Sind die unprovozierten aggressiven Akte Israels gegen Syrien der Auftakt zu einem grösseren Krieg? 12.05.2013 22:17
Die USA täuscht eine Ablehnung der israelischen Aggression vor, wie das schon 2007 geplant wurde.
Der Westen,
legt »Global
Research«
dar, hat Israel bewusst die Rolle des »regionalen Rabauken« spielen
lassen, der immun gegen internationale Kritik ist; deshalb darf die israelische
Regierung jetzt auch schändliche Kriegsverbrechen gegen das benachbarte Syrien
begehen, da man hofft, dass sich Syrien dadurch zu einem Vergeltungsschlag
provozieren lässt und der USA und ihren regionalen Verbündeten dadurch die Rechtfertigung für
eine schon lange beabsichtigte militärische Intervention liefert. In den letzten
Tagen hat die israelische Luftwaffe grundlos, aber wiederholt Angriffe auf
Syrien geflogen – auch auf die syrische Hauptstadt Damaskus; dabei scheint es
sich um eine Reihe absichtlicher Provokationen zu handeln, die einen grösseren
regionalen Konflikt auslösen sollen, in den dann auch der eigentliche
Drahtzieher USA militärisch eingreifen könnte. Da Israel weder von Syrien
angegriffen wurde, noch glaubwürdige Beweise für eine Bedrohung durch Syrien
vorlegen kann, behauptet die israelische Regierung, mit ihrem Überfall auf
Syrien auf einen Bruch der Bestimmungen des Kapitels VII der Charta der Vereinten
Nationen zu reagieren. Noch schändlicher ist, dass die USA vortäuscht, die
Verletzung des internationalen Friedens durch Israel zu verurteilen, obwohl sie in den letzten zwei Jahren
den Bürgerkrieg in Syrien [gemeinsam mit Israel] angeheizt hat. Es ist eine
bewiesene Tatsache, dass die USA und Saudi-Arabien die israelische Regierung
bewusst zu militärischen Angriffen auf Syrien und den Iran, die sie selbst
weder politisch, noch juristisch oder strategisch rechtfertigen können, ermuntern.
Jetzt hoffen die USA, Grossbritannien, Frankreich und ihre regionalen
Verbündeten, dass Syrien und der Iran militärisch
zurückschlagen, damit auch sie endlich in Syrien und – mit etwas Glück – bald darauf
im Iran intervenieren können.
Dieser heimtückische
Plan wurde bereits in den Jahren 2007 bis 2009 ausgeheckt und abgesprochen Schon 2007
wurde berichtet, dass die USA, Saudi-Arabien und Israel ein Komplott
geschmiedet haben, um die Regierungen des Irans und Syriens zu stürzen; schon
damals hat man sich darauf geeinigt, terroristische Sekten, von denen viele in
direkter Verbindung mit Al-Qaida stehen, zu diesem Zweck zu bewaffnen. Der
Pulitzer-Preisträger und Journalist Seymour Hersh stellte in einem im Jahr 2007
im Magazin ›The New Yorker‹ unter der Überschrift ›The Redirection‹ [Die Neuorientierung] veröffentlichten Artikel dazu fest: »Um dem
Iran, der von Schiiten dominiert wird, zu schaden, hat sich die
Bush-Administration dazu entschlossen, ihre Prioritäten im Mittleren Osten neu
zu setzen. Im Libanon hat sie insgeheim mit der sunnitischen Regierung
Saudi-Arabiens kooperiert, um die Hisbollah, eine schiitische Organisation, die
vom Iran unterstützt wird, zu schwächen.
Die USA hat sich auch an geheimen Operationen beteiligt, die gegen den Iran und
dessen Verbündeten Syrien gerichtet sind. Ein Nebeneffekt dieser
Aktivitäten war die Förderung sunnitischer extremistischen Gruppierungen, die
für eine militante Richtung des Islams eintreten und mit Al-Qaida
sympathisieren, der USA aber feindlich gegenüberstehen.« Die
Kumpanei Israels mit Saudi-Arabien beschrieb Hersh so: »Der
Politikwechsel hat Saudi-Arabien und Israel in einer neuen strategischen Umarmung vereint, vor
allem, weil beide Staaten im Iran eine existentielle Bedrohung sehen. Sie haben
gemeinsam an Gesprächen [mit der USA] teilgenommen, und die Saudis, die
glauben, dass der Einfluss des Irans auf die Region durch stabilere Verhältnisse
in Israel und Palästina verringert
werden könnte, haben sich auch auf direkte arabisch-israelische Verhandlungen
eingelassen.« Daneben
informierte Hersh über Äusserungen saudi-arabischer Offizieller zu dem gewagten
Balanceakt, auf den sich ihre Regierung einlassen musste, um ihre Rolle als
Unterstützer der Ziele der USA und Israels in der gesamten Region zu verschleiern.
Sie liessen sogar durchblicken, dass es Saudi-Arabien lieber wäre, wenn der
offene Angriff auf den Iran von Israel und nicht von der USA ausginge, weil die
Saudis dann nicht sofort hineingezogen würden. Hersh schrieb dazu: »Der saudische
Gesprächspartner sagte, sein Land ginge ein politisches Risiko ein, wenn es zu
offen mit der USA gegen den Iran paktiere. Die arabische Welt werfe (Prinz)
Bandar schon jetzt eine zu grosse Nähe zur Bush-Administration vor: ›Wir haben zwei Albträume‹, erklärte mir der ehemalige Diplomat.
›Wir befürchten, dass sich der Iran
die Atombombe verschafft und die USA ihn daraufhin
angreift. Es wäre uns lieber, wenn Israel den Iran bombardieren würde, weil wir
Israel dafür verurteilen könnten. Wenn es die USA tut, werden wir dafür
mitverantwortlich gemacht‹.«
Dieses Komplott wurde
im Jahr 2009 weiterentwickelt – durch den von zahlreichen US- Konzernen finanzierten US-Think
Tank ›Brookings Institution‹. In einem Brookings-Dokument mit
demTitel ›Which Path to Persia‹ [1] wird auf den Seiten 84 und 85 das
folgende auf den Iran bezogene, aber ebenso auf Syrien anwendbare Vorgehen
vorgeschlagen: »….. es wäre vorzuziehen, wenn die USA eine iranische
Provokation als Rechtfertigung für ihre daraufhin erfolgenden Luftangriffe
benutzen könnte. Für die USA am vorteilhaftesten wäre, wenn sich die ›iranische Provokation‹ als besonders abscheulich,
folgenreich und völlig grundlos darstellen liesse. Natürlich wäre es für die
USA sehr schwierig, den Iran in eine derartige Provokation zu treiben und
gleichzeitig zu verhindern, dass die übrige Welt das Spiel durchschaut, weil es
dann wertlos würde. Eine Methode, die Erfolg haben könnte, wäre die Anzettelung
eines gewaltsamen Aufstands zur Herbeiführung eines Regimewechsels – in der
Hoffnung, dass Teheran dann mit aller Härte oder wenigsten erkennbar gegen die
Aufständischen vorginge; das liesse sich dann als ›grundlose Aggression‹
der iranischen Regierung verkaufen." Ferner, auf Seite 91: »Israel scheint einen solchen
Luftschlag schon intensiv vorbereitet und geübt und seine Flugzeuge vermutlich
schon so nah wie möglich an den Iran herangebracht zu haben. Israel ist
wahrscheinlich in der Lage, innerhalb einiger Wochen oder sogar einiger Tage loszuschlagen,
wenn das Wetter passt und seine Geheimdienste den richtigen Zeitpunkt für
gekommen halten. Da Israel ausserdem weniger auf regionale Unterstützung angewiesen
ist, vielleicht auch überhaupt kein Interesse daran hat, müsste Jerusalem auch
nicht unbedingt auf eine iranische Provokation warten, um angreifen zu können. Kurz
gesagt, Israel könnte sehr schnell losschlagen, wenn die Regierungen Israels
und der USA das wollen. Wie schon in einem anderen Kapitel erörtert, wären die
Luftangriffe eigentlich nur der Auftakt zu dieser Politik. Wenn man es aber
dabei bewenden liesse, würden die Iraner zweifellos versuchen, ihre Atomanlagen
wieder aufzubauen und sich an Israel zu rächen; sie könnten aber auch die
[Kriegsschiffe der] USA im Persischen Golf angreifen und der US-Regierung damit
einen Vorwand für eigene Luftangriffe oder sogar eine Invasion liefern.« Dass Israel nicht auf eine plausible Rechtfertigung wartet, um Syrien anzugreifen, hat sich gerade erwiesen. Man sollte aber besonders die
Bemerkung am Ende des Zitats beachten: Diese lässt erkennen, was das
US-geführte Bündnis nach diesem ungeheuerlichen Verstoss gegen das Völkerrecht
plant: Die ganze Golfregion soll in einen Konflikt hineingezogen werden, der
endlich eine offene militärische Intervention dieses Bündnisses rechtfertigt.
Was sollten Syrien
und seine Verbündeten tun? Syrien,
der Iran, Russland und die anderen Staaten, die das bedrängte Land
unterstützen, kennen sicherlich das Brookings-Dokument ›Which Path to Persia‹
und die daraus abgeleitete Strategie. Hoffentlich wurde alles von Wert, was die
Israelis angreifen könnten, um die erwünschte Vergeltungsaktion und einen sich
daraus entwickelnden Krieg zu provozieren, zusätzlich geschützt oder aus der
Reichweite möglicher israelischer Angriffe gebracht. Eine aufklärende Medienkampagne
könnte helfen, das heuchlerische und entlarvende Zusammenspiel der von Al-Qaida
dominierten sogenannten Freien Syrischen Armee [FSA] und der Intentionen
Israels aufzuzeigen und auch noch den
letzten Rest an Unterstützung zu beseitigen, den die zersplitterte, trotz der
Unterstützung durch den Westen vor dem Scheitern stehende Terrorkampagne unter
den Syrern noch hat. [Auf eine solche dürften wir allerdings in Anbetracht der
westlichen Systempresse vergebens warten. Anmerk. politonline] Die USA hat Israel bewusst
den Auftrag zu diesen Angriffen erteilt, weil die israelische Regierung ihr
internationales Ansehen schon lange verspielt hat. Was sie in Syrien tut, ist ein
schändliches Kriegsverbrechen und eine grobe Missachtung des Völkerrechts. In
dieser Auseinandersetzung haben Syrien und seine Verbündeten das Recht auf
ihrer Seite und sind einem Feind, der die Welt nicht mehr zum Narren halten
kann, moralisch weit überlegen. Wenn Syrien in der Lage ist, die durch nichts
zu rechtfertigende Brutalität Israels auszuhalten, sollte es am besten wenig
oder nichts zu tun, um die gleiche internationale Empörung auszulösen, die
Israels Brutalität gegen die Palästinenser ausgelöst hat. Weil nun die USA die
Israelis auf Syrien gehetzt hat, sollten Syrien und seine Verbündeten, wenn sie
denn überhaupt reagieren wollen, das am besten ›Einzeltätern‹
überlassen, über die sie selbst verfügen. Die gleichen Mittel, mit denen die
Hisbollah und die Palästinenser Israel sowohl strategisch als auch politisch
besiegt haben, stünden jetzt auch Syrien zur Verfügung – nur in einem weit
grösseren Umfang. Wegen der schändlichen Aktionen Israels, wegen des
verwerflichen Doppelspiels, das die USA zu spielen versucht, indem sie ein Zerwürfnis
mit Tel Aviv vorgaukelt, und wegen der stillen Komplizenschaft der Vereinten
Nationen fordern Menschen auf der ganzen Welt Syrien, den Iran oder beide zu
Vergeltungsschlägen auf. Das wäre genau das, was der Westen will, um einen
grösseren konventionellen Krieg anzetteln zu können, in dem er alle Vorteile
hätte. Wenn Syrien sich aber weigert, direkt zurückzuschlagen und sich selbst
dann nicht zur Wehr setzt, wenn seine Hauptstadt bombardiert wird, nimmt es dem
Westen politisch gesehen den Wind aus den Segeln und macht damit deutlich, wie
ungerechtfertigt dessen Angriffe sind, weil Syrien niemanden bedroht. Durch
syrische ›Einzeltäter‹, die glaubhaft verleugnet werden
könnten, liesse sich [in relativ kurzer Zeit] soviel taktischer und politischer
Druck auf Israel ausüben, dass es seine Aggression einstellen müsste. Es
scheint, als sei der vom Westen unterstützten Terrorfront in Syrien bereits der
Todesstoss versetzt worden und ihr baldiger Zusammenbruch zu erwarten. Die
israelischen Angriffe sind wohl ein Zeichen der Verzweiflung und der Versuch,
einen Konflikt zu verlängern, der sonst bald enden könnte. Syrien und seine
Verbündeten stehen in den kommenden Tagen und Wochen vor schwierigen
Entscheidungen und an einem gefährlichen Scheideweg, denn eine Achse von Schurkenstaaten
will mit immer schlimmeren Greueltaten unbedingt Vergeltungsschläge provozieren.
Quellen:
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP06213_120513.pdf Friedenspolitische
Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein LP 062/13 vom 12. 5.
13, denen wir die Übersetzung ins Deutsche verdanken www.luftpost-kl.de VISDP:
Wolfgang Jung, Assenmacherstr. 28, 67659 Kaiserslautern http://www.globalresearch.ca/unprovoked-israeli-act-of-aggression-against-syria-prelude-to-a-broader-war/5333922 May 05, 2013
Global Research Unprovoked
Israeli Acts of Aggression against Syria, Prelude to a Broader War? [1] Siehe hierzu auch http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1938 23. 4. 12 - Syrien -
Unverändert nach Planung
|