Ukraine - Die Drahtzieher

d.a. Wir haben uns bemüht, in allen von uns zur Ukraine veröffentlichten Artikeln aufzuzeigen,

wie dieser Aufstand in die Wege geleitet worden ist, zu welchem Zweck, und welchen Einfluss die Wertegemeinschaft EU im Verbund mit der USA hierbei genommen hat. Im folgenden sei nochmals festgehalten, dass gerade unser Nachbar Deutschland mit seiner ausgeprägten Neigung, die Schweiz belehren zu wollen, eine nicht unerhebliche Rolle in der Verschärfung des Aufstands gespielt hat.

Man muss den Vorgängen voranstellen, dass sie, wie dies auch in Syrien der Fall ist, lange im voraus geplant waren. So erklärte Putin am 2. Dezember 2013: »Wir sehen gut vorbereitete und ausgebildete Gruppen von Extremisten. Die Aktionen in Kiew waren von langer Hand vorbereitet worden und für die Präsidentenwahl 2015 in der Ex-Sowjetrepublik geplant gewesen. Ich denke, dass die jüngste Entwicklung in der Ukraine nur wenig mit den Beziehungen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union zu tun hat. Es handelt sich um einen innenpolitischen Prozess, um einen Versuch, die legitime Macht im Land zu schwächen«, betonte der Präsident. »Ich möchte ein weiteres Mal wiederholen, dass wir eine beliebige Wahl des ukrainischen Volkes akzeptieren werden. Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in der Ukraine normalisieren wird«, sagte Putin, was in der Folge leider nicht eintrat. 

Juni 2013 
Der Kampf Brüssels und Berlins gegen Moskau, um einen dominierenden Einfluss auf die Ukraine zu erlangen, spitzt sich zu. Der deutsche RWE-Konzern weitet seine Erdgaslieferungen an das osteuropäische Land seit Ende 2012 systematisch aus; Ziel ist es, Kiews Abhängigkeit von russischem Gas zu brechen, dies mit Hilfe der Umpolung bestehender Pipelines und umfangreichen Gaslieferungen aus Richtung Westen. Allerdings kommen die Bemühungen, die unter anderem von dem deutschen EU-Energiekommissar Oettinger gefördert werden, nicht schnell genug voran. Berichten zufolge beschweren sich prowestliche Kreise in der Ukraine, dass sich die Slowakei, ohne deren Pipelines ein Durchbruch kaum möglich sei, gegen das Vorhaben sperre, so dass Brüssel Druck auf das Land ausüben müsse, denn es sei Eile geboten. Am 29. 5. 13 hatte die ukrainische Regierung ein Memorandum unterzeichnet, das als wichtiger Schritt zu ihrer Einbindung in die von Russland dominierte und sich in Vorbereitung befindliche Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft gilt. Berlin sieht die ukrainische Teilnahme daran als unvereinbar mit der Integration Kiews in EU-Strukturen an. Mit der neuen Zuspitzung nähert sich ein Streit, der im Grundsatz seit 20 Jahren geführt wird, der Entscheidung.  [1]  

November 2013 
Eine Partnerorganisation der deutschen NPD gehört zu den tragenden Kräften der Pro-EU-Demonstrationen in der Ukraine. Dies bestätigen Berichte aus Kiew und Lwiw. Demnach werden die Proteste, mit denen die ukrainische Opposition die Regierung des Landes zwingen will, das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen, von der Partei Swoboda mitorganisiert. In deutschen Medien wird Swoboda zu diesem Zeitpunkt meist als rechtspopulistisch etikettiert. Tatsächlich hat Parteiführer Oleg Tiahnybok einst als Ziel seiner Partei angegeben, man wolle die Ukraine von einer Moskau-jüdischen Mafia befreien, um sie nach Europa zu führen, ein Beispiel für den krassen Antisemitismus der Organisation.  [2]  Am schwersten wiegt Ende November, dass die Ukraine die Vorbereitungen zur Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU gestoppt hat, dies trotz umfassender deutscher Bemühungen, sie auf lange Sicht gänzlich aus der russischen Einflusssphäre zu lösen. In deutschen Medien ist nun von einer Schlacht um die Ukraine sowie von einem neuen Eisernen Vorhang, der im Osten überwunden werden müsse, die Rede. Die Bundesregierung kündigt an, für einen prowestlichen Kiewer Kurswechsel stets offen zu bleiben und eine spätere Unterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommens nicht auszuschliessen. Wie es heisst, müsse man nur dafür sorgen, den Faden nach Kiew nicht abreissen zu lassen, damit das ukrainische Pendel nicht nach Osten schwingt; gelinge das, dann könne man die Unterzeichnung des Abkommens problemlos auch auf Frühjahr 2014 terminieren. Inzwischen haben enge Verbündete Berlins Proteste in der Ukraine gestartet, mit dem Ziel, die ukrainische Regierung zur Unterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommens zu zwingen. Der Machtkampf zwischen Berlin, Brüssel, Kiew und Moskau ist noch nicht entschieden. Bezüglich Moskaus meint die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), dass man auf lange Sicht gesehen auch daran gehen könne, Moskau in die europäischen Vertragssysteme zu integrieren, etwa in eine gemeinsame Freihandelszone.   [3]  

Dezember 2013  
Die Bundesregierung befeuert die Demonstrationen des pro-europäischen Protestbündnisses konservativer und extrem rechter Parteien. Von den pro-Europa-Kundgebungen in Kiew und in weiteren Städten des Landes gehe eine sehr klare Botschaftaus, so ein Regierungssprecher in Berlin: Es sei zu hoffen, dass der ukrainische Staatspräsident diese Botschaft, mit der er die Unterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommens meint, wahrnimmt. Das pro-europäischeBündnis in der Ukraine, auf das sich die Bundesrepublik schon seit Jahren stützt, um ihre Interessen in dem Land durchzusetzen, schliesst nicht nur konservative Parteien, sondern auch Kräfte der extremen Rechten ein. Hintergrund ist deren Stärke vor allem in der Westukraine, die sich in dem Kult um einstige NS-Kollaborateure manifestiert. Im nationalistischen Milieu ist insbesondere die Swoboda- Partei, deren Anführer in Kiew zu einer Revolution aufruft, fest verankert. Um ihrer antirussischen Politik eine möglichst breite Basis zu sichern, halten die sogenannten pro-Europa-Parteien der Ukraine an ihrer Kooperation mit der extremen Rechten fest.  [4]  

Bei einem Treffen des deutschen Botschafters in der Ukraine mit dem Vorsitzenden der Swoboda- Partei wird ein etwaiger Sturz der Kiewer Regierung im Frühjahr 2014 thematisiert. Dies geht aus Mitteilungen von Swoboda hervor. Das Treffen, das kurz vor dem Besuch einer Swoboda-Delegation bei der NPD stattfindet, ist in eine ganze Reihe von Zusammenkünften der Swoboda-Parteispitze mit teilweise hochrangigen Diplomaten aus der EU und aus Nordamerika eingebettet. Bei mehreren Gesprächen sind auf ukrainischer Seite zudem die Parteien Batkiwschtschina von Julia Timoschenko sowie die UDAR von Witali Klitschko vertreten. Das gegenwärtige  Protestbündnis tauscht sich bereits seit fast einem Jahr mit Diplomaten aus EU-und NATO-Staaten aus und hat sich, Berichten zufolge, schon auf eine Postenaufteilung im Fall eines Sieges geeinigt.  [5]

Januar 2014 
Berliner Aussenpolitik-Experten diskutieren über vorsichtige Kurskorrekturen in der deutschen Ukraine-Politik. Ursache ist, dass der Sturz der Kiewer Regierung, den die Bundesregierung energisch forciert hat, trotz der Massenproteste bislang ausgeblieben ist. Rückblickende Analysen räumen jetzt ein, dass die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens der Ukraine beträchtlichen wirtschaftlichen und sozialen Schaden zugefügt hätte. Dass Berlin die Ukraine in seine Hegemonialsphäre einbinden soll und daher in einer Integrationskonkurrenz mit Moskau stehe, wird im aussenpolitischen Establishment der Bundesrepublik auch weiterhin bekräftigt. Neue Vorschläge sehen vor, die Einbindung an den ukrainischen Eliten vorbei mit Hilfe von Kontakten zur Zivilgesellschaft zu fördern, oder sie mit gezielten wirtschaftlichen Interventionen voranzutreiben. Die Swoboda-Partei, mit der auch deutsche Diplomaten im Rahmen der Agitation gegen die ukrainische Regierung kooperierten, stärkt ihre Stellung in der Protestbewegung. Am 4. Dezember zeigt sich Guido Westerwelle auf einer Demonstration in Kiew an der Seite des Oppositionspolitikers Witali Klitschko, der international als Mann der Deutschen gilt; Klitschko ist von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung systematisch aufgebaut worden.  [6]  

Nach der blutigen Eskalation der Proteste in Kiew droht Klitschko, Berlins Favorit, mit einer neuen Offensive gegen die Regierung, die zu starten ist, wenn Präsident Janukowitsch nicht bis zum Abend des 23. 1. zurücktritt; indessen erfolgt der Rücktritt bis zum Ablauf des Ultimatums nicht.  Die Spannungen steigen. Laut Merkel ist Frank-Walter Steinmeier auf verschiedene Weise mit der ukrainischen Opposition in Kontakt und erhöht den Druck auf die ukrainische Regierung: Diese müsse die freie Meinungsäusserung und friedliche Versammlungen schützen. Die Gewalteskalation vom Wochenende 18./19. 1., die der Polizeirepression vorausgeht, ist von Aktivisten der extremen Rechten initiiert. Anführer der extremen Rechten drohen mittlerweile mit einem Bürgerkrieg. In Kiew heizt insbesondere Klitschko die Proteste weiter an. Er sucht die Eskalation nicht zuletzt zu nutzen, um sich die Führung innerhalb der Opposition zu sichern. Aus Klitschkos Partei UDAR wird die Meinung an die Öffentlichkeit getragen, die Eskalation der Gewalt zeige, dass es für die Demonstranten Zeit sei, einen einzigen Führer zu haben, eine Rolle, die Klitschko zustehe, da seine Rivalen Arsenij Jatzenjuk und Oleg Tjahnybok zu zögerlich operierten.  [7]  Witali Klitschko in einem Gastbeitrag für die Bild-Zeitung vom 24. 1.: »Der Westen darf nicht wegschauen. Gerade die EU muss Janukowitsch mit soviel Druck wie möglich begegnen. Und  ich sage es noch einmal: Sanktionen gegen ihn und die Regierung würden sehr helfen! Ein weiteres Blutvergiessen kann nur noch durch internationale Hilfe verhindert werden.« 

Die von Berlin befeuerten Proteste in der Ukraine münden immer stärker in brutale Übergriffe ultrarechter Schlägertrupps. Organisationen wie der Swoboda-Partei gelingt es in zunehmendem Masse, die Stimmung unter den Demonstranten zu  prägen. Verantwortung dafür trägt auch Berlin, das Swoboda teils sogar direkt, vor allem aber durch seine politische Rückendeckung für den Schulterschluss der Oppositionschefs mit Swoboda-Anführer Oleg Tjahnybok unterstützt. Letzterer, ein erklärter Anhänger der SS-Division Galizien, ist schon Anfang 2012 zu einem Expertengespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kiew eingeladen worden. Der Rücktritt der ukrainischen Regierung am 28. 1. wird von Übergriffen ultrarechter Schlägertrupps begleitet. In der Woche vom 20. 1. ruft ein Militärexperte in Lwiw die Kiewer Demonstranten über einen Internet-Fernsehkanal dazu auf, sich zu bewaffnen. Beim Sturm von Anhängern der Swoboda-Partei auf das Rathaus in Winniza kommt es, wie auch anderswo, zu brutalen Angriffen: »Die Polizisten, die sich kaum verteidigen, werden mit Dachlatten und langen Stöcken geschlagen, die Randalierer bewerfen die Beamten mit ausgerissenen Türen, Stühlen und Feuerlöschern.« Fotos dokumentieren nicht nur Attacken rechter Demonstranten mit Steinschleudern und Pistolen, sondern auch, wie angebliche Anhänger der Regierung in Kiew gefesselt, in Reihen aneinandergebunden und mit Farbe beschmiert, durch die Strassen geschleift werden. Über die Demonstranten in Kiew, die all dies zumindest dulden, heisst es in deutschen Medien immer noch, sie seien weitgehend friedlich;  [8]  Trotz anhaltender Übergriffe ultrarechter Kräfte in der Ukraine setzt Berlin die Regierung in Kiew weiter massiv unter Druck. Am 29. 1. wird zum zweiten Mal ein Polizist in Kiew ermordet. In der Ukraine halten die Übergriffe ultrarechter Kräfte an.  Dessen ungeachtet erklärt der deutsche Aussenminister, die bisherigen Angebote des ukrainischen Präsidenten, ein Regierungsrücktritt und die Aufhebung neuer Versammlungsgesetze, genügten nicht; weitere Schritte seien notwendig. Nicht zum ersten Mal stützt sich die Bundesregierung auf Aktivitäten auch faschistischer Kräfte, um ein geostrategisches Ziel durchzusetzen, in diesem Fall die Abdrängung des russischen Einflusses. Trotz der zahlreichen Exzesse, die das faschistische Spektrum unter den ukrainischen Demonstranten zu verantworten hat, bleibt die Bundesregierung bei ihrer Unterstützung der gesamten Opposition.  [9]      

Februar 2014   
Die EU und Berlin treiben die Debatte über Sanktionen gegen die Ukraine voran. Das EP verlangt am 6. 2. Strafmassnahmen gegen Vertreter der Regierung in Kiew [und nicht etwa gegen Klitschko und die Anstifter! Anmerk. politonline]. Am 18. 2., einen Tag nach gemeinsamen Absprachen der Bundeskanzlerin und zweier ukrainischer Oppositionsanführer in Berlin, eskalieren die Proteste in Kiew blutig. Seit Monaten von Staaten des Westens und faktisch bedingungslos von Deutschland protegiert, haben Demonstranten offenbar damit begonnen, sich mit Schusswaffen und Munition auszurüsten. Am 18. Februar ruft der gewalttätige, von Faschisten durchsetzte Rechte Blockalle Gegner der Regierung, die Schusswaffen besitzen, dazu auf, auf den Majdan zu kommen. Bei der Eskalation der Kiewer Proteste am 18. Februar, die einen Tag nach dem Empfang der Oppositionsanführer Arsenij Jatsenjuk und Klitschko am 17. 2. im Berliner Kanzleramt, wo sie mit Merkel das weitere Vorgehen der Regierungsgegner besprechen, erfolgt, finden mehrere Polizisten und mehrere Demonstranten den Tod. Offenbar haben weder die Kanzlerin noch das Auswärtige Amt darauf gedrungen, weitere offensive Protestdemonstrationen zurückzustellen, bis die Bewaffnung der Opposition rückgängig gemacht werden kann, um das Schlimmste zu verhindern. Indessen kritisiert der deutsche Aussenminister die Gewalt in Kiew wie bisher in allgemeiner Form, aber insbesondere die staatlichen Sicherheitskräfte. Gänzlich unerwähnt bleibt in den Stellungnahmen der Bundesregierung weiterhin, dass die Demonstranten, die der von Berlin aufgebaute Klitschko anführt, zu einem erheblichen Teil aus Faschisten bestehen.«  [10]  

US-UNTERSTÜTZUNG 
Washington, schreibt Paul Craig Roberts, hat zwar kein Geld für Lebensmittelmarken oder zur Vorbeugung von Zwangsdelogierungen, aber es hat einen Haufen Geld, mit dem es die Ukraine untergräbt. So liegen eine Reihe von Bestätigungen vor, dass Washington die gewalttätigen Demonstrationen mit Steuerdollars anheizt. Die meisten Demonstranten bekommen persönlichen ukrainischen Nachrichten zufolge durchschnittlich 200–300 Grivna, was etwa 15 bis 25 € entspricht. »Weiter hörte ich«, so Roberts ferner, »dass eine der aktivsten Agenturen und Zahlstellen auf Seiten der EU die deutsche Konrad Adenauer-Stiftung ist, die eng mit der CDU, also Frau Merkels Partei, zusammenhängt.« Roberts wiederholt noch einmal, dass Victoria Nuland, eine, wie er sagt, fanatische Russenhasserin und neokonservative Kriegstreiberin, im vergangenen Dezember dem National Press Clubmitgeteilt hat, dass die USA 5 Milliarden $ in ein Netzwerk investiert hat, um die Ziele der Vereinigten Staaten von Amerika in der Ukraine zu erreichen, nämlich der Ukraine die Zukunft zu geben, die sie verdient. »Es geht um den kolossalen äusseren Einfluss auf das Gesellschaftsbewusstsein in der Ukraine. Die USA und ihre NATO-Partner  haben in den zurückliegenden 20 Jahren 5 Milliarden Dollar über die offiziellen Kanäle des US-Aussenamts ausgegeben.« Nuland ist die Vertreterin des Obama-Regimes, die in flagranti erwischt wurde, als sie die Mitglieder der ukrainischen Regierung nannte, die Washington der ukrainischen Bevölkerung aufs Auge zu drücken beabsichtigt, sobald die bezahlten Demonstranten die derzeitige gewählte und unabhängige Regierung gestürzt haben. Was Nuland unter der Zukunft der Ukraine unter Oberaufsicht der Europäischen Union versteht, ist dies, dass die Ukraine wie Lettland und Griechenland ausgeplündert und von Washington als Stationierungsgebiet für Raketenbasen der USA gegen Russland benutzt wird.  

Natürlich werden nicht alle Demonstranten bezahlt, fügt Roberts an. Es gibt jede Menge leichtgläubiger Tölpel auf den Strassen, welche glauben, dass sie gegen die korrupte ukrainische Regierung protestieren. Es besteht wenig Zweifel daran, dass die Regierung der Ukraine korrupt ist. Welche Regierung ist das nicht? Korrupte Regierungen gibt es überall. Ukrainische Demonstranten scheinen zu glauben, dass sie der Korruption entkommen können, wenn sie der EU beitreten. Offensichtlich haben sie keine Ahnung von dem Bericht über die Korruption in der EU, der am 3. 2. vom EU-Kommissar für innere Angelegenheiten herausgebracht worden ist. Dieser sagt aus, dass die Korruption im Bereich Wirtschaft und Politik alle 28 Mitgliedsländer der Europäischen Union betrifft und die Wirtschaft der EU jährlich 162,2 Milliarden $ kostet. Es ist ganz klar, dass die Ukrainer der Korruption nicht entkommen werden, wenn sie der EU beitreten. In Wirklichkeit wird die Korruption schlimmer werden. Ich habe nichts dagegen, dass Ukrainer gegen die Korruption der Regierung demonstrieren. In der Tat könnten dermassen leichtgläubige Menschen dadurch profitieren, dass sie die Lektion lernen, die sie mitbekommen werden, wenn sich ihr Land erst in den Händen des korrupten Brüssels und des ebenso korrupten Washingtons befindet. Ich habe allerdings etwas dagegen, dass die Demonstranten nicht mitbekommen, dass sie dadurch, dass sie sich von Washington manipulieren lassen, die Welt in Richtung eines gefährlichen Krieges stossen. Ein signifikanter Anteil der Bevölkerung der westlichen Ukraine besteht aus Russenhassern wie Nuland. Ich kenne die Ursachen für die Ablehnung Russlands durch Ukrainer, aber mit dem Geld aus Washington angeheizte ukrainische Emotionen sollten nicht den Lauf der Geschichte bestimmen. Es waren Narren wie Nuland, welche das Grosse Spiel spielten, das uns den Ersten Weltkrieg einbrachte. Der Dritte Weltkrieg wäre der letzte Krieg. Washingtons Drang, jede Gelegenheit auszunützen, um seine Vorherrschaft über die Welt zu etablieren, treibt uns alle in den Atomkrieg. Ein signifikanter Anteil der Bevölkerung der westlichen Ukraine besteht aus Russenhassern wie Nuland. Ich kenne die Ursachen für die Ablehnung Russlands durch Ukrainer,  aber mit Geld aus Washington angeheizte ukrainische Emotionen sollten nicht den Lauf der Geschichte bestimmen. Es werden keine Historiker überleben, die dokumentieren könnten, wie leichtgläubige und gedankenlose Ukrainer die Zerstörung der Welt vorbereitet haben.  [11]   

Nun stelle man diesem Bericht einmal die Aussage von US-Aussenminister John Kerry gegenüber, die dieser am 1. 2. auf der NATO-Sicherheitskonferenz in München, wo er mit drei ukrainischen Oppositionspolitikern, darunter Klitschko, zusammengetroffen war, verlauten liess: Nirgendwo sei der Kampf für eine demokratische europäische Zukunft wichtiger, als in der Ukraine. Er betonte, dass die EU und die USA mit der ukrainischen Bevölkerung in diesem Kampf stünden! 

Die obigen Fakten dürften zur Genüge klarstellen, dass dieser Aufstand, der den furchtbaren Blutzoll von 77 Toten gefordert hat, ein absichtlich herbeigeführter ist. Von besonderer Tragik ist der Umstand, dass die in den Strassen demonstrierenden Ukrainer mit Sicherheit keine Ahnung davon haben, welch absolutem Missbrauch ihrer Person sie zum Opfer fallen. Insofern kann man Präsident Obama nur einer abgrundtiefen Heuchelei zeihen, wenn er die Gewalt in der Ukraine, die Washington mit heraufbeschworen hat, verurteilt, sowie Konsequenzen androht, sollte diese nicht gestoppt werden. So schreibt ja auch F. William Engdahl: »In der Hitze der jüngsten Auseinandersetzungen und angesichts des Todes von Demonstranten in der Ukraine wird leicht übersehen, welch hinterhältige Rolle Schlüsselpersonen aus Washington spielen, allen voran Victoria Nuland vom State Department, um das Ende der gewählten Regierung Janukowitsch zu erzwingen. Dabei geht es Washington weniger um Demokratie und Freiheit als vielmehr um eine Destabilisierung Russlands.« In der Kategorie der Heuchler sehe ich auch den deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier, der wissen muss, wie stark Berlin in den Aufstand involviert ist. Steinmeier hatte am 24. 2. auf Grund des, wie es heisst, brutalen Vorgehens der Sicherheitsbehördenden ukrainischen Botschafter Pawel Klimkin einbestellt, und nicht etwa Klitschko persönlich! Von der Brutalität der Angreifer selbst war kein Wort zu vernehmen. Auch EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat sich mit einem einmaligen Aufruf, ungetrübt von Brüssels wahren Bestrebungen, hervorgetan: »Wir verurteilen die nicht adäquate Anwendung von Gewalt durch die Machthaber in der Ukraine und rufen alle dazu Seiten auf, von Gewalt abzusehen. Wichtig ist, die Situation zu beruhigen und die Sicherheit zu erhöhen.« Etwas spät, Herr von Rompuy…. 

Was Bundeskanzlerin Merkel angeht, so wäre es sicherlich mehr als naiv zu glauben, diese würde ihre jeweilige Position nicht mit Brüssel absprechen. Ihre Rolle in dem Geschehen geht aus dem oben Dargelegten ebenfalls klar hervor. Wie kommt sie also dazu, Putin zu kontaktieren, damit er die Gewalt beende? Putin selbst steht bislang fest hinter der ukrainischen Regierung; wie dessen Sprecher Dmitri Peskow sagte, betrachtet Putin die Vorgänge als versuchten Staatsstreich. Schon ertönt der Ruf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen; so auch am 24. 2. in Brüssel. Auch das ist als das übliche Geschwätz abzutun, denn von den Drahtziehern, die an dem Desaster beteiligt sind, wird sich kein einziger je zu verantworten haben. Klare Worte hat der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder gesprochen. Er lehnte eine Rolle als Vermittler in der Ukraine ab und kritisierte den Kurs der Europäischen Union. Die EU könne keine Funktion als Vermittler übernehmen, so der Altkanzler am 19. 2. gegenüber Spiegel online. Die EU sei dazu nicht mehr in der Lage. »Die einseitige Unterstützung der Europäer für die Opposition macht es unmöglich, dass die EU in dem Konflikt noch vermitteln kann. Europa hat den Fehler gemacht, sich auf eine Seite zu schlagen, es ist nun selbst Partei.« 

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht absehbar, ob das Tauziehen zu Gunsten des Westens ausgehen wird, oder ob es Russland gelingt, den Angriff auf seine Flanke zu kontern. Im Hintergrund bleibt die Frage, ob die EU nicht das Schicksal der Ukraine und anderer nicht fügsamer Länder ereilen könnte, sollte sie sich eines Tages der Aufgabe verweigern, als Vasall der USA zu fungieren.   

 

Siehe hierzu insbesondere  
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2223   9. 2. 14
Westliche Mächte unterstützen Putsch von Neonazis in der Ukraine 
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2201   16. 12. 13 
Ukraine - Details zum Assoziierungsabkommen 

[1]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58616   5. 6. 13  Kampf um die Ukraine
[2]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58743   26. 11. 13  Protestbündnis für Europa 
[3]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58744  27. 11. 13
Probleme der Ostexpansion 
[4]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58748   3. 12. 13  
Ein breites antirussisches Bündnis 

[5]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58750   5. 12. 13 
Termin beim Botschafter 

[6]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58768   8. 1. 14 
Integrationskonkurrenz mit Moskau  
[7]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58782   24. 1. 14 
In die Offensive  
[8]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58786  29. 1. 14  
Die Expansion europäischer Interessen  
[9]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58787  30. 1. 14  
Nützliche Faschisten

[10]  http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58803   19. 2. 14
Koste es, was es wolle 
[11]  http://antikrieg.com/aktuell/2014_02_17_vereinigte.htm   17. 2. 14  
Vereinigte Staaten von Amerika und Europäische Union bezahlen ukrainische Krawallmacher und Demonstranten  -  Paul Craig Roberts