Wo ist der Unterschied? 09.09.2007 11:03
politonline d.a. Die deutsche Bundeskanzlerin mahnte soeben in China die Menschenrechte an. Es scheint jedoch, als nehme sie nicht wahr, dass Innenminister Wolfgang Schäuble in ihrem eigenen Land mit dem Versuch, die Bürgerrechte des Volkes drastisch zu beschneiden, fortzufahren beabsichtigt. Was sind Bürgerrechte anderes als Menschenrechte? So schrieb auch die Junge Welt 1, dass von dem »Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts«, als den sich die EU gerne selbst beweihräuchert, auf dem Treffen der Justiz- und Innenminister der Europäischen Union im Januar dieses Jahres in Dresden angesichts des Programms, das Schäuble und BRD-Bundesjustizministerin Zypries vorgelegt hatten, nichts übrigblieb. »Die Rede ist nur von Abschottung und Repression, aber nicht von Freiheit und Bürgerrechten«.
Dieser Tatbestand führt
direkt zum Thema »Sicherheitswahn«, der - zusammen mit seinem Zwilling
»Überwachung« - wild um sich greift. Wie es den Verantwortlichen gelingt, den
Fakt auszublenden, dass die Kriege gegen Afghanistan und den Irak, die beiden
Ländern ein unvorstellbares Inferno beschert haben, für jeden Klardenkenden Terror
in Reinform darstellen, ist unbegreiflich. Kriegsterror dieser Art muss
zwangsweise Widerstand auslösen, den der Westen seinerseits bequemerweise nur
noch als Terrorismus brandmarkt. Wie Topic
Nr. 8 vom August 2007 mitteilt, hat die BAKS, die Bundesakademie für
Sicherheitspolitik - eine zentrale ressortübergreifende Fortbildungsstätte der
BRD für Führungskräfte, auch für solche aus Wirtschaft und Wissenschaft - soeben
ein neues Strategiepapier zur inneren Sicherheit vorgelegt, das den von einem
nationalen Sicherheitsrat dirigierten Einsatz der Bundeswehr im Innern zum
Thema hat. Einsatzbefehle sollten dann nicht mehr vom Parlament beraten resp.
beschlossen werden, sondern vom Kanzler und seinem Sicherheitsrat persönlich.
Die Aussage von BAKS-Präsident Rudolf Adam: »Es würde damit im Kanzleramt ein
eigenes Machtzentrum heranwachsen«, klingt in unseren Ohren ganz so, als habe
er jegliche Einbeziehung demokratischer Erfordernisse bereits beerdigt. Was ein
zentral befehligter Einsatz der eigenen Armee im Lande bedeutet, kann sich
jeder ausmalen. Adam ferner: »Wir werden die Verfassung - soweit die
Streitkräfte und die sicherheitspolitische Vorsorge betroffen sind - ohnehin in
wesentlichen Teilen überarbeiten müssen.« Wenn man realisiert, auf welche Weise
die nationalen Parlamente innerhalb der EU bereits entmachtet sind, so dass sie
aus Brüssel eintreffende Gesetzesvorlagen im allgemeinen nur noch absegnen,
steht zu befürchten, dass sich auch gegen diese Art von neuerlicher »Umbügelung«
nur ein höchst lauer Widerstand regen wird. Somit hat der Vorsatz Adams alle Chancen,
sämtliche Hürden zu nehmen, zumal sich Frau Merkel jetzt am 4. 9. auf einem Kongress in Hanau mit den Worten vernehmen
liess: »Innere und äussere Sicherheit wachsen zusammen. In bestimmten Situationen muss
ein Einsatz der Bundeswehr im Inneren möglich sein.« Es ist demnach
wirklich damit zu rechnen, dass dieser auf uns zukommt, denn der von der
Bundeskanzlerin skizzierte Kernpunkt des Grundsatzprogramms der CDU lautet
immerhin »militärgestützte Machtausübung nach innen und aussen«. Es war
nichts davon zu lesen, dass sich unter den Delegierten, die immerhin einer sich
als christlich bezeichnenden Partei angehören, eine Gegenstimme hörbar gemacht
hätte.
Topic folgert
für unsere Begriffe hieraus sehr richtig: »Die Bürger in Deutschland müssen
damit rechnen, dass in ihrem Land Schritt für Schritt das eingeführt wird, was
die Amerikaner inzwischen kennen: die Strukturen für eine Diktatur.« Man muss
sich in diesem Zusammenhang nochmals vergegenwärtigen, was der von Bush im
Oktober 2006 unterzeichnete »John Warner National Defense Authorization Act
[NDAA]« beinhaltet: Dieser erlaubt es dem Militär, bei einem öffentlichen
Notstand die Kontrolle der normalen Strafverfolgungsbehörden zu übernehmen,
wodurch die Soldaten Massenverhaftungen vornehmen und »Verschwörer« ohne
Gerichtsverfahren inhaftieren dürfen. Eine Zuspitzung des NDDA durch Bush
erfolgte jetzt durch die »National Security Presidential and Homeland
Directive«, die es ermöglicht, die verfassungsgemässe Regierung ausser Kraft zu
setzen, sollte der Präsident der USA effektiv den nationalen Notstand ausrufen.
In diesem Fall werden sowohl dem Präsidenten als auch dem Vizepräsidenten
ausserordentliche Machtbefugnisse übertragen. Damit wäre es ersterem gesetzlich
gestattet, unter Einsatz des Militärs im Innern des Landes jeden verhaften zu
lassen, den er zum »inländischen Feind« erklärt. Sowohl die Polizei als auch
die Justiz und selbst der US-Kongress wären dann praktisch entmachtet. Hierzu
vermerkt TOPIC vermutlich nicht zu
Unrecht: »Genau diese Strukturen scheinen auf dem Wunschzettel der
BAKS-Vordenker für Deutschland zu stehen. Nicht ohne Grund kommentierte die
ausländische Presse das Strategiepapier wie folgt: Alle Macht für Merkel? -
Führerhauptquartier im Kanzleramt.«
Eine der von Topic in diesem Zusammenhang gestellten
Fragen lautet: »Werden unter dem Szenario einer angeblich weltweiten Bedrohung Strukturen
für eine neue Weltdiktatur gebildet und festgeschrieben? […..] In der
‚neuen’ EU-Verfassung, die jetzt »Vertrag über die Arbeitsweise der Union«
heisst und zu grossen Teilen aus dem Text der alten EU-Verfassung besteht, ist
ausdrücklich eine Tötung erlaubt, um einen Aufruhr oder Aufstand rechtmässig
niederzuschlagen.« Das Töten selbst hat in Afghanistan inzwischen ein Ausmass
erreicht, welches man nur noch mit dem Begriff Wahnsinn belegen kann. Kaum
einer der Parlamentarier kommt darauf zu sprechen, dass dort die Gefangennahme offensichtlich
vollständig ausser Funktion gesetzt ist. Die Zahl der Opfer widerspiegelt reine
Massaker. Was die Frage einer Diktatur betrifft, so sei hier Carlo
Alberto Agnoli zitiert, der den EU-Haftbefehl als den kürzesten Weg in die
Tyrannei bezeichnete: »Es geht nicht darum, das sei nochmals bekräftigt, das
Problem aus parteilicher Sicht zu bewerten: eine so ungeheuerlich
unkontrollierbare und instrumentalisierbare Macht darf in die Hände keines
Lagers, keiner Farbe, keiner Religion, überhaupt keines Menschen gelegt werden.
Weder heute noch morgen. Die gegenwärtige Stunde ist so bedeutungsschwer, dass
es völlig unangemessen und darum letztendlich lächerlich wäre, akademische Töne
anzuschlagen: ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass, wenn eine
Zentralmacht vor einigen Jahren auch nur vorgeschlagen hätte, die italienischen
Bürger sollten ganz normalerweise deportiert und in irgendeinem europäischen
Land von irgendeinem auswärtigen Richter, der vielleicht am anderen Ende
Europas wohnt (etwa in Lettland), inhaftiert und verurteilt werden können, weil
sie in Italien eine Straftat begangen hätten, für die eine Haftstrafe von vier
Monaten vorgesehen wäre, dieses Ansinnen im günstigsten Fall als die Ausgeburt
des Gehirns eines gefährlich Verrückten und im schlimmsten Fall als diejenige
eines tollwütigen Möchtegern-Despoten betrachtet worden wäre. Der
Haftbefehl erlaubt es, Regierungen zu stürzen und Wirtschaftsmächte zu
vernichten, ganze Oppositionsbewegungen zu unterdrücken, jedermann zum
Verbrecher zu machen. Es ist klar, dass derjenige, der ihn will, sich
einbildet, Europa beherrschen zu können.« Er war nicht der einzige Warner vor diesem
Machwerk, dennoch blieben seine und ähnliche Stimmen völlig ohne Widerhall.
»Als eklatant rechtsstaatswidrig« bewerten Strafrechtler wie der Münchner
Ordinarius Bernd Schünemann den Haftbefehl. »Das Prinzip der gegenseitigen
Anerkennung, das dem Europäischen Haftbefehl zugrunde liegt, führt zur Exekution
der europaweit jeweils schärfsten Strafrechtsnorm. Das ist unerträglich.« Es
gilt also gleiches Unrecht für alle. Besonders problematisch wird dies bei
Taten, die der Verdächtige gar nicht in dem Land begangen hat, in das er
ausgeliefert werden soll. Im Ergebnis können sich Deutsche nicht mehr auf
deutsches Recht verlassen. Dieser Sachverhalt ist dennoch kein Hindernis für
die EU-Kommission in Brüssel oder die Mitglieder der Parlamente, auch weiterhin
mit dem Wort Demokratie breit zu operieren. Der in England lebende russische
Menschenrechtsaktivist und Publizist Wladimir Bukowski* legte folgendes dar:
»Wenn Sie alle Strukturen und Merkmale dieses entstehenden europäischen
Monsters durchgehen, werden Sie bemerken, dass es immer mehr der Sowjetunion
gleicht. Natürlich ist es eine sanfte Version der Sowjetunion. Missverstehen
Sie mich nicht. Ich sage nicht, dass die EU einen Gulag hat. Sie hat noch
keinen KGB, doch ich beobachte solche Strukturen zum Beispiel sehr sorgfältig
bei Europol. Dies beunruhigt mich besonders, denn diese Organisation wird
möglicherweise grössere Vollmachten haben, als sie der KGB jemals hatte. Sie
werden die diplomatische Immunität besitzen. Können Sie sich einen KGB mit
diplomatischer Immunität vorstellen? Sie werden uns bezüglich 32 verschiedener
Arten von Verbrechen belangen, von denen zwei besonders besorgniserregend sind:
Das eine nennt sich Rassismus, das andere Fremdenfeindlichkeit. Kein
Strafgericht der Erde definierte so etwas bislang als Verbrechen. Es
ist also ein neues Verbrechen.« Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die
USA das uns von der UNO verordnete Rassismusgesetz nicht angenommen hat, genauso
wenig wie das auch in der Agenda 21 verankerte Gleichstellungsgesetz. Erwarten
Sie nicht, dass dieser Umstand unsere Volksvertreter beschäftigen könnte! Man
darf sich im übrigen hinsichtlich des Haftbefehls auf einiges gefasst machen,
da der Rat der Europäischen Union die Möglichkeit hat, die Liste der Straftaten
im Zuge fortschreitender Harmonisierungsarbeiten (!) jederzeit
zu erweitern oder zu ändern, wobei diese Harmonisierung nichts anderes als das Engerknüpfen
der Maschen des über alle EU-Bürger gleichermassen zu legenden Netzes
darstellt.
In diesem Zusammenhang
muss erneut auf den Fakt zurückgekommen werden, dass der Kommissionsvorschlag
für einen Rahmenbeschluss über einen europäischen Haftbefehl bereits
am
19. September 2001, also nur 8 Tage nach dem Anschlag,
zusammen mit dem Vorschlag für einen Rahmenbeschluss zur Terrorismusbekämpfung
vorgelegt wurde, folglich mit einer absolut verdächtigen Schnelligkeit.
Man fragt sich somit zwangsweise, ob hier ein Fall von Komplizität, Vorauskenntnis
oder Vorabsprache vorliegt. Wir zitieren daher nochmals die Worte von Christoph
R. Hörstel aus einem Schreiben, das dieser auf Grund der Vernichtung von
Geheimdaten durch die Bundeswehr im Juni dieses Jahres an den deutschen
Bundestag sowie an die Medien richtete 2.
Hier heisst es: »Sollten die BND-Daten von 1999-2003 tatsächlich nicht mehr
verfügbar sein, wäre dies der Hinweis auf den größten Fall von amtlicher
Korruption seit Bestehen der Bundesrepublik. Denn, wie eine stattliche Anzahl
von Insidern wissen (müßten), geht es hier eher zuletzt um den bedauernswerten
und tapferen ehemaligen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz aus Bremen, es geht
hier darum, daß die Bundesregierungen auf Grund des Datenmaterials informiert
sind, daß das Attentat vom 11. September 2001 unter Mitwirkung bestimmter
kleiner Zirkel in den Spitzen bestimmter US-Institutionen durchgeführt wurde.« Es
ist doch wohl nicht möglich, anzunehmen, dass bei dem üblichen trägen Gang, den
die Bürokratie bekanntlich nimmt, ein derart massgeschneidertes Gebilde in
einer derart kurzen Zeit entstehen kann. Die Durchsetzung des EU-Haftbefehls
erfolgte innerhalb von lediglich 10 Monaten. Bürgerrechtsorganisationen blieben
ungehört, was das in der EU herrschende Defizit an Demokratie erneut aufzeigt.
Aufstände
Es stellt sich auch die
Frage, inwieweit Brüssel und die EU-Regierungen auf Grund der in einzelnen
Mitgliedstaaten zutage tretenden fortschreitenden Verarmung der Bevölkerung folgern,
dass Aufstände durchaus nicht in den Bereich des Imaginären zu verweisen sind
und sich somit mittels des Einsatzes der eigenen Armee gegen die Bürger ein
Instrument schaffen wollen, um solche gegebenenfalls niederzuschlagen. Unter
diesen Aspekt fällt für mich auch die Entwaffnung des Bürgers. Die Süddeutsche Zeitung informierte ihre
Leser im Juli 2007 wie folgt: »Trotz des anhaltenden wirtschaftlichen
Aufschwungs in Deutschland geht es einer Umfrage zufolge 36 % der Bürger
finanziell schlechter als vor einem Jahr.« Sonderbarerweise empfiehlt das
Strategiepapier der BAKS u.a. »eine Bevorratung lebensnotwendiger Güter für
eine bestimmte Zeit«, wobei im
Zusammenhang mit dieser Forderung immer wieder Unruhen in der Bevölkerung
genannt werden. Andererseits kann im Prinzip jede Art von Aufstand auch durch
die EU-Krisentruppen zum Ersticken gebracht werden, denn diese sind laut Solana
auch für die zivile Krisenbewältigung
gedacht, so dass man ihnen die Funktion einer Aufruhrbekämpfung durchaus
zubilligen kann. Da es sich inzwischen nicht mehr länger verheimlichen lässt,
welche Mittel die Geheimdienste in der Hand haben, um zwecks Unterwerfung der
Bevölkerung politisch erwünschte Not- resp. Aufstände anzuzetteln, ist die
Erwägung des Einsatzes der Armee gegen das eigene Volk ein Schritt, der nie und
nimmer in Gesetzesform umgegossen werden dürfte.
Souveränität und Terror
Hier seien Worte von
Dieter Rüggeberg vorangestellt: »Das endgültige Ziel ist die Vernichtung jeder
Religion und Nationalität und die Errichtung eines Superstaates, der die Welt
durch erbarmungslosen Terror regiert. 3«
Interinfo Linz führte im April 2005
in seiner Ausgabe Nr. 317 folgendes aus: »Die am 11. 3. 2004 erfolgte
Zustimmung des Deutschen Bundestags zum Europäischen Haftbefehl bedeutet
für die Staatsbürger in Kurzform die Preisgabe des Prinzips des souveränen
Nationalstaats, dessen erste Pflicht der Schutz seiner Bürger gegen
fremde Staatsgewalt ist, zugunsten einer EU, die im Stil einer Räteherrschaft
geführt und beherrscht wird.« Dr. Bruno Bandulet konstatierte: »Dem
DeutschlandBrief [dessen Herausgeber er ist] ist kein einziger Fall bekannt, in
dem der Bundestag eine Vorlage aus Brüssel nicht in nationales Recht umgesetzt
hätte. Er hat die Prozedur manchmal verschleppt, aber er hat am Ende nie
gewagt, nein zu sagen. Dem Bundestag wird von außen gesagt,
wie und worüber er abzustimmen hat. Nur so konnte es dazu kommen, daß seit dem
Sommer 2004 im Prinzip jeder Deutsche der Justiz jeden EU-Landes ausgeliefert
werden kann - darunter auch an Länder, deren Strafprozeßordnung, deren
Strafvollzug und Rechtskultur meilenweit von denen im westlichen und nördlichen
Europa entfernt sind. All dies geschieht vor dem Hintergrund einer planmäßigen
Aushöhlung der parlamentarischen und nationalen Souveränität. Mit jedem Stück
Souveränität wird ein Stück Freiheit vernichtet. Fremdbestimmte Parlamente
sind in Europa damit beschäftigt, sich gegenseitig zu entmachten.« Bandulet
lässt sich nicht näher darüber aus, was er unter ‚von außen’ versteht, dennoch
darf man ruhig annehmen, dass, was den direkten Einfluss betrifft, hierunter neben
dem so gut wie nie erwähnten, also eher unsichtbar
bleibenden Committee of 300, die von uns schon öfters genannte, 1973 zwecks
engerer Zusammenarbeit Westeuropas, Japans und Nordamerikas von privaten
Personen gegründete Trilaterale Kommission, TK, zu verstehen ist. Es sei hier nochmals Smilja Avramov,
Professorin für internationales Recht in Belgrad, zitiert, der zufolge es sich
bei der TK um eine Weltregierung im Wartestand handelt. Avramov ferner:
»Schauen Sie sich die Mitglieder des Präsidiums an - ich habe hier den Stand
von 1997: unter den zehn Mitgliedern des Präsidiums sind die besten Adressen
aus der Welt des Kapitals: der Multimilliardär David Rockefeller, der ehemalige
US-Zentralbankchef Paul A. Volcker, der ehemalige BRD-Wirtschaftsminister Otto
Graf Lambsdorff, drei wichtige japanische Wirtschaftsführer. Unter den 250
Mitgliedern werden Sie weitere bekannte Namen finden: Zbigniew Brzezinski,
Richard Holbrooke, Henry A.
Kissinger, Paul D. Wolfowitz, Josef Ackermann, Kurt Biedenkopf, Horst Köhler....«
In der Ausgabe von Topic Nr. 6 vom Juni 2007 liest man
folgendes: »Die dreitägige Frühjahrskonferenz der Trilateralen Kommission [….]
fand dieses Mal in Brüssel statt. Die Mitglieder kommen nicht nur aus der
Wirtschaft, sondern auch aus dem Militär und den Medien. Sie sieht ihre Rolle
u.a. darin, als überstaatliche Organisation für einflussreiche Allianzen zu
sorgen, die den Staaten und deren Organisationen bestimmte Verhaltensweisen
nahelegen. In Anbetracht des privaten Charakters der TK ist es schon
bemerkenswert, welche Türen für sie aufgehen und welche Themen sie verhandelt.
So gehörte zu den Themen des ersten Tages in Brüssel »die internationale
Dynamik Europas« und »die Herausforderung der Korruption für die internationale
Sicherheit und Entwicklung«. Den Vorsitz einer Gruppe, die sich mit der
Aussenpolitik der trilateralen Staaten (USA, EU und Japan) beschäftigte, hatten
Henry Kissinger und der EU-Aussenbeauftragte Javier Solana. Auf Einladung des
deutschen Präsidenten des EU-Parlaments, Hans-Gert Pöttering, wurden die
Tagungsteilnehmer in die Volksvertretung eingeladen, wo der Präsident der
EU-Kommission, José Manuel Barroso, zu ihnen sprach [wobei man, fügen wir ein, durchaus
daran interessiert wäre, zu erfahren, ob sich Pöttering im klaren darüber ist, wen
er hier eingeladen hat]. Tags darauf wurde über Energiesicherheit und
Klimawandel diskutiert. Abends folgten ein Empfang beim belgischen König und
ein Dinner im Aussenministerium. Am letzten Tag sprach der NATO-Generalsekretär
über »die NATO und die transatlantischen Beziehungen«. Schlussthema war dann
»die veränderten Konturen der Landschaft des Mittleren Ostens«, deren geplante
Umgestaltung für die Betroffenen nichts Gutes verheisst. Bei der Konferenz der
europäischen Sektion der TK vom 22. bis 24. Oktober 2004 in den Räumen der
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag (!) in Berlin waren sowohl der damals noch als
Bundeskanzler amtierende Gerhard Schröder - er eröffnete die Veranstaltung als
Gastredner - als auch Angela Merkel als Sprecherin am 22. 10. 04 anwesend. Das
Thema des 22. war »Deutschland in einer globalisierten Welt wiederbeleben«, was
Topic zu der Frage veranlasste, welche
Art der Wiederbelebung hier zu erwarten sei. Weitere Teilnehmer der
Berliner Tagung waren der langjährige Europa-Koordinator der EU-Kommission,
Otto Graf Lambsdorff (im Aufsichtsrat der Lufthansa), Norbert Walter von der
Deutschen Bank, sowie der neue ‚Star’ der Trilateralen, Arend Oetker,
stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der,
wie es in Topic heisst, »in den
Medien immer häufiger Ratschläge (nicht nur) zur wirtschaftlichen Entwicklung
Deutschlands erteilt.« Jedenfalls sind in der TK die Schlüsselbereiche der
globalen Industrie, die Hauptkontrolleure der Geld- und Energieströme sowie die
zentralen Entscheidungsträger der weltweiten Medienlandschaft, der elitären Bildungsinstitutionen
und der Politik vertreten. »Da stellt sich«, so Topic, »schnell die Frage: Für wen wird hier eigentlich Politik
gemacht? [.….] Wird eine hier ausgearbeitete und über diese mächtigen Kanäle
vorangetriebene deutsche Wirtschaftspolitik denjenigen nutzen, die sich in
ihren Betrieben mit ein paar Dutzend oder ein paar Hundert Angestellter
verantwortungsvoll und verzweifelt bemühen, ihre Mitarbeiterschaft zu halten,
oder eher denjenigen, die jede (erzwungene) staatliche Unterstützung in sich hineinfressen,
keine oder kaum Steuern zahlen und stolz darauf sind, immer wieder trotz
gewaltiger Gewinne Tausende von Arbeitsplätzen abzubauen?« Lambsdorff war im
Verlauf der Flick-Spendenaffäre als Wirtschaftsminister zurückgetreten, wurde
1987 wegen Steuerhinterziehung verurteilt, war jedoch 1988 schon wieder
Vorsitzender der FDP. Jimmy Carter, von 1977 bis 1981 US-Präsident und Gründungsmitglied
der TK, versicherte der Nation während des Wahlkampfes 1976 immer wieder, dass
er die Amerikaner nach seiner Wahl von den Establishment-Insidern befreien
werde. Als er jedoch Präsident geworden war, besetzte er seine Regierung unverzüglich
mit Mitgliedern des Council on Foreign Relations und der Trilateralen
Kommission. Seither haben alle US-Präsidenten ihre Regierungen fast ausschliesslich
mit Mitgliedern dieser beiden Institutionen besetzt. Erster Direktor der TK war
Zbigniew Brzezinski, der in seinem Buch ‚Between Two Ages’ ein neues
internationales Geldsystem fordert und den Leser auf die Anerkennung
eines globalen Steuersystems vorbereitet, was wiederum belegt, dass
Teile grosser Strategien durchaus niedergelegt und nachlesbar sind, also
keineswegs in die so gerne bemühte Kategorie Verschwörung fallen. Interessanterweise
hatte sich der Nationale Kirchenrat der USA (Federal Council of Churches, FCC)
bereits 1942 für ein universales
Finanzsystem und eine demokratisch kontrollierte internationale Bank [wobei
sich der Zusatz ‚demokratisch’ vermutlich komplikationslos streichen lässt]
ausgesprochen, desgleichen für eine Weltregierung und die internationale
Kontrolle aller Armeen. Es ist inzwischen bekannt, dass die Planung, letztere
ausschliesslich der UNO zu unterstellen, bereits besteht. Es ist also nichts
neu! Der FCC hatte zwischen 1926 und 1929 über 137 000.- $ von John D.
Rockefeller erhalten, was ein weiteres Beispiel für den nach Möglichkeit stillgeschwiegenen
Einfluss der milliardenschweren steuerbefreiten Stiftungen dieses Globus ist.
1927 bezichtigte der Kongressabgeordnete Arthur M. Free den FCC, eine
kommunistische Organisation zu sein, mit dem Ziel, eine Staatskirche zu
errichten. Wobei er vermutlich nicht weit von der Wahrheit entfernt war, da die
‚Religion der Humanität’ ebenfalls schon lange in der Planung ist, gleich, ob
wir dies wünschen oder nicht.
Bei der TK dürfte es
sich jedoch kaum um das oberste Gremium handeln. Man gewinnt vielmehr den
Eindruck, als wäre sie ein Arm einer von uns nicht näher definierbaren höheren
politischen Kontrolle, mit der Aufgabe, die Nationalstaaten einer Weltregierung
zu unterstellen. Was das Committee of 300 betrifft, so hat, wie Dieter
Rüggeberg ausführt, »Walter Rathenau wahrscheinlich einige dieser Drahtzieher
gekannt, die hinter dem sichtbaren Vorhang die Fäden der Weltgeschichte ziehen,
wie sich aus einigen Bemerkungen von ihm entnehmen lässt. Rathenau schrieb in
der Neuen Freien Presse, Wien, Nr.
16288 vom 25.12.1909: ‚Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten
die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents und suchen sich Nachfolger aus
ihrer Umgebung. Die seltsamen Ursachen dieser seltsamen Erscheinung, die in das
Dunkel der künftigen sozialen Entwicklung einen Schimmer wirft, stehen hier
nicht zur Erwägung.’ In einem Brief an Frank Wedekind geht Walter Rathenau auf
die Dreihundert noch näher ein: ‚Die wirklichen 300 haben die Gewohnheit und
Vorsicht, ihre Macht abzuleugnen. Wenn Sie sie anrufen, so werden sie Ihnen
sagen: wir wissen von nichts; wir sind Kaufleute wie alle anderen.’« Rathenau
charakterisiert in seinem Brief mehrere der 300 als unzurechnungsfähig. Hierzu
meint Rüggeberg: »Der Leser wundert sich vielleicht darüber, dass Rathenau
mehrere der unsichtbar Herrschenden als unzurechnungsfähig bezeichnet. Er hat
den Begriff in diesem Zusammenhang nicht näher definiert. Sollte sich sein
Urteil jedoch auf einen übergrossen Mangel an Moral und Ethik beziehen, dann
gilt dies für viele der Herrschenden in diesem Jahrhundert, wie sich noch
zeigen wird.« Man denke hier nur an Hiroshima, an die seit Ende des Zweiten
Weltkriegs von der USA und ihren Verbündeten geführten Kriege und die Entwicklung immer tödlicherer Waffengattungen.
Vor allem letztere führt zu dem Gedanken, dass Rüggebergs Sicht leider auch
schon auf den Beginn unseres neuen Jahrhunderts zutrifft. Theodore Roosevelt,
von 1901 bis 1909 Präsident der USA, sagte 1912 in seinem Wahlprogramm
folgendes: »Hinter der sichtbaren Regierung sitzt eine unsichtbare Regierung
auf dem Thron, die dem Volk keine Treue schuldet und keine Verantwortlichkeit
anerkennt. Diese unsichtbare Regierung zu vernichten, den gottlosen Bund zwischen
korruptem Geschäft und korrupter Politik zu lösen, ist die Aufgabe des
Staatsmannes.« Ganz offensichtlich ist ihm das nicht gelungen.
All dies fügt sich
nahtlos in die fortschreitende Entnationalisierung der Staaten ein, die bei der
totalen Herrschaft der UNO enden dürfte. Dass diese Entwicklung Bestandteil längst
geplanter Strategien ist, belegt ein weiterer Auszug aus Rüggebergs ‚Geheimpolitik
- Logen-Politik’: »Gleich nach dem Ausbruch des Krieges 1914 schrieb der damals
in Zürich lebende bolschewistische Führer Trotzki ein Buch, ’Krieg und
Internationale’[…] Trotzki schreibt: ‚Der Krieg von 1914 bedeutet vor allem die
Zertrümmerung des Nationalstaates als eines selbständigen
Wirtschaftsgebietes.’ Dann sagte er, es handle sich ‚um die Schaffung eines
weit mächtigeren und widerstandsfähigeren Vaterlandes, der republikanischen
Vereinigten Staaten Europas als Fundament der Vereinigten Staaten der Welt.’
Trotzki-Braunstein war damals schon Mitglied der Pariser Loge ‚Art et Travail’,
welche seit Jahrzehnten einen Brennpunkt revolutionärer Propaganda darstellte.«
Das Santa Fe II-Dokument 4,
das 1988 für Präsident Bush sen. entwickelt wurde, legt folgendes dar: »Die
wenigsten Europäer werden wissen, dass die Umwandlung von demokratischen und
sozialstaatlichen in neoliberale, militaristische Verfassungen einer weltweiten
Strategie der USA entspricht. Danach soll die Demokratie nicht mehr als
die Staatsform gewählter Regierungen, die dem Volk verpflichtet sind,
verstanden werden. Denn diese sind ja nur ‚Regierung auf Zeit’. Vielmehr geht
es in der Demokratie um die Stärkung der ‚permanenten Regierung’, die nicht mit
den Wahlen wechselt, nämlich um die Stärkung der militärischen, juristischen
und zivilen Bürokratien. Denn sie allein
sind in der Lage, die Freiheit der Gesellschaft zu schützen: die Freiheit der
Unternehmen, der Märkte und des Kapitals.« Weder das erste noch das zweite
Zitat benötigen irgendeinen Kommentar, schon gar nicht den, dass auch sie
vermutlich nicht dazu führen würden, die Parlamente aufzuschrecken.
Inzwischen wird auch
schon mit Einschüchterung gearbeitet. Wie der Sunday
Express am 17. 6. 07
berichtete, sagte der Staatspräsident Italiens, Giorgio Napolitano während
einer Nachrichtenkonferenz in Siena: »Jene, die anti-EU sind, sind Terroristen«
und attackierte Euro-Skeptiker, die davor warnen, dass der vorgeschlagene neue
EU-Vertrag die Machtbefugnisse der Mitgliedstaaten zu sehr aushöhlt. [...] Es
ist psychologischer Terrorismus, das Spektrum eines europäischen Superstaats zu
unterstellen.« Ferner heisst es, dass BRD-Präsident Köhler die Taktiken der
Euroskeptiker als ‚populistische, demagogische Kampagnen’ beschrieb. Wir sind
also schon so weit, dass man uns nach den krassen Lügen, die wir bezüglich des
Irak- und Afghanistankriegs zu ertragen hatten, mit Aussagen konfrontiert, die
uns ganz unverblümt nicht nur eine Gehirnwäsche angedeihen lassen, sondern uns
auch noch an den Pranger stellen, wenn wir der Wahrheit zum Durchbruch
verhelfen wollen. Diesbezüglich äussert sich Rüggeberg sehr treffend: »Zur
Aufrechterhaltung der Diktatur in den westlichen Demokratien ist es demnach
notwendig, die Völker so lange mit Lügen zu bearbeiten, bis sie diese Lügen für
Wahrheiten halten.« Wie man mit einem EU-Verfassungsfeind umgeht, ist aus dem
Schicksal des überaus erfolgreichen französischen EU-Gegners und
hauptsächlichem Referendumsverfechter Raoul-Marc Jennar ersichtlich. Dieser
hatte die Franzosen insbesondere auf die Folgen der sogenannten
Bolkestein-Direktive sowie auf die in der Verfassungsvorlage enthaltenen
wirtschaftlichen und sozialen Schwachpunkte aufmerksam gemacht. Wie Réseau
Voltaire am 23.8.07 berichtete, wurde er auf Betreiben der EU seines Postens
enthoben und von den von der EU finanzierten Institutionen und Verbänden
abgewiesen. Dadurch war er stellenlos geworden und ohne Einkommen. Gleichzeitig
wurde ihm jeglicher Zugang zu den einflussreichen Medien verwehrt. Sein
Entschluss, Frankreich zu verlassen, ist gefasst, so dass er neue Funktionen
bei der Regierung Kambodschas angenommen
hat. In diesem Land hatte Jennar in den 90er Jahren schon einmal gearbeitet;
dort werden seine Qualitäten besser anerkannt als in seiner Heimat. Nach der
Abwanderung von Fachkräften aus wirtschaftlichen Gründen erlebt Frankreich
heute das Exil von Intellektuellen, die Opfer der politischen Verfolgung
geworden sind.
Selbstverständlich werden auch die Entwicklungsländer nicht
geschont. So eröffnete uns Boutros-Ghali in seiner UNO-Agenda für Entwicklung
1994 folgendes: »Das UNO-Entwicklungsprogramm erfordert, dass die
Schwellenländer alle Rechte nationaler Souveränität aufgeben und ihre
bewaffneten Streitkräfte entwaffnen und demobilisieren. […] Die ‚Zeit für
absolute und exklusive Souveränität ist vorüber.’ Von jetzt an seien Souveränität
und Unabhängigkeit der Staaten von dem etablierten internationalen System zu begrenzen
und zu definieren.« Unter letzterem lassen sich nur die UNO selbst sowie der Internationale
Währungsfonds, die Weltbank, die WTO, etc. verstehen. Was den IWF betrifft, so
ist es durchaus aufschlussreich, eine ebenfalls von Rüggeberg festgehaltene Aussage
von Walter Rathenau einzuflechten: »Der Jude Walther Rathenau trat wenige Tage
nach Kriegsausbruch 1914 mit einem fertigen Plan der Kriegswirtschaft vor den
Deutschen Kaiser. Aber er schrieb in seiner Schrift ‚Der Kaiser - Eine
Betrachtung’ nach dem Sturz desselben folgendes: ‚Er habe schon damals einem
guten Freund erklärt, wenn Wilhelm II mit seinen Paladinen als Sieger durch das
Brandenburger Tor reiten würde, so hätte die Weltgeschichte ihren Sinn
verloren.’ Worin der Sinn der Weltgeschichte bestand, hatte derselbe Mann schon
am 25. Dezember 1909 in der Wiener Neuen Freien
Presse erklärt: ‚Die Hochfinanz
sei dazu berufen, die Zügel der Regierungen an Stelle der Kaiser und Könige zu
ergreifen.’« Es ist keineswegs unwichtig, Aussagen dieser Art zu kennen, da sie
einwandfrei belegen, dass Strategien von langer Hand geplant werden, auch wenn
ihre Durchsetzung mitunter länger dauert als vorgesehen. John Pilger schreibt
zum IWF sehr richtig: »In Bretton Woods wurde der Grundstein für die
Globalisierung der Armut und für die Praxis, Schulden als Druckmittel zu
gebrauchen, gelegt. Ein gutes halbes Jahrhundert später hat sich die
Kluft zwischen den reichsten und ärmsten 20 % der Menschheit verdoppelt und
eine privilegierte Minderheit von weniger als 1 Milliarde Menschen verfügt über
80 % des globalen Reichtums. Mit ihren Strukturanpassungsprogrammen haben die
von Washington gesteuerten Institutionen
(IWF, Weltbank) ein hochverschuldetes Weltreich geschaffen, das grösser
ist als das British Empire in seinen besten Tagen.« Man bedenke, dass der Stand
der Gesamtaussenstände der Drittweltländer beim IWF 1999 die unvorstellbare
Summe von rund 2.100 Milliarden $
betrug. Wer würde einem den Gedanken verargen, dass eine derartige Situation
mitnichten auf der Einhaltung von Recht und Demokratie basieren kann. In diesen
Rahmen fügt sich die von Pilger festgehaltene Aussage des Historikers George
Kennan über die ‚wirkliche Aufgabe’ der USA ein: »Den wirtschaftlichen
Vorsprung zum Rest der Welt beibehalten und sich keine Gedanken mehr über
‚Menschenrechte, Verbesserung der Lebensstandards oder Demokratisierung’ zu
machen.« Kennan, der 2005 starb, war ein Architekt der während des Kalten
Krieges von der USA praktizierten Politik der Eingrenzung.
Die Mehrheit der EU-Bürger
wird in wichtigen Dingen praktisch überhaupt nicht mehr befragt; auch die Abgeordneten
entscheiden kaum mehr; hingegen werden die Entscheidungen vor allem durch die
supranationalen Politkommissare gefällt, wobei den Staaten immer mehr
Souveränitäts- und Hoheitsrechte entzogen werden. Conrad C. Stein 5 führt aus, »dass es keinen
Zweifel daran gebe, dass der Weg der völkerfeindlichen ‚supranationalen’
Bewegung in Richtung Weltregierung geht. Dazu schrieb die deutsch-amerikanische
Philosophin Hannah Arendt in einem Artikel des Jahres 1957, der in ihrem Werk
‚Men in Dark Times’ abgedruckt wurde, folgendes: ‚Gleichgültig, welche Form
eine Weltregierung mit zentraler Macht über den gesamten Globus annehmen wird,
die Vorstellung einer nicht rechenschaftspflichtigen Gewalt,
die die gesamte Erde beherrscht, ein Monopol aller Gewaltmittel innehat - dies
ungehindert und unkontrolliert durch andere unabhängige Kräfte - ist nicht nur
ein Alptraum von Tyrannei, es würde auch das Ende allen politischen Lebens, so,
wie wir es kennen, bedeuten.’« Der Fakt, dass keine der supranationalen
Institutionen den Staaten gegenüber rechenschaftspflichtig ist, findet so gut
wie nie eine Erwähnung, ist aber als absolut destruktiv zu werten. Als
‚Zwischenstadien’ der Errichtung dieser längst offen propagierten Weltordnung
sind u.a. die transnationalen Wirtschaftszusammenschlüsse zu betrachten,
mittels denen, wie Stein schreibt, »von den nationalen Regierungen Souveränitätsrechte
des eigenen Volkes fremden Mega-Institutionen ausgeliefert werden.«
So füllt der Terror
nicht nur die Spalten unserer Tagespresse, dies fast täglich, sondern er wird auch
von den Spitzen der Regierungen unaufhörlich im Munde geführt. Worte wie die
von Peter Scholl-Latour, der am 23.5.2007 zu bedenken gab, dass Amerika heute einen
globalen Gespensterkrieg gegen den sogenannten Terrorismus oder
Islamo-Faschismus führt, sind in den Wind gesprochen. Der im
Auslieferungskatalog des EU-Rahmenbeschlusses zum Haftbefehl genannte
Terrorismus wird zudem oft als schwammiger Begriff bezeichnet. Der in Brüssel
lebende Soziologe Jean-Claude Paye 6
schreibt, dass unter Terrorismus jeder das verstehen darf, was er will. Auch er
spricht von der verschwommene Definition dieses Begriffs, der einen breiten
Interpretationsspielraum biete. Man bedenke, dass der Haftbefehl, dessen die
Freiheitsrechte beschneidender Charakter offensichtlich ist, die
Terrorismusbekämpfung mit Sondermassnahmen wie eine präventive Verhaftung oder
administrativ angeordnete Haft rechtfertigt. Christoph R. Hörstel schreibt
bezüglich des Terrors in seinem oben erwähnten Brief, dass »der
‚Anti-Terror-Krieg’ nichts anderes als der Versuch ist, mit Hinweis auf
terroristische Aktivitäten unsere Demokratien zu untergraben, um die kriminelle
Gier von Großkonzernen (auch im Mediensektor!), Spitzenpolitikern und
Spitzenpersonal anderer beteiligter Institutionen zu befriedigen.« Da der
Faktor mutmasslich inzwischen zum ständigen Begleiter praktisch jeder
Festnahme von Terroristen avanciert ist, lässt sich durchaus folgern, dass man,
als potentieller Quertreiber oder sogar als möglicher Terrorist eingestuft, mit
Leichtigkeit in die Mühlen der Justiz geraten kann. Es fällt auch auf, dass
fast jede Art von Vorschlag zur Terrorprävention unmittelbar von anderen
Regierungen aufgegriffen wird, wobei man kaum umhin kommt, dies als Mittel zur
Gewährleistung der permanenten Angsterzeugung zu sehen. Die Tageszeitung Junge Welt brachte am 8. 1. dieses
Jahres eine Leserzuschrift, die eine ausgezeichnete Definition des Terrorismus
enthielt: »Der US-amerikanisch dominierte ‚Kampf gegen den Terrorismus’ ist in
Wahrheit ein im Auftrag des international vagabundierenden Finanz- und
Industriekapitals generalstabsmäßig geplanter, organisierter und geführter
globaler Feldzug zum Erhalt der eigenen Machtpositionen, zur Einschüchterung,
Unterdrückung und Zerschlagung jeglicher auch nur aufkeimender
antiimperialistischer, sozialer und/oder nationaler Bewegung, sowie zur
verschärften Knechtung aller bereits ausgebeuteten und/oder unterdrückten
Völker und/oder Staaten mit allen verfügbaren Mitteln imperialistischer Macht
und Gewalt.« Wer sollte sich also noch wundern, wenn US-Präsident Bush in der
Vorweihnachtszeit 2006 das Publikum in zahlreichen Interviews wissen liess,
dass der Krieg gegen den Terrorismus das Engagement der Vereinigten Staaten
über einen langen Zeitraum erfordere und dass sich auch der nächste Präsident
»mit diesem lange andauernden Kampf gegen Radikale und Extremisten« konfrontiert
sähe. »Denn«, so Bush, »ich sage Ihnen voraus, dass es lange dauern wird, bis
die Ideologie der Freiheit schliesslich über die Ideologie des Hasses
triumphieren wird.« Wobei sich niemand der Erkenntnis verschliessen kann, dass die
Art Bush’scher Freiheit nicht viel anderes als die totale Unterdrückung all derjenigen
bedeutet, die sich Washington entgegenstellen. Trotzdem kann Bush auch auf den
neuen englischen Premier, Gordon Brown, als Verbündeten zählen, was dessen am 24.9.
dem britischen Sender BBC gegenüber ausgesprochenen Worte belegen: »Ich glaube,
Bush wusste seit dem 11. September genau, was das Problem war, nämlich der
internationale Terrorismus.« Ferner: »Die von den USA und Grossbritannien
verteidigten Werte Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit sind die Werte der
grossen anständigen Mehrheit der Menschen in der ganzen Welt«; die britische
Aussenpolitik beruhe auf diesen Werten. Welche Wirkung diese ‚Werte’ erzeugen,
davon zeugt das uferlose Leiden der afghanischen und irakischen Bevölkerung. Man
kann also die Worte Browns nur als Fortsetzung der üblichen dreisten Verdummung
interpretieren, deren Zynismus doppelt zutage tritt, wenn man sich vor Augen
hält, dass von Seiten der Briten bereits Propaganda für einen Krieg gegen den
Iran betrieben wird. Als Bush jetzt seine Absicht verkündete, den Iran
anzugreifen, warben auch drei einflussreiche britische Organe für einen
grösseren US-Luftangriff auf den Iran. Am 28. 8. erschien eine Studie von
Daniel Plesch und Martin Butcher, wonach die USA innerhalb von Tagen oder gar
Stunden die Infrastruktur des Irans auslöschen und dessen Regierung stürzen
könnte. Am 2. 9. berichteten die Sunday
Times und der Sunday Telegraph
London über Pläne, den Krieg im Irak auszuweiten. Sarah Baxter schrieb in einem
Beitrag für die Sunday Times aus Washington: »Das Pentagon hat Pläne für massive Luftangriffe auf
1.200 Ziele im Iran erstellt, wodurch nach Angaben eines nationalen
Sicherheitsexperten die militärischen Kapazitäten Irans in drei Tagen
ausgelöscht werden sollen.« Der Sunday Telegraph berichtete über ein
Konzept eines viermonatigen Kriegsplans der Heritage Foundation [eine weitere
Stiftung!], indem es u.a. heisst, dass die USA nicht länger bereit sei, das Risiko eines nuklearen
iranischen Angriffs auf Israel oder die Weitergabe von Atomwaffen an Terroristen
zu tolerieren. Auch hier ist ersichtlich, dass die Offenlegung insbesondere
der Irakkriegslügen die Verantwortlichen in keiner Weise berührt oder davor
zurückschrecken lässt, im gleichen Fahrwasser zu bleiben. So scheute sich auch
Bush nicht, vor Veteranen in Reno folgendes zu verbreiten: »Irans aktives Bemühen um Technologien zum Bau von
Atomwaffen droht eine ganze Region, die ohnehin für Instabilität und Gewalt
bekannt ist, unter die dunklen Wolken eines nuklearen Holocaust zu bringen.« Der Iran liefere auch die Munition, mit der im Irak
US-Truppen angegriffen werden; und: »Ich habe
unsere Militärkommandeure im Irak angewiesen, Teherans mörderische Aktivitäten
zu stoppen.« Wie es
heisst, hätte Alexis Debat, der Leiter der Abteilung für Terrorismus und
Nationale Sicherheit am Nixon-Zentrum, erklärt, den US-Militärplanern gehe es
nicht um ‚Nadelstich-Angriffe’ auf die Atomanlagen des Irans, sondern um die
Ausschaltung des gesamten iranischen Militärs. Dass das, was jeder friedliebende Bürger als Angriffswahnsinn
erkennt, letztlich jede Art von Sicherheit zerschellen lassen muss, dringt offensichtlich
nicht durch die unter Umständen bewusst zur Schau getragenen Scheuklappen der
Kriegstreiber.
Jedenfalls dürfte die von
Robert Shea und Robert A. Wilson bereits 1975 in ihrem Werk ‚Kritische
Konspirologen’ vorausgesagte Terrorphase eingetreten sein. Deren Ziel ist die
totale, den Menschen eines grossen Teils seiner Freiheit beraubende
Überwachung, worauf alle derzeitige Massnahmen hindeuten, auch wenn die
Mehrheit unserer Volksvertreter, ihrem Verhalten nach zu schliessen, den Zweck
derselben nicht wahrnehmen will. Ohne Mathias Bröckers, der diese Worte in
seinem Buch zum 11. September zitiert und dem wir sie daher verdanken, wären
diese sicherlich weitgehend unbekannt geblieben. Wir wiederholen dieselben also
gewissermassen als Abschluss: »Beim derzeitigen Stand werden die Illuminaten
das amerikanische Volk innerhalb der nächsten paar Jahre unter eine strengere
Aufsicht stellen, als es Hitler mit den Deutschen machte. Und das Schönste
daran ist noch, dass die Mehrzahl der Amerikaner durch die von Illuminaten
gedeckten Terroranschläge so weit in Angst versetzt sein werden, dass sie darum
betteln werden, kontrolliert zu werden, wie der Masochist nach der Peitsche
wimmert.« Es dürfte klar sein, dass beide Autoren über die für uns geplanten
Schritte informiert waren und uns diese aufzeigen wollten. Es lässt sich auch
schwerlich annehmen, dass die ganz oben an der Spitze stehenden Politiker das
Ziel des Terrors ignorieren, sonst würde nicht in dem jetzigen Ausmass dazu
Hand geboten, um entsprechend verschärfte Gesetze durchzubringen. Wahrlich beklemmend
ist, dass nichts, aber auch gar nichts, was von politischen Autoren oder Bürgern
publiziert resp. angeprangert wird, eine entsprechende Wirkung bei den
Politikern zeitigt. Man hat den Eindruck, dass sie offenen Auges alles
übersehen, was an Unterjochung auf uns zukommen könnte. Dass es sie selbst und
ihre Nachkommen treffen würde, darüber macht man sich offenbar schon gar keine
Gedanken.
1 http://www.jungewelt.de/2007/01-13/062.php
2 Fall Kurnaz - Bundeswehr vernichtet Geheimdaten auf www.politonline.ch
30. 6. 07
3 Dieter Rüggeberg ‚Geheimpolitik - Der Fahrplan zur Weltherrschaft,
ISBN Nr. 3-921338-15-8; Band 2:
‚Geheimpolitik - Logen-Politik’, ISBN
3-921338-16-6. Rüggeberg-Verlag
Postfach 13 08 44
D-42035 Wuppertal
4 U. Duchrow, G. Eisenbürger, J. Hippler, Totaler Krieg
gegen die Armen. Geheime Strategiepapiere der amerikansichen Militärs. Kaiser
Verlag München, 2. Auflage 1991, S. 196 ff
5Conrad C.Stein, Die
Geheime Weltmacht. Die schleichende Revolution gegen die Völker,
Hohenrain-Verlag, Tübingen 2001,
ISBN 3-89180-063-0; Seite 14; dort
findet sich auch ein Verzeichnis der deutschen Mitglieder der Trilateralen
Kommission per 1. 3. 1998 und Ausführungen zum Committee of 300
6 Le Monde diplomatique vom 15.2.2002, S. 19
John Pilger ‚Verdeckte
Ziele’, Verlag Zweitausendeins Frankfurt am Main, 2004 ISBN 3-86150-632-7
* Siehe auch www.politonline.ch EU-Verfassung vom 7. 4. 2007 und bezüglich
des Terrors den Offener
Brief an Herrn Bundesrat Samuel Schmid vom 16. 8. 2006 - von Doris Auerbach
Die website von Dr.
John Coleman, vormals Mitarbeiter des MI6 und Verfasser von Conspirators’
Hierarchy: The Committee of 300, 1997, ist wie folgt: http://educate-yourself.org/cn/johncolemangoalsofIlluminati.shtml
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