ihren eigenen radikalen Vorstellungen über ethnische Reinheit heraus Massaker an Juden und Polen verübt. Der Slogan der Swoboda-Partei Die Ukraine den Ukrainern war Banderas Schlachtruf während seiner Zusammenarbeit mit Hitler nach der Besetzung der Ukraine durch das Dritte Reich. Unter diesem Slogan verübten Banderas faschistische Kämpfer Massenexekutionen und ethnische Säuberungen. Ukrainische Quellen berichten, daß Swoboda schon im Sommer 2013 paramilitärische Übungen veranstaltete, also schon Monate bevor Präsident Janukowitsch seine Entscheidung traf, das Assoziierungsabkommen mit der EU abzulehnen. Daß Swoboda faschistisch, rassistisch und antisemitisch ist, hielt westliche Diplomaten wie die Unterstaatssekretärin im US-Außenministerium für europäische und eurasische Angelegenheiten, Victoria Nuland, nicht davon ab, sich öffentlich mit ihrem Parteiführer Oleg Tjagnibok zu treffen. Tjagnibok war 2004 wegen seiner beleidigenden Hetzreden gegen Moskowiter und Juden aus der Bewegung Unsere Ukraine ausgeschlossen worden. Der Wiederaufbau des Bandera-Faschismus ist schon seit Jahren offen erkennbar, d.h. seit der orangenen Revolution 2004, als Viktor Juschtschenko, nachdem er in der offiziellen Auszählung der Präsidentschaftswahl seinem Konkurrenten Viktor Janukowitsch knapp unterlegen war, durch eine vom Ausland unterstützte und von George Soros International Renaissance Foundation und weiteren europäischen und amerikanischen Nichtregierungsorganisationen großzügig finanzierten Straßenkampagne ins Präsidentenamt gehievt wurde. Am 22. Januar 2010 ernannte Juschtschenko nachdem Janukowitsch ihn in der Präsidentschaftswahl mit großem Abstand geschlagen hatte, in einer seiner letzten offiziellen Amtshandlungen als Präsident Stepan Bandera zum Helden der Ukraine, eine der höchsten Ehrungen, die das Land zu vergeben hat. Medienberichten zufolge war Juschtschenkos zweite Ehefrau Kataryna Tschumaschenko selbst Mitglied der Jugendorganisation der banderistischen OUN-B in ihrer Heimatstadt Chicago gewesen, wo sie geboren wurde. In den 1980er Jahren leitete Tschumaschenko die Washingtoner Büros des Ukrainischen Kongreß-Komitees von Amerika, in dem der Ukraine-Internet-Enzyklopädie zufolge der Einfluß der OUN-B zu jener Zeit sehr stark war, desgleichen das Büro des antikommunistischen Nationalkomitees Gefangener Nationen, bevor sie ins Büro für Menschenrechte des US-Außenministeriums überwechselte. Im Januar 2011 hatte dann Janukowitsch bekanntgegeben, daß Banderas der Status als Held der Ukraine offiziell wieder aberkannt wurde. 

Am 25. Januar 2014 wandten sich 29 führende Vertreter von politischen Parteien, Bürgerorganisationen und religiösen Gruppen, darunter die frühere Präsidentschaftskandidatin und Abgeordnete Natalja Witrenko, mit einem offenen Brief an den UNO-Generalsekretär und an die Staats- und Regierungschefs der EU und der USA, in denen sie die Unterstützung des Westens für den Feldzug der Neonazis bei ihrem blutigen Putsch gegen eine legitim gewählte Regierung anprangern. In diesem Brief heißt es:  ».....Sie sollten verstehen, daß Sie selbst, indem Sie das Vorgehen der Guerillas in der Ukraine unterstützen und diesen den Status von sich an sogenannten friedlichen Aktionen beteiligenden Euromaidan-Aktivisten zuerkennen, ukrainische Neonazis und Neofaschisten direkt schützen, aufstacheln und antreiben. Keiner dieser Oppositionellen  - Jazenjuk, Klitschko und Tjagnibok -  verhehlt ihre Fortsetzung der Ideologie und Methoden der Organisation Ukrainischer Nationalisten, der Ukrainischen Aufstandsarmee (OUN-B/UPA). Wo immer die Euromaidan-Leute in der Ukraine hinkommen, verbreiten sie neben den genannten Slogans auch rassistische Symbole wie das Wolfskreuz, eines der ersten Embleme von Hitlers NSDAP, das Keltische Kreuz, eines der wichtigsten Symbole der Neonazis und Rassisten... Der Neonazi-Charakter des Euromaidan zeigt sich auch in der ständigen Verwendung von Portraits der blutigen Henker unseres Volkes, Bandera und Schuchewitsch - Agenten der Abwehr.....  Wir fragen die Führung des Westens: Denken die EU und die UNO, daß die Rechte der zig Millionen Ukrainer nicht geschützt werden sollen? Betrachten die EU und die UNO es als Standard der Demokratie, wenn sogenannte Selbstschutz-Einheiten des Euromaidans unter Verstoß gegen die Verfassung und die Normen des Völkerrechts Bürger entführen, durchsuchen, verhören, foltern und abführen, um Urteile zu vollstrecken? 

Erst in den letzten Tagen, nachdem die Szenen der Massengewalt der bewaffneten Demonstranten endlich durch den Nebel der Propaganda sichtbar wurden, haben einige westliche Medien angefangen, über den Neonazi-Charakter der laufenden Destabilisierung zu berichten. So überschrieb das Time Magazine am 28. Januar seinen Bericht aus Kiew: Rechtsextreme Schläger nehmen den liberalen Protest der Ukraine als Geisel, und berichtete dann über eine Gruppe von Neonazi-Schlägern, Spilna Sprava [Gemeinsame Sache]  - mit den Buchstaben SS abgekürzt -  die im Mittelpunkt der Ausschreitungen standen. Am 29. Januar brachte der Londoner Guardian die Überschrift In der Ukraine: Faschisten, Oligarchen und die Expansion des Westens stehen im Mittelpunkt der Krise; im Untertitel heißt es: Die Geschichten, die man uns über die Protestgruppen in der Ukraine erzählt, haben nur wenig mit der Realität zu tun. Der Guardian-Reporter Seumas Milne schreibt ganz offen: Aus den meisten Medienberichten würde man nicht erfahren, daß rechtsextreme Nationalisten und Faschisten im Mittelpunkt der Proteste und der Angriffe auf Regierungsgebäude stehen. Eine der drei wichtigsten Oppositionsparteien, die die Kampagne anführt, ist die stramm rechte und antisemitische Swoboda-Partei, deren Anführer Oleg Tjagnibok behauptet, eine moskowitisch-jüdische Mafia beherrsche die Ukraine. Die Partei, die jetzt die Stadt Lwiw beherrscht, veranstaltete Anfang des Monats einen 15.000 Mann starken Fackelzug zum Gedenken an den ukrainischen Faschistenführer Stepan Bandera, dessen Truppen im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Nazis kämpften und sich an Massakern an Juden beteiligten.Auch Counterpunch veröffentlichte am 29. Januar einen Artikel von Eric Draitser: Die Ukraine und die Wiedergeburt des Faschismus, der mit der Warnung beginnt: Die Gewalt auf den Straßen der Ukraine ist weit mehr als ein Ausdruck der Volkswut gegen eine Regierung. Sie ist vielmehr nur das jüngste Beispiel des Aufstiegs der bösartigsten Form von Faschismus, die Europa seit dem Untergang des Dritten Reichs erlebt hat... In dem Versuch, die Ukraine aus der russischen Einflußsphäre herauszubrechen, hat die Allianz von USA, EU und NATO sich nicht zum ersten Mal mit Faschisten verbündet.«  


Quelle: http://www.bueso.de/node/7012   5. 2. 14  
Das englische Original finden Sie auf www.larouchepub.com