Ursachen, nicht Symptome bekämpfen - Nicht der Gesunde ist krank - Von Ulrich Schlüer 13.11.2011 21:28
Der Schweizer Franken bewahrt in den stürmischen Wogen kollabierender Weltwährungen seine Stabilität.
Dies
verursacht der Wirtschaft Sorgen. Die Stimmen, den Franken «nachhaltig zu
schwächen», wollen nicht verstummen. Bewusste Frankenschwächung: Gewiss ein
untauglicher Vorschlag. Das Gerede, der Franken müsse «geschwächt werden», muss
endlich verstummen. Man beseitigt eine tödliche Seuche doch nicht dadurch, dass
man die noch Gesunden mit den Seuchen-Viren infiziert.
Notenpresse bewirkt
Inflation
Wer die
Notenpresse anwirft, ist dafür verantwortlich, dass für ein gleichbleibendes, oder
infolge der sich abzeichnenden Krise sogar eher zurückgehendes Güterangebot
immer mehr Geld zur Verfügung steht. Dies bewirkt ganz automatisch Teuerung und
Inflation – nicht bereits morgen, aber in den nächsten Monaten und Jahren.
Inflation ist gleichbedeutend mit der Enteignung des Sparers. Was der Sparer
aus selbst erarbeitetem Gewinn auf die Seite gelegt hat, wird durch das
Anwerfen der Notenpresse der spürbaren Inflation, mitunter auch der sehr
raschen Entwertung ausgesetzt. Alle Leistungsträger, alle
Verantwortungsbewusste, alle ihr Leben selbstverantwortlich aus eigenem
Verdienst bewältigende Bürger werden unter Umständen für Generationen
geschädigt. Eine Währung zu zerrütten: eine solche «Aufgabe» ist einfach zu
bewältigen. Eine Währung der Überschuldung preiszugeben, das kann jeder.
Verschwendung ist keine Kunst. Einer Währung Stabilität zu verleihen, so dass
sie zum soliden, auch weltpolitischen Stürmen standhaltenden Fundament für eine
funktionierende, leistungs- und konkurrenzfähige Volkswirtschaft wird, das ist
eine Aufgabe, die Jahrzehnte in Anspruch nimmt uns für die viele Generationen
Zähigkeit und solide Leistung beweisen müssen.
Entlastung um 25
Prozent
Es ist
heute, da Weltwährungen von Schwindsucht befallen sind, gewiss nicht die Zeit,
den Franken zu schwächen, d.h. unsere weltweit als solide geachtete und
geschätzte Währung zu zerrütten. Vielmehr ist die Zeit gekommen, unsere
Wirtschaft von Auflagen, die ihre Konkurrenzfähigkeit untergraben, dauerhaft zu
entlasten. Damit die Schweizer Wirtschaft konkurrenzfähig bleiben kann, ist ein
Sofortprogramm anzuwerfen, das die Betriebe, und zwar sämtliche Unternehmen, die
in der Schweiz aktiv sind, innert längstens zweier Jahre von mindestens 25
Prozent ihrer staatlichen Belastungen in Form von Gebühren, Abgaben, Steuern,
vor allem auch von kostentreibenden bürokratischen Auflagen, befreit.
Diese
Arbeit hat die Politik jetzt vordringlich anzupacken. Nicht Währungsmanipulation
ist gefragt, Wirtschaftsentlastung
heisst das Gebot der Stunde. Und dies ab sofort, ab heute! Die Schweiz muss
angesichts der anbrechenden Krise der ganzen Welt demonstrieren, dass ein ertragreiches,
gesichertes, vom Staat geschätztes und durch gute Rahmenbedingungen (nicht
durch Subventionen!) gefördertes Wirtschaften das Kennzeichen des
Wirtschaftsstandorts Schweiz ist, wo die Bürokratie ausgemerzt und unternehmerisches
Denken und Handeln geschätzt und gefördert werden. Unter solchen vorteilhaften
Bedingungen für die Unternehmen kann die Schweiz im Vergleich zu den
kollabierenden Weltwährungen auch mit einem solidem Franken leben. Denn eine
stabile Währung garantiert, dass die Schweiz nicht in den Strudel der Inflation
gerissen wird, der heute jedem Land droht, das sich mittels Anwerfen der
Notenpresse glaubt kurzfristig aus der Überschuldungskrise retten zu können.
http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/News/Nicht_der_Gesunde_ist_krank-389
Der
aktuelle Freitags-Kommentar der «Schweizerzeit» vom 11. November 2011
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