Zum Attentat auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt 16.12.2018 22:04
Nach der blutigen Terrorattacke in Straßburg ist FPÖ-Generalsekretär
Harald Vilimsky der Kragen geplatzt. In einem
Video auf Twitter richtete er eine klare ›Botschaft‹ an ›Fundamentalisten,
Islamisten, Extremisten, Djihadisten‹: »Verschwindet endlich aus Europa, geht weg aus
unseren Ländern, geht zurück in Eure Heimat! Ihr seid hier NICHT willkommen«. »Wieder Tote, wieder
jede Menge Verletzte. Offensichtlich aus purem Haß und aus Ablehnung unserer
Lebensart«, so Vilimsky in dem gut eineinhalbminütigen Clip.
»Feig und dreckig, bei einem Weihnachtsmarkt, wo es
Familien mit Kindern gibt. Was hat Eure Herzen so vergiftet, dass Ihr Euren
heiligen Krieg gegen jene Menschen richtet, bei denen Ihr eigentlich Schutz
suchen wolltet?« Die Liste der Städte sei
mittlerweile lang, meint der freiheitliche Generalsekretär: »In Summe Hunderte Tote, Tausende Verletzte«. »Ich sage es klar und
deutlich: Es reicht! Ihr seid hier nicht willkommen! Ihr führt
auch keinen Krieg, das sind feige, hinterhältige Anschläge«. Er
verspricht: »Ihr werdet die Rechnung dafür
präsentiert bekommen« und fordert in seinem
Statement »eine scharfe Aktion gegen all jene mit
islamistischem, extremistischem, djihastischem Hintergrund, die gegen uns
vorgehen«. Vilimsky will »polizeiliche
Planquadrate, hartes Vorgehen der Justiz und Abschiebung«. Seine Nachricht an alle potentiellen Attentäter:
»Geht dorthin, wo es Euch gefällt! Extremismus,
Gewalt und Scharia haben bei uns nichts verloren«. Zum
Schluß dankt
Vilimsky noch »allen Polizisten in Europa,
die Euch bekämpfen und dingfest machen wollen«, und
spricht allen Hinterbliebenen der Opfer des Straßburger Anschlags sein Beileid
aus. [1]
Der Attentäter Chérif C. starb am Abend des 13.
12. im Kugelhagel. Er ist in Straßburg geboren, war amtsbekannt und hätte
am Tag des Anschlags festgenommen werden sollen.
Gesellschaft in Europa: Multikulti oder
Multikonflikt? – Von Andreas von Rétyi
Wohin steuert unsere europäische ›Wertegemeinschaft‹? In Richtung einer vielschichtigen, bereichernden
Kulturunion oder aber einer katastrophalen Kollision unvereinbarer Denkweisen?
Aktuelle Aussagen und Ereignisse lassen bedenkliche Schlüsse zu.
Der 1952 in Marokko geborene französische
Historiker Georges Bensoussan sieht gefährliche Zeiten auf uns zukommen. In
einem Gespräch mit dem Online-Journal ›Causeur.fr‹ warnte er am 20. November vor den Folgen der
aktuellen europäischen Politik. Seine Prognose: Multikulturelle Gesellschaften
werden zur Entstehung von Multikonflikt-Gesellschaften führen. Der Islam sei
unvereinbar mit den aufklärerischen Idealen der westlichen Zivilisation. Er
fokussiert sich dabei auf die aktuelle Situation im Nachbarland Frankreich,
bezieht sich aber in seinen Grundaussagen auf Europa und die westliche Welt:
»Eine multikulturelle Gesellschaft « werde demnach »in steigendem Maße
gleichbedeutend mit einer Multi-Konflikt-Gesellschaft sein.« Frankreich lehne
seine eigene Geschichte ab und demütige sich unablässig selbst.
Solche Beobachtungen scheinen vertraut, aber für
Frankreich, das unter Macron einen ganz besonderen Wandel vollziehen soll, gar
nicht so typisch. Parallelen sind unübersehbar. Bensoussan spricht von mehr als
500 ›problematischen‹
No-go-Zonen, in denen der salafistische Islam die Kontrolle übernehme. Dort
seien die polizeilichen Behörden mittlerweile machtlos. Islamisten hätten uns
den Krieg erklärt. Dies nicht verstanden zu haben, werde europäische Länder
komplett hilflos zurücklassen. Die Tatsache eines mit unseren Wertvorstellungen
inkompatiblen Islam garantiere uns eine schwierige Zukunft. Schon heute stehen
vor allem die europäischen Großstädte vor gewaltigen Problemen.
Allzuviel Humanität …..
Aktuelle Bilder aus Paris erinnern in weiten
Strecken an Endzeitszenarien. Die Gegend von Seine-Saint-Denis ist die neue
Heimat von rund 400 000 illegalen Einwanderern. Straßenzüge gleichen
Müllkippen. Gewalt, Schmutz und Ratten haben Einzug gehalten, doch wer die
No-go-Areas realistisch thematisiert, gilt unmittelbar als islamophob und
rassistisch. Da spielt es auch plötzlich keine Rolle mehr, dass zahlreiche
Angehörige jüdischen Glaubens sich nicht mehr sicher fühlen und Paris
verlassen. Ein Beleg für die Doppelmoral politischer Korrektheit.
Der deutsche Psychologe Albert Wunsch hat sich
eingehend mit der Frage befaßt, ob Massenimmigration eher einen Fortschritt bewirke oder aber zur
Destabilisierung führe. Er verweist auf Ludwig Erhard, der bereits Ende 1965,
zu Zeiten der ›Gastarbeiter‹, vor den Grenzen einer Heranziehung von noch mehr
ausländischen Arbeitskräften gewarnt habe. Wunsch nennt auch den
Ex-Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Heinz Kühn, der 1980 festhielt:
»Allzuviel Humanität ermordet die Humanität.« Albert Wunsch selbst konstatiert
zur aktuellen Lage: »Entwickeln Migranten oder Migrantengruppierungen stark
destruktive Kräfte und lehnen Integrationsmaßnahmen offensiv ab, dann werden
auch die integrationsbereiten und schon gut integrierten Einwanderer mit
aggressiven Gegenmaßnahmen der Stammbevölkerung rechnen müssen, auch wenn dies
so nicht hinnehmbar ist.« Der nahende Migrationspakt wird gewiß nichts besser machen.
Er bildet das nächste Glied in einer Kausalkette, die wohl unweigerlich im
Multikonflikt enden muß und wohl auch soll.
Nur noch 5 Jahre
Die Gelbe-Westen-Bewegung gilt in Frankreich als
Personenkreis, der gegen hohe Benzinpreise und Lebenserhaltungskosten
demonstriert. Nach einer Infiltrierung durch radikale, extremistische Gruppen
geriet die Situation außer Kontrolle. Die friedlichen Aktivisten befürchten
daher den Beginn eines Bürgerkriegs. Auch in Deutschland demonstrierten
Menschen in gelben Warnwesten, angelehnt an die Proteste in Frankreich. Wie
Medien berichten, »deutet sich an«, dass hierzulande rechte und rechtsextreme
Gruppen sich unter die ›Gelbwesten‹ mischen, um deren eigentliches Anliegen zu mißbrauchen, den
Migrationspakt zu ›kippen‹ und den ›Fahrplan
für eine Revolution zu präsentieren‹. Da
scheint manches sehr individuell interpretierbar, wenn nur von Andeutungen die
Rede ist.
Abseits jeglicher Exegese wird allerdings schnell
klar, was Menschen derzeit bewegt und Angst macht. Frankreich ist dabei ein
Paradebeispiel. Die aktuellen Unruhen in Paris sind nur die eine Seite der
Medaille. Die Kollision der Kulturen ist die andere. In einem erst kürzlich
veröffentlichten, aber bereits im Februar aufgezeichneten Interview räumt der
ehemalige französische Innenminister Gérard Collomb ein, dass die
Massenimmigration zu einer fatalen Sicherheitslage in Frankreich geführt habe:
»Die Verhältnisse sind sehr angespannt, die Leute wollen nicht miteinander
leben.« Die Einwanderung sei in enormem Umfang für die andauernden Unruhen verantwortlich.
Auf die Frage, wieviel Zeit wir noch hätten, das Ruder herumzureißen, antwortete
Collomb: »Ich will keine Ängste schüren, aber ich denke, es bleibt uns nur noch
sehr wenig Zeit ..… Das ist schwer abzuschätzen, aber ich würde sagen, die
Situation könnte innerhalb der nächsten 5 Jahre irreversibel werden. Ja, wir
haben 5 oder 6 Jahre, um das Schlimmste zu verhindern.«
Altkanzler Helmut Schmidt hat zuweilen sehr
erstaunliche Dinge gesagt. Ihn zu zitieren, kann allerdings zuweilen einem
Sakrileg gleichen. Gewagt hatte dies die CDU-Politikerin Erika Steinbach im
Jahr 2015 als Sprecherin für Menschenrecht und humanitäre Hilfe der
Unionsfraktion. Hinsichtlich der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel erinnerte
sie an eine Aussage, die Schmidt im Jahr 1981 traf: »Wir können nicht mehr
Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag.« Erika Steinbach wurde
daraufhin sofort vorgeworfen, den Tod des kurz zuvor verstorbenen Staatsmannes
für eigene Zwecke zu instrumentalisieren.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Hier scheint
vielmehr die Pietät instrumentalisiert, um über Tatsachen hinwegzutäuschen.
Doch Schmidt hat nachweislich noch mehr gesagt. So charakterisierte er
beispielsweise die multikulturelle Gesellschaft 2004 als ›eine Illusion von Intellektuellen‹ und erklärte damals zum Integrationswillen:
»Manche der heute bei uns lebenden Ausländer wollen jedoch keine Deutschen
werden«; und: »Ich habe zum Beispiel in Bezug auf manche islamische Gläubige,
die nach Deutschland gekommen sind, um hierzubleiben, meine Zweifel, ob ein
Austausch mit der deutschen Kultur im Gange ist. Nein, der Ausdruck ›Zweifel‹
ist eine Untertreibung. Der Austausch findet kaum statt«; so zu lesen in der ›Zeit‹ Nr.
18 vom 22. April 2004. Aber was nicht ins Schema der Akteure paßt, wird entweder
adaptiert, selektiert, negiert oder eliminiert. Ebenso wurde Samuel Huntingtons
prognostisches Buch über den Kampf der Kulturen von diversen Experten als
vereinfachendes, pseudowissenschaftliches Werk verrissen. Der Kontext mag
differieren, doch Huntingtons Prognose schlägt in die richtige Kerbe. [2]
Anmerkung politonline d.a.:
Sicherlich trifft die Feststellung von Bensoussan,
dass uns die Islamisten den Krieg erklärt hätten, zu, nicht aber, denke ich,
seine Folgerung, dass dies nicht verstanden worden sei – womit wohl die
EU-Kommission gemeint sein dürfte. Denn die Masseneinwanderung von Muslimen
wird bewusst herbeigeführt, dient sie doch zur Erzielung der angestrebten ethnischen
Vermischung, wobei Brüssel die destruktiven Folgen dieser Zielsetzung weiterhin ignoriert. Unter diesem Aspekt gesehen, wirkt die Aussage des Präsidenten des
Europaparlaments, Antonio Tajani, wie sie Henryk Broder [3] festgehalten
hat, extrem dümmlich:
Tajani twitterte dem flüchtigen Täter
hinterher: ›Dieses
Parlament wird sich von Anschlägen von Terroristen oder Kriminellen nicht
einschüchtern lassen….. Antworten wir auf terroristische Gewalt mit der Stärke
der Freiheit und der Demokratie‹. Und
weil sich dieses Parlament nicht einschüchtern läßt, so Broder, und auf terroristische
Gewalt mit der Stärke der Freiheit und der Demokratie antwortet, wurde das
Gebäude von der Polizei abgeriegelt, ›so
dass keine Sau raus oder rein konnte‹.
Vermutlich gegen den Willen der Parlamentarier, die sonst auf die Straße
gerannt wären, um den Terroristen zu zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern
lassen.
[1] https://www.krone.at/1825179 12. 12. 18 [2] https://kopp-report.de/gesellschaft-in-europa-multikulti-oder-multikonflikt/
12. 12. 18
[3] https://www.achgut.com/artikel/der_irrsinn_der_taten_und_der_aberwitz_der_worte
12. 12. 18 Der Irrsinn der Taten und der Aberwitz der Worte –
Von Henryk B. Broder
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