Endlich etwas Licht in der »Dunkelkammer« 23.02.2014 22:18
Der Druck der SVP, dass in der kleinen Kammer endlich Transparenz
über das Abstimmungsverhalten der Ständeräte geschaffen wird, hat einen ersten Erfolg gezeitigt. Die elektronische Abstimmungsanlage im Ständeratssaal ist bereit und kann ab der kommenden Frühjahrssession eingesetzt werden. Dies ist die direkte Folge der Parlamentarischen Initiative von Ständerat This Jenny [11.490 Pa.Iv. Jenny; Transparentes Abstimmungsverhalten]. Die SVP fordert den Ständerat nun auf, rasch alle Abstimmungen offenzulegen. Die Wählerinnen und Wähler haben ein Anrecht darauf, zu wissen, wie ihre Volksvertreter abstimmen. Der Ständerat wird seine Beschlüsse vorerst bei Gesamtabstimmungen, Schlussabstimmungen, bei Abstimmungen, die ein qualifiziertes Mehr erfordern, sowie bei Abstimmungen, bei denen mindestens zehn Mitglieder dies verlangen, in Form von Namenslisten veröffentlich. Ärgerliche Fehler
beim Auszählen sind damit Geschichte. Dies reicht jedoch noch nicht aus, um bei
kritischen Abstimmungen zu wichtigen Geschäften Klarheit über das
Stimmverhalten zu schaffen. Seit Frühjahr 2011 hat die SVP für mehr Transparenz
im Ständerat gekämpft. Nachdem sich viele Ständeräte zuerst mit Händen und
Füssen gegen dieses Ansinnen gewehrt haben, ist nun drei Jahre später ein
wichtiger erster Schritt vollzogen. Dies ist insbesondere dem unermüdlichen
Einsatz von Ständerat This Jenny in dieser Sache zu verdanken; dieser hat nie
locker gelassen und somit einem aus demokratischer Sicht selbstverständlichen
Anliegen zum Durchbruch verholfen. Die Stimmbürger haben ein Recht darauf, zu
sehen, wie sie von ihren Ständeräten in Tat und Wahrheit vertreten werden. Wie
seinerzeit im Nationalrat, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis
sämtliche Abstimmungen offengelegt werden. Die SVP wird diesbezüglich weiterhin
Druck machen.
Ausländerstatistik 2013 bestätigt dringenden Handlungsbedarf bei der
Zuwanderung Nun ist es amtlich: Im vergangenen Jahr sind netto über 85.000 Ausländer
mehr in die Schweiz eingewandert als ausgewandert (155.401 Zuwanderer und
70.023 Auswanderer). Das Bundesamt für Migration weist indessen in seiner
Medienmitteilung zur Ausländerstatistik 2013 unverständlicherweise ›nur‹ einen Saldo von etwas
über 81.000 Personen aus. So oder so entspricht diese Zuwanderung erneut der
Grössenordnung der Stadt Luzern. Diese Zahlen zeigen die Dringlichkeit der
Umsetzung der von Volk und Ständen angenommenen Volksinitiative gegen die Masseneinwanderung.
Die Statistik für 2013 zeigt, dass die Bestandszunahme der ständigen
ausländischen Wohnbevölkerung (+ 61.570) zu 86 % auf EU-Bürger zurückgeht. Dies
unterstreicht die Bedeutung der Personenfreizügigkeit für die masslose
Zuwanderung der vergangenen Jahre. Eine
Anpassung des Abkommens über die Personenfreizügigkeit mit der EU ist deshalb
von zentraler Bedeutung, um die Zuwanderung wieder eigenständig steuern zu
können. Die Ausländerstatistik zeigt auch, dass erneut über 34.000
Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert wurden. Bei den Einwanderungen
entfielen im vergangenen Jahr über 32 % auf den Familiennachzug, fast 11 % auf
Aus- und Weiterbildung und über 4,5 % auf Ausländer ohne Erwerbstätigkeit. Das
heisst, dass heute nur rund die Hälfte der Einwanderung in den Arbeitsmarkt
erfolgt. Diese Fakten untermauern die Bedeutung einer raschen und konsequenten
Umsetzung der neuen Verfassungsbestimmung zur Steuerung der Zuwanderung. Nur
mit einer Begrenzung von Höchstzahlen und Kontingenten einem funktionierenden
Inländervorrang sowie der Beschränkung von Familiennachzug und Sozialleistungen
kann die bisher ungebremste Masseneinwanderung endlich eingedämmt werden.
SVP-Fraktion fordert Einsetzung einer breit abgestützten Arbeitsgruppe
zur Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative Die SVP-Fraktion hat sich soeben in Birmensdorf/ZH getroffen. Dabei
wurde eine Lagebeurteilung nach der Abstimmung zur
Masseneinwanderung-Initiative vom 9. Februar vorgenommen. Die Fraktion sieht
die Zustimmung zur Initiative insbesondere auch als Bekenntnis zur Unabhängigkeit
und Selbstbestimmung. Sie fordert den Bundesrat auf, nun rasch eine breit
abgestützte Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Initiative zu bilden, in welcher
neben Vertretern der Verwaltung, der Kantone, der Branchen und Praktikern aus
dem Migrationsbereich auch die Initianten eingebunden werden müssen. Zudem hat
die Fraktion verschiedene Vorstösse zur kurzfristigen Behebung von Missständen
im Migrationsbereich beschlossen. Verschiedene Sofortmassnahmen zur Behebung
der in den letzten Monaten erkannten Missstände wird die SVP zudem in Form von
Vorstössen in die kommende Session einbringen. Diese betreffen z.B. die Einschränkung des Familiennachzugs, die Befristung von
Aufenthaltsbewilligungen, die Regulierung der Zahl der Grenzgänger, die Beschränkung
der Sozialhilfe und der Ergänzungsleistungen sowie die Missbrauchsbekämpfung. Die
Fraktion fordert den Bundesrat zudem auf, den Volksentscheid im Ausland korrekt
und loyal zu vertreten. Dabei ist der EU klar zu machen, dass die Schweiz weder
Mitglied der Union noch Teil des europäischen Binnenmarktes ist, sondern ein
eigenständiger und weltoffener Staat, der gewillt ist, seine Unabhängigkeit zu
bewahren. [1]
Zwei Wochen nach dem 9. Februar Schlicht erschreckend, was die Medien der Schweiz an
Personal präsentieren, wenn einmal kluges, vielleicht gar schlaues Handeln
gegenüber ›täubelnden‹ Vertragspartnern angebracht wäre, so
Ulrich Schlüer. Hunderte von einfältigen, sich gegenseitig nur noch kopierenden
oder einander nachschwatzenden selbsternannten ›Koryphäen‹ werden uns
nun seit Tagen mit Jammeriaden vorgeführt - begleitet von sich täglich wiederholenden
Klagekommentaren, was den Schweizer Medienkonsumenten längst zum Hals
heraushängt. Zu etwas, was nach der überraschenden Wendung im Ablauf der
Ereignisse eigentlich angebracht wäre, scheinen sie allerdings nicht fähig zu
sein: Nämlich zu einer sachlichen, mit kühler Überlegung vorgenommenen
Lagebeurteilung. Was ist nun in der Eidgenossenschaft am 9. Februar 2014
Tatsache geworden? Volk und Stände der Schweiz
verlangen - so wie das im Vertrag mit der EU über die Personenfreizügigkeit
ausdrücklich vorgesehen ist - eine Neuaushandlung des Vertrags, weil diese Vereinbarung
ganz andere, weitaus drastischere und von vielen Bewohnern der Schweiz als
bedrohlich empfundene Auswirkungen zeitigt, als dies bei Vertragsabschluss
vorausgesehen war. Deshalb sollen die Bundesbehörden, so lautet der Entscheid
der Stimmbürger, die Einwanderung in unser Land wieder einer eigenen Kontrolle
unterstellen. Dieser Entscheid beinhaltet keinen Vorwurf an den Vertragspartner
der Schweiz, aber die klare und gerechtfertigte Erwartung, dass er sich bereit
finde, auf der Grundlage eines demokratisch zustande gekommenen Entscheids zu
bestimmten Problemen eine Neubeurteilung und Neuaushandlung vorzunehmen, wie
das von beiden Vertragspartnern im Falle neuer, nicht vorausgesehener
Entwicklungen seinerzeit vorgesehen wurde.
Die Grundlagen der Forschungszusammenarbeit Doch wenn jetzt irgendein Brüsseler Funktionär der Schweiz den
Ausschluss von EU- Forschungsprogrammen androhen zu müssen glaubt, rennen
Schweizer Hochschulrektoren kollektiv und kopflos in die TV- und Radiostudios, um
dort lauthals in bereitgehaltene Kameras und Mikrophone zu wehklagen, dass Brüssel
uns als Antwort auf den Schweizer Volksentscheid in die akademische Steinzeit zurückbefördere.
Meinen diese teuer bezahlten Damen und Herren eigentlich, sie seien nur deshalb
in ihre wohlbesoldeten Pfründe gewählt worden, damit sie allabendlich wohlklingende,
aber nichtssagende Reden zur Beschwörung einer grenzüberschreitenden
Forschungssolidarität zum besten zu geben hätten? Sind die akademischen Kader
unfähig, in einer aussergewöhnlichen Situation ruhig und sachlich an die für die
Forschungszusammenarbeit in Europa geltenden Bedingungen zu erinnern?
Die Forschungszusammenarbeit zwischen Hochschulen in der
Schweiz und solchen in der EU begann tatsächlich mit einem bilateralen Vertrag.
Aber die heutige Forschungszusammenarbeit ist diesen ersten Abmachungen im
bilateralen Vertrag längst entwachsen. Die Schweiz, Nicht-Mitglied der EU, ist
seit Jahren assoziiertes Mitglied der EU-Forschungsprogramme; eine solche
assoziierte Mitgliedschaft hat Brüssel auch anderen Nicht-Mitgliedern der EU,
die punkto Forschung ebenfalls etwas zu bieten haben, und die finanziell zu den
gemeinsamen Forschungsprogrammen beizutragen bereit, sind, zugestanden. Diese
Art von Mitgliedschaft beruht auf präzis vereinbarten und für alle
Vertragspartner geltenden Rechten und Pflichten, wozu insbesondere auch der
Zahlungsschlüssel gehört. Letzterer bürdet der Schweiz insgesamt viele
Milliarden auf. Bis heute hat niemand der Schweiz je vorgeworfen, sie
hätte diese Mitgliedschafts-Vereinbarung nicht eingehalten oder auch bloss ein
Komma nicht beachtet. Fühlen sich die hiesigen Hochschulrektoren damit überfordert,
solches festzustellen und darauf zu pochen, dass auch der Vertragspartner alle
Bedingungen, die er eingegangen ist, zu erfüllen hat? Auch Israel, wie die
Schweiz Nicht-Mitglied der EU, ist assoziiertes Mitglied an diesen Programmen.
Aber niemand, auch kein einziger Funktionär in Brüssel, hätte deswegen von
Israel erwartet oder gar verlangt, es müsse als Gegenleistung hierzu allen EU-Bürgern die Personenfreizügigkeit einräumen. Diese hat mit der
assoziierten Mitgliedschaft gewisser Partnerstaaten an den EU-Forschungsprogrammen
überhaupt nichts zu tun; für die Schweiz ebensowenig wie für Israel. Wenn sich
die Brüsseler Funktionäre in ihrer Wut hinsichtlich des unerwarteten
Abstimmungsausgangs nun zu Ausschlussmassnahmen hinreissen lassen, dann drohen
sie mit einem einseitigen, durch nichts zu rechtfertigenden Vertragsbruch. Es
ist im übrigen auch nicht eine einzige Sekunde daran zu zweifeln, dass den
wohlbestallten Funktionären in Brüssel die Rechtslage bezüglich der
EU-Forschungsprogramme und der damit verbundenen Zusammenarbeit der
europäischen Universitäten nicht haargenau bekannt wäre. Nur ist ihnen auch
noch etwas anderes bekannt: Die gähnende Leere in allen Kassen der hoffnungslos
überschuldeten EU. Wer nur harsch genug droht, reden sich die vor leeren Kassen
stehenden Funktionäre in Brüssel womöglich Tag für Tag ein, erreicht von
Bundesbern ganz gewiss schon in Bälde noch weitaus höhere Schweizer Zahlungen
an die EU-Forschung, als aus der Schweizer Bundeskasse bislang geleistet
werden. Vielleicht gelingt es gar, der Schweiz die Kosten des gesamten Forschungsprogramms,
zweistellige Milliardenbeträge, aufzubürden. Die Losung in Brüssel wird
heissen: Versuchen wir’s mal! Lasst uns mal draufhauen! Bern ist vor EU-Drohungen
in der jüngeren Vergangenheit regelmässig eingeknickt. Brüssel weiss die Schweizer
Medienmeute bei solchen Angriffen ohnehin auf seiner Seite: ›Hinterfragt‹ wird von Journalisten in helvetischen Landen grundsätzlich
nichts, was von Brüssel kommt. Insofern können die Brüsseler Funktionäre,
solange man sie gewähren lässt, durchaus ihre Chance erkennen, genau das
erfolgversprechend zu attackieren, was sie an der Schweiz am meisten stört:
ihre direkte Demokratie, da diese dem Volk Interventionen gegen Funktionärsexzesse
erlaubt und so die Allmacht schmälern kann. Denn: Der Feind der EU-Funktionäre
ist die Demokratie. [2]
Jammern und
Lamentieren nützt jetzt gar nichts
erklärt
Nationalrat Christoph Mörgeli; vielmehr müssen wir den Volkswillen rasch und
konstruktiv umsetzen. Unsere Eigenständigkeit und unsere Selbstbestimmung
dürfen uns etwas wert sein. Vielleicht verlieren wir in Brüssel ein paar
Projekte, gewinnen aber an globaler Freiheit. Die langfristigen Kosten der
Massenzuwanderung wären weitaus gravierender. Natürlich muss die Wissenschaft
international vernetzt sein. Aber international heisst ja nicht einfach nur EU.
Dank dem Volksentscheid richtet sich die Schweizer Forschung jetzt
möglicherweise erst richtig weltweit aus. Das ist gut so. Auf die Frage, ob er
die Gelder, die bisher in europäische Bildungsprojekte investiert wurden, jetzt
in Schweizer Projekte stecken möchte, meint Mörgeli: Es gibt grossartige
Projekte an der Uni Zürich, wie beispielsweise am Zentrum für
Neurowissenschaften, mit der Vision, dereinst querschnittgelähmte Menschen zu
heilen. Wir können auch den Nationalfonds aufstocken, der über grosse Erfahrung
und einen anerkannten Leistungsausweis verfügt. Die hiesigen Forscher dürften
sich freuen, wenn sie erst merken, dass unsere Investitionen nicht mehr den
Umweg über Brüssel nehmen, wo viel Geld in der Bürokratie verdampft. Im
aktuellen 7. Forschungsprogramm bezahlte die Schweiz allerdings 2,45 Milliarden
Franken, und bisher sind erst 1,56 Milliarden zurückgeflossen. Wird die EU in
zehn Jahren überhaupt noch zahlungsfähig sein? Bereits heute sind viele
EU-Länder hoch verschuldet oder faktisch bankrott. Und wie, lautet eine der an
Mörgeli gestellten Fragen, wollen Sie exzellente Studenten künftig in die
Schweiz locken? Antwort: Indem wir auf Qualität statt auf Masse setzen. Indem
wir die Türe für die wirklich Besten offenhalten. Die kommen vielleicht nicht
nur aus dem EU-Raum, sondern auch aus Kanada, Indien oder Japan. Wir setzen
konsequent auf Leistung, so Mörgeli ferner, und zwar auf allen Stufen. Die SVP
tritt hemmenden Entwicklungen in unserer Bildung entgegen, etwa dem
Larifari-Geist der Achtundsechziger und der einseitigen Ausrichtung auf die EU.
Die Primarschule muss in erster Linie wieder die Grundfertigkeiten Lesen,
Schreiben und Rechnen vermitteln. Das duale Berufsbildungsmodell ist
beizubehalten. Ins Gymnasium sollen die besten 20 %, nicht mehr. Und an unseren
Hochschulen sollten wir das Bologna-Modell überdenken, denn es führte
hauptsächlich zu Bürokratie, Massenabfertigung und Nivellierung nach unten.
Unsere Partei ist bereit, für eine gute Bildung das nötige Geld zu sprechen.
Doch Bildung und Forschung sind nicht nur eine Frage des Geldes, sondern in
erster Linie der Qualität. Es sind wenige, die geistig wirklich Überragendes
leisten und unsere Welt voranbringen.
[3]
Es geht um die Freiheit Dies der Titel eines Beitrags von Václav Klaus in der ›Weltwoche‹. Das tschechische Volk, schreibt er unter
anderem, hat grössten Respekt vor einem der wichtigsten Aspekte der Schweizer Verfassung, der Volksabstimmung. »Ich halte es für
politisch richtig [was nicht heisst, dass es ›politically correct‹ wäre]«, so
Klaus, »dass über dieses Thema abgestimmt wurde. Es gibt in der Tat zu Fragen
Anlass. In den letzten Jahrzehnten sind wegen der Aufhebung der Grenzen, der
sich immer stärker verbreitenden Ideologie des Multikulturalismus und des
zunehmenden, allzu grosszügigen staatlichen Paternalismus derart grosse Massen
von Menschen in souveräne Staaten eingewandert, dass sie zweifelsohne den
Zusammenhalt dieser Länder untergraben und das Leben darin viel weniger
angenehm und komfortabel machen, als es früher war. Dies, vermute ich, ist die
Ansicht vieler Schweizer Bürger. Das Ergebnis der Schweizer Abstimmung ist
vernünftig und war zu erwarten; mich überrascht nur, dass der Anteil der
Ja-Stimmen nicht grösser ausgefallen ist. Das Problem der Masseneinwanderung
kommt mir grösser vor als die kleine Differenz zwischen den Ja- und den
Nein-Stimmen. Für mich bedeutet das Abstimmungsergebnis nicht ›Nein zur Einwanderung‹, sondern: ›Verlangsamt die Einwanderung in mein Land, bitte.‹ Diese Botschaft darf nicht
missverstanden werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Land das
Recht hat, so etwas zu sagen. Die verantwortungslosen Multikulturalisten,
Globalisten und ›Europaisten‹ sehen das natürlich anders. Sie sehen
es falsch. Wir dürfen die neuen illiberalen, kollektivistischen ›-ismen‹, die zum Ziel haben, unsere Freiheit zu unterdrücken, nicht
unterstützen. Es ist nicht weiter überraschend, dass das Schweizer
Abstimmungsergebnis auf den Kommandohöhen in Brüssel für Bestürzung und Panik sorgt.
Die EU ist eine postdemokratische und postpolitische Zone. Nach zehn Jahren in
der EU empfinden wir Tschechen das sehr stark. Die EU-Politiker und -Bürokraten
sind grundsätzlich gegen Volksabstimmungen, weil die Ansichten des Volks sie
nicht interessieren. Sie fürchten sie vielmehr. Die EU-Führer haben in den
vergangenen Jahren wiederholt die Erfahrung gemacht, dass Volksabstimmungen in
verschiedenen Ländern zu Ergebnissen geführt haben, die ihrer Meinung nach anti-europäisch,
politisch nicht korrekt und somit falsch gewesen sind. Sie wollen uns alle dazu
bringen, ›kontinental‹ zu denken, was bedeutet, dass
Nationalstaaten unterdrückt werden, Landesgrenzen an Bedeutung verlieren, der
natürliche Zusammenhalt von Nationen liquidiert und dafür die schrankenlose
Einwanderung gefördert werden soll. Diese Herrschaften müssen vom
Abstimmungsresultat schwer enttäuscht sein. Manche klassische Liberalen Europas,
so Klaus ferner, befürworten – meiner Meinung nach unvernünftigerweise – die
Schwächung europäischer Staaten, was in seinen Konsequenzen ein höchst
antiliberaler Vorgang ist. Die Kompetenzen von den Ländern weg auf die EU-Ebene
zu verlagern, bedeutet nicht, dass, wie vom Liberalismus erwünscht, der Staat
als Institution geschwächt wird, sondern dass ein Superstaat, die EU, die viel
weniger demokratisch ist, gestärkt wird. So wird die Freiheit in Europa nicht
gefördert, sondern behindert. Es ist ein Jammer, dass sogar Anhänger der
Theorien von Mises und Hayek dies nicht einsehen.
Zum Schluss möchte ich dem Schweizer Volk zu seiner
Entscheidung gratulieren. Ich kann ihm versichern, dass diese Entscheidung von
den gewöhnlichen Leuten in Europa und in der Tschechischen Republik mit viel
mehr Wohlwollen zur Kenntnis genommen worden ist als von den Politikern und
Journalisten, die sich in den Medien so wichtig machen. [4]
Quellen: [1] SVP-Communiqués vom Februar
2014 [2] Quelle: http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/news/die_parade_der_jammertanten-1617 18. 2. 14 Der aktuelle Freitags-Kommentar der
«Schweizerzeit» vom 14. Februar 2014 von Ulrich Schlüer, Chefredaktor der ›Schweizerzeit‹ [3] Interview
mit SVP-Nationalrat Mörgeli http://bazonline.ch/kultur/diverses/Die-hiesigen-Forscher-duerften-sich-freuen/story/30200735 21. 2. 14 [4] Schweizer
Weltwoche Nr. 8/14) URL to article:
/2014/02/vaclav-klaus-in-der-weltwoche-zur-schweizer-abstimmung-es-geht-um-die-freiheit/ - auszugsweise -
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