Paul Craig Roberts - Washingtons Arroganz, Selbstüberschätzung und Bösartigkeit haben die Weichen in Richtung Krieg gestellt 09.03.2014 22:04
In einigen Bereichen der amerikanischen Öffentlichkeit
schließt man sich zunehmend der Besorgnis an, wie sie von Stephen
Lendman, Michel Chossudovsky, Rick Rozoff und mir selbst sowie einigen wenigen
anderen geäußert wurde, und erkennt die massiven Gefahren, die von der Krise
ausgehen, die Washington in der Ukraine losgetreten hat. Die Marionettenpolitiker,
die Washington in der Ukraine an die Macht bringen will, haben die Kontrolle
über die gutorganisierten und bewaffneten Rechtsradikalen verloren. Die
Regierung der Krim, einer russischen Provinz, die Chruschtschow 1954 der
Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zuschlug, erkennt die unrechtmäßige
Regierung in Kiew, die mit illegalen Mitteln an die Macht gekommen ist, nicht
an, und bat um russischen Schutz. Die ukrainischen Streitkräfte auf der Krim
sind zu den Russen übergelaufen. Die russische Regierung kündigte an, sie werde
auch die früheren russischen Provinzen im Osten der Ukraine unter ihren Schutz
stellen. Bereits Alexander Solschenizyn hatte darauf hingewiesen, daß es eine
Dummheit der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewesen sei, die
geschichtlich zu Rußland gehörenden Landesteile an die Ukraine abzutreten. Aber damals
erschien diese Maßnahme der sowjetischen Führung offensichtlich sinnvoll. Die
Ukraine gehörte zur Sowjetunion und war seit dem 18. Jahrhundert von Rußland
regiert worden. Durch die Übergabe russischen Territoriums an die Ukraine
sollten die Nazi-Elemente im Westen der Ukraine, die während des Zweiten
Weltkriegs auf Seiten Hitlers gekämpft hatten, geschwächt werden. Auch die
Tatsache, daß
Chruschtschows Eltern 1908 in die Ukraine umgesiedelt worden waren und er dort
aufwuchs, trug möglicherweise zu dieser Entscheidung bei. Aber dies alles
spielte erst dann eine Rolle, als die Sowjetunion und auseinanderbrach.
Auf Druck Washingtons wurde die Ukraine zu einem unabhängigen Staat und
behielt die russischen Landesteile. Rußland wurde jedoch eine langfristige Nutzung
seines Marinestützpunkts Sewastopol auf der Krim zugesichert. 2004 versuchte
Washington bekanntlich, die Ukraine im Zuge der durch Washington finanzierten
sogenannten »orangenen Revolution« ganz zu übernehmen, scheiterte aber damit.
Eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU würde das Land der Ausplünderung durch
westliche Banken und Unternehmen öffnen. Washingtons vorrangiges Ziel
besteht darin, nahe der ukrainischen Grenze zu Rußland amerikanische
Raketenstützpunkte zu errichten, um die russische nukleare Abschreckung zu
unterlaufen und damit Rußlands Möglichkeiten einzuschränken, sich dem amerikanischen
Vormachtstreben zu widersetzen. Dazu gehört die Absicht, Rußland seinen
wichtigsten Schwarzmeer-Marinestützpunkt zu nehmen und das Land von der
Rüstungsindustrie im Osten der Ukraine abzuschneiden. Im übrigen liefe eine EU-
Mitgliedschaft früher oder später auf eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine hinaus.
Bereits im Juli 1997 wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen der NATO und der
Ukraine vereinbart.
Nur drei Länder stehen der weltweiten Vorherrschaft Washingtons noch im
Wege: Rußland, China
und der Iran. Letzterer ist von US-Militärstützpunkten umzingelt und vor seiner
Küste kreuzt die US- Flotte. Die vom kriegstreiberischen Regime Obamas
angekündigte schwerpunktmäßige Neuausrichtung, die sogenannte ›Pivot to Asia‹ Strategie,
soll China mit Luft- und Marienstützpunkten einkreisen. Die angestrebte
Umzingelung Rußlands mit
US-Raketen- und NATO-Basen würde dazu führen, daß die korrupten
amerikanischen Handlanger in den Regierungen Polens und der Tschechischen
Republik, die dafür bezahlt wurden, amerikanische Raketen- und Radarstützpunkte
zu akzeptieren, ihre Staaten zu vorrangigen Angriffszielen russischer
Nuklearraketen machen. Washington hat die frühere russische und sowjetische
Provinz Georgien, in der Josef Stalin geboren wurde, ›gekauft‹, und ist
derzeit dabei, diesen Marionettenstaat in die NATO zu integrieren. Die
westeuropäischen Handlanger Washingtons sind so gierig hinter dem Geld
Washingtons her, daß sie die Tatsache ignorieren, daß diese
extrem provokativen Schritte aus russischer Sicht eine direkte strategische
Bedrohung darstellen. Derzeit scheinen sich die europäischen Regierungen in
einer Stimmungslage zu befinden, die man nur noch mit ›nach uns die Sintflut‹ bezeichnen
kann.
Rußland hat auf die langjährigen Provokationen
Washingtons lange Zeit kaum reagiert, weil es hoffte, der gesunde Menschenverstand
könne sich im Westen doch noch durchsetzen und daß es zu einer
Geste des guten Willens kommen würde. Stattdessen ist Rußland von
Washington und den europäischen Hauptstädten zunehmend dämonisiert worden und
mußte zahllose
bösartige Verleumdungen durch die korrupten westlichen Medien hinnehmen, die
sozusagen mit Schaum vor dem Mund gegen Rußland
wetterten. Der Großteil der amerikanischen und europäischen Öffentlichkeit
wurde durch die Medien derart massiv gehirngewaschen, daß sie für die
Krise in der Ukraine, die in erster Linie durch die Einmischung Washingtons
entstanden ist, jetzt Rußland verantwortlich machen. So bezeichnete eine
korrupte Mitarbeiterin des 1914 u.a. von Walter Lippmann gegründeten
Politikmagazins ›New Republic‹ am 6. 3. im öffentlichen amerikanischen Radiosender ›National Public Radio‹ Putin als
das Hauptproblem. Die Ignoranz und das Fehlen jeglicher Integrität und
Unabhängigkeit der US-Medien haben die Gefahr eines Krieges deutlich
verschärft. Das Lagebild, das sie der sorglosen amerikanischen Öffentlichkeit
vermitteln, ist völlig falsch. Eine informierte Öffentlichkeit hätte laut
aufgelacht, als US-Außenminister John Kerry Rußland vorwarf, unter ›Verletzung des Völkerrechts‹ in die ›Ukraine einmarschiert‹ zu sein.
Kerry ist Außenminister eines Landes, das in flagranter Verletzung des
Völkerrechts in den Irak, in Afghanistan und in Somalia einmarschiert ist, den
Sturz der Regierung in Libyen organisierte und immer noch versucht, die
Regierung Syriens zu stürzen, zudem die Zivilbevölkerung in Pakistan und im
Jemen mit Drohnen und Raketen angreift, dem Iran wiederholt mit einem
Militärschlag gedroht hat, die von der USA und Israel ausgebildete georgische
Armee auf die russische Bevölkerung Südossetiens hetzte und nun danach strebt,
Rußland mit Sanktionen zu belegen, weil es seine Bevölkerung und strategische
russische Interessen schützen will. Die russische Regierung bemerkte hierzu
lediglich, Kerry habe die Heuchelei auf eine neue Ebene gehoben.
Wie immer lügt Kerry, daß sich die Balken biegen. Rußland ist nicht in
die Ukraine einmarschiert. Vor dem Hintergrund der gegen Rußland gerichteten
gewalttätigen feindlicher Äußerungen und Maßnahmen aus Kiew hat Rußland
lediglich eine geringe Zahl von Soldaten zur Verstärkung seiner Schwarzmeer-Militärstützpunkte
entsandt. Da das ukrainische Militär auf der Krim zu Rußland übergelaufen ist,
werden die zusätzlichen russischen Truppen bald kaum noch notwendig sein. Jeder muß verstehen, daß Washington in Bezug auf die Ukraine
genauso lügt, wie es in Bezug auf Saddam Hussein und die
Massenvernichtungswaffen im Irak und die iranischen
Atomwaffen gelogen hat; gelogen hat Washington auch, als es dem syrischen
Präsidenten Assad den Einsatz von Chemiewaffen vorwarf, ebenso wie hinsichtlich
Afghanistans, Libyens, die massenweise Ausspionierung durch die NSA und die Folter.
Gibt es eigentlich irgendetwas, bei dem Washington nicht gelogen hätte?
Washington besteht aus drei Elementen: Arroganz, Anmaßung und
Bösartigkeit. Etwas anderes gibt es dort nicht.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/dr-paul-craig-roberts/washingtons-arroganz-selbstueberschaetzung-und-boesartigkeit-haben-die-weichen-in-richtung-krieg-ge.html;jsessionid=2E980A6F03633871BC83554C4D2B25DC 7. 3. 15
Washingtons Arroganz, Selbstüberschätzung und Bösartigkeit haben die
Weichen in Richtung Krieg gestellt - Von
Dr. Paul Craig Roberts - leicht gekürzt
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