Noch heimlicher als sonst: die Bilderberger-Konferenz 2008

politonline d.a. Diese fand vom 8. bis 11. Mai im Plaza-Hotel, das nahe am sandigen Strand von Vouliagmeni bei Athen liegt, statt. Dort hatte auch die Konferenz des Jahres 1993 vom 22. bis 25.4. stattgefunden. In diesem Jahr gab das genaue Datum des Treffens Anlass zu Spekulationen, wobei es geheissen hatte, dass es womöglich in der USA abgehalten werden sollte, in zeitlicher und räumlicher Nähe zu dem Treffen der Trilateral Commission - der von David Rockefeller geschaffenen Privatorganisation, der auch viele Bilderberger angehören.

Die üblichen websites, die sich Jahr um Jahr mit dieser Konferenz beschäftigen, legten dar, dass dieses Jahr keinerlei Informationen zu erhalten waren. Es erschien lediglich ein in der griechischen Presse veröffentlichter kurzer Artikel 1. Seit den frühen 1990er Jahren war das Treffen der Gruppe nie mehr völlig unentdeckt geblieben. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren liegt dieses Jahr nicht einmal eine Teilnehmerliste vor. Auf einer Bilderberger-Konferenz, deren Teilnehmer - kritischen Stimmen gemäss - die Rolle einer Art informeller Weltregierung ausüben, werden immerhin auch Premierminister ernannt, was umso schwerer wiegt, als getroffene Absprachen resp. konzipierte Strategien den Parlamentariern des Heimatlands gegenüber vollkommener Geheimhaltung unterliegen, eine zusätzliche Bestätigung der leeren Hülle unserer Demokratie. Die Tatsache, dass sich die Bilderberger dieses Jahr vor investigativen Reportern abschirmen konnten, schreibt Steve Watson 2, zeigt, dass der Grad der Geheimhaltung auf Grund der durch Leute wie Alex Jones, Jim Tucker und Daniel Estulin erfolgten Enthüllungen gewaltig erhöht wurde.
 
Tony Gosling, der Brite, der sich als einer der ersten dem »Aufspüren« der Bilderberger und deren Ziele verschrieben  hatte, führt aus 3, »dass sich dieses Jahr insbesondere alle wichtige Schlüsselpositionen einnehmenden Teilnehmer hinsichtlich zukünftiger Pläne besonders still verhalten haben, so dass wir vermutlich nie erfahren werden, was besprochen wurde.« Es bleibt dennoch zu hoffen, meint Gosling, dass irgend jemand, der sich bewusst macht, dass sich auf diesen Konferenzen Krieg und Geld zusammenfinden, über nach draussen gedrungene Informationen verfügt. Man könnte vermuten, heisst es ferner, dass Henry Kissinger mit seinem Krieg gegen den Terror Schwierigkeiten hat, da niemand mehr glaubt, dass dieser etwas anderes als den Griff der USA, Israels und Grossbritanniens nach dem Empire darstellt. Gosling ferner: »Ich habe kaum Zweifel daran, dass die ungeheure Macht, die die Bilderberger ausüben, letztlich teuflischer Natur ist. Man könnte auf den Strassen von London einen heimatlosen Landstreicher aussuchen, damit er bei einer ihrer Konferenzen als Präsident fungiere - in seinem kleinen Finger würde sich mehr Vernunft anfinden als in den zusammengenommenen gierigen Körpern der Lenkungskräfte. [….] Vielleicht ist es das, was wir brauchen: Ein Erneuerungsjubiläum, um diese Despoten und ihre freimaurerischen Befehlsempfänger aus den Komitees, die die Kandidaten für die politischen Parteien auswählen, zu entfernen.« So bezeichnet Gosling die Ziele der Bilderberger auch als psychopathisch. Was wir natürlich auch brauchen, sagt er, ist eine geeinte Front wie die, die sich in Südamerika gebildet hat, wahrscheinlich aus dem Grund, dass dieser Kontinent einer derart grossen, üblen und illegalen Einflussnahme durch die USA ausgesetzt war. »Eine geeinte Front, die auf einer freien Presse ohne zionistische Agenten und auf der Erkenntnis der wahren hinter dem 9. 11. verborgenen Fakten ruht, die den ganzen Wahnsinn des Kriegs gegen Widerstandskämpfer entfachte.
 
Daniel Estulin führt in seinem Buch Die wahre Geschichte der Bilderberg-Gruppeein Zitat von William Shannon an: »Die Bilderberger streben das Zeitalter des Post-Nationalismus an, wenn es keine Länder mehr geben wird, sondern eher von universalen Werten eingefasste Weltgegenden. Das bedeutet eine Weltwirtschaft, eine Weltregierung (deren Mitglieder eher ausgewählt anstatt gewählt werden) und eine universale Religion. Um sicherzustellen, dass sie diese Ziele erreichen, konzentrieren sich die Bilderberger auf einen breit angelegten technischen Ansatz und auf geringe Beachtung durch die allgemeine Öffentlichkeit.« Dieser Ansatz ist in der schrittweise erfolgenden Entnationalisierung der Staaten  - in der EU mittels des jetzigen Reform-Vertrags grundlegend erleichtert - erkennbar, die anstelle von Nationen nur noch Regionen anstrebt, was der in der Agenda 21 festgelegten Strategie entspricht. Dazu gehört auch die bereits seit langem geplante Instituierung einer einzigen Religion, deren Kern die Erde bilden soll. Schritte dieser Art vollziehen sich, von der UNO sorgsam gelenkt und von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, mitunter nur sehr langsam, aber dennoch unerbittlich.
 
Netzwerk gegen den Süden 
EU-Lateinamerika-Gipfel: Deutsche Stiftungen führen hinter den Kulissen den Kampf gegen die Gegner des Neoliberalismus in der Region - Von Harald Neuber
 
Wenn bis Samstag rund 50 Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika, der Karibik und Europa in Peru zusammenkommen, haben sie kaum mehr etwas zu besprechen 4. Die »Erklärung von Lima« wurde schon Ende April zwischen der EU-Ratsarbeitsgruppe Lateinamerika und den Partnerstaaten des Südens ausgehandelt. Die Deklaration des 5. EU-Lateinamerika-Karibik-Gipfels habe ohnehin keine bindende Wirkung, hiess es in einer internen Mitteilung der Verhandlungsführer in Brüssel. Kontroverse Inhalte würden ausgelassen. Hinter den Kulissen aber wird der Kampf gegen die neue Linke Lateinamerikas vorbereitet - auch von Berlin aus. Am 13. und 14. Mai richtete die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Brüssel eine Konferenz mit konservativen Politikern und Vertretern des antikubanischen Exils in den USA aus, um »Übergangsszenarien nach der Ära Castro« zu beraten. Neben rechtskonservativen Funktionären aus Spanien und Portugal traf der Lateinamerika-Referent der KAS, Hans-Hartwig Blomeier, dabei auch mit dem »Transitionsbeauftragten« der US-Regierung für Kuba zusammen. Dass der KAS-Mann Blomeier bei der politischen Mission gegen die lateinamerikanische Linke keine Berührungsängste hat, hatte er schon vor wenigen Wochen bewiesen. Ende April lud er mit dem brasilianischen Politiker Paulo Sette Câmara einen Verantwortlichen für eines der schwersten Massaker an Landlosen in dem südamerikanischen Staat ein. Bei der KAS sprach Sette Câmara zum Thema »Innere Sicherheit und demokratische Gesellschaft«. Es ist selten, dass solche Kontakte deutscher Parteistiftungen öffentlich werden. Als die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zwei Wochen vor dem Lima-Gipfel zu einer Lateinamerika-Tagung nach Berlin lud, diskutierten auf dem Podium der Europa-Abgeordnete Martin Schulz mit dem Präsidentschaftskandidaten der linken FMLN aus El Salvador, Mauricio Funes. Im Publikum aber sassen elf Vertreter lateinamerikanischer Jugendorganisationen, die auf Einladung der FES nach Deutschland gekommen waren. Aus Venezuela stammten zwei Aktivisten, beide aus der rechten Opposition. Aus Bolivien wurde ein Vertreter der »Gemeindestiftung« eingeladen, die dem ehemaligen Präsidenten Carlos Mesa nahesteht.
 
Ein ähnliches Bild liefern die kleinen Stiftungen. Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung sorgte vor wenigen Wochen für einen Skandal in El Salvador. Eine von ihr finanzierte Studie empfahl der Regierung, den FMLN-Kandidaten Funes als Marionette Kubas zu diffamieren. Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung traf sich bereits Ende März in Argentinien mit rechten Parteien und Organisationen aus aller Welt, um die »Herausforderungen Lateinamerikas« zu besprechen. Vor diesem Hintergrund wird das Besuchsprogramm Angela Merkels nach dem EU-Lateinamerika-Gipfel mindestens ebenso interessant wie die Beratungen in Lima selbst. Auf den weiteren Stationen in Bogotá und Mexiko trifft sie mit Vertretern der politischen Stiftungen zusammen. Für Bogotá sind die Adenauer-, die Ebert- und die Seidel-Stiftung aufgeführt.
 
Unter dem Stichwort Bilderberger finden sich zahlreiche Beiträge auf politonline
1 http://www.patris.gr/articles/132651  
2 http://infokrieg.tv/bilderberg_08_abgeschirmt_2008_05_13.html 13. 5. 08
Steve Watson, Bilderberg-Treffen in Athen von den Medien völlig totgeschwiegen?
3 http://prisonplanet.com/articles/may2008/130508_b_bilderberg.htm und http://www.indymedia.org.uk/en/2008/05/398802.html Bilderberg 2008 Evades All Scrutiny in Vouliagmeni, Greece by Tony Gosling
Siehe auch http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=881 Die Abschaffung der Nationalstaaten
Die wahre Geschichte der Bilderberg-Gruppe von Daniel Estulin. ISBN: 978-3-938516-47-8s./w.
4 http://www.jungewelt.de/2008/05-17/032.php