VOGELGRIPPE - Rumsfeld erklärt sich in Vogelgrippe-Fragen für befangen

WASHINGTON. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat sich in allen Entscheidungen zur vorbeugenden Bekämpfung der Vogelgrippe für befangen erklärt. Rumsfeld teilte am 1. November (Ortszeit) in Washington mit, er habe dem Ethik-Ausschuss des Senats und dem Justizministerium seine Millionen-Beteiligung an der Pharma-Firma offengelegt, die das Vogelgrippe-Medikament Tamiflu entwickelt hatte. Die Beteiligung Rumsfelds an Gilead Sciences Inc. wird auf einen Wert zwischen fünf und 25 Millionen Dollar geschätzt.

Die betroffenen Institutionen hätten ihm geraten, er solle sich aus sämtlichen Entscheidungen zur Vorbeugung und Behandlung der Vogelgrippe heraushalten, sagte Rumsfeld. Die Nachfrage war nach den Berichten über die jüngste Ausbreitung der Vogelgrippe sprunghaft angestiegen, der Wert der Gilead-Aktien kletterte von 35 auf 47 Dollar. Allein das US-Verteidigungsministerium bestellte im Juli Tamiflu für 58 Millionen Dollar. Als Rumsfeld Verteidigungsminister wurde, hatte er die Gilead-Anteile behalten können, weil das Unternehmen kein direkter Vertragspartner des US-Verteidigungsministers war.

aus DEUTSCHES ÄRZTEBLATT ONLINE  vom 02.11.2005