Nach Fairford in Großbritannien verlegte strategische US-Atombomber trainieren über dem Operationsgebiet Europa für den finalen Atomkrieg 09.07.2017 23:20
Mit dieser Überschrift hatten die »Friedenspolitischen Mitteilungen
aus der US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein« den von uns nachfolgend wiedergegebenen Artikel [1] versehen:
›US-Atombomber trainieren über dem
Operationsgebiet Europa‹– Von Randahl J. Jenson
Atombomber des Typs B-52H
Stratofortress von der Barksdale Air Force Base in Louisiana und rund 800
Soldaten des Global Strike Command der U.S. Air Force - des für den weltweiten Atomwaffen-Einsatz
zuständigen Kommandos - waren am 2. Juni
auf dem Flugplatz Fairford der Royal Air Force RAF in Großbritannien
eingetroffen, um von dort aus an einer ganzen Reihe gemeinsamer Manöver mit NATO-Verbündeten
und Partnern teilzunehmen.
»Diese Manöver bieten uns eine ausgezeichnete
Gelegenheit, unsere globale (Erstschlags)Fähigkeit zu demonstrieren und zu
zeigen, dass wir uns für die regionale Stabilität und Sicherheit in
verschiedenen Operationsgebieten einsetzen«, erklärte hierzu Col. Jared Kennish, der Kommandeur der 322nd Air Expeditionary
Group der U.S. Air Force. Mit der Entsendung von
strategischen Bombern nach Großbritannien machen wir Fairford zur vorverlegten Operationsbasis für die Atombomber, die den ›U.S. Air Forces in Europe – Air Forces Africa‹ zur Verfügung stehen; damit bereiten
wir auch ihre Integration in die NATO-Streitkräfte und das Zusammenwirken mit
den NATO-Verbündeten und Partnerstaaten vor.
»Wir freuen uns auf
die Gelegenheit, Seite an Seite mit unseren NATO-Verbündeten und regionalen
Partnern fliegen zu können«, ergänzte
Kennish. »Die Integration strategischer Bomber in
multinationale Operationen und verschiedene Szenarien unter der strategischen
Leitung des weit vorne agierenden U.S.
European Command / EUCOM in Stuttgart und des nachgeordneten Hauptquartiers der
U.S. Air Forces Europe in Ramstein [2] ist überlebenswichtig für unsere
Verteidigungsfähigkeit und die globale Sicherheit.« Das Training mit den Verbündeten und
Partnern soll die Flexibilität und die Fähigkeit zur Kooperation erhöhen und
der U.S. Air Force die dauerhaften Beziehungen verschaffen, die sie braucht, um
den vielen globalen Herausforderungen entgegentreten
zu können. »Mit der Entsendung unserer Atombomber wollen wir die
Zusammenarbeit stärken und eine enge Partnerschaft
für Operationen in Krisensituationen aufbauen«, erläuterte Kennish. »Bei diesen Bombereinsätzen im Ausland
können wir Erfahrungen sammeln, die auf unserer Heimatbasis nicht möglich sind.«
Diese Atombomber haben gemeinsam mit
Einheiten anderer US-Teilstreitkräfte und Truppen aus 14 anderen Staaten an den
folgenden Manövern teilgenommen:
›Arctic Challenge‹ Die Übung ›Arctic Challenge 2017‹ zielte darauf ab, die Interoperationalität zu erhöhen. Sie dauerte vom
19. Mai bis 2. Juni 17 mit Teilnehmern aus der USA, Finnland, Schweden, Norwegen,
Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Belgien, Schweiz, Kanada und den
Niederlanden sowie Vertretern der NATO. http://www.militaryspot.com/news/arctic-challenge-2017-exercise-aims-increase-interoperability 26. 5. 17
›Saber Strike‹ Mit der Übung ›Saber Strike‹ erstürmte die US-Armee die Küste in Lettland.
Dauer: Vom 28. Mai bis zum 24. Juni. Geplant waren unter anderem simulierte
Luftangriffe durch Großbritannien an der polnischen und litauischen Grenze;
beteiligt waren Soldaten und Militärgerät aus Deutschland, der USA, Finnland,
Frankreich, Kanada, Estland, Italien, Kroatien, Dänemark, Belgien, Portugal,
Polen, Norwegen, Luxemburg, den Niederlanden, Lettland, Litauen, Slowenien,
Slowakei und Großbritannien. https://deutsch.rt.com/kurzclips/52041-saber-strike-2017-usa-sturm/ 8. 6. 17 ›Baltic
Operations‹ Die NATO-Marineübung auf der Ostsee
begann am 1. 6. in Stettin und endete am 16. Juni in Kiel. Daran teilgenommen
hatten mehr als 40 Kriegsschiffe aus 14 Ländern sowie 4 000 Militärangehörige. »Bei dieser Mission«, hiess es, »können wir uns nicht nur mit den Gegebenheiten auf dem europäischen
Operationsgebiet vertraut machen, sondern auch das Zusammenwirken mit den Luftwaffen
anderer NATO-Verbündeten und Partner üben«, erklärte Kennish. »Sie eröffnet
uns außerdem eine globale Perspektive, auf die sich alle Soldaten der
US-Bomberflotte einstellen müssen.« https://de.sputniknews.com/politik/20170601315976698-nato-manoever-start/
1. 6. 17
Dass Nuklearwaffen noch immer nicht
verfemt sind, sondern dass an diesen ganz im Gegenteil unverändert festgehalten
wird, hatten wir unter anderem bereits durch folgende Artikel aufzuzeigen
versucht:
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2490 17. 1. 16
Nuklearwaffen - Wer stoppt ihre Protagonisten?
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2402
16. 5. 2015 Es darf nicht wahr sein - Von Doris Auerbach
In dem Artikel ›Deutschlands
Beitrag zur Bombe‹ beschreibt nun ›German
Foreign Policy‹ [3] die neueste Entwicklung:
»Die Modernisierung der
inzwischen in 9 Staaten vorhandenen Kernwaffen, die über die ›nukleare Teilhabe‹ auch
Deutschland betrifft, schreitet laut einer aktuellen Analyse des Forschungsinstituts
SIPRI rasch voran. Zwar habe die Gesamtzahl der atomaren Sprengköpfe zuletzt
leicht abgenommen, teilt SIPRI mit; doch seien etwa die neuen US-Bomben ›B61-12‹
erheblich zielgenauer als die bisherigen Modelle. Experten warnen, dies könne
die Hemmschwelle für mögliche Einsätze senken. Die ›B61-12‹ dürften auch auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationiert werden. Die ›nukleare Teilhabe‹ der Bundesrepublik löst unterdessen Diskussionen
in der Rüstungsindustrie aus: Airbus hat mit der Konzeption eines
Nachfolgemodells für den Tornado, der aktuell für die ›B61‹
zertifiziert ist, begonnen; soll der Kampfjet der nächsten Generation ebenso
für die US-Bombe zertifiziert werden, müßten den USA sämtliche Baudetails
preisgegeben werden, was im Berliner Establishment auf Unmut stößt. Aktuellen
Berichten zufolge hat die Atomfirma URENCO mit Sitz unter anderem in Gronau
(Nordrhein-Westfalen) die Lieferung von angereichertem Uran in ein US-Kraftwerk
vereinbart, in dem Tritium für US-Kernwaffen hergestellt wird.
Effizienz statt Masse Die zur Zeit 9 Nuklearmächte bereiten sich mit der
Modernisierung ihrer Kernwaffenbestände auf künftige Konflikte vor. Dies hat das
Stockholmer Forschungsinstitut SIPRI in einer am 3. 7. publizierten Analyse
bestätigt. Demnach ist zwar die Zahl der weltweiten Atomsprengköpfe, die in den
1980er Jahren noch bei fast 70.000 gelegen hatte, zuletzt von 15.395 Anfang
2016 auf 14.935 Anfang 2017 zurückgegangen, dies vor allem wegen der Umsetzung
des neuen START-Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland. Doch
dürfe das nicht darüber hinwegtäuschen, warnt SIPRI, daß gleichzeitig Milliardensummen
investiert würden, um modernere Nuklearwaffen zu entwickeln und zu produzieren.
Die USA etwa hätten für die Jahre von 2017 bis 2026 rund 400 Milliarden US-$
für ihre Atomprogramme veranschlagt. Schätzungen gingen davon aus, daß im
Verlauf der nächsten 3 Jahrzehnte bis zu 1 Billion US-$ dafür ausgegeben
würden. Zudem dürfe die Gesamtzahl der Atomsprengköpfe ohnehin nicht
überbewertet werden. SIPRI zufolge werden gegenwärtig weltweit lediglich 4.150 Stück
einsatzbereit gehalten [4], während die übrigen nur als Reserve eingelagert
sind; einen Teil davon halten die zwei großen Atommächte für durchaus
verzichtbar. [5]
Die Hemmschwelle sinkt Im Rahmen des umfassenden
US-Modernisierungsprogramms ist für Deutschland vor allem die Weiterentwicklung
der Atombomben ›B61‹ von Bedeutung. Die ›B61‹ existieren bislang in mehreren Varianten, die
teilweise für Langstreckenbomber,
teilweise für Kampfjets mit kürzerer Reichweite geeignet sind. Washington hat
beschlossen, eine faktisch neue Bombe zu entwickeln, die mit sämtlichen
Flugzeugen zum Ziel transportiert werden kann; das Modell, das inzwischen die
ersten Tests durchlaufen hat [6], wird
unter der Bezeichnung ›B61-12‹ geführt. Die neue Bombe soll nicht nur an den
modernsten Stand der Technik angepaßt werden, sondern deutlich präziser treffen
können; bei der ›Federation
of American Scientists‹ ist
von einem Fehlerradius von 30 m statt wie bei den bisherigen ›B61‹-Varianten
von gut 100 m die Rede. Zudem heißt es, die ›B61-12‹ habe einen geringeren radioaktiven Niederschlag;
das mache sie ›nutzbarer‹. [7] In der Tat
könnte die Illusion, bei deutlich geringerem Fallout präzise treffen zu können,
die Hemmschwelle zum Einsatz der ›B61-12‹ senken.
›B61-12‹ in der Eifel Ersetzt die ›B61-12‹ die bisherigen ›B61‹-Modelle, dann wäre davon auszugehen, daß dies auch für die 20 auf dem
Fliegerhorst Büchel in der Eifel gelagerten ›B61‹-Bomben gilt. Diese werden dort im Rahmen der
sogenannten ›nuklearen
Teilhabe‹ bewahrt und können von
deutschen PA-200 Tornados eingesetzt
werden. Experten bestätigen, dass die ›B61-12‹ mit den Torna dos kompatibel sind. Laut jüngsten
Angaben sollen sie ab dem Jahr 2019 oder 2020 hergestellt werden und dann
schrittweise die alten ›B61‹-Bestände
ersetzen, auch die Bestände in Büchel.
Der Kampfjet der Zukunft Unklar ist, welche Folgen die fortgesetzte ›nukleare Teilhabe‹ für
die Zukunftspläne der deutschen Luftwaffe haben wird. Die Tornado-Flotte ist
inzwischen deutlich geschrumpft; von den 357 Stück, die von 1981 bis 1992
ausgeliefert wurden, werden Berichten zufolge nur noch 83 genutzt. Airbus hat
begonnen, ein Nachfolgemodell zu konzipieren; es soll den modernen
Kriegsszenarien entsprechen und zum Beispiel in der Lage sein, von Drohnen oder
Drohnenschwärmen begleitet satellitengesteuerte Einsätze zu fliegen. Womöglich
könne es nicht nur den Tornado, sondern auch den Eurofighter ersetzen, heißt
es. Probleme gebe es jedoch bei der atomaren Bewaffnung: Wolle man den
künftigen Airbus-Kampfjet auch für die ›B61-12‹ zertifizieren lassen, um der ›nuklearen
Teilhabe‹ Rechnung zu tragen, dann müßten,
wie gesagt, den USA alle Flugzeuggeheimnisse preisgegeben werden. [8] Dies wäre aus der Sicht von Strategen,
die eine eigenständige deutsche Weltmachtrolle anstreben, ein Rückschritt sogar
gegenüber dem Eurofighter, der nicht für US-Bomben zertifiziert ist. Eine
Lösung ist gegenwärtig noch nicht in Sicht.
Großkunde USA Die Umrüstung der US-Nuklearstreitkräfte auf Bomben
mit einer möglicherweise niedrigeren Einsatzhemmschwelle könnte auch die
deutsche Atomindustrie betreffen - genauer: Die
deutsch-niederländisch-britische Firma URENCO und deren deutschen Ableger, die
Urananreicherungsanlage Gronau. Deren größter Kunde sind die Vereinigten
Staaten, die im Jahr 2016 für den Betrieb von Atomreaktoren rund 440 Tonnen
angereichertes Uran in Gronau gekauft haben.
[9] Das Geschäft mit den USA gilt
als zukunftsträchtig, da das Land seit 2013 wegen mangelnder Rentabilität über
keine eigene Anreicherungsanlage mehr verfügt. Zwar mehren sich die Stimmen im
US-Establishment, die dringend Pläne für den notfalls staatlichen Bau einer
solchen Anlage fordern, da US-Gesetze den Rückgriff auf ausländische Produkte
in zentralen Bereichen der Rüstungsherstellung
im Prinzip nicht zulassen. Doch ist noch nichts entschieden. [10] Nicht zuletzt deshalb hat der staatliche
Kraftwerksbetreiber Tennessee Valley Authority (TVA) im Mai dem US-Ableger von
URENCO einen Auftrag zur Belieferung zweier weiterer Kernkraftwerke erteilt,
der TVA-Kraftwerke Watts Bar und Sequoyah. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf
500 Millionen US-Dollar. [11]
Liefervorgänge Der Deal ist deswegen brisant, weil im Kraftwerk
Watts Bar als Nebenprodukt Tritium hergestellt wird, das für die
US-Atomwaffenbestände unverzichtbar ist: Tritium verstärkt die Wirkung der
Sprengkörper, muß allerdings kontinuierlich ersetzt werden, weil es eine
Halbwertszeit von nur 12 Jahren hat. Laut Berichten hat der deutsche
URENCO-Ableger Gronau schon vor geraumer Zeit Watts Bar indirekt beliefert. [12] Die
nun in Aussicht stehende direkte Belieferung wäre allerdings ein unmittelbarer
Bruch der URENCO-Bestimmungen, die jede Nutzung von URENCO-Produkten zu
militärischen Zwecken untersagen. US-Experten haben erst kürzlich darauf
hingewiesen, daß manche Länder sich mit Verweis auf die militärische Nutzung
des in Watts Bar hergestellten Tritiums tatsächlich weigern, TVA angereichertes
Uran zu liefern. [10] URENCO teilt diese Einwände nicht. Im
URENCO-Aufsichtsgremium, dem ›Gemeinsamen
Ausschuß‹, ist die Bundesregierung
vertreten. Über die Belieferung von Watts Bar mit von URENCO angereichertem
Uran hat erst kürzlich das Bundeswirtschaftsministerium geäußert, es handle
sich dabei um einen Liefervorgang innerhalb der USA, der der Bundesregierung
nicht bekannt sei. [13] Der Liefervorgang betrifft potentiell nicht
nur die US-Kernwaffenproduktion allgemein, sondern speziell auch die
Herstellung der ›B61-12‹, der Atombombe mit geringerer Einsatzhemmschwelle.
Anmerkung politonline d.a.: Man fragt sich, wieso unentwegt von einer globalen
Sicherheit die Rede ist, da diese doch vor allem von der USA beständig infrage
gestellt wird. So hat die RAND Corporation, ein seit langem bestehender Think
Tank, der unter anderem auch das US-Militär berät, vor kurzem ein
Strategiepapier vorgestellt, das den Titel ›Krieg
gegen China: Das Undenkbare denken‹ trägt.
So war der Auftraggeber für diese Studie denn auch die US-Armee. In diesem
Dokument fordern die Vordenker der RAND Corporation das Pentagon und das Weisse
Haus zu »vernünftigen Vorbereitungen zur
Führung eines lang andauernden und intensiven Krieges gegen China« auf. Und »dieser
müsse möglichst bald beginnen.« Festgehalten
wird ferner, dass die Kosten und Verluste für einen solchen Krieg auf Seiten
der Vereinigten Staaten wegen der Aufrüstung Chinas weitaus höher als 2015
ausfallen würden. Der RAND Corporation gehören beispielsweise die ehemalige
US-Aussenministerin Condoleezza Rice und der vormalige US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld an. [13]
Wird Nordkorea womöglich als Einleitung zu einem solchen Schritt neuerdings als
direkte Bedrohung der USA bezeichnet? Bereits Ende Mai hatte Präsident Trump einen
Militärschlag gegen Nordkorea nicht ausgeschlossen. Interessant hierzu ist die
Äusserung Putins auf dem G-20-Gipfel im September 2013. Wie er erklärte, fühlten
sich viele Länder gegen Aktionen stärkerer Länder schutzlos: »Man
könne auch Nordkorea nicht davon überzeugen, sein Atomprogramm zu beenden, weil
es dann ›am nächsten Tag in Stücke
gerissen‹ würde.« [14] Wie Walter Laqueur bereits in der Ausgabe der ›Neuen Zürcher Zeitung‹ vom 14. 1. 2003 ausgeführt hatte,
wird Nordkorea nach den letzten Schätzungen der CIA im ›National Intelligence Estimate‹
vom Januar 2002 »in spätestens 10 Jahren so weit sein, dass es mit seiner neuen
Mehrstufenrakete das ganze Territorium der USA erreichen könne. Schon heute
liegen Alaska und Hawaii in seinem Bereich.«
Es gibt keinen vernünftigen Grund, schreibt
›Strategic Alert‹, warum Korea nicht schon wiedervereint sein sollte oder
warum heute durch die Krise um Nordkorea ein Krieg droht, der große Teile
Asiens verheeren und vielleicht sogar in einen atomaren Weltkrieg ausufern
könnte. Die Schuld an der Krise um Korea gibt ›Strategic Alert‹ »den Handlangern des British Empire im Weißen Haus in den letzten 16 Jahren, George W. Bush, Dick Cheney
und Barack Obama. Sie schufen die Krise
bewußt, nicht wegen irgendwelcher Handlungen des kleinen Nordkoreas, sondern um
Konfrontation und Konflikt zwischen der USA und China zu schüren und um die
Teilung der Welt in Ost und West aufrechtzuerhalten. Tatsächlich war schon 1994
eine solide Grundlage für eine friedliche Lösung des Koreakonflikts geschaffen
worden, einschließlich der Einstellung des nordkoreanischen Kernwaffenprogramms,
als die Regierung Clinton die sogenannte ›Rahmenvereinbarung‹ vermittelte. Unter dieser legte Nordkorea seinen
plutoniumerzeugenden Reaktor still und erhielt im Gegenzug einen sichereren
Reaktor, Öllieferungen für den Übergang sowie das Versprechen einer
Normalisierung der Beziehungen zu Seoul und Washington, während IAEA-Inspektionen
in dem Land zugelassen wurden. Das funktionierte recht gut, bis Bush und Cheney
2001 an die Macht kamen, das Abkommen aufgaben und Nordkorea zum Bestandteil
einer ›Achse des Bösen‹ erklärten.
Die Südkoreaner arbeiteten unter
Präsident Kim Dae-jung weiterhin mit dem Norden sowie mit China, Rußland und
Japan zusammen, was 2002 einen noch bedeutenderen Durchbruch ermöglichte. Die
Zäune an der Entmilitarisierten Zone wurden aufgeschnitten und mehrere
Bahnverbindungen zwischen Nordkorea und Südkorea wiedereröffnet. Präsident Kim
nannte dies die ›Eiserne Seidenstraße‹ und es entsprach Lyndon LaRouches Vorschlag einer Bahnverbindung
von Buson bis Rotterdam, als Grundlage für die Beendigung des Konflikts
zwischen Ost und West durch wirtschaftliche Entwicklung im beiderseitigen
Interesse. Es begannen die Sechs-Parteien-Gespräche, aber Bush und Cheney und
später Obama nutzten jede Gelegenheit, die Kooperation zu sabotieren. Die Folge
ist, daß Nordkorea heute schätzungsweise 1020 Kernwaffen besitzt. Man kann nur den
Schluß ziehen, daß dies kein Fehler, sondern Absicht war. Die
angebliche Gefahr aus Nordkorea diente als Vorwand für die Ausweitung der
US-Militärpräsenz um China, ähnlich wie die Konflikte um Syrien und die Ukraine
dazu dienen, eine amerikanisch-russische Zusammenarbeit zu verhindern. Trump hat
versprochen, mit Chinas Präsident Xi Jinping zusammenzuarbeiten, um die
koreanische Krise friedlich zu lösen. Er muß gezwungen werden, sein Wort zu
halten.« [15]
Jedenfalls hat die staatseigene
chinesische Zeitung ›Global Times‹ [16] am 25. April vor den drastischen Konsequenzen
einer US-Intervention in Nordkorea gewarnt. »Dies hätte eine militärische
Reaktion Chinas zur Folge. Stattdessen sei eine diplomatische Lösung nötig.«
Und zu einer solchen kann kein einziger
Atombomber etwas beitragen.
Quellen: [1]
http://www.usafe.af.mil/News/Article-Display/Article/1200737/us-bomber-mission-underway-in-european-theatre/ 2. 6. 17 U.S. bomber mission underway in
European theatre by By Airman 1st Class Randahl J. Jenson, U.S. Air Forces in
Europe and Air Forces Africa http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP10517_250617.pdf
25. 6. 17 US-Atombomber trainieren über
dem Operationsgebiet Europa - Von Airman 1st Class Randahl J. Jenson -
U.S. Air Forces in Europe and Air Forces Africa
- Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein - LP 105/17 [2]
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP20714_291214.pdf [3]
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59632 5. 7. 17
Deutschlands Beitrag zur Bombe [4] Russland
hält laut SIPRI 1.950 Atomsprengköpfe einsatzbereit, die USA 1.800, Frankreich
280, Großbritannien 120 [5] Trends in World Nuclear Forces, 2017.
SIPRI Fact Sheet July 2017 [6] Tom
O'Connor: The U.S. Is Building a Nuclear Bomb That's More Accurate Than Ever. www.newsweek.com 18. 4. 2017 [7] America's
New Guided Standoff Nuclear Bomb. FAS, 30. 5. 2013 [8] Gerhard
Hegmann: Neuer Kampfjet bringt Deutschland die Atombomben-Frage. www.welt.de
12. 6. 2017
[9] Jürgen Döschner: Deutsches Uran für
US-Atomwaffen?
www.tagesschau.de 11. 5. 2017
[10] John R. Harvey, Franklin C. Miller:
The Looming Crisis For US Tritium Production. www.defensenews.com 6. 3. 2017 [11] Jürgen
Döschner: Das heikle Geschäft mit dem URENCO-Uran www.tagesschau.de 14. 6.
2017
[12] Jürgen Döschner: Deutsches Uran für
US-Atomwaffen?
www.tagesschau.de 11. 5. 2017 [13] TOPIC
Nr. 7 vom Juli 2017 [14] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/09/06/g20-putin-formiert-allianz-gegen-syrien-einsatz/ 6. 9. 13
G 20 Gipfel Putin
eine Allianz gegen den Syrien-Einsatz. Die Nato ist gespalten. [15]
›Strategic Alert‹ Jahrgang 30, Nr. 17 vom 26. April 2017
[16] https://deutsch.rt.com/asien/49674-korea-krise-china-warnt-trump/
25. 4. 17
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