Vor hundert Jahren: Die »Judenzählung« im deutschen Heer als Keil in die deutsch-jüdische Symbiose - Von Wolfgang Effenberger

Die Ereignisse des Ersten Weltkriegs wurden von vielen Zeitgenossen

anfänglich als glückhaftes Erleben wahrgenommen.  [1]  Selbst der deutsche Dichter und Dramatiker Ernst Toller  - nach dem Krieg linkssozialistischer Revolutionär -  pries in einer Flut patriotischer Literatur den Rausch des Gefühls. Patriotismus und Stolz ist auch aus den Briefen vieler jüdischer Frontsoldaten ablesbar. Diese Begeisterung schlug in tiefe Betroffenheit um, als im Herbst 1916 die Judenzählungim Heer angeordnet wurde. [2]  Als Begründung wurde angegeben, man wolle die sich häufenden Vorwürfe der Drückebergerei, die beim preußischen Kriegsministerium eingegangen waren, überprüfen [3]  und die Haltlosigkeit dieser Vorwürfe belegen. [4]  Mit dieser Zählung wollten die Alldeutschen Nationalisten eine jüdische Drückebergerei nachweisen, während Nationalliberale den Zweck verfolgten, die Juden von eben diesem Vorwurf zu befreien. Der Standpunkt des sozialdemokratischen Abgeordneten Philipp Scheidemann war so wichtig, daß er vom Vorwärts und der Allgemeinen Zeitung des Judentums abgedruckt wurde: »Der Beschluß der  Budgetkommission wird nun freilich damit begründet, daß durch die Erhebung eine weit im Volke verbreitete Meinung widerlegt werden soll, wonach in den Kriegsgesellschaften besonders viele jüdische Drückeberger stehen. Wenn in den Kriegsgesellschaften [5]  Drückeberger stehen, so soll man sie an die Front schicken! Ob sie Juden oder Christen sind, ist total gleichgültig.« [6]  Zur gleichen Zeit befahl Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn für den 1. November 1916 eine Zählung der Juden bei Feldheer, Etappe und  Besatzungsheer sowie eine Zählung der zurückgestellten Soldaten. Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber kommentierte die Zählung sarkastisch: »Man zähle! Wir sind das Gezähltwerden gewöhnt. Rußland zählt unsere Kinder in seinen Schulen, und Polen unsere Arbeiter in seinen Kommunalunternehmungen; ob ihrer nicht zu viele sind. ….  Zählt! «  [7]    

Nach Bekanntgabe dieses Erlasses erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Der Central-Verein, der Verein zur Abwehr des Antisemitismus und der Verband der deutschen Juden unter der Federführung des Reichstagsabgeordneten Oscar Cassel protestierten, während die Sozialdemokratische Partei Deutschlands und die Fortschrittliche Volkspartei den Vorstoß des Kriegsministeriums als Bruch des Burgfriedens werteten. So wundert es nicht, daß der Kaiser den Kriegsminister noch vor dem Stichtag der Zählung ablösen und an die Front versetzen ließ. Der Nachfolger, Generalleutnant von Stein, erklärte am 3. November, daß der Erlaß nicht böse gemeint sei: Man wolle nur ungerechtfertigten Vorwürfen entgegentreten können. Am gleichen Tag nahm im Reichstag der Abgeordnete und als Frontkämpfer mit dem EK I ausgezeichnete Dr. Ludwig Haas bewußt als Jude die loyale Erklärung des Kriegsministeriums an und äußerte den Wunsch, angesichts der gemeinsamen Arbeit alles zu unterlassen, was das deutsche Volk auseinanderreißt. [8]  Anstatt nun den Erlaß aufzuheben, ließ General von Stein am 11. November einen zweiten Erlaß folgen, der sich gegen jede Ausdeutung des bekannten Erlasses vom Oktober d. J. in antisemitischem Sinne wendet und klarstellt, daß jede Beeinträchtigung jüdischer Heeresangehöriger dem Zweck des Erlasses widerspricht.[9]  

Für den freisinnigen Abgeordneten Georg Gothein hob der zweite Erlaß die üble Wirkung des ersten nicht auf. Gothein kritisierte den Vorgang als eine grobe Ungeschicklichkeit, eine Dummheit. »Man hätte Bismarck zum Vorbild nehmen sollen, der 1874 jede konfessionelle Statistik entschieden abgelehnt hatte.« [10]  Die Deutsch Israelitische Zeitung empfand eine Zählung der Juden und nur der Juden als Stigmatisierung. [11]  Und das, obwohl man ohne Unterschied der Konfession mit Begeisterung in den Kampf gezogen sei, für ein Vaterland, frei nach außen, frei im Innern. 

Josef Landauer rief die Bilder aus den ersten Augusttagen des Jahres 1914 ins Gedächtnis. Die deutschen Juden zählten zu den ersten und eifrigsten Kriegsfreiwilligen. »Aus den Geschäftskontoren, aus den Hochschulen, von den Bänken der oberen Gymnasialklassen stürmten sie zu den Waffen. Einzelne jüdische Studenten- und sonstige Jugendvereine sahen drei Viertel ihrer Mitgliedschaft und mehr zu den Waffen stürzen, und in den Blutströmen der ersten, der verheerendsten Schlachten floß das jüdische und das christliche Blut in gleich heißem Rot zusammen, eine erschütternde Verbrüderung.« [12]  Aus der großen Zahl der jüdischen Freiwilligen seien zirka 1.500 jüdische Offiziere hervorgegangen, über 8.500 Eiserne Kreuze 2. und über 900 1. Klasse seien ihnen verliehen worden; am Ende des Krieges waren von 100.000 jüdischen Soldaten 12.000 gefallen. Wegen mangelnder Vergleichszahlen konnte diese Statistik  - die unveröffentlicht blieb -  keinen genauen Aufschluß geben. [13]  In zahlreichen Schreiben an große jüdische Organisationen und prominente Persönlichkeiten brachte Kriegsminister Stein noch in der Weimarer Republik zum Ausdruck, daß »das Verhalten der jüdischen Soldaten und Mitbürger während des Krieges keine Veranlassung zu der Anordnung meines Herrn Vorgängers gegeben hat.« [14]  

Licht in den konfessionellen Zusammenhang bringt die aufschlußreiche Untersuchung von Raphael Ernst May aus dem Jahr 1917. May stützt sich neben diversen Statistiken aus dem Reich vor allem auf die gleich nach Ausbruch des Krieges vom Verband der Deutschen Juden[15]  beschlossene Erhebung. Aus der Berufszählung vom 12. Juni 1907 liegen für die unterschiedlichen Gruppen im Friedensheer nachfolgende Prozentzahlen vor:  [16]  

 

 

Männliche

Gesamt-

Bevölkerung

davon

Höhere Schul-Bildung

Heer

und

Marine

Offiziere

Unteroffi-ziere/

Gemeine

 

Verteilung der

12.150

Einjährigen

evangelisch

61,7

9,4

68,4

83,0

67,6

69,92

katholisch

36,9

5,4

31,2

16,6

32,0

24,53

jüdisch

0,9

58,6

0,3

0,0

0,3

5,17

 

Demnach stellten die Protestanten in allen Bereichen des Friedensheeres mehr Soldaten, als es ihrem männlichen Bevölkerungsanteil entspricht. Besonders fällt die Dominanz der Protestanten im Offizierskorps auf. [17]  Auch wenn sich nach dem Kulturkampf die Frontstellung zwischen national-liberalem Staat und Katholizismus entspannt hatte, blieben bei den katholischen Wehrpflichtigen weiterhin Vorbehalte gegenüber der Sitten- und Glaubensgefährlichkeit des Militärdienstes bestehen. Vor allem in den Regionen, die durch eine bäuerliche Bevölkerung oder katholische Industriearbeiter geprägt waren, [18]  wurden die fünf Wunden Europas(19)  – Kapitalismus, Sozialismus, Unglauben, Zügellosigkeit und Militarismus – verteufelt. [20]  Trotzdem stellten die Katholiken im Kriegsheer den höchsten Anteil an frontverwendungsfähigen Soldaten - abgesehen von den soldatischen Führern. Die Katholiken wiesen die höchste Geburtenrate auf, wohnten in ländlichen Gebieten und waren vornehmlich in der Landwirtschaft beschäftigt. [21]  Schon Aristoteles bemerkte in seiner Politik (VI. 4.), daß Ackerbau und Viehzucht die für den Kriegsdienst tauglichsten Männer liefern. Wegen ihrer städtischen Herkunft und ihres fast gänzlichen Fehlens in landwirtschaftlichen Berufen waren die Juden unterrepräsentiert. [22] 

Im modernen Krieg wurde aber neben der körperlichen die geistige Tüchtigkeit als Gradmesser der Verwendungsfähigkeit immer wichtiger. Brauchte man doch unzählige Schreiber, gewandte Telefonisten und einfallsreiche Organisatoren sowie gebildete Sprachkundige im Abhördienst und in der Gefangenenbefragung. In punkto Intelligenz machten die Städte also den Mangel an tauglichen Soldaten wieder gut: Sie lieferten 70 % der Intelligenz. [23]  Somit empfahlen sich durch ihre weit überdurchschnittliche Bildung und Sprachgewandtheit besonders jüdische Soldaten für eine Verwendung außerhalb des Schützengrabens. Da sie den Jargon der Juden im Osten verstanden, wurden sie dort in Verwaltung und Ortspolizei eingesetzt. Aber auch im Westen spielten Sprachkenntnisse eine große Rolle. Kein Wunder, daß die Juden, die häufig früher im Ausland gelebt hatten, besonders oft in Stellungen verwendet wurden, die Sprachkenntnisse und Organisationstalent erforderten. In diesem Zusammenhang erschien am 16. Januar 1917 die Anzeige Kundgebungen zum Aufruf des Kaisers, die von Albert Ballin, Vorsitzender des Vereins Hamburger Reeder, Dr. Riesser vom Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie, Paul Marcus, Vorsitzender des Zentralausschusses der vereinigten Innungsverbände Deutschlands, sowie von  Dr. Salomonsohn und Mueller vom Zentralverband des deutschen Bank- und Bankiergewerbes unterschrieben worden war. Jeder dieser vier Verbände war in seiner Organisation ein Meisterwerk. Bei dreien waren die Organisatoren und Vorsitzenden jüdischer Herkunft. Von sechs Unterschriften mindestens vier!

Da man in den beiden ersten Kriegsjahren die größtmögliche Rücksicht auf das Wirtschaftsleben genommen hatte, wurden die in der Wirtschaft unentbehrlichen Selbständigen verschont. In den Hauptberufen – Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verkehr – betrug der Anteil der selbständigen Juden über 50 % (Katholiken 21,0 %, Protestanten 22,7 %), und so wurden letztere aus  wirtschaftlichen Gründen 2,5mal so häufig wie Christen zurückgestellt. 

Im Arztberuf waren Juden 7mal stärker vertreten, so daß bereits bald nach Kriegsausbruch viele jüdische Ärzte gefallen waren. Durch die hohen Verluste an Juristen in den ersten Kriegsjahren konnten jüdische Rechtsanwälte z.B. ins Kriegsgericht gelangen. Auch im Heimatdienst (z.B. Sanitätsdienst, Unterricht und Propaganda für Säuglingspflege, Anregung, Organisierung, Leitung und Unterhaltung von Kriegsküchen und Kriegsmittagstischen, Nähstuben, Anleitung in der Herstellung von Kochkisten usw.) hatten Juden und Jüdinnen einen beträchtlichen Anteil. [24]  Keine Rückschlüsse erlaubte die Unterscheidung in Front/Etappe/Besatzungsheer, da viele bewährte Frontsoldaten nach einem längeren Lazarettaufenthalt den Marschbefehl in die Etappe oder zum Besatzungsheer erhielten. [25]  Ende November 1916 waren die Wogen weitgehend geglättet. Anläßlich eines Empfangs von Abordnungen der Münchner und Nürnberger jüdischen Gemeinde versicherte der bayerische Kriegsminister in unzweideutigen Worten, daß der Erlaß nicht antisemitisch gedacht sei, sondern gerade im Gegenteil nur den Zweck habe, den antisemitischen Vorwürfen entgegenzutreten; dem Frankfurter Israelitischen Familienblatt zufolge bestand kein Grund, an der vollen Aufrichtigkeit dieser Erklärung irgendwelche Zweifel zu hegen.[26]  Und der pragmatisch denkende Walther Rathenau riet am 28. November 1916 Max Warburg, auf Konfrontationen zu verzichten und lediglich auf die politische Notwendigkeit der Einhaltung des Burgfriedens zu verweisen. [27]    

Für eine wirklich befriedigende Lösung der drängenden Judenfrage mußte nach Ismar Elbogen die Unterdrückung der Juden im Zarenreich beendet werden. So hoffte er, daß die Grundsätze der Gerechtigkeit und Menschlichkeit in der europäischen Politik an Kraft gewinnen würden. Den Jahresrückblick von 1916 beendete Elbogen am 22. Oktober mit dem aus heutiger Sicht bemerkenswerten Satz: »Wir erhoffen und wünschen den baldigen endgültigen Sieg der Zentralmächte. Damit wird auch für die Lösung der Judenfrage ein wichtiger, segensreicher Schritt getan sein!« [28]  Dem britischen Bündnis mit Rußland schrieb das Frankfurter Israelitische Familienblatt den steigenden Antisemitismus in England zu: »Anstatt, wie man in den jüdischen Kreisen Englands hoffte, das Zarenreich im liberalen Sinne zu beeinflussen, ist im Gegenteil England durch den Verbündeten beeinflußt worden, ganz unwillkürlich und allmählich. So ist die chauvinistische und reaktionäre englische Presse demgemäß nichts weniger als judenfeindlich geworden.« [29] 

Am 12. Dezember 1916 teilte Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg dem Reichstag überraschend mit, daß der Kaiser zu Friedensverhandlungen im neutralen Ausland bereit sei und den Alliierten ein erstes Friedensangebot unterbreitet habe. Die skandinavischen Staaten begrüßten diese Absicht, und die Schweiz erklärte sich bereit, die Vertreter der kriegführenden Mächte auf einem Kongreß zu einer Beratung zu vereinigen. »Wir haben unsere Friedensbereitschaft erklärt; diese Erklärung ist höhnisch zurückgewiesen worden«, stellte die Allgemeine Zeitung des Judentums fest, um dann die  Forderung des deutschen Reichskanzlers zu unterstreichen: Entschlossenheit und Siegeswille und auch noch engeres Aneinanderrücken Deutschlands und seiner Verbündeten. [30]  Aber der Stachel der Judenzählung saß tief und  sollte zur Scheidelinie in der deutsch-jüdischen Symbiose werden. Mit der Judenzählung hatten die Alldeutschen die Sache Englands betrieben. Hier wurde ab Mitte 1916 an der Aufstellung einer israelischen Armee gearbeitet. Doch die aus dem Osten nach England eingewanderten Juden weigerten sich in der Regel, gegen Deutschland zu kämpfen

Ein Jahr später versprach Großbritannien den Zionisten in der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917, in Palästina eine nationale Heimstätte des jüdischen Volkes zu errichten, dies zu einem Zeitpunkt, als sich Palästina noch im Machtbereich der Osmanen befand. Diese Erklärung war von kriegspolitischen und geostrategischen Zielen geleitet: Die jüdischen Gemeinschaften in aller Welt sollten für die Sache der Entente gewonnen werden. Zum anderen wollte sich England in der Rolle eines Garanten der jüdischen nationalen Heimstätte auch jenseits des Suezkanals festsetzen. Jacob Rosenthal, Autor des Werkes Die Ehre des jüdischen Soldaten, sieht in der Judenzählung einen weit über den Weltkrieg hinaus wirkenden Kristallisationspunkt der Entfremdung zwischen Juden und Deutschen und ein Menetekel für die Zeit nach 1933. [31]  

Die Judenverfolgung und der Holocaust im Dritten Reich versetzten der so hoffnungsvoll begonnenen deutsch-jüdischen Symbiose schließlich den Todesstoß.


[1]  Teilweiser Auszug aus dem Buch von Wolfgang Effenberger/Reuven Moskovitz: Deutsche und Juden vor 1939 – Stationen und Zeugnisse einer schwierigen Beziehung, Verlag zeitgeist, Ingelheim a. Rhein, 2013, Kapitel II Judenzählung vom 1. November 1916, S. 223 / 233 
[2]  Kriegsministerium vom 11. 10. 1916: Unter Nr. 247/8. 16. C1B angeordnete Nachweisung über Angehörige des israelischen Glaubens  
[3]  Jacob Rosenthal: Die Ehre des jüdischen Soldaten unter http://www.sehepunkte.de/2008/07/13287.html<
[4]  https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/innenpolitik/antisemitismus.html
[5]  Nach einem amtlichen, nur zum inneren Gebrauch bestimmten Verzeichnis der Kriegsorganisationen gab es im Februar 1918 insgesamt 258 Kriegsgesellschaften, Ausschüsse, Kommissariate usw. Von den 536 leitenden Persönlichkeiten in diesen Ämtern waren nach einer genauen Statistik 454, also 80,7 % Christen, 53, also 9,6 % Juden. Von weiteren 55 Personen, also 9,7 %, hat sich die Glaubenszugehörigkeit nicht sicher feststellen lassen. Zitiert von Joseph Landau. Rückblick auf das Jahr 5679, S. 5
[6]  Zitiert aus AZJ Nr. 43 vom 27. Oktober 1916, S. 508f
[7]  Martin Buber: Judenzählung unter http://www.hagalil.com/2010/10/judenzaehlung/ 
[8]  Zitiert aus Im Deutschen Reich Nr. 11 vom 12. November 1916, S. 264 
[9]  Deutsch Israelitische Zeitung vom 16. November 1916, S.2 
[10]  Deutsch Israelitische Zeitung vom 30. November 1916, S.1; Bericht über die am 23. November in Berlin stattgefundene Generalversammlung des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus 
[11]  Deutsch Israelitische Zeitungvom 23. November 1916, S.
[12]  Landau, Josef: Rückblick auf das Jahr 5677, Band 18, S. 3  
[13]  Am Stichtag der Judenzählung »wurden 6.600 jüdische Kriegsfreiwillige ermittelt, einschl. der gefallenen Offiziere (78) und der als dienstuntauglich entlassenen bereits ca. 1.000 Offiziere. Jüdische Verluste wurden mit 3.411 angegeben«; vgl. Herlitz/Kirschner 1929, S. 460f 
[14]  Der Schild Nr. 24 vom 20. Juni 1927. S. 183 
[15]  Mit finanzieller Unterstützung verschiedener jüdischer Körperschaften wurde das Bureau des Verbandes für Statistik der Juden, welches schon im Jahre 1915 diesbezügliche Fragebogen ausgearbeitet hatte, mit der Ausführung  beauftragt  [16]  May, Raphael E.: Konfessionelle Militärstatistik, Tübingen 1917/1993, S. 5f; auf die Zeile Sonstige wurde verzichtet
[17]  Die Dominanz der Protestanten im Offizierkorps wurde dadurch, daß Katholiken vornehmlich in den unteren Offiziersrängen vertreten waren und kaum höhere Posten inne hatten, noch weiter verstärkt 
[18]  Benjamin Ziemann: Der deutsche Katholizismus im späten 19. und im 20. Jahrhundert. Forschungstendenzen auf dem Weg zu sozialgeschichtlicher Fundierung und Erweiterung. In Archiv für SozialgeschichteNr. 40, 2000, S. 402-422, insbesondere S. 404-409 
[19]  Blackbourn, David: Class, Religion and Local Politics in Wilhemine Germany, Wiesbaden 1980, S. 208
[20]  Siehe auch Bernhard Theil: Militär und Katholizismus in Württemberg vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs;  Beobachtungen zur Verfassungs- und Mentalitätsgeschichte in Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte Nr. 15, 1996, S. 99-113
[21]  Bei Katholiken wurde der Geburtenüberschuß durch viele Geburten bewirkt und hatte eine starke Besetzung der jüngeren Altersklassen zur Folge, während bei Juden der große Geburtenüberschuß bei niedriger Geburtenrate durch eine niedrige Sterblichkeitsrate bewirkt wurde und somit eine starke Besetzung der älteren Altersklassen nach sich zog
[22]  So ging in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern die Tauglichkeit der dort Geborenen bereits auf 51 % des Solls zurück, bei Berlin gar auf nur 37 % desselben, während sie bei den Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern auf 111 % des Solls stieg. Raphael E. May, 1917, S. 14f
[23]  Waren die Katholiken mit ihrer größeren Kinderzahl und ihrer stärkeren Herkunft vom Lande und der Landwirtschaft ihren protestantischen Mitbürgern wohl um reichlich 10 % überlegen, so stellten letztere mit ihrem fast doppelt so hohen Prozentsatz höherer Schüler der Armee aber eine relativ größere Zahl geistiger Kräfte zur Verfügung
[24]  Raphael E. May, 1917 a.a.O., S. 64 
[25]  Im Deutschen Reich Nr. 11 vom 12. November 1916, S. 261
[26]  Frankfurter Israelitisches Familienblatt Nr. 46 vom 1. 12. 1916, S. 1 
[27]  Picht, Clemens: Er will der Messias der Juden werden. Walter Rathenau zwischen Antisemitismus und jüdischer Prophetie; in Wilderotter 1994, S. 123 [28]  Elbogen, Ismar: Rückblick auf das Jahr 5676; in Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur, Band für 1917,  S. 16 
[29]  Frankfurter Israelitisches Familienblatt Nr. 48 vom 15. Dezember 1916, S. 1. Besonders wird auf die Times, Daily Mail und die anderen Hetzblätter – d.h. die prozaristische Northcliffe-Presse – hingewiesen.
[30]  AZJNr. 2 vom 12. Januar 1917, S. 16 
[31]  http://www.sehepunkte.de/2008/07/13287.html