zur Folge gehabt. In dem nachfolgend von uns
veröffentlichten offenen Brief an den Chefredakteur der ›Augsburger Allgemeinen‹
äussert der Autor, Peter Vonnahme, Richter am Bayerischen
Verwaltungsgerichtshof i.R. und ehemaliges Mitglied im Bundesvorstand der ›Neuen Richtervereinigung‹, sein Unverständnis über dessen
hetzerische Kommentare zum Ukraine-Konflikt. Wie Vonnahme darlegt, prägt dieser
Stil auch die diesbezügliche einschlägige Berichterstattung der Zeitung: »Da
dieser tendenziöse Journalismus für den Großteil der deutschen Leitmedien [von
ARD, ZDF, über Bild, FAZ, Focus, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, taz, Die Welt,
bis hin zur Zeit] stilprägend ist, habe ich mich entschlossen, meinen Brief
auch anderen Medien sowie einem ausgewählten privaten Empfängerkreis zur
Kenntnis zu geben.« Betr.: »Mein Unverständnis über hetzerische
Medienkommentare zum Ukraine-Konflikt«
Sehr geehrter Herr Chefredakteur Roller,
Sie haben mir [kürzlich] in Ihrem Schreiben versichert,
daß Sie und die Redaktion ›sowohl in Kommentaren und Berichten als auch in den
Leserbriefspalten der kritischen Auseinandersetzung hinreichend Raum geben - das
war so und das wird auch so bleiben.‹ Ob es jemals so war oder so bleiben wird,
sei dahingestellt. Jedenfalls ist es gegenwärtig unter Ihrer Verantwortung
nicht so. Weder Sie persönlich noch Ihre Politikredaktion werden in der
Ukraine-Krise dem erhobenen Anspruch auch nur ansatzweise gerecht. Ihre beiden
Kommentare [›Putin ist ein gefährlicher Mann‹ und ›Am Rande eines Krieges‹]
sind von einer beklemmenden Doppelmoral und einer unübersehbaren Gehässigkeit
gegenüber Putin geprägt. O-Ton Roller: Rußland/Putin zündelt, schürt Unruhen,
setzt seine auf die Macht der Bajonette gestützte Großmannspolitik fort, hat
kein Interesse an einer Entschärfung der Krise, droht mit Einmarsch, exerziert
eine neoimperiale Politik usw. Das könnte ich zur Not verstehen, wenn Sie oder
Ihre Zeitung die zahlreichen neoimperialen und völkerrechtswidrigen Kriege der
USA und der NATO ab den 90er Jahren
[teilweise unter Beteiligung
Deutschlands!] nur halbwegs so leidenschaftlich gegeißelt hätten. Doch
all diese zivilisatorischen Verbrechen wurden unter Hinweis auf Demokratie,
Menschenrechte und Friedenssicherung schöngeredet und gerechtfertigt.
Der Preis hierfür sind Millionen tote, verstümmelte, heimatlose und ihrer Würde
beraubte Menschen.
Angesichts der von Ihnen zur Schau gestellten
journalistischen Einseitigkeit, ja bisweilen Verblendung, wundern Sie sich nun,
daß Putin ›in Deutschland auf erstaunlich viel Verständnis‹ stößt?!
Offensichtlich durchschauen die meisten Menschen die von Ihresgleichen
angelegten ›double standards‹ als das, was sie sind: scheinheilig und gefährlich.
Ihr Schlußappell am Ende eines Kommentars, die EU möge ›den Worten ...endlich
Taten folgen‹ lassen, ist schlicht und einfach bellizistisch und
verantwortungslos. Entwaffnend für das auch von Ihnen zu vertretende
Redaktionsklima ist ein kürzlicher Kommentar ihres Kollegen S. K., der seine
berechtigte Anklage gegen den türkischen Premier Erdogan beflissen, aber völlig
beziehungslos mit der Überschrift ›Auf Putins Spuren‹ überschrieben hat. Wenn
Hitler nicht geht, muß es zumindest Putin sein. ….. Üble Stimmungsmache ist es
auch, wenn in der heutigen Ausgabe mehrfach von gefangenen ›OSZE‹-Beobachtern die
Rede ist und erst ganz am Ende des Berichts kleinlaut eingeräumt wird, daß es sich nach Angabe der ›OSZE‹ nicht um Mitglieder
einer ›OSZE‹-Mission handelt, sondern um eine Mission unter Leitung der
Bundeswehr – und zwar auf Anforderung der [illegitimen] Regierung in Kiew.
Sehr geehrter Herr Roller, besinnen Sie sich bitte wieder
darauf, daß Sie nicht der Pressesprecher des
Nato-Generalsekretärs, des amerikanischen Präsidenten oder einer servilen
Kanzlerin sind, sondern Chefredakteur einer Zeitung, die den Anspruch erhebt,
überparteilich zu sein.
Zur Einstimmung in den Nachdenkprozeß empfehle ich Ihnen das NDR-Interview mit der
erfahrenen und redlichen Journalistin Dr. Gabriele Krone-Schmalz über die
einseitige Medienberichterstattung im Ukraine-Konflikt. Vielleicht erleichtert
es Ihnen die überfällige Neuausrichtung Ihres Gerechtigkeitskompasses. [1] Da Sie mich jetzt vermutlich ohnehin schon
als ›Putin-Versteher‹ oder gar als verbohrten
Altkommunisten geortet haben, erlaube ich mir, einen Aufsatz zum Thema
beizufügen, den ich kürzlich u.a. in ›TELEPOLIS‹ und auf den ›Nachdenkseiten‹
veröffentlicht habe. [2] In
Mainstream-Medien (wie der ›Augsburger
Allgemeinen‹) ist die Publikation
eines solchen Textes leider in mehrfacher Hinsicht ausgeschlossen.
Bitte sehen Sie mir meinen ungehaltenen Ton nach, er ist
ehrlicher Ausdruck meiner gewachsenen Empörung. Ich beabsichtige, diesen Brief
nächste Woche einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen. Das hier
kritisierte Verhalten ist nämlich symptomatisch für viele andere Leitmedien in
Deutschland. Ich gehe davon aus, daß eine
Veröffentlichung in Ihrer Zeitung nicht in Betracht kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Vonnahme, 86916 Kaufering
In der Folge hatte Chefredakteur Roller auf die Kritik
von Peter Vonnahme an seiner parteiischen Berichterstattung bzw. Kommentierung
im Ukrainekonflikt ziemlich ungehalten reagiert, so daß
sich der Autor mit Rollers Vorwürfen und der insgesamt kläglichen Rolle der
aktuellen deutschen Mainstream-Publizistik nochmals auseinandersetzte. »Im Interesse einer größtmöglichen
Objektivität«, so Vonnahme,
»wollte ich ursprünglich auch
Herrn Rollers Antwort an mich anfügen, so daß sich jeder Leser eine eigene
Meinung bilden kann. Dem hat Herr Roller jedoch heute widersprochen. Ich
respektiere seine Bitte, seinen Brief nicht weiterzuleiten, habe aber Herrn
Roller Folgendes zu bedenken gegeben: ›... Ihre Auffassung, es handle sich um einen
persönlichen Brief, kann ich nicht teilen. Wenn ein Chefredakteur seine
wiederholt öffentlich vorgetragenen Auffassungen zur Ukraine und zu Putin
gegenüber einem Kritiker verteidigt, hat das inhaltlich keinen privaten
Charakter. Abgesehen von Ihrem reichlich überflüssigen Hinweis auf meinen
früheren Beruf und Ihrer Vermutung über meine parteipolitischen Präferenzen
[warum eigentlich die Linkspartei??] enthält Ihr Brief keine persönlichen
Bezüge. Alles andere ist öffentlich und deshalb nicht schutzbedürftig: Ihr
geradezu zwanghaftes Feindbild Putin, die Geringschätzung russischer
Sicherheitsinteressen und Ihre unübersehbare Sympathie für die westliche
Expansionspolitik sind den Lesern Ihrer Zeitung hinlänglich bekannt.
Man fragt sich deshalb schon, weshalb Sie sich nun der Weiterverbreitung von
Altbekanntem so vehement widersetzen. Könnte es sein, daß Sie eine rationale Durchleuchtung Ihrer
Einschätzungen scheuen? Es ist schon verwunderlich, daß ein Publizist, der die öffentliche Meinung
tagtäglich hunderttausendfach einseitig beeinflussen kann, auf die
vergleichsweise geringen Einflußmöglichkeiten eines Privatmannes so
empfindlich reagiert. Noch verwunderlicher ist Ihr Hinweis, daß Sie in Ihrem
Brief ›nur einige Aspekte der Ukraine-Krise
beleuchten konnten‹. Sie und Ihre Zeitung haben seit Monaten
Ihre Sichtweise umfassend öffentlich gemacht – ein Privileg, das ich nicht
habe. Da mir aber daran liegt, unser Verhältnis nicht
zusätzlich zu belasten, werde ich Ihren Wunsch respektieren. Sie können davon
ausgehen, daß ich Ihr Schreiben nicht
verbreiten werde.«
Wir fügen hier also lediglich Vonnahmes zweites, offen an Roller gerichtetes Schreiben
an, wozu der Autor vermerkt: »Ich bin aber zuversichtlich, daß
der Text auch ohne Rollers vorausgehenden Brief verständlich ist. Mir liegt
viel daran, daß die Leser den Vorgang nicht
nur als Privatfehde zwischen dem einflußreichen
Chefredakteur einer Regionalzeitung und einem verärgerten, aber weitgehend machtlosen Zeitungsleser
begreifen. Die aufgezeigten Meinungsunterschiede sind vielmehr exemplarisch für
die sich vertiefende Kluft zwischen dem Machtkartell aus Politik und Medien
einerseits und dem Rechtsempfinden vieler Medienkonsumenten andererseits.«
Sehr geehrter Herr Roller,
zuerst möchte ich Ihnen aufrichtig danken, daß Sie sich die Zeit genommen haben, auf meinen
geharnischten Brief ausführlich [und ehrlich] zu antworten. Nur so besteht eine
Chance des gegenseitigen Verstehens und
- im günstigsten Fall - auch der
schrittweisen Annäherung. Ich habe meinen Brief, wie Sie wissen, nicht als
ehemaliger ›hoher Richter‹ geschrieben. Sie haben jedoch
insofern Recht, als meine Empörung über Ihre journalistische Arbeit durch mein
Berufsverständnis wesentlich gespeist wird. Was Ich Ihnen vorwerfe ist nicht,
daß Sie eine andere Meinung haben als ich,
sondern daß Sie mit zweierlei Maß messen, mit
der Folge, daß Ihre Einschätzungen
zwangsläufig fehlerhaft sein müssen. Da ich Ihnen Unkenntnis in der Sache nicht
unterstellen will, drängt sich der Verdacht der bewußten
Diskriminierung des politischen Gegners oder gar der Hetze auf; letzteres wäre
für den leitenden Redakteur einer auflagenstarken Zeitung allerdings ungut.
Selbstverständlich darf ein Journalist in einem Kommentar seine persönliche
Auffassung darlegen. Allerdings rechtfertigt das nach meinem Verständnis nicht
die Anlegung von zweierlei Maßstäben und genau das tun Sie bzw. Ihre Redaktion:
- Wer die
Verletzung des Völkerrechts durch Rußland
rügt, der darf die ungleich zahlreicheren und folgenschwereren
Völkerrechtsverstöße des Westens unter der Führung der USA und der NATO im
letzten Vierteljahrhundert nicht stillschweigend übergehen. Tut er es dennoch,
macht er sich unglaubwürdig.
- Wer die
Abspaltung der Krim kritisiert, sollte die völkerrechtswidrige Abspaltung des
Kosovos mit westlicher Förderung zumindest nicht unerwähnt lassen. Natürlich
rechtfertigt ein Rechtsbruch der einen Seite nicht einen solchen der anderen
Seite. Aber es relativiert die Beurteilung.
- Wer die
Aktivisten auf dem Maidan zu Freiheitshelden und Kämpfern für Demokratie hochstilisiert,
darf die Aufständischen in der Ostukraine nicht als ferngesteuerte Gewalttäter
diskriminieren. In beiden Fällen spielen dunkle Elemente und Interessen von außen
eine große Rolle.
- Wer Putin einen Lügner, Täuscher oder
Rechtsbrecher schilt, darf nicht müde werden, Obamas alltägliche Drohnenmorde,
Guantánamo und die diversen Ausspähprogramme anzuprangern, und zwar gerade
dann, wenn man sich selbst der westlichen ›Wertegemeinschaft‹ zugehörig fühlt.
- Wer sich so
vehement zum Fürsprecher des Völkerrechts aufschwingt, wie Sie es in Ihren
Kommentaren tun, kann - nebenbei bemerkt
- auch den jahrzehntelangen massiven
Völkerrechtsverletzungen der Besatzungsmacht Israel nicht mit Stillschweigen
begegnen. Auch da wäre ein vergleichbar vehementes Wort am Platze.
Noch ärgerlicher als die erwähnten Kommentare empfinde
ich die unzulängliche Berichterstattung Ihrer Zeitung aus dem Krisengebiet. Ich
frage mich, ob die Ursache hierfür miserable Recherche vor Ort, Bequemlichkeit
[unkritische Übernahme parteiischer Agenturmeldungen] oder politische
Einäugigkeit ist. Durch solche Pressearbeit wird die Kritikfähigkeit der Leser
nicht gestärkt, sondern der Vertuschung oder Meinungsmanipulation der Weg
bereitet. Ich nenne nur stichwortartig:
Brandanschlag in Odessa [wer war Täter, wer Opfer?], die fragwürdige
Rolle der sogenannten ›OSZE‹-Beobachter, Funktion Putins bei deren
Freilassung, Rolle der Rechtsextremisten und der Oligarchen auf dem Maidan und
in der ›Regierung‹, Werdegang und Verhalten von
Jazenjuk, Rolle westlicher Geheimdienste bei der Destabilisierung der Ukraine,
etc.
Ihr berechtigter Hinweis, daß
auch andere Journalisten und große Zeitungen mit gleicher Tendenz berichten,
ist kein überzeugendes Argument gegen meine Kritik. Ein Blick in internationale
Blätter und in die neuen Medien [Internet-Zeitungen, Blogs] zeigt, daß jenseits des deutschen publizistischen Mainstreams eine große
Unzufriedenheit mit Printmedien, Funk und TV herrscht. Dies
wird durch die überaus zahlreichen zustimmenden Mails und Anrufe, die ich als
Reaktion auf meinen Brief an Sie erhalten habe, bestätigt. Die obengenannten
Leitmedien sind im Begriff, ihre Glaubwürdigkeit zu verspielen. Wenn nicht die
Lokalberichterstattung wäre, hätte ich Ihre Zeitung schon längst abbestellt.
Sie haben Recht, ich hätte meinen Brief auch an Joffe und Kornelius adressieren
können, mein Vorwurf trifft sie mindestens in gleicher Weise [ich hatte
allerdings ihre Mailadressen nicht]. Aber Sie sind der Chefredakteur der
Zeitung, die ich seit Jahrzehnten abonniert habe und lese. Und deshalb müssen
Sie meinen Leserunmut aushalten. Nein, ich glaube nicht, daß sich zahlreiche große Blätter und renommierte
Journalisten ›gegen Rußland verschworen‹ haben. Aber ich glaube sehr wohl, daß
sie [und Sie!] Teil einer transatlantischen Gesinnungsgemeinschaft sind,
deren erklärtes Ziel es ist, die Interessen der USA und des Westens einseitig
zu fördern [mehr dazu in der Ihnen als Anlage zugehende Dokumentation ›Atlantikbrücke‹. [3] Daß auch der ›Spiegel‹ die von Ihnen verwendeten und von mir
gerügten Bewertungen gebraucht hat, entschuldigt Ihre Mißgriffe nicht. Zum einen kann man eigene Fehler nicht mit dem
Hinweis auf das Fehlverhalten eines anderen rechtfertigen. Entscheidend ist
allein, daß Sie sich die Abwertungen zu eigen
gemacht haben. Zum anderen hat der ›Spiegel‹ längst nicht mehr die publizistische
Orientierungskraft wie einst unter Augsteins Verantwortung [Indiz: ›Die Spiegel-Affäre‹, ARD].
Herr Roller, seien Sie versichert: Sobald Sie zu einer
gerechten Beurteilung vergleichbarer Sachverhalte finden, werde ich der erste
sein, der Sie dafür genauso leidenschaftlich lobt [und zwar öffentlich], wie
ich Ihr Verhalten jetzt [halböffentlich] kritisiert habe. Die einseitige Pressearbeit ist
dem Weltfrieden abträglich. Im konkreten Zusammenhang wirkt sie sich
zulasten Rußlands aus, dem gerade unser Land
mehr Sensibilität und auch mehr Dankbarkeit schuldet [Zweiter Weltkrieg, Wiedervereinigung]. Im Übrigen hat
die Ukraine-Krise nicht Putin/Rußland
ausgelöst, sondern los ging es mit dem unüberlegten EU-Assoziierungsvertrag. Es
folgte die Unterstützung des Maidan durch Minister Westerwelle und die
Kanzlerin sowie die rechtlich hochproblematische Unterstützung einer durch
Verfassungsbruch installierten ›Regierung‹. Begleitet wurde all das seit den
90er Jahren durch die von NATO/EU orchestrierte und von westlichen
Staaten finanzierte planmäßige Einkreisung Rußlands.
Daß hierbei legitime russische Interessen
nicht ausreichend berücksichtigt worden sind, leuchtet inzwischen auch
altgedienten Atlantikern ein [Kissinger, Schmidt, Eppler, Teltschik, Ischinger,
Gauweiler, Schröder, u.a.].
Ein großes Mißverständnis
liegt darin, daß Sie offensichtlich meinen,
ich mache mich zum Fürsprecher Putins. Nein, ich verteidige nur einen [in
mancherlei Hinsicht fragwürdigen] Menschen gegen unangemessene Anwürfe. Im
Grunde nehme ich auch nicht Putin in Schutz, sondern das hinter ihm stehende
Land. Und ja, an dieser Stelle melden sich Gewissen und Berufserfahrung des
ehemaligen Richters! Ich vermag im Gegensatz zu Ihnen nicht zu beurteilen, ob
Putin ›durch Schmerz über das Ende
der Sowjetunion‹ getrieben wird.
Genauso gut kann ich mir vorstellen, daß ihn
seine Verantwortung als russischer Präsident zu Reaktionen auf die massive westliche
Expansions- und Einkreisungspolitik antreibt. Aber vielleicht haben Sie
einen besseren Einblick in Putins Seelenleben. Wenn Sie mir, dem ›Putinversteher‹, auch noch die Rolle von ›Gysis
Pressesprecher‹ zutrauen, dann ehrt
mich das. Ich bekenne, daß mich diese Funktion
intellektuell weniger überfordern würde als der Versuch, der Welt die
Ukraine-Politik Merkels, Obamas oder Rasmussens zu erklären. Nebenbei: Ich habe
Sie nicht als Pressesprecher dieses Dreigestirns bezeichnet. Vielmehr habe ich
Sie gebeten, Sie möchten sich besinnen, daß
Sie genau das nicht sind. Das ist, mit Verlaub, ein großer Unterschied. Und als
Kriegstreiber habe ich Sie auch nicht bezeichnet, das sind Sie sicher nicht.
Aber Leuten wie Ihnen liegt erkennbar viel daran, die Vormachtstellung des ›freien Westens‹ auszubauen, auch zum Preis einer Doppelzüngigkeit und
einer globalen Ungerechtigkeit.
Sehr geehrter Herr Roller, ich bemerke gerade, daß meine Antwort viel zu lang geraten ist. Betrachten Sie das bitte als Wertschätzung
Ihrer offenen Äußerung. Ich bin mir im übrigen auch dessen bewußt, daß ich Sie
vermutlich durch noch so viele Worte nicht von Ihren Grundüberzeugungen
abbringen kann. Denn wir ›ticken‹ offensichtlich zu unterschiedlich.
Deswegen grüße ich Sie aber nicht minder freundlich.
Peter Vonnahme
p.s.
Ich beabsichtige, auch diesen Brief wieder demselben
ausgewählten Empfängerkreis zugänglich zu machen. Eine Weiterverbreitung über
Webportale und Mailaustausch ist zu erwarten.
Quelle: http://seniora.org/index.php?option=com_content&view=article&id=472&catid=27&Itemid=175
Empfänger der obigen Schreiben:
SZ-Redaktion; SZ Dr. Heribert Prantl; andreas.zielcke@sueddeutsche.de;
spiegel; redaktion faz; redaktion focus; presse@stern.de;
welt-red.; NachDenkSeiten; Florian Rötzer; NRhZ; phoenix; Tagesschau; WDR; ZDF;
zdf-auslandsjournal; dradio; Günther Jauch; Deutsche Welle DW; Tagesspiegel
Online; taz Tageszeitung; Maybritt Illner; Theo Koll; WAZ Tageszeitung
[1] http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp7411.html
[2] Ukraine:
ein Musterfall von double standards... ...und ein Totalausfall staatsmännischer
Kunst
[3] http://spiegelkabinett-blog.blogspot.de/2013/03/journalisten-der-atlantikbrucke-in.html
19. 3. 2013
Journalisten, der Atlantikbrücke in Treue verbunden
http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/230-das-guttenberg-dossier-teil-1.html 7. 4. 2009
Friedericke Beck