Auszeichnung für das Beringstrassentunnel

Der »Grosse Preis für Innovation« auf der Weltausstellung EXPO-2010 in Shanghai geht an das Projekt eines Tunnels

unter der Beringstrasse zur Verbindung Eurasiens mit Nordamerika. Das interkontinentale Megaprojekt für Bahn- und Strassenverbindungen, Stromleitungen, Gaspipelines und Glasfaserkabel ist eines der wichtigsten Grossprojekte, für das sich die EIR und die LaRouche-Bewegung seit Jahren eingesetzt haben. Dr. Viktor Rasbegin, stellvertretender Vorsitzender des Rats zum Studium der Produktivkräfte (SOPS), eines gemeinsamen Gremiums des russischen Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel und der Russischen Akademie der Wissenschaften, nahm die Auszeichnung für den interkontinentalen, multimodalen Transporttunnel der Beringstrasse in Empfang. Rasbegin hatte für eine Konferenz des Schiller-Instituts im September 2007 in Kiedrich im Rheingau unter dem Titel Die multimodale Interkontinentalverbindung Eurasien-Nordamerika, eine Schlüsselverbindung im Transportsystem der Welt einen schriftlichen Beitrag verfasst *. Der SOPS ist die Nachfolgeorganisation der Kommission zur Erforschung der natürlichen Produktivkräfte Russlands (KEPS), die 1915 auf Anregung von Wladimir Wernadslij entstanden war und von Prof. Alexander Granberg bis zu seinem Tod in diesem Sommer geleitet wurde. 2007 veranstaltete der SOPS mit anderen Organisationen eine internationale Konferenz zum Beringstrassenprojekt; Lyndon LaRouche hatte dafür eine  Konferenzrede mit dem Titel: Die politische Weltkarte verändert sich: Mendelejew wäre einverstandenübermittelt. Die strategischen Auswirkungen des Beringstrassenprojekts waren am 25.9. auf einer Konferenz des Schiller-Instituts in Berlin von US-Ingenieur Hal Cooper und dem russischen Geologen Dr. Sergei Tscueroassow vom staatlichen Geologischen Wernadskij-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften vorgestellt worden.
 
Eine Presseerklärung von Novosti zitierte Aslanbek Aslachanow, Mitglied des Föderationsrats und Berater von Wladimir Putin während dessen Präsidentschaft; dieser hatte sich kürzlich auch in einem Interview mit Russia Today für das Beringstrassenprojekt ausgesprochen. Aslachanow berichtete aus Shanghai: »Verkehrsverbindungen zwischen Eurasien und Amerika über die Beringstrasse, die gleichzeitiger mit einer Entwicklung der riesigen nördlichen Territorien Russlands, der USA und Kanadas verbunden wären, bieten eine einmalige Gelegenheit zur Stärkung der transkontinentalen und kulturübergreifenden Integration.« Durch das Vorhaben würden die Wirtschaftsstärke des asiatisch-pazifischen Raumes und die Einbeziehung des Fernen Ostens Russlands in die Wirtschaft der Region gefördert. Die Auszeichnung dieses realwirtschaftlichen Vorhabens mit dem Innovationspreis ist sehr zu begrüssen, dies als Gegengewicht zu der Fraktion in Russland, die von einem russischen Silicon Valley als Innovationszentrum träumt. Bei einer Veranstaltung hierzu in Moskau am 11.10. war Arnold Schwarzenegger, der Gouverneur des bankrotten US-Staates  Kalifornien, zu Gast. Sein primitives Wirtschaftsverständnis äusserte sich in seiner Rede, in der er das aussergewöhnliche Wachstumspotential in Russland lobte: »Es sieht aus wie eine Gold- oder Diamantenmine. Man muss nur hingehen und es sich holen.« Ein Vorreiter dieses Projekts ist Anatolij Tschubajs, der unter Präsident Jelzin in den 90er Jahren die wirtschaftliche Verheerung Russlands durch die Privatisierung geleitet hatte. Als Chef des russischen Nanotechnik-Konzerns Rusnano hat er angekündigt, dass sein Unternehmen in diesem Jahr im kalifornischen Silicon Valley investieren will. [1]
 
Kolumbien versetzt Drogenkartell und der London City einen Schlag
Am 22. 9. bombardierten die kolumbianischen Streitkräfte das militärische Hauptquartier der narkoterroristischen FARC und flogen dann für die Schlussoffensive Truppen per Hubschrauber ein. Als die Kämpfe vorüber waren, war der militärische Kommandeur der Revolutionären Streitkräfte, Jorge Briceno Suarez - alias Mono Jojoy - tot und die Kommandozentrale der FARC im Dschungel mit ihren Betonbunkern und allem, was dazu gehörte, zerstört. Diese  Strategie sei der Anfang vom Ende der FARC, erklärte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hoffnungsvoll. Wenn man diesen erfolgreichen Schlag richtig weiterverfolgte, könnte die Aktion noch weit mehr zu Fall bringen als nur das führende Kokain-Kartell der Welt, das mit der FARC zusammenarbeitet. Die Armee beschlagnahmte 18 Computer, 94 USB-Datenträger und 14 externe Festplatten des militärischen Kommandos der Aufständischen; insofern erwartet man, dass sie einen Schatz an Informationen über ihre internationalen Verbindungen enthalten. Es wäre keineswegs überraschend, darunter auch Namen führender Vertreter der Inter-Alpha-Gruppe zu finden, die der Hauptnutzniesser des Rauschgiftgeschäfts ist. Man erinnere sich, dass der Chef der New Yorker Börse, Richard Grasso, 1999 nicht die Reise in den kolumbianischen Dschungel scheute, um den damaligen FARC-Kommandanten Raul Reyes zu treffen und mit ihm über geschäftliche Dinge zu sprechen. Gleichzeitig ist die Aktion ein Schlag gegen all jene, die behaupten, man könne gegen die Drogenkartelle nicht gewinnen und es sei deshalb besser, Rauschgifte zu legalisieren und Kompromisse mit den Kriminellen einzugehen, wie das der Legalisierungsapparat von George Soros vorschlägt. Die vernichtende Wirkung letzteren Ansatzes zeigt sich in Mexiko, wo inzwischen ganze Landesteile von den barbarischen Rauschgift-Kartellen beherrscht werden. In einem Interview mit dem Time Magazine wurde Präsident Santos am 28. 9. gefragt, welche Lehren man von Kolumbien lernen könne, die dann »in Ländern wie Mexiko angewendet werden könnten, die mit dem Drogenproblem und langanhaltenden Aufständen zu tun haben.« Die Antwort: »Ich verhandle nicht mit Terroristen. Man muss ein ganz klares Signal geben: Befreit die Entführten und stoppt das Rekrutieren von Kindern und die terroristischen Aktivitäten, dann können wir reden.« Er argumentierte auch, die Regierung müsse den Bauern, die jetzt keine andere Möglichkeit haben, als Koka für die Kartelle anzubauen, wirtschaftliche Entwicklung bieten.
 
In den Vereinigten Staaten bleibt die Freigabe von Rauschgift ein wichtiges Thema, für das sich u.a. auch die Konservativen einsetzen, um der Finanzkrise der Bundesstaaten abzuhelfen. In Kalifornien steht am 2. November ein Referendum über die Legalisierung des Anbaus, des Verkaufs und des Konsums von Marihuana auf dem Stimmzettel. Die Legalisierungslobby hat schon angekündigt, dass - sollte das Gesetz beschlossen werden - der Kampf gegen das Rauschgift in Mexiko vorüber und dies der Anfang einer umfassenden Drogenlegalisierung sein werde. Präsident Santos sprach auch diesen Punkt in seinem Interview an: »Können Sie sich vorstellen, was ich den Bauern in Kolumbien, die das Marihuana anbauen, sagen soll, wenn das Referendum in Kalifornien Zustimmung findet? Ist das nicht ein schrecklicher Widerspruch und paradox?« Präsident Barack Obama selbst hat schon vor einem Jahr beschlossen, dass er das (Landesgesetz brechende) Bundesgesetz gegen den Marihuana-Handel nicht mehr anwenden wird. Und in Afghanistan weigert er sich - ausdrücklich gegen den Rat seiner hohen Berater - den Opiumanbau und -handel zu bekämpfen. In Bezug auf Mexiko schlug Hillary Clinton am 8. 9. Alarm, weil die Drogenkartelle mit den Aufständischen gemeinsame Sache machten; dabei wies sie auf die Parallelen zur Lage in Kolumbien vor 20 Jahren hin. Damit machte sie auch deutlich, dass sie den Kampf gegen den Drogenhandel unterstützt. Aber gleich am nächsten Tag widersprach ihr Obama in einem Exklusiv-Interview mit La Opinion und sagte: »Man kann das, was in Mexiko geschieht, nicht mit dem vergleichen, was vor 20 Jahren in Kolumbien geschah.«   
 
Quellen: 
1 Strategic Alert, Jahrg. 24, Nr. 42 vom 20. Oktober 2010
2 Strategic Alert, Jahrg. 24, Nr. 41 vom 12. Oktober 2010
* Das Buch zur Konferenz Die Weltlandbrücke wird Realität - Der Wiederaufbau nach dem Finanzkrachist bei EIR erschienen und kann online bestellt werden:
http://www.solidaritaet.com/buecher/index.php?rubrik=politik#landbruecke