Brief aus Nahost - Retortenstaat Israel: 58 Jahre Besatzung und kein bisschen weise!!! Ein Fremdkörper im Herzen der arabischen Welt

Nach 58 Jahren Landraub und Landenteignungen durch die Juden in Palästina, Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, Zerstreuung ihrer Häuser und Plantagen, wurde der Retortenstaat Israel auf den Trümmern mit einer arabisch-palästinensischen Minderheit ausgerufen. Die einzige sogenannte Demokratie im Nahen Osten, so meint die gesamte westliche Welt.

Nach dem Verzicht der Palästinenser und der Araber auf das Palästina von 1948 und die Zustimmung für ein Palästina in den Grenzen von 1967, und nach der Unterzeichnung von Friedensabkommen mit manchen arabischen Staaten  - und nachdem der Judenstaat sich bis an die Zähne bewaffnete (Sparta) -  bekannten sich die Araber zu ihrer eigenen Schwäche und Ohnmacht und akzeptierten die Rolle als absolute Bauchkriecher für die USA und Israel voll und ganz. In diesem Augenblick errichtet der Judenstaat eine Mauer und einen sogenannten Sicherheitszaun. Beide "Bauwerke" rauben den Palästinensern noch einmal 60 Prozent des Landes von den verbliebenen 22 Prozent. Dies trotz UN-Resolution und Urteil des IGH in Den Haag, das die Völkerrechtswidrigkeit dieses monströsen Bauwerkes festgestellt hat. Die Berliner Mauer war dagegen "schnuckelig".
 
Der neue Israelische Ministerpräsident Ehud Olmert besuchte Washington und erklärte, dass er den einseitigen Abzug aus den besetzten Gebieten einleiten werde, da angeblich kein palästinensischer Partner für Friedensgespräche zur Verfügung stehe. Dazu will er noch den Jordangraben, alle Eingänge (Checkpoints) von und zu den Palästinenser-Bantustans, Flug- und Seehäfen. Eben: die absolute Kontrolle über die Palästinenser und die Unterwerfung der gesamten arabischen Welt werden von Israel  - vom gefügigen Untertan über dem Ozean unterstützt -  erwünscht und diktiert. Ein Wort des Protestes hat er in Washington nicht gehört. Im Gegenteil: G. W. Bush nannte das Vorhaben vernünftig und friedensfördernd: Friedensfeinde unter sich! Wer die Rede Olmerts gehört hat, findet die Beschreibung für den US-Kongress als "Israeli occupied territory" mehr als treffend.
 
Nach 58 Jahren Zusammenleben der arabischen Minderheit mit Juden, im sogenannten jüdischen demokratischen Staat, stehen chauvinistische jüdische Volksvertreter in der Knesset und rufen zur Eliminierung von israelisch-palästinensischen Abgeordneten auf, die die Rechte des entrechteten palästinensischen Volks unterstützen und/oder einen arabischen Staat besucht haben. Und den Faschisten Avigdor Lieberman wollte Olmert mit ins Regierungsboot nehmen.
 
Nach 58 Jahren der grossen Lüge, dass Israel ein demokratischer Staat für all seine Bürger ist, ergab eine Umfrage, dass  62 % der jüdischen Bürger den Transfer der Araber fordern, damit der Judenstaat rein jüdisch bleiben solle. Demokratie ist also demnach nur für Juden. Und das haben Ariel Scharon und andere israelische  Führer mehrmals gefordert. Diese Umfrageergebnisse wundern mich nicht, eine solche Entwicklung ist in Israel nicht neu. Denn die meisten Juden, Männer wie Frauen, Greise wie Kinder, Religiöse wie Säkulare, hassen die Araber und wünschen sich, dass die Palästinenser auf irgendeine Weise verschwinden. Die meisten Juden denken über die Palästinenser und Araber, dass sie "Mörder", "Schlächter", "Lügner", "Betrüger" und "Diebe" seien und am besten im Meer versinken würden. Eine perverse Vorstellung ist, dass einige Juden bei einer Umfrage den Vorschlag machten, die Araber mit Sprengstoff zu füllen und anschliessend in die Luft zu jagen. Welch ein Sadismus und welche Perversität! Und dann behaupten sie, sie wollen friedlich mit den Arabern zusammenleben. Israel ist ein rassistischer Retortenstaat, deren Politiker den eigenen Henker um Längen an Grausamkeit und Rassismus übertreffen. In diesem Staat gibt es unter den Politikern keinen Friedenswillen. Die Welt wird belogen und an der Nase herumgeführt, wie die Rede von Ministerpräsident Olmert gezeigt hat. Dieser Retortenstaat, der rein jüdisch gehalten werden soll, kann im Nahen Osten nichts zu suchen haben. Er muss zurück zu den Heuchlern !!! 
 
Dr. Izzeddin Musa
Der Artikel ist auch auf www.palästina-stimme.de einsehbar.