Schützenhilfe!

d.a. In seiner jüngsten, vom Norden Israels aus gesendeten Ansprache innerhalb seiner "Club 700 Show" der Christian Broadcasting Corporation hat der in der USA überaus bekannte Prediger Pat Robertson unterstrichen, dass sich dieser Krieg [gegen den Libanon] in den Plan Gottes einfüge, das auserwählte Volk zu verteidigen und dass sich dieser Krieg gegen das teuflische iranische Regime fortsetzen müsse. 1 Robertson war am 8. 8. in Israel eingetroffen, wo er sofort von Premierminister Ehud Olmert und Mitgliedern des Generalstabs empfangen wurde.

Robertson, seines Zeichens christlicher Fundamentalist, steht der Familie Bush nahe  - was nicht weiter überraschen dürfte - und ist u.a. dadurch bekanntgeworden, dass er im August 2005 öffentlich dazu aufrief, Hugo Chávez zu ermorden. Ungestraft, wohlgemerkt. Im Januar dieses Jahres hat er die Erkrankung Ariel Sharons dahingehend gedeutet, dass Sharon eine göttliche Strafe erleide, die ihn deswegen getroffen habe, <weil er den Gazastreifen den Palästinensern überlassen wollte.> 2
 
Die Sendungen von Robertson werden regelmässig von Millionen von Fernsehzuschauern in der ganzen Welt verfolgt. Dennoch darf man sicher sein, dass, wie Noam Chomsky schreibt, nur ein grosser Teil der Amerikaner derartige Dinge glaubt, der Rest der Welt sieht sie als das, was sie sind. In seiner Anfang Januar 2006 ausgestrahlten Rede vernahm man ferner, dass <Gott diese Erde [Israel] als die seinige betrachtet.> Ariel Sharon, so Robertson, <sei ein sehr angenehmer Mensch gewesen, eine Person, deren Gesellschaft wunderbar gewesen sei.> Er habe privat mit ihm gebetet. <Aber jetzt liegt er im Sterben; er war im Begriff, die Erde Gottes zu teilen. …… Gott sagt zu jedem Premierminister [Israels], der sich entschliesst, sie in Stücke zu teilen und auszuliefern, ‚nein’, sie gehört mir.> Und ich würde sagen: <Unglück überkomme jeden Premierminister, der dieselbe Richtung einschlägt, um die Europäische Union, die UNO und die USA zu besänftigen.>   
 
Es ist nicht ganz ersichtlich, ob Robertson von den politischen Mechanismen, die unseren Globus zu zerstören drohen, so gut wie nichts begriffen hat, oder ob er, im Gegenteil hierzu, Teil der jetzigen Politfassade ist, hinter der sich ein Abgrund auftut, von dem die meisten nicht die geringste Ahnung haben. Im letzteren Fall wäre er in der Tat eine brillante Marionette, was der Wahrheit am nächsten kommen dürfte. Selbstverständlich ist ein Redner wie Robertson der Idealfall für Bush und Israel. Was die zweite Interpretation betrifft, so wird diese dadurch gestützt, dass Robertson eine wichtige Rolle in den verdeckten Operationen der amerikanischen Geheimdienste spielt. Während der vorhergehenden Invasion des Libanons hatte er im Süden des Landes einen evangelischen Radiodienst installiert, der den Namen ‚Voice of Hope’ trug. Obwohl sich dort schon damals kaum mehr ein Hoffnungsschimmer auftun konnte. Dieser Sender diente als Deckung für die Söldner der Armee des Südlibanons, die von einem zum radikalen christlichen Glauben übergetretenen Schiiten, dem Major Saad Haddaad sinistren Angedenkens, befehligt wurde.
 
Es wäre wünschenswert, dass man sich angesichts der jetzigen Katastrophe und der gegen den Iran ausgesprochenen Kriegsdrohungen vermehrt über politische Literatur anstatt über die Tagespresse informiert. Wir empfehlen daher nochmals dringend, das auf politonline vorgestellte Werk von Wolfgang Eggert ‚Erst Manhattan - Dann Berlin, Messianisten-Netzwerke treiben zum Weltenende’ ISBN-Nr. 3-935845-09-X, zu lesen.
 
1 https://www.voltairenet.org/article142913.html 9. 8. 06
http://www.voltairenet.org/article133472.html 10. 1. 2006
Les nouvelles prophéties du pasteur Pat Robertson