KKdt Keckeis, Chef der Armee, zeigt ein weiteres Mal, dass er nicht auf diesen Posten gehört.

Erstens ist er unfähig zur Truppenführung, hat er doch in seiner Karriere nie Kampftruppen geführt, vor allem fehlt ihm die Erfahrung in der Führung grösserer Verbände. Dies merkt man auf Schritt und Tritt. Man beachte den Zustand der Armee, indem man beobachte, wie die AdA (hiessen früher Wehrmänner, aber nachdem auch Frauen "Wehrmänner" sind, heissen sie eben, Angehörige der Armee = AdA) sich bei Botschaftsbewachungen oder in der Freizeit aufführen. Eine Truppe, die so daher kommt, wird sich im Ernstfall kaum bewähren.

Die Israelis haben es im Jom Kipur-Krieg 1973 erlebt. Sie mussten zuerst die Disziplin herstellen und haben dabei kritische erste Tage im Krieg erlebt. Ohne kräftigste Hilfe der USA wäre es für sie ziemlich sicher schief gelaufen. Nun sind wir in der gleichen Lage. Chaos auf allen Ebenen, und zwar nicht nur bei der Truppe, sondern auch bei der Logistik und Verwaltung. Uns würde im Ernstfall kaum jemand beistehen, es sei denn, wir würden z.B. der Nato beitreten. Vielleicht will Bundesbern auf diesem Weg den Nato-Beitritt erzwingen? Es rächt sich nun auch, dass die kantonalen Truppen nicht mehr existieren, dass die Regimenter aufgelöst sind. Damit ist der Einfluss der Milizoffiziere enorm zurückgegangen. Jetzt ist die ganze Armee der Militärverwaltung in Bern, d.h. dem unfähigen Bundesrat Schmid und seinem Kumpanen KKdt Keckeis ausgeliefert. Die Miliz hat kaum noch etwas zu berichten.
 
Zweitens erlaubt er sich immer wieder, sich in die Politik einzumischen. Mit seinem Schreiben, mit welchem er die Offiziere gegen den Parlamentsbeschluss vom 03.10.07 aufwiegeln will, geschieht etwas Unerhörtes. Was fällt diesem Mann eigentlich ein? Höchst bedauerlich ist dabei, dass er dies anscheinend mit Billigung seines Vorgesetzten, dem BR Samuel Schmid, SVP, tut. Will Schmid seinen General vorschicken, damit nicht er in die Kritik kommt? Sollte dies der Fall sein, dann wäre die Sache noch bedenklicher, denn Generäle pflegen wohl in Afrika, Südamerika und Asien Politik zu machen, aber bei uns in der Schweiz darf solches nicht vorkommen. Die Führungsschwäche von BR Schmid ist offenkundig. Leider hat die SVP, die ganz andere Vorstellungen als BR Schmid zur Sicherheitspolitik hat, nicht die Kraft, sich seiner zu entledigen.
 
Aber, es gibt einen Lichtblick: Es ist die Stellungnahme in der ASMZ Nr. 02/07 des Präsidenten der SOG, Oberst i Gst Michele Moor, die seine schon früher vorgebrachte Kritik am Vorgehen des VBS noch verstärkt. Unter dem Titel „Kritik“, Seite 29, stellt er klar, was Aufgabe der Milizorganisation Offiziersgesellschaft und wozu deren Präsident verpflichtet ist. Die SOG ist nicht das Sprachrohr und Vollzugsorgan des VBS, sondern das Sprachrohr der Miliz. Leider ist dies unter dem vorherigen Präsidenten der SOG, Oberst i Gst Ulrich Siegrist, NR SVP AG, nicht der Fall gewesen, weil NR Siegrist auf dem Buckel der SOG sein persönliches politisches Geschäft betrieben hat. Unterstützt wurde er dabei durch die vielen Berufsoffiziere in Vorstandschargen der verschiedenen Offiziersgesellschaften und im Zentralvorstand, die natürlich zusammen mit Siegrist nach der Pfeife von Bundesrat Schmid, Vorsteher des VBS, getanzt haben. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind auch die mahnenden Artikel von SR Thomas Pfisterer, FDP AG, und von alt SR Franz Muheim, CVP UR, erschienen in der gleichen ASMZ Nr. 02/07.
 
Es regen sich nun doch da und dort Kräfte, die mit BR Schmids Politik nicht mehr einverstanden sind. Schade, dass bei der Budget-Beratung in der Dezembersession 2006 ein abtrünniger SVP-NR aus dem Kt. AG, nämlich NR Glur, Meisterlandwirt, eine Zurückweisung des Militärbudgets für eine noch nicht definierte Armee verhindert hat. So ist wieder eine Gelegenheit verpasst worden, vor präjudizierenden Entscheiden Grundsatzdiskussionen zu führen. Hoffen wir, dass die ständerätliche Sicherheitskommission trotz der wankelmütigen und anpasserischen Haltung ihres Präsidenten, SR Hermann Bürgi, SVP TG, eine richtige Weichenstellung vornimmt, damit endlich die schon längst fällige Grundsatzdiskussion über unsere zukünftige Sicherheitspolitik, die auf der Bundesverfassung zu basieren hat, stattfinden kann.
 
Johannes Fischer, Stans