Schreiben an Bundesrat Pascal Couchepin vom 8. 11. 2006

Sehr geehrter Herr Couchepin, immer wieder fallen Sie als Exekutivmitglied im Bundeshaus mit voreiligen Äusserungen auf. Ihre Einschätzung über das Urteil gegenüber Saddam Hussein zeugt nicht gerade von einer humanitären Gesinnung. Saddam Hussein wurde von den USA massiv aufgebaut und aufgerüstet, als es gegen den «bösen» Iran ging. Bei den Taliban wurde auch dasselbe Spiel getrieben. Das amerikanische Verbrecherregime hat mehr Tote im Irak auf dem Gewissen - inclusive der «Sanktionszeit» zwischen den beiden Waffengängen - als Saddam während seiner ganzen Zeit zu verantworten hat. (Bildlegende: Aufnahme einer der zahlreichen, jetzt im Irak infolge der Munition mit abgreichertem Uran auftretenden Missgeburten. Diese sind um ein Vielfaches grauenhafter als die in Vietnam zu verzeichnenden.)

Irak war ein prosperierender Staat mit guten Universitäten, Museen, Musikakademie und guter Gesundheitsversorgung. Dies alles haben die US-Barbaren vernichtet und das Land mit Lügen in die Steinzeit zurück bombardiert. Und was sie hinterlassen, sehen Sie auf dem beigefügte Bilder. Mit ihrer DU-Munition haben sie selbst ihre eigenen Soldaten unwiederbringlich verseucht. Aber darüber schweigt unsere gleichgeschaltete, USrael-hörige Presse beharrlich. Nach den sogenannten «Nürnberger-Gesetzen» wurden nach 1945 deutsche Regierungsmitglieder und Militärpersonen nach nachträglich geschaffenen US-Gesetzen abgeurteilt und hingerichtet, die heute für George W. Bush und seine Entourage in gleicher Weise Gültigkeit haben dürften.
 
Seit der Landnahme durch die Eindringlinge hat die US-Administration hegemoniale Ansprüche gepflegt. Verträge mit Ureinwohnern wurden gebrochen und diese auch physisch beinahe ausgerottet. Der US Agrarstaat wurde zur Hauptsache mit Hilfe von Sklavenarbeit aufgebaut.  Das US-Justizsystem beruht auf der «göttlichen Mission» die dieses Land vertritt. Mr Ashcroft trieb dieses System auf die Spitze und sein Nachfolger scheint nicht viel besser zu sein. An die Stelle des first amendments ist der patriot act getreten. Was hat die USA nach 1945 der Welt gebracht? Über 200 Kriege die allesamt auf deren «demokratisches» Konto zu buchen sind.
 
Man muss beileibe kein Linker sein, um zu sehen, wie George W. Bush mit fundamentalistischem Eifer und der Bibel unterm Arm seinen Kreuzzug gegen den Irak mit Lügen gerechtfertigt hat. Was für Stellvertreterkriege die USA mit privaten Söldnerfirmen, z. B. Dyn-Corp/CSC. führen, sollten Sie vielleicht auch einmal studieren
 
Dass schon Bush sen. von einer One World-Regierung gesprochen hat, sollten Sie ebenfalls wissen. Und die Bestrebungen der US-Administration (ich sage nicht der «Amerikaner») sind nach wie vor die, diese Kontrolle über den ganzen Globus auszudehnen. Dazu eignen sich wunderbar die «Demokratie» und «Freiheit» und «Sicherheit». Wie steht es denn z. B. mit den «Freiheiten» und den so sehr beschworenen Menschenrechten für die Gefangenen in Guantánamo? Finden Sie das rechtsstaatlich? Oder die Vorkommnisse im Gefängnis von Abu Ghraib, wo Gefangene  gefoltert werden, um selbstfabrizierte Geständnisse zu erzwingen? Die gelobte USA ist das einzige Land, das seine Massenvernichtungswaffe tatsächlich in einem Moment einsetzte, als Japan schon zur Kapitulation bereit war. Auch mag ich mich sehr gut daran erinnern, als Präsident Truman und seine Paladine nach dem 8. Mai 1945 verkündet hatten: «Never a German Soldier, nowhere». Und nun glaubt diese Administration, sollten wieder Deutsche an ihrer Seite Kriege führen helfen.
 
Wenn Sie noch nicht gemerkt haben, dass unsere schweizerische Demokratie gerade von den Machenschaften der One World-Strategen bedroht ist, trotz deren verbalen Bekenntnis zur Demokratie und Freiheit, so sollten Sie deren Geschichte einmal gründlich studieren.
 
Soviel für Heute.
 
Mit freundlichen Grüssen
Walter Guler Zürich