Die Bilderberger und andere »ehrenwerte « Gesellschaften 09.06.2013 23:15
d.a. Im Zusammenhang mit den Bilderbergern, die sich dieses Jahr vom 6. bis 9. Juni
im
englischen Luxushotel »The Grove« in Watford, Hertfordshire,
zusammenfanden, ist es durchaus angebracht, auch einmal einen Blick auf eine
andere Organisation dieser Art zu werfen, auf die Rotary Clubs. Diese
beschreibt Gerhard Wisnewski in seinem
Artikel
Filz mit Nadelstreifen: Das
Bundesverfassungsgericht und die Rotarier Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gilt als das höchste deutsche
Gericht: seriös, integer, unangreifbar. [1] Doch spätestens seit einem Bericht
über den familiären Filz innerhalb des Gerichts hat dieses Bild leichte Kratzer
bekommen. Dabei sind die familiären Bande noch gar nichts gegen die
Geheimgesellschaften, in denen sich die Verfassungsrichter tummeln – vor allem
bei den Rotariern. Die Rotarier? Aber was kann man denn gegen die Rotarier haben?
Die
Rotary- und auch die Lions Clubs sind schließlich »weltweit tätige
Wohltätigkeitsclubs. Sie setzen sich für Frieden, für Völkerverständigung und
für humanitäre Dienste ein«, organisieren Wohltätigkeitsveranstaltungen,
Gesundheitsprogramme und andere auf den ersten Blick nützliche Initiativen. Sinn
dieser angeblichen »Verschwörung der Anständigkeit« [so ein Rotarier] ist es
demnach, »Geschäftsbeziehungen möglichst weltweit durch
freundschaftlich-philanthropische Bande zu überwölben und zugleich mit dieser
im Zahnrad symbolisierten internationalen Vernetzung von Besitzenden,
Bestimmenden und Bedeutenden auch der ländlichen und kleinstädtischen
Oberschicht den Ruch des Provinziellen zu nehmen….. Jedes Mitglied sollte
erfolgreiche Vertreter weiterer Berufe anwerben und das Clubleben würde alsbald
Geschäftspartner in Freunde verwandeln und umgekehrt«. Wie schön.
Eine ehrenwerte Gesellschaft Aber auch eine angebliche »Verschwörung der Anständigkeit« ist eine
Verschwörung. In Wirklichkeit ist das
Charity-Getue nur Fassade und nicht der eigentliche Gegenstand der
Verschwörung. In Wirklichkeit sind die Rotarier de facto eine weltweite
Geheimgesellschaft, die 1905 in der USA von einem deutsch-amerikanischen
Freimaurer namens Gustav Löhr mitbegründet wurde und auch später viele
Freimaurer unter ihren Mitgliedern hatte. In nahezu 170 Staaten sollen sich
insgesamt über eine Million Menschen bei den Rotariern tummeln. In Deutschland
gibt es etwa 1.000 solcher Clubs mit über 50.000 Mitgliedern. Hinzu kommen auch
noch die ähnlich aufgestellten Lions Clubs. Wobei vor allem die Rotarier nicht
irgendwelche Mitglieder sammeln. Sie schöpfen nur die oberste Schicht der
Gesellschaft ab, um diese horizontal zu vernetzen und so eine wirksame
Steuerung zu ermöglichen. So verknüpfen sich in den Rotary Clubs Richter mit
Staats- und Rechtsanwälten, Medizinern, Unternehmern und Journalisten. Auf
diese Weise werden die internationalen Oberschichten vernetzt und an eine
globale Organisation mit ihrem Zentralbüro in Illinois, USA, angebunden. Rotary
ist damit ein wichtiges Vehikel der Globalisierung und des »One World«-Gedankens.
Einem örtlichen Rotary Club kann man nicht einfach beitreten, sondern muß von Mitgliedern des Clubs zur Aufnahme
vorgeschlagen werden. Das reicht aber noch nicht, sondern ist nur die
Voraussetzung für den Beginn eines förmlichen Aufnahmeverfahrens. Wie man
sieht, sind die Rotarier, was ihre Mitglieder angeht, äußerst vorsichtig und
wählerisch. Sich als Bürger selbst zu bewerben, ist nicht drin und ein
absolutes »No-Go«: »Wünsche nach einer Berufung müssen um ein paar
Ecken lanciert und die Spuren sorgfältig verwischt werden; dann klappt’s
meistens«, schrieb der ›Spiegel‹ 1983 in einem Artikel mit dem Titel ›Filz in Nadelstreifen‹. [2] »Diese Art der Mitglieder-Rekrutierung läßt unter diesen ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen«, heißt
es bei Wikipedia. »Nach Ansicht der Rotarier werden so die besten Kräfte einer
Region für ihre Gemeinschaft gewonnen.« Ganz sicher: aber zu wessen Nutzen? Zum
Nutzen der Gesellschaft oder zum Nutzen der Rotarier?
Rotarier gleich waschechte
Globalisten Als weltweit präsente Organisation sind die Rotarier waschechte
Globalisten und Feinde der Nationalstaaten. Nicht umsonst ist die Geschichte
der Rotarier »eng mit der Geschichte der Vereinten Nationen verknüpft«. Immerhin
erarbeiteten 49 Rotarier die Charta der Vereinten Nationen und auch die UNESCO
wurde auf der Grundlage einer Rotary-Konferenz gegründet. So mächtig ist das
globale Netzwerk der Rotarier. Mit dabei waren und sind in Deutschland
Bundeskanzler [Adenauer, Merkel], Bundespräsidenten [Scheel, von Weizsäcker,
Herzog, Köhler, Wulff], Minister [Lambsdorff, Genscher], Geheimdienstbosse und
Außenminister, Konzernchefs, Aufsichtsratsvorsitzende, Bischöfe und
Journalisten [Maischberger, Prantl]. Kurz und gut: bei den Rotariern sind
sämtliche wichtigen Entscheidungsträger und Meinungsmacher der Gesellschaft
versammelt, was ihnen das Gewicht einer Gegenregierung oder eines »Staates im
Staate« verleiht. International gehör(t)en u.a. dazu: George W. Bush, Ronald
Reagan, Margaret Thatcher, Bill Gates, Neil Armstrong und Walt Disney.
Traditionell befinden sich unter den Rotariern auch viele Juristen,
denn auch Richter haben schließlich eine Menge zu sagen. Beim deutschen
Bundesverfassungsgericht waren bzw. sind mit dabei zum Beispiel Ernst Benda [inzwischen
verstorbener Präsident des BVG], Udo di Fabio, Roman Herzog, Hans-Joachim
Jentsch, Paul Kirchhof [Erfinder der TV-Haushaltsabgabe], der ehemalige BVG-Präsident
Hans-Jürgen Papier und sogar der jetzige Präsident Andreas Voßkuhle. Ja, dem ›Spiegel‹ zufolge existierte schon
vor Jahrzehnten ausgerechnet in der ›Stadt der höchsten
Gerichtsbarkeit‹ ein unglaublicher Rotarier-Filz: »Den drei
Karlsruher Rotary-Clubs mit zusammen 144 Mitgliedern gehören beispielsweise nicht
nur die Präsidenten des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichts
an, sondern zugleich deren Vorgänger und etliche höchste Richter.«
Zurück zu den Bilderbergern Was hier an Einfluss zusammenkommt, ist jeweils der Teilnehmerliste zu
entnehmen. Aus dieser wird prinzipiell kein Geheimnis mehr gemacht; sie wird in
Genf, wo sich der Hauptsitz befindet, zusammengestellt und liegt der
Öffentlichkeit seit einigen Jahren vor. Die diesjährige Liste ist auf den nachfolgenden beiden websites
einsehbar:
http://www.bilderbergmeetings.org/participants2013.html
http://www.infowars.com/breaking-official-bilderberg-attendee-list-released/print/#
Man sollte sich durchaus die Zeit nehmen, diese durchzugehen, um sich
einen Überblick über die hier bestehende Vernetzung zu verschaffen. Die
offizielle webiste der Bilderberger [3]
listet ihrerseits die zu erörternden Themen auf, wobei wir letztlich
nicht wissen können, ob diese lediglich für die Öffentlichkeit bestimmte Punkte
erfasst, während uns die tiefergehenden inhaltsschweren Erörterungen
vorenthalten bleiben. Denn im Anschluss an die Konferenz erfolgen keinerlei
Stellungnahmen von Seiten der Anwesenden, die uns erkennen liessen, was möglicherweise
an Weisungen ergangen ist. Der bekannte Autor und Journalist, Dr. Bruno
Bandulet, hat das einmal sehr gut zusammengefasst: »Was bei der streng abgeschirmten Konferenz jeweils
genau gesagt wird, bleibt geheim, obwohl durchaus Journalisten anwesend sind.
Freilich nur systemkonforme, die den Mund halten können. Wie die illustre Runde
internationale Wirkung entfaltet, läßt sich am besten aus den
beteiligten Zeitungen herauslesen. Zu den wirklich wichtigen Themen schreiben
sie, als seien sie gleichgeschaltet, alle dasselbe [manchmal mit Ausnahme des
Wall Street Journals]. Und die anderen,
weniger bedeutenden Gazetten schreiben von ihnen ab. Die Gleichschaltung
erkennt man zum Beispiel daran, daß sie gerne von der
internationalen Gemeinschaft reden, wenn in Wirklichkeit die USA und ihre
Interessen gemeint sind. ….. Es kommt nur darauf an, wie ein Insider bemerkte,
daß sich
das Denken der Mächtigen in eine bestimmte Richtung bewegt - bis keiner mehr
nach einer Alternative fragt.« Prof. Hans-Jürgen Krysmanski
schreibt hierzu: »Bilderberg, Davos, das sind so die Höhepunkte einer ständig
ablaufenden Absprache, Verständigung, eines ständigen Arbeitens von Lobbyisten,
von Seilschaften, usw.« Krysmanski gehört zu den Anhängern der ›Power Structure Research‹, einer sozialwissenschaftlichen
Forschung, die den Blick von unten nach oben richtet. »Über Hartz-IV-Empfänger«,
sagt er, »weiß man so ziemlich alles, dafür sorgen schon die Kontrolle der
Ämter und eine begleitende Sozialforschung. Über die Reichen und Mächtigen
dagegen wisse man nahezu gar nichts. Dabei seien es diese, die wirklich
die Macht in den Händen halten.« [4] Der
der in Madrid
ansässige Journalist Daniel Estulin ist der Auffassung, dass die
Bilderberger-Gruppe die Welt durch einen Prozess namens ›systemischer Methodik‹
regiert, mittels der der Globus in verschiedene Bereiche aufgeteilt wird, wo
die Bilderberger dann ihre Frontmänner an die Spitze der jeweiligen
Institutionen setzen, mit deren Hilfe
regiert wird. Durch diese Methode waren die Bilderberger in der Lage,
die Nationen Europas unter dem Deckmantel von Handelsverträgen zur EU zu
vereinigen. Und in seinem Buch ›Die
wahre Geschichte der Bilderberger‹
schreibt er: »Die Bilderberger sind zusammen mit dem Council on Foreign Relations
und der Trilateralen Kommission zu einer Schattenregierung geworden, deren
vorrangiges Ziel es ist, die Souveränität aller Nationalstaaten abzuschaffen
und ihre durch einen ›elektronischen
globalen Polizeistaat‹ überwachte
Wirtschaft unter eine umfassende Kontrolle der Konzerne zu stellen.« Ersteres
Ziel ist in der EU ganz klar zu verfolgen; dort gedenkt man, die Souveränität
der Mitgliedstaaten kontinuierlich auszuhöhlen, um einen europäischen
Grossstaat zu errichten. Wohl nicht umsonst warnte der Vorsitzende des
norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, bei der Verleihung des
Friedensnobelpreises an die EU vor dem Risiko eines neuen Nationalismus in
Europa. Barroso folgte ihm in dieser Richtung; auch er legte dar,
dass Europa im Hinblick auf einen extremen Nationalismus wachsam bleiben müsse.
Das Bestreben, eine sogenannte ›Entsouveränisierung‹ zu erzielen, wird seit längerem
genügend oft ausgesprochen; Beispiele hierfür lassen sich in grosser Anzahl zitieren. So erklärte beispielsweise Wolfgang
Schäuble in der ›Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung‹ vom 8.
Oktober 2012: »Wir sind dabei, das Monopol des
alten Nationalstaates aufzulösen. Der Weg ist mühsam, aber es lohnt sich, ihn
zu gehen.« Bekanntlich ist inzwischen auch die Aufforderung an die Mitgliedstaaten
ergangen, ihre Finanzhoheit weitgehend an Brüssel abzutreten. Also genau an
diejenigen, die für den unendlichen Pfusch, der sich in der
Eurokrise widerspiegelt, verantwortlich zeichnen. Die Pläne der
EU-Regierungschefs für eine grundlegende Reform Europas sehen demnach ganz
konkret eine Fiskalunion, eine Bankenunion sowie eine politische Union vor. Was
letztere betrifft, so meinte Frank Schäffler, der Finanzexperte der FDP: »Das ist
ein planwirtschaftliches Projekt von oben, das demokratisch überhaupt nicht
legitimiert wäre.« Damit käme »der europäische Superstaat durch
die Hintertür«. Ob sich dieser aufhalten lässt, ist äusserst fraglich,
da die Parlamente die Brüsseler Verordnungen nur allzu oft und, möchte man
hinzufügen, vielfach ungeprüft abnicken. Mit der Aufgabe verfassungsmässiger
Rechte ist ein Zerfall der Nationalstaaten vorprogrammiert. Darauf haben Prof.
Hankel und andere Euro-Kritiker immer wieder hingewiesen.
Jürgen
Trittin von den Grünen, der letztes Jahr von Matthias Nass von der
Wochenzeitung ›Die Zeit‹ Ende Mai zur Bilderberger-Konferenz
in Chantilly, USA, eingeladen worden war, erkennt in diesen Plänen dagegen die
Forderungen seiner Partei wieder: »Wir sagen seit langem, daß Europa eine gemeinsame Bankenaufsicht und auf
deren Grundlage auch einen gemeinsamen Bankenrettungsfonds
benötigt«. Dieser Besuch Trittins in Chantilly fand im ›DeutschlandBrief‹ vom Juli 2012, dem von Bandulet
herausgegebenen monatlichen Hintergrunddienst, folgendes Echo: »Jürgen Trittin war bei den
Bilderbergern, die Genossen sind entsetzt. Dafür handelte er sich böse
Kommentare aus linken Kreisen ein, gelten doch die Bilderberger in der
marxistischen Szene als übler Kapitalistenverein und als Speerspitze der
internationalen Finanzelite. Das ist nicht ganz falsch. Selbstverständlich wird
echte Macht nicht an den Wahlurnen, sondern in kleinen Zirkeln ausgeübt. Die
Schweiz, wo das Volk über wichtige Dinge selbst abstimmen darf, ist die große
Ausnahme und wird in der EU nicht zur Nachahmung empfohlen. Die Bilderberger
haben dabei geholfen, den Euro zu schaffen. Das wissen wir aus dem Munde von
Etienne Davignon, dem belgischen Industriellen, früheren EU-Kommissar und langjährigen
Vorsitzenden der Bilderberger- Konferenzen. Seit einigen Monaten rühren die
Bilderberger wieder einmal dieselbe Trommel:
Der Euro muß ›koste es, was es wolle‹ gerettet werden, die Euro-Schulden müssen
vergemeinschaftet werden, Deutschland
muß zahlen. Wenn nicht alles täuscht,
war genau dies die Linie, auf die man sich auf der Bilderberger-Konferenz 2012
geeinigt hatte. Das bedeutet, daß Angela
Merkel wohl oder übel umfallen muß. Daß sie eine Politik gegen den Bilderberger-Konsens,
das heißt gegen den tonangebenden politisch-finanziell-medialen Komplex,
durchhalten könnte, ist schwer vorstellbar. Auf wen sollte sie sich zuhause stützen?
Auf ihre ausgelaugte CDU etwa? Oder auf die SPD, die schon lange nicht mehr für
die Interessen des kleinen Mannes kämpft? Peer Steinbrück hat sich schon bei früherer
Gelegenheit bei den Bilderbergern vorgestellt - derselbe Steinbrück, der als
Finanzminister die deutschen Banken ermuntert hat, die ihnen anvertrauten
Spargelder in amerikanischen Immobilienschrott umzuleiten. Auch Ex-Kommunist Trittin
hat sich jetzt den Segen geholt. Er darf demnächst Vizekanzler unter Steinbrück
spielen.« Diese Vorhersage wird nach den Wahlen im
September zu überprüfen sein. Marcus Klöckner [5] stellte Trittin im
Anschluß an seine Konferenzteilnahme u.a die
Frage, worüber er dort selbst gesprochen hätte; Trittin antwortete wie folgt: »Ich habe für eine Abkehr vom
einseitigen Sparkurs in Europa plädiert und mich für nachhaltige Investitionen
in Bildung, Energie und Infrastruktur sowie für einen europäischen
Schuldentilgungsfonds ausgesprochen - so wie ich es anderswo auch tue.« Gerade letztere Einstellung trug ihm von Klaus Müller [6] folgenden
bissigen Kommentar ein: »Für Insider war sofort klar, welche Bedeutung es hat, wenn Trittin an
der Konferenz teilnimmt. Was soll ausgerechnet ein Grüner im schwarzen Loch des
Großkapitals? Doch bei näherem Hinsehen wird klar, was die Mission war: Die
Bilderberger-Truppe ist höchst unzufrieden mit der deutschen Regierung, weil
sie bisher noch nicht das deutsche Volksvermögen an die Eurozone verpfändet
hat. Der Befehl lautet also: Abtreten! Da kommen ein paar grüne Deppen gerade
recht. Die öffnen die Geldschleusen ohne Zaudern und verkaufen es auch noch als
›gerecht‹. Jürgen Tritten ist sich auch nicht zu blöde, seine Marschbefehle
aus dem dubiosen Meeting durch die Gegend zu twittern. So schreibt er am
Wochenende aus der USA: ›Too little
too late - auch beim Bilderberger Meeting
massive Kritik an Merkels Euro-Politik. Zerstört Europas Integration‹. Ach, Jürgen! Das ist aber was ganz
Neues, daß die Bilderberger Merkels Politik kritisch sehen. Aber daß sich
Trittin auch noch damit brüstet, daß beim Bilderberger Meeting Schäuble/Merkel
auf der Abschußliste stehen, ist einfach nur dumm. Die Grünen als willfährige
Büttel des Großkapitals - wer hätte gedacht, daß es einmal so weit kommt?
›Nach meinem Plädoyer für Investitionen, eine FTT und
den Schuldentilgungsfonds samt Vermögensabgabe nun auf Weg zurück‹ twitterte der Fraktionsvorsitzende
der Grünen weiter. Ja, lieber Jürgen, wenn du erst einmal an der Macht bist,
dann werden deine Freunde bei den Bilderbergern es schon zu verhindern wissen,
daß du noch eine Finanztransaktionssteuer und eine Vermögensabgabe einführst.
So lautete der Marschbefehl nicht. Der Befehl lautet: Schwarzgelb stürzen sowie
Eurobonds bzw. totale Haftung Deutschlands gegenüber den Ländern der Eurozone!
Und Rot/Grün soll es richten. 2011 war bereits Peer Steinbrück bei den
Bilderbergern. Wir dürfen also sehr gespannt sein, wer demnächst an der
Regierungsspitze stehen wird. Bis dahin werden ›rein zufällig‹
Dinge passieren, welche den Machtwechsel fördern.« Zu der Konferenz 2012 äusserte
Webster G. Tarpley folgende Gedankengänge: »Die andere Frage,
um die es bei den Bilderbergern ab heute gehen wird, ist die Frage nach der
umfassenden Weltdepression. Bis jetzt geht es um die Verlagerung der
Weltdepression nach Europa, die wirtschaftliche Kriegführung gegen Europa und
den Euro, dies mit der Hauptstoßrichtung der Zerschlagung des Euros durch
Kreditderivate, Credit Default Swaps, und natürlich mit der Hilfe der
Ratingagenturen: Fitch, Moody‘s, Standard & Poor‘s. Es ist nicht
auszuschließen, daß auf dem bevorstehenden Treffen die Weichen für eine neue
faschistische Epoche der kommenden Jahre und Jahrzehnte gestellt werden sollen.« [7] Tarpley zufolge sind die Bilderberger genau jene Leute, die
die gesamte wirtschaftliche Kriegsführung gegen den Euro geplant und ausgeführt
haben, und zwar zynisch, vom grünen Tisch aus.
Fakt ist,
wie gesagt, dass die Entnationalisierung der Staaten offen gefordert wird, ohne die geringste
Geheimniskrämerei. Daher konnte auch der vormalige EU-Kommissar Günter
Verheugen folgendes erklären: »Ich meine, das ist doch
klar, daß der
klassische europäische Nationalstaat in der Welt von morgen überhaupt keine
Rolle mehr spielen wird, er wird schlicht übergangen. Kein Land ist groß genug,
um im Zeitalter der globalen Kooperation, das vor uns liegt, noch gehört zu
werden; wir können nur noch als Europäer gehört werden, und dazu müssen wir
eine gemeinsame Stimme haben.« Bundeskanzlerin Merkel erklärte Ende April: »Die europäischen Länder müßten
akzeptieren, daß die EU in einigen Bereichen
das letzte Wort hat.« Planungen Merkels zufolge ›sollen die deutschen Vorstöße zu einer erweiterten
europäischen Integration mitsamt massiven Einschnitten in die staatliche
Souveränität bereits dieses Jahr erste Erfolge zeitigen. Nun bringt es das Bestreben, die EU zu einer Machtzentrale auszubauen,
naturgemäss mit sich, dass eine Vielzahl nationaler Rechte ganz einfach
abgeschafft werden. Was
die Besitzer des grossen Gelds, wie sie bei den Bilderbergern, aber auch in der
Trilateralen Kommission vertreten sind, stört, sind souveräne Staaten und
Völker, in denen die Bürger den Weg der Politik sowie des wirtschaftlichen und
sozialen Lebens selbst bestimmen. Es ist unverkennbar, dass Brüssel längst dazu
übergegangen ist, den Menschen in
Europa in allen Bereichen des Lebens vorzuschreiben, was zu tun und was zu
lassen ist, eine völlige Umkehrung der Grundfunktionen einer demokratischen und
freiheitlich verfassten Republik. Insofern äusserte sich Daniel Hannan, britischer Journalist, Politiker der Conservative Party und seit
1999 Mitglied des Europäischen Parlaments, bereits 2007 in einem Interview mit der Zeitung ›Junge Freiheit‹ völlig zu Recht wie folgt: »Wir sollten die EU wieder zu dem
machen, womit sie einst auch so erfolgreich war: eine Freihandelszone. Beginnen
sollten wir mit der Repatriierung finanzieller Hoheit an die Nationalstaaten.«
»Die
Bilderberger-Gruppe aus Wirtschaftsleuten, Politikern, Bankern und Akademikern«, so die ›Deutschen WirtschaftsNachrichten [8], »ist ein informelles Netzwerk des modernen Feudalismus.«
»Eine Zierde des
diesjährigen Treffens«, meint
die Zeitung ironisch, »ist Mario Monti, der es geschafft
hat, Politiker, Banker, Wirtschaftsmann und Medienstar in einem zu werden. Er
ist sozusagen die menschgewordene Vernetzung, das Idealbild eines jeden
feudalistischen Systems.« Bei
dem Treffen, liest man in den ›DWN‹ ferner, »werden die wichtigsten Entwicklungen der Weltwirtschaft und
ihre Folgen für die Gesellschaften diskutiert. Hier werden die Gehirne der
politischen Verantwortlichen gewaschen, damit sie eine Politik machen, die die
Interessen der zeitgenössischen Feudal-Klasse vertritt. Dazu braucht
man keine Befehle. Dazu braucht man vor allem Wissen. Daran mangelt es den
Politikern, weil sie in der Regel keine Zeit haben, sich ernsthaft mit den
Problemen der Gegenwart auseinander zu setzen. Daher sind die anwesenden
Politiker dankbar, einmal im Jahr aus erster Hand zu erfahren, wohin der Hase
läuft und wie man sich in einer komplexen Welt verhalten muß. Wenn die Staaten wegen ihrer Sparprogramme jedoch
Schwierigkeiten mit den Bürgern bekommen, sollten sie auf der Hut sein: Die
Lage ist im Jahr 2013 gefährlicher als früher. Die Bürger begehren auf.« Eines der Themen war die
Feststellung ›how big data is
changing almost everything‹ – wie
eine breitflächige Datenerfassung fast alles verändert. Hierzu der Kommentar
der ›DWN‹: »Google-Chef
Eric Schmidt kann den EU-Führern erklären, daß
sie Google nicht bekämpfen, sondern besser nutzen sollen: Street View, Google
Maps und die vielen anderen frei zugänglichen Dienste erleichtern der Politik die
Beobachtung der Bürger. Eine Revolution ist im Internet-Zeitalter nicht
zwingend nötig. Die Politik muß ›Big Data‹, wie es im Original heißt, nur besser nutzen. Lawrence Lessig,
der Vordenker des offenen Internets, wird den Politikern erklären können, daß das offene Internet eine der besten Erfindungen
der jüngsten Geschichte ist.‹ Denn
auf den sozialen Netzwerken stellt sich so mancher ohne Schranken zur Schau,
was es dem Staat erleichtert, alles direkt mitzuverfolgen.
In diesem
Zusammenhang sei nochmals an die Warnung des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker erinnert, der
die Gefahr offensichtlich früh erkannte und 1994 folgendes darlegte: »Um ihre
Herrschaft zu sichern, werden die Eliten frühzeitig den totalen
Überwachungsstaat schaffen, eine weltweite Diktatur einführen.«
Die Konferenz ist nun diesen Sonntag, 9. Juni, zu Ende gegangen. In der
Regel sickerte bislang trotz der angestrebten Geheimhaltung die eine oder
andere Information in die Öffentlichkeit. Insofern gilt es zunächst zuzuwarten, ob sich
das dieses Jahr wiederholen wird.
[1] Quelle: leicht gekürzt http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/gerhard-wisnewski/filz-mit-nadelstreifen-das-bundesverfassungsgericht-und-die-rotarier.html 7. 6. 13
Filz mit Nadelstreifen: Das Bundesverfassungsgericht und die Rotarier –
Von Gerhard Wisnewski [2] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14019756.html 23. 5. 1983
Rotary: Filz mit Nadelstreifen - SPIEGEL-Report über deutsche
Herren-Clubs [3] http://www.bilderbergmeetings.org/meeting_2013.html [4] Siehe hierzu »Wer die Fäden zieht« Teil I auf
http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1399
Teil II »Über die Identität der
Gläubiger des Schuldners Staat wird nie gesprochen«
auf http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1449 Hans-Jürgen
Krysmanski ist Autor der Studien ›Wem
gehört die EU‹ und ›Hirten & Wölfe - Wie Geld- und Machteliten sich die Welt
aneignen‹; 2013 ISBN 978-3-89691-602-0 [5] http://www.heise.de/tp/artikel/37/37059/1.html 7. 6. 12 Marcus
Klöckner - Jürgen Trittin zur Bilderberg-Konferenz [6] http://www.mmnews.de/index.php/politik/10162-bilderberger-schiessen-merkel-ab 4. 6. 12 Bilderberger
schießen Merkel ab [7] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/webster-g-tarpley/heute-beginn-des-bilderberger-treffens-2-12-themen-und-teilnehmer.html 31. 5. 12
[8] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/06/08/bilderberg-treffen-die-elite-der-welt-diskutiert-ueber-den-crash/ 8. 6. 13
Bilderberg-Treffen: Die Elite der Welt diskutiert über den Crash
Siehe auch http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1760 20. 6. 2011 Die Bilderberger und ihre Verharmlosung - Von Doris Auerbach Unter dem Stichwort ›Bilderberger‹ finden
sich zahlreiche Artikel im Archiv
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