Schengen und Dublin sind Makulatur - Von Ulrich Schlüer 26.04.2015 22:03
Die EU-Bürokratie versagt vor der illegalen Einwanderung.
Nichts könnte die restlose Untauglichkeit der von Brüssels
Bürokraten an ihren Schreibtischen erfundenen Konzepte für menschliches Zusammenleben
und menschliche Sicherheit drastischer unter Beweis stellen als die in und ums
Mittelmeer Tatsache gewordene Not der zu Hunderten ertrinkenden illegalen
Einwanderer. Da stellen Brüssels Bürokraten Regeln auf: Das Schengen-Konzept
zur Gewährleistung von Sicherheit, das Dublin-Konzept für koordinierten Umgang
mit Flüchtlingen. Dazu beschliessen sie das Prinzip, wonach jeder, der sich
selbst als ›Flüchtling‹ bezeichnet, grundsätzlich einmal das
Recht hat, nach Europa zu kommen. Erst hier würde man dann in aller
bürokratischen Musse - unter
Institutionalisierung Dutzender, alle Verfahren verschleppender
Einsprache-Möglichkeiten - abklären, ob
die Angekommenen, die in Europa längst auf Kosten der Steuerzahler ein bequemes,
arbeitsfreies Leben führen, wirklich als Flüchtlinge anerkannt werden
können oder nicht.
Gewiss: Heerscharen sonst offenbar nirgends brauchbarer
Missbrauchs- und Elends-Administratoren können auf der Grundlage solch
widersinniger Regeln ausreichendst beschäftigt werden. Bürokratie bläht
Bürokratie auf, zockt dafür schamlos die Steuerzahler ab und stürzt jedes
europäische Land innert kurzer Zeit ins finanzielle Desaster.
Kritik ist strafbar Um das Nachdenken, das Diskutieren und die Kritik, ob diese
von oben festgelegten Regeln auch nur im entferntesten vernünftig,
problemgerecht und tauglich sind, bereits im Keim zu ersticken, haben
diejenigen, die den ganzen Unsinn ausgeheckt haben, ihre Regeln zu ›Menschenrechten‹ erklärt. Auf dass jeder, der vor der
daraus unweigerlich resultierenden Katastrophe rechtzeitig warnen möchte,
gerichtlich belangt, zum Schweigen gebracht, allenfalls gar eingesperrt werden
kann. Wir sind, könnte man angesichts solcher Sprech- und Denkverbote meinen,
ins Mittelalter zurückgefallen, in die Zeit vor Galileo Galilei.
Millionen-Invasion Wer das Brüsseler Konzept zur Einwanderungswelle via Mittelmeer, das
darin besteht, zuerst alle nach Europa kommen zu
lassen und dann erst über die angeblichen Fluchtgründe Abklärungen zu treffen
- gemäss der Brüsseler Regel befolgt,
macht sich an einer Europa treffenden Katastrophe schuldig; schuldig für das,
was in den letzten Tagen und Wochen auf dem Mittelmeer Tatsache geworden ist
und das lediglich ein Auftakt sein könnte. Kann tatsächlich jeder, der sich
selbst als ›Flüchtling‹ deklariert, zunächst einmal nach
Europa kommen, dann wird sich eine wahre Millionen-Invasion illegaler
Einwanderer über den alten Kontinent ergiessen, eine Invasion, die nie und
nimmer je wieder rückgängig gemacht werden kann, was immer dazu an papierenen
Beschlüssen in Brüssel getroffen würde. Dann werden - selbst wenn die gegenüber heute dreifache
Zahl an modernsten Kriegsschiffen entlang der Mittelmeerküste patrouillieren
würde - noch weit mehr Schiffbrüchige
als heute ertrinken. Und die nordafrikanischen Länder werden Millionen
durchzufüttern haben, die auf die Überfahrt warten. Viele Regionen Europas
würden in der Flut strandender angeblicher Flüchtlinge - in Wahrheit illegale Einwanderer - regelrecht ertrinken.
Gerechte Verteilung? Brüssel wendet mit der sturen Bürokraten eigenen
Beflissenheit ein, man habe vor, all die Ankömmlinge ›gerecht‹ auf alle europäischen Staaten zu verteilen. Als ob die Portugal, Rumänien,
Bulgarien oder Kroatien zugeteilten je dort bleiben würden, wohin man sie geschickt
hätte! Der ›Gerechtigkeits-Sinn‹ Brüssels ist angesichts des sich dann
tatsächlich Abspielenden nur noch lächerlich: Alle, die kommen, werden nach
Deutschland, werden in die Schweiz und werden nach Österreich drängen. Weil
ihnen diese Länder als das Paradies erscheinen. Niemand wird die unermessliche
Zahl der Eintreffenden aus letzteren Ländern wieder wegweisen können.
Selbst Simonetta Sommaruga, sonst nie müde, ihre beklagenswerte Unfähigkeit
hinter wortreichen Ausreden zu tarnen, dürfte aufgrund dessen, was dann
Tatsache wird, verstummen.
Der Weg nach Europa ist zu sperren! Es gibt nur eine Antwort auf die Invasion angeblicher Flüchtlinge:
Es sind alle Anstrengungen darauf zu konzentrieren, das ›Geschäftsmodell‹ der aus dem Elend Millionen verdienenden
Schlepper zu zerstören. Die Schlepper selber wird man kaum fassen können. Aber
die Zerstörung ihrer Strategie ist möglich. Dazu wäre wie folgt vorzugehen: Selbstverständlich
sollen auf untauglichen, auseinanderbrechenden Booten im Mittelmeer Dahintreibende
auf seetüchtige Schiffe aufgenommen werden. Selbstverständlich sollen
Ertrinkende gerettet werden. Aber ebenso selbstverständlich darf man all die
Geretteten auf keinen Fall nach Europa transportieren. Sie müssen ohne
Verzug dorthin zurückgebracht werden, wo sie aufgebrochen sind. Dort in
Nordafrika sind jene Stellen einzurichten, bei denen abgeklärt wird, wer
wahrhaftig an Leib und Leben gefährdeter Flüchtling ist, und wer bloss als
illegaler Einwanderer ins Paradies Europa gelangen will. Das UNO-Flüchtlingswerk
UNHCR ist weltweit nahezu überall, wo angebliche oder tatsächliche Flüchtlinge
unterwegs sind, vor Ort. Die vom UNHCR [von der Schweiz finanziell reichlich
unterstützt] eingerichteten Stellen sind auszubauen. Dort, also noch in
Nordafrika, müsste bezüglich der übers Mittelmeer nach Europa Strebenden
abgeklärt werden, wer Flüchtling und wer illegaler Einwanderer ist.
Wäre der Wille zu einer solchen Voraus-Abklärung auf
afrikanischem Boden bei der EU vorhanden, würde das Geschäftsmodell der Schlepper - »Wir bringen Euch auf jeden Fall alle nach
Europa« - zerschlagen. Und genau das
muss das Ziel sein. [1]
»Was
aber gar nicht zusammenpasst«, vermerkte Markus Somm in der Basler Zeitung vom
25. April, »ist
der anhaltende Immigrationsdruck aus aller Welt und das Asylsystem, der
Sozialstaat in Europa eingeschlossen. Wir setzen im wahrsten Sinne des Wortes
tödliche Anreize. Es ist viel zu attraktiv, sein Glück als Asylbewerber zu
versuchen, ganz gleich, ob man je verfolgt wurde oder nicht. Faktisch hat ein
Zugereister, der bei uns einen Asylantrag stellt, eine rund 50 %ige Chance,
bleiben zu können. In letzter Zeit wurde durchschnittlich jeder zweite
Asylbewerber entweder als Flüchtling anerkannt oder vorläufig aufgenommen. 2014
konnten 58 % der Bewerber bleiben, 2013 waren es noch 30 %. Vorläufig
aufgenommen? Meistens heisst das definitiv: Ein Drittel dieser Immigranten lebt
bereits länger als 7 Jahre in der Schweiz. Gehen sie je wieder? Kaum. Die
grösste Gruppe der anerkannten Flüchtlinge stammt übrigens aus Eritrea – nicht
aus Syrien.«
»Von
maßgeblichen Akteuren«, liest man in der ›Jungen
Freiheit‹, »ist das
Anschwellen des Zustroms illegaler Einwanderer offenkundig gewollt. Um die
Politikerphrase mit Leben zu erfüllen, man müsse die Ursachen der
Wanderungsströme beseitigen, muß man diese Ursachen kennen. Es gibt Gründe, die
in den Herkunfts- und Transitländern selbst zu suchen sind: Korruption,
Mißwirtschaft, Bevölkerungsexplosion, Perspektivenlosigkeit, Staatsversagen,
Jahre und Jahrzehnte schwelender bewaffneter Konflikte in gescheiterten Staaten
wie Libyen, Syrien, Afghanistan, und Anreize zur Immigration, die von Europa
und den Zielländern selbst gesetzt werden. Unter letzteren stehen die
Sozialleistungen an vorderster Stelle. In Deutschland und Schweden sind sie am
höchsten, deswegen sind diese Länder das Wunschziel der meisten illegalen
Immigranten. Der bewußte Verzicht auf die Durchsetzung des eigenen geltenden Rechts
ist ein weiterer Magnet, der Zigtausende dazu verleitet, ihr Leben in die Hand
krimineller Schleuser zu legen. Wer einmal in Europa gelandet ist, hat gute
Chancen, bleiben zu dürfen. Die Mittelmeer-Anrainerstaaten ignorieren ihre
Verpflichtung aus dem Dublin-II-Abkommen, Asylanträge im Erstaufnahmeland zu
bearbeiten, und leiten die Ströme nach Norden weiter. Und deutsche Behörden
wiederum unterlassen es, Hunderttausende rechtskräftig abgelehnter und
ausreisepflichtiger Asylbewerber abzuschieben.« Inzwischen
will die EU für die Seenotrettung mehr Geld
und mehr Schiffe bereitstellen; ebenso wird an einem Modellversuch zur
Verteilung von Mittelmeer-›Flüchtlingen‹ auf alle EU-Staaten gearbeitet. [2]
[1] http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/news/schengen_und_dublin_sind_makulatur-2223 Der aktuelle Freitags-Kommentar der «Schweizerzeit»
vom 24. April 2015 - von Chefredaktor Ulrich Schlüer [2] https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/abschottung-waere-humaner/ 25. 4. 15
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