Die Entführung und Ermordung von Aldo Moro

Hierzu findet sich bereits ein längerer detaillierter Bericht auf

politonline: LaRouche in Rom - 30 Jahre nach der Ermordung Aldo Moros

Heute, 40 Jahre nach Moros Tod, so der Bericht von Strategic Alert, kommt die Wahrheit ans Licht. Am 16. 3. 1978 war der italienische Staatsmann und Parteichef der Christdemokraten, Aldo Moro, von den terroristischen Roten Brigaden entführt worden; sie töteten fünf Polizisten seiner Eskorte und ermordeten Moro nach 55tägiger Gefangenschaft am 9. 5. 78.  

Es war eine Wasserscheide der italienischen Politik, aber bis heute ist nicht die ganze Wahrheit bekannt geworden. Moro war auf dem Weg zum Parlament zu einer Abstimmung über eine Regierung der nationalen Einheit mit seinem Parteikollegen Giulio Andreotti; diese sollte erstmals auch die Unterstützung der kommunistischen PCI haben.

Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß kam 2017 zu dem Ergebnis, daß in Absprache zwischen Mitgliedern der Roten Brigaden, Teilen der Justiz, Polizei und Geheimdiensten, eine offizielle Lesart durchgesetzt wurde, der zufolge die Terroristen nur aus ideologischen Motiven ohne Einflüsse von außen handelten. In Wirklichkeit hätten sie jedoch die Förderung äußerer Stellen genossen und Moros Ermordung sei im Kontext von Italiens Politik im Mittelmeerraum und im Nahen Osten zu sehen. Die Große Koalition hätte eine starke Unterstützung für die wirtschaftliche Entwicklungspolitik im Mittelmeerraum gehabt, womit sie für einige europäische Mächte eine rote Linie überschritten hätte.

Diese Erkenntnisse beruhen auf bahnbrechenden Recherchen des Journalisten und Buchautors Giovanni Fasanella, der in britischen Archiven Dokumente fand, die beweisen, daß die Briten in Aldo Moro einen Todfeind sahen und schon 1976 entschieden, ihn auszuschalten. In der Einleitung zu seinem neuen Buch Das Moro Puzzle schreibt er: »Moros Ermordung war tatsächlich ein Kriegsakt gegen Italien, ausgeführt auch von befreundeten verbündeten Staaten«. Die Dokumente zeigen, daß die britische Regierung 1976 einen Staatsstreich in Italien erwog, um Moro zu stoppen, aber eine andere Option vorzog, und das waren Fasanella zufolge die Roten Brigaden.  [2]

Dasselbe denkt auch der frühere Sozialistenchef Claudio Signorile, der damals mit Personen aus dem Umfeld der Roten Brigaden verhandelte. In einem Interview sagte er kürzlich, der britische Einfluß auf die Roten Brigaden habe 1976 begonnen. In den britischen Dokumenten »ist die Rede von subversiven Aktionen, um die laufenden Vorgänge zu stoppen. Eines der Werkzeuge könnten die Roten Brigaden gewesen sein.« Das Schiller-Institut hatte als erstes auf die britischen Verbindungen hingewiesen. Im September 1978 veröffentlichte es einen Sonderbericht über den Mord mit einer Fotomontage des gefangenen Moro vor einer britischen Flagge als Titelbild.   

Bis heute wurde die inoffizielle Wahrheit vertuscht. Alle Terroristen der Roten Brigaden sind frei, einige sind sogar erfolgreiche Buchautoren. Barbara Balzerani vom damaligen Mordkommando beleidigte in einer öffentlichen Konferenz am 16. 3. die Opfer und rief auf Facebook dazu auf, mit Sekt auf den Jahrestag anzustoßen.

Doch je mehr die wirkliche Wahrheit ans Licht kommt, desto weniger werden die Terroristen und ihre Hintermänner zu lachen haben.

 

[1]  Strategic Alert Jahrgang 31, Nr. 12 vom 21. März 2018

[2]  https://www.youtube.com/watch?v=6F-Npp5jgSE