Das Klima und die Spur des Geldes - Von F. William Engdahl 27.10.2019 19:23
Das Klima. Wer hätte das gedacht. Genau jene Mega-Konzerne und Mega-Milliardäre,
die seit den letzten Jahrzehnten hinter der Globalisierung der Weltwirtschaft stecken, die nach Shareholder Value und Kostenreduzierung streben, die unserer Umwelt so viel Schaden zugefügt haben, sowohl in der industrialisierten Welt als auch in den Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Lateinamerika, genau sie sind die führenden Unterstützer der CO2-»Graswurzel«-Bewegung von Schweden über Deutschland bis in die USA und darüber hinaus.
Ist es ein Anfall von
schlechtem Gewissen oder könnte hinter der Finanzialisierung der Luft, die wir
atmen, eine tiefere Agenda stecken?
Was immer man auch von der
Gefahr durch CO2 und dem Risiko einer globalen Erwärmung, die eine globale
Katastrophe mit einer durchschnittlichen Erwärmung von 1,5 bis 2 Grad Celsius
in den nächsten 12 Jahren verursachen soll, halten mag, so ist es doch wert,
sich anzusehen, wer den gegenwärtigen Strom aus Propaganda und
Klima-Aktivismus fördert.
Grünes Geld Etliche Jahre bevor Al Gore
und andere sich dazu entschieden, ein junges schwedisches Schulmädchen als
Poster-Girl für dringende Aktionen zum Klima zu benutzen, oder in den USA den
Ruf von Alexandria Ocasio-Cortez nach einer völligen Reorganisation der
Wirtschaft rund um einen ›Green New Deal‹, da haben die Finanzgiganten begonnen, Hunderte von Milliarden an
zukünftigen Investmentfonds in oft wertlose ›Klima‹-Firmen zu stecken. 2013 hat nach Jahren sorgfältiger Vorbereitung eine
schwedische Immobilienfirma, Vasakronan, die erste ›grüne Konzernanleihe‹ aufgelegt. Es folgten weitere, darunter von Apple, SNCF und der großen
französische Bank Crédit Agricole. Im Novemer 2013 brachte Elon Musks
problembeladene ›Tesla Energy‹ die ersten forderungsbesicherten
Wertpapiere für ›Solar‹ heraus. Heute stehen nach Angaben der sogenannten ›Climate Bonds
Initiative‹ mehr als $500 Milliarden an solchen grünen Anleihen aus. Die Schöpfer
dieser Anleihen-Idee sagen, ihr Ziel sei es, die Mehrheit der $45 Billionen an
global gemanagten Anleihen, die sich symbolisch dazu verpflichtet haben, in ›klimafreundliche‹ Projekte zu
investieren, zu gewinnen.
Der hübsche Prinz Charles,
zukünftiger britischer Monarch, hat zusammen mit der Bank of England und der
City of London ›grüne Finanzinstrumente‹ beworben, angeführt von ›Green Bonds‹, um Pensionspläne und Anlagefonds auf grüne Projekte auszurichten. Eine
Schlüsselfigur bei der Verknüpfung von weltweiten Finanzinstitutionen mit der
Grünen Agenda ist der scheidende Chef der Bank of England, Mark Carney. Im
Dezember 2015 schuf der ›Financial Stabilty Board‹ (›FSB‹) der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) unter dem Vorsitz von Carney die ›Task Force on
Climate-related Financial Disclosure‹ (›TCFD‹), um »Investoren,
Kreditgeber und Versicherungen über Klima-bezogene Risiken« zu beraten.
Das war mit Sicherheit ein
bizarrer Schwerpunkt für die zentralen Weltbanker. Damit sollen Billionen
Dollar in ›grüne‹ Investments kanalisiert werden. Die Zentralbanker des ›FSB‹ haben 31 Personen
nominiert, um die ›TCFD‹ zu bilden. Unter dem Vorsitz von
Michael Bloomberg (mit eigener Finanzwebseite) finden sich Schlüsselfiguren von
JP MorganChase, von BlackRock (mit fast $ 7 Billionen einer der größten
Vermögensmanager der Welt), Barclays Bank, HSBC (die London-Hongkong-Bank, die
für die Geldwäsche von Drogengeldern und anderen schwarzen Kassen wiederholt
bestraft wurde), Swiss Re (der zweitgrößte Rückversicherer der Welt), die
chinesische ICBC Bank, Tata Steel, ENI Oil, Dow Chemical, der Minengigant BHP
Billington und David Blood von Al Gores Generation Investment LLC. Im Grunde
scheint es, als würden die Füchse die Regeln für das neue Grüne Hühnerhaus
aufstellen.
Mark Carney von der Bank of
England war auch eine Schlüsselfigur bei den Bemühungen, die City of London zum
globalen Zentrum von ›Green Finance‹ zu machen. Der scheidende
britische Finanzminister Philip Hammond hat im Juli 2019 ein Weißbuch
herausgegeben: ›Grüne Finanzstrategie: Die Transformation der Finanzen hin zu einer
Grünen Zukunft‹. In dem Papier heißt es: »Eine
der einflußreichsten Initiativen dabei ist die ›Private Task Force
on Climate-related Financial Disclosure‹ (TCFD‹) des ›Financial Stability
Board‹, unterstützt von Mark Carney und
unter Vorsitz von Michael Bloomberg. Dies wurde von Institutionen empfohlen,
die weltweit $118 Billionen an Vermögen repräsentieren«. Es scheint da einen Plan zu geben: Der Plan ist die Finanzialisierung
der gesamten Weltwirtschaft unter Einsatz der Furcht vor einem Weltuntergangsszenario,
um willkürliche Ziele wie ›klimaneutrale Treibhausgas-Emissionen‹ zu erreichen.
Goldman Sachs, der Schlüsselakteur Die omnipräsente Wall Street-Bank Goldman
Sachs, die unter anderem den scheidenden EZB-Präsidenten Mario Draghi und den
Chef der Bank of England, Mark Carney, hervorgebracht hat, stellte kürzlich den
ersten globalen Index der am höchsten rangierenden Umwelt-Aktien vor, dies zusammen
mit der in London ansässigen ›CDP‹, früher ›Carbon Disclosure Project‹. Interessant ist, dass ›CDP‹ von Investoren wie
HSBC, JP MorganChase, Bank of America, Merrill Lynch, Goldman Sachs, American
International Group und der State Street Corp. finanziert wird. Der neue Index,
der sich ›CDP Environment EW‹ und ›CDP Eurozone EW‹ nennt, zielt darauf ab, Investmentfonds, staatliche Pensionssysteme wie ›CalPERS‹ (das kalifornische
Rentensystem für staatliche Angestellte) und ›CalSTRS‹ (das kalifornische Rentensystem für Lehrer) anzulocken, mit insgesamt
mehr als $600 Milliarden an Vermögen, um in ihre sorgfältig ausgewählten Ziele
zu investieren. Zu den am höchsten bewerteten Firmen in dem Index gehören
Alphabet (der Besitzer von Google), Microsoft, ING Group, Diageo, Philips,
Danone und – wie passend – Goldman Sachs.
Auftritt Greta, AOC und Co An diesem Punkt nehmen die
Ereignisse eine zynische Wendung, da wir mit irre populären, heftig
beworbenen Klimaaktivistinnen wie Schwedens Greta Thunberg konfrontiert werden,
oder der 29jährigen New Yorkerin Alexandria Ocasio-Cortez mit dem ›Green New Deal‹. Wie ernsthaft
diese Aktivistinnen auch sein mögen, dahinter
steht eine gut geölte Finanzmaschine, die sie fördern, um etwas
zu erreichen. Greta Thunberg ist Teil eines gut verknüpften, mit der
Organisation von Al Gore verbundenen Netzwerks. Sie wird zynisch und
professionell vermarktet und von solchen Agenturen wie der UN, der
EU-Kommission und den finanziellen Interessen hinter der momentanen
Klima-Agenda benutzt. Wie der kanadische Forscher und Klima-Aktivist Cory
Morningstar in einer Reihe ausgezeichneter Posts dokumentiert, arbeitet die
junge Greta mit einem gut geknüpften Netzwerk, das mit dem US Klima-Investor
und enorm reichen Klima-Profiteur Al Gore, Vorsitzender von ›Generation
Investment Management‹, verbunden ist. Gores Partner,
der Ex-Goldman Sachs Mitarbeiter David Blood, ist, wie bereits erwähnt,
Mitglied der von der BIZ gegründeten ›TCFD‹. Greta Thunberg wird zusammen mit ihrem 17jährigen Klimafreund Jamie
Margolin als ›special youth advisor and trustee‹ der schwedischen NGO ›We Don't Have Time aufgeführt‹; der Gründer letzterer NGO ist Ingmar Rentzhog. Rentzhog ist ein
Mitglied von Al Gores ›Climate Reality Organization Leaders‹ und Teil der ›European Climate Policy Task Force‹. Er wurde im März 2017 von Al Gore in Denver trainiert
und im Juni 2018 nochmals in Berlin. Al Gores ›Climate Reality Project‹ ist Partner von ›We Don't Have Time‹.
Die Kongreßabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, die in ihren ersten Tagen im
US-Kongreß mit ihrem ›Green New Deal‹, der die US-Wirtschaft mit Kosten von womöglich $100 Billionen
reorganisieren soll, für riesiges Interesse gesorgt hat, ist ebenfalls nicht ohne
sachkundige Anleitung. Ocasio-Cortez hat öffentlich zugegeben, dass sie sich auf Drängen einer
Gruppe, die sich ›Justice Democrats‹ nennt, für den Kongreß beworben hat. Einem Interviewer sagte sie: »Ich würde nicht kandidieren, wenn da nicht die Unterstützung von ›Justice Democrats‹ und ›Brand New Congress‹ wäre. Ähm, in
Wahrheit waren es diese Organisationen, es war ›JD‹ und es war auch ›Brand New Congress‹, diese beiden, die mich als erstes wegen einer Kandidatur gefragt
haben. Sie sind es, die mich vor eineinhalb Jahren angerufen haben…..«. Jetzt, als Kongreßabgeordnete, steht ihr der Gründer
von ›Justice Democrats‹, Zack Exley, beratend zur Seite. Exley war ein Open Society Fellow und bekam unter
anderem Gelder von ›Open Society Foundations‹ und der Ford Foundation, um einen Vorgänger von ›Justice Democrats‹ zu gründen, die
ausgewählte Kandidaten für ein Amt rekrutieren sollten.
Die wahre Agenda ist
ökonomisch Bei der Verbindung zwischen
den größten Finanzkonzernen der Welt, den Zentralbanken und globalen
Unternehmen und dem derzeitigen Bestreben nach einer radikalen Klimastrategie
zur Aufgabe der Wirtschaft mit fossilen Brennstoffen zugunsten einer vagen,
nicht geklärten grünen Wirtschaft geht es offenbar weniger darum, unseren
Planeten zu einer sauberen und gesunden, einer lebenswerten Umwelt zu machen.
Vielmehr handelt es sich um eine Agenda, die eng mit der UN-Agenda 2030 für
eine ›nachhaltige‹ Wirtschaft verbunden ist und die
buchstäblich Billionen von Dollar an neuem Reichtum für die globalen Banken und
Finanzgiganten entwickelt, die die wahren Mächte darstellen. Im Februar 2019 schien der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
nach einer Rede von Greta Thunberg vor der EU-Kommission in Brüssel, nachdem er
Greta galant die Hand geküsst hatte, zum Handeln bewegt zu sein. Er sagte Greta
und der Presse, dass die EU in den nächsten 10 Jahren Hunderte von Milliarden
Euro zur Bekämpfung des Klimawandels ausgeben sollte. Juncker schlug vor, dass
zwischen 2021 und 2027 »jeder
vierte Euro, der innerhalb des EU-Haushalts ausgegeben wird, in Maßnahmen zur
Eindämmung des Klimawandels fließen soll«. Was der schlaue Juncker nicht sagte, war, dass die Entscheidung nichts mit der Bitte der jungen
schwedischen Aktivistin zu tun hatte. Das war ein ganzes Jahr zuvor am 26.
September 2018 auf dem ›One Planet Summit‹ in Zusammenarbeit mit der Weltbank, der Bloomberg-Stiftung, dem
Weltwirtschaftsforum und anderen beschlossen worden. Juncker hatte die mediale
Aufmerksamkeit der jungen Schwedin geschickt genutzt, um für seine Klimaagenda
zu werben.
Am 17. Oktober 2018, nur
Tage nach der EU-Vereinbarung auf dem ›One Planet Summit‹, unterzeichnete Junckers EU eine Absichtserklärung mit ›Breakthrough Energy-Europe‹, in der die
Mitgliedsunternehmen von ›Breakthrough Energy-Europe‹ bevorzugten Zugang
zu allen Finanzmitteln erhalten. Zu den Mitgliedern diese Gruppierung gehören
Richard Branson von Virgin Air, Bill Gates, Alibaba's Jack Ma, Facebooks Mark
Zuckerberg, Seine königliche Hoheit Prince Al-waleed bin Talal, Bridgewater
Associates' Ray Dalio, Julian Robertson vom Hedgefonds-Riesen Tiger Management,
David Rubenstein, Gründer von Carlyle Group, George Soros, Chairman Soros Fund
Management LLC, sowie Masayoshi Son, Gründer der Softbank, Japan.
Täuscht euch nicht
Wenn sich die einflußreichsten multinationalen Unternehmen, die weltweit größten
institutionellen Investoren wie BlackRock und Goldman Sachs, die UNO,
die Weltbank, die Bank of England und andere Zentralbanken der BIZ hinter die
Finanzierung einer sogenannten Grünen Agenda stellen – nenne man es ›Green New Deal‹ oder was auch
immer – ist es an der Zeit, hinter die
Oberfläche öffentlicher, klimaaktivistischer Kampagnen auf die aktuelle Agenda
zu blicken.
Das Bild, das sich ergibt, ist die versuchte finanzielle Reorganisation der
Weltwirtschaft unter Verwendung des Klimas. Etwas, mit dem die Sonne und ihre
Energie um Größenordnungen mehr zu tun haben als es die Menschheit je könnte –
um zu versuchen, uns gewöhnliche Menschen davon zu überzeugen, unermessliche Opfer zu bringen, um ›unseren Planeten zu retten‹. Bereits 2010 sagte der Leiter der Arbeitsgruppe 3 des ›Zwischenstaatlichen
Ausschusses der Vereinten Nationen für Klimaänderungen‹, Dr. Otmar
Edenhofer, in einem Interview: »....man muß
deutlich sagen, dass wir den Reichtum der
Welt de facto durch die Klimapolitik neu verteilen. Man muß sich von der Illusion befreien, dass internationale Klimapolitik,
Umweltpolitik ist. Das hat fast nichts mehr mit Umweltpolitik zu tun, mit
Problemen wie Abholzung oder Ozonloch«.
Seitdem ist die
wirtschaftspolitische Strategie viel weiter entwickelt worden.
Anmerkung politonline d.a. Eigentlich sollten die von
Engdahl dargelegten Fakten Politikern und Parlamentariern aufzeigen, wie die
von ihnen ständig als eine Art ›EU- Heroldsschild‹ hochgehaltene Demokratie auf diese Weise restlos unterminiert wird. Das
von F.
William Engdahl bereits 2015 verfasste Buch ›Denkfabriken - Wie eine
unsichtbare Macht Politik und Mainstream-Medien manipuliert‹, beschreibt schon damals den Einfluss von US-Finanzoligarchen,
Stiftungen und NGOs, wie wir sie im letzteren Fall gegenwärtig hautnah durch
die über Greta Thunberg inszenierte Klimakampagne erleben…... 2017 folgte dann Engdahls Buch ›Geheimakte
NGOs - Wie die Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege
anzetteln‹.
Darüber hinaus stösst man, gleich, wo man
recherchiert, unentwegt auf die Macht der UNO, wozu man eigentlich auch wissen
sollte, dass Richard von Weizsäcker mit
Robert Boehringer von Hoffmann-La Roche und weiteren Konzernen zu einem derart früh zurückliegenden Zeitpunkt wie 1962 die in Berlin ansässige ›Stiftung
Wissenschaft und Politik‹ ›SWP gründete, die sich dafür einsetzt, die Kompetenzen der UNO auf den
Bereich Umwelt auszuweiten.
Quelle: https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/das-klima-und-die-spur-des-geldes-25-09-2019/ 25. 9. 19
Das Klima und die Spur des Geldes
- Von F. William Engdahl
Originall auf https://journal-neo.org/2019/09/25/climate-and-the-money-trail/ 25. 9. 19 Climate and the Money Trail
- By F. William Engdahl
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