Die Lehre aus Libyen ziehen 23.09.2012 21:41
Auch wenn die Regierung Obama dies verzweifelt abstreitet, liegen inzwischen klare Beweise dafür vor, daß der Mord am US-Botschafter Chris Stevens
und
drei weiteren Amerikanern, zwei Sicherheitsbeamten und einem Mitarbeiter des
State Departments am 11. 9. 12 ein sorgfältig vorbereiteter, professioneller
Anschlag war, für den Mitglieder von Gruppen aus dem Umfeld von Al Kaida die
Proteste vor dem US-Konsulat als Tarnung benutzten. Das Weiße Haus behauptet,
die USA hätte vorher keine verwertbaren Hinweise gehabt, doch tatsächlich
wurden US-Vertreter vor Ort schon mindestens 72 Stunden vor der Tat vor der
Gefahr gewarnt. Am 27. 8. hatte das US-Außenministerium in einer detaillierten
Reisewarnung alle US-Bürger aufgefordert, auf nicht unbedingt notwendige Reisen
nach Libyen zu verzichten, und dabei speziell auf die bedrohliche Zunahme
politisch motivierter Gewalt im Raum Bengasi hingewiesen. Dennoch waren die
Sicherheitsmaßnahmen für das Konsulat in Bengasi völlig unzureichend. Das
Gebäude war schlecht gesichert und das nicht einmal von US-Personal. Die
Sicherheit war an ein Privatunternehmen aus Katar (!) ausgelagert worden und
man verließ sich viel zu sehr auf das städtische Komitee für öffentliche
Sicherheit, das von Agenten der extremistischen Gruppe ›Ansar Al-Scharia‹ [Partisanen des Islamischen Rechts] unterwandert war. Abgehörte Gespräche zwischen Al-Kaida-Führern aus
islamischen Staaten Nordafrikas und Mitgliedern von ›Ansar Al-Scharia‹ in Bengasi
am Tag des Anschlags lieferten weitere Hinweise dafür, daß dieser von der
Al-Kaida-Führung angeordnet worden war. Am Tag danach übernahm die ›Al Kaida der
Arabischen Halbinsel‹ sogar direkt die Verantwortung für die Tat und
nannte den Mord an Botschafter Stevens ›Blutrache‹. [1]
Die US-Regierung von Präsident Obama wird vieles erklären müssen. Das
Politische Aktionskomitee von Lyndon LaRouche (LPAC) hat in Washington eine
Erklärung verteilt, in der eine genaue Untersuchung und die Einleitung der
Amtsenthebung von Präsident Obama verlangt wird. Am 13. 9. hatte der republikanische Senator
James Inhofe (Oklahoma) von zwei Senatsausschüssen sofortige Anhörungen über mangelnde
Sicherheits- und Aufklärungsmaßnahmen verlangt. Senatorin Susan Collins (R-Maine), führendes
Mitglied des Ausschusses für Innere Sicherheit und Regierungsfragen,
veröffentlichte am 14.9. eine Erklärung, in der sie schrieb: »Die fehlende Sicherheit für den Botschafter und
andere diplomatische Angehörige in Bengasi ist äußerst besorgniserregend und
angesichts der gefährlichen Bedrohungslage der Stadt völlig unerklärlich. Schon
im Juni, bei einem Angriff auf den britischen Botschafter und einer Bombe vor
der US-Botschaft, wurde klar, wie gefährlich und unbefriedet Bengasi ist. …..
Die Art der Waffen, die die Angreifer einsetzten, verstärkt die Annahme, daß
dieser Angriff geplant war und nicht das Resultat eines spontanen Protests.« Collins
schrieb auch zusammen mit dem Vorsitzendes des Ausschusses, dem demokratischen
Senator Joe Lieberman (Conecticut) einen Brief an den stellvertretenden
Generalinspekteur des Außenministeriums, Harold W. Geisel. Darin verlangen
beide Aufklärung über die Frage, ob es zuvor offizielle Warnungen von der
libyschen Seite gegeben hätte und ob entsprechend diesen gehandelt worden wäre.
»Wie berichtet wird, sagte der libysche
Innenminister Wasif al-Sharif, die libysche Regierung habe zuvor Personal des
Außenministeriums geraten, sich entweder an einen anderen Ort zu begeben oder
ihre Sicherheit in Bengasi zu verbessern, da man jihaddistische Angriffe
befürchtete.« Die Senatoren wollen nun wissen, ob dies bestätigt
wird und ob die Sicherheitsmaßnahmen nach den Angriffen auf den britischen
Botschafter und der Bombe vor dem Konsulat vier Monate zuvor verstärkt wurden. [2]
Mittlerweile, schrieb Rainer Rupp, setzte die US-Botschafterin bei den
Vereinten Nationen, Susan Rice, die Story in Umlauf, der zufolge der Sturm auf
das Konsulat »spontan« gewesen sei. Die Angreifer hätten versucht, das zu
wiederholen, was in Kairo passiert war, was seltsam ist, denn in der
ägyptischen Hauptstadt gab es keine schwerbewaffneten Angreifer; lediglich
einige Protestierende hatten die Fassade der US-Botschaft erklettert und die
Flagge abgerissen, während in Bengasi das ganze Gebäude niedergebrannt wurde. Der
vom Westen unterstützte libysche Übergangspräsident Mohammed Megarif erzählt
wiederum eine ganz andere Geschichte: Die Angreifer seien demnach keine Libyer gewesen,
sondern ausländische Gotteskrieger, die den Sturm seit Monaten geplant und eine
Sicherheitslücke ausgenutzt hätten, vor der die libyschen Sicherheitsbeamten ihre
US-Kollegen wiederholt gewarnt hätten, zuletzt drei Tage vor dem Angriff. Indessen
berichteten Zeitungen des McClatchy-Medienkonzerns am 13. 9. unter Berufung auf
einen der libyschen Wachmänner, der bei dem Überfall an beiden Beinen verwundet
worden war, daß es vor dem Angriff gar keine Proteste vor dem US-Konsulat in
Bengasi gegeben habe. Im Krankenhaus, wohin der Wachmann ausgerechnet von den
Angreifern nach der Attacke gebracht worden war, erzählte dieser, daß vor 21.35
Uhr »nicht einmal eine Ameise vor dem
US-Konsulat unterwegs gewesen« sei.
Dann aber hätten plötzlich etwa 120 schwer bewaffnete Männer aus allen
Richtungen den Komplex gestürmt. Von Ausländern keine Rede. Tatsächlich hatte auch
der libysche Sicherheitschef für die Region, Wanis Al-Scharif, in den ersten
Tagen eine der größten islamistischen Milizen im Land, ›Ansar Al-Scharia‹, für
den Überfall verantwortlich gemacht. Diese Gruppe sei von libyschen
Gotteskriegern durchsetzt, die schon im Irak und in Afghanistan gegen die
Amerikaner gekämpft hätten, heißt es in einer Analyse des »Washington Institute
for Near East Policy«. Anführer Muhammad Zahawi bestreitet jegliche Beteiligung
seiner Gruppe, räumt jedoch ein, daß einzelne Mitglieder durchaus auf eigene
Faust an dem Angriff teilgenommen haben könnten, was auch die Sichtung von
Fahnen und Insignien der Gruppe erklären könnte. [3]
[1] Strategic Newsletter -
Kurzfassung; Jahrgang 25 Nr. 38
vom 19. 9. 12 [2] http://www.bueso.de/node/6009 18. 9. 12 [3! http://www.jungewelt.de/2012/09-18/045.php Politisch motivierte Tätersuche
- Wer hat den US-Botschafter in
Bengasi getötet: libysche oder ausländische Gotteskrieger? Von Rainer Rupp
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