Ein Krieg, den Russland gewinnen wird

Der ungarische Premierminister Orban sagte letzthin: «Jeder, der ernsthaft glaubt,

dass der Krieg durch russisch-ukrainische Verhandlungen beendet werden kann, lebt in einer anderen Welt. Die Realität sieht anders aus. In Wirklichkeit können solche Fragen nur zwischen Washington und Moskau diskutiert werden. Die Ukraine ist heute nur deshalb in der Lage zu kämpfen, weil sie militärische Unterstützung aus den Vereinigten Staaten erhält. Gleichzeitig sehe ich Präsident Biden nicht als die Person, die für solche ernsthaften Verhandlungen wirklich geeignet wäre. Biden ist zu weit gegangen. Es genügt, an seine Äußerungen gegenüber dem russischen Präsidenten Putin zu erinnern».Iwan Tertel, KGB-Chef in Weißrußland und Insider in Moskau, erklärte am 18. 10., dass mit der Aufstockung der russischen Truppenstärke im Kriegsgebiet  - 3.000 mobilisierte Soldaten plus 70.000 Freiwillige -  und dem Einsatz moderner Waffen «die militärische Operation in eine Schlüsselphase eintreten wird. Nach unseren Schätzungen wird der Wendepunkt in der Zeit von November dieses Jahres bis Februar nächsten Jahres eintreten».  [1] 

Willy Wimmer zufolge »hat US-Ex-General Hodges, Medienstar der transatlantischen Medienhäuser und mit Wohnsitz am ehemaligen Frankfurter Standort der amerikanischen Militärverwaltung für die amerikanische Zone, die Katze aus dem Sack gelassen:

Rußland soll als eigenständiger Faktor verschwinden. Nicht wegen des Ukrainekriegs, sondern wegen der langfristigen amerikanischen Planung, der Europa derzeit zum Opfer fällt - und zuvor US-Präsident Trump. Es ist faszinierend, daß beide Seiten, die USA und Rußland, derzeit mit offenem Visier angetreten sind. Man hört von ihnen, was sie anstreben. Eigenartig ist nur, dass die hier Regierenden das entweder nicht hören wollen oder in Anbetracht der tatsächlichen Machtverhältnisse nicht reagieren dürfen. Das fällt zunehmend bei Bundeskanzler Scholz auf. Er redet so, als gäbe es eine Zukunft ohne Präsident Putin und/oder Rußland. Scholz verfolgt die US-Agenda, vielleicht nicht aus Überzeugung, aber aus weitergehender Erkenntnis».  [2] 

Was für ein Spiel spielen die USA und Deutschland?

fragt Thierry Meyssan. Deutschland, das gerade seine Versorgung mit russischem Gas verloren hat und bestenfalls ein Sechstel davon in Norwegen beziehen kann, versinkt vor unseren Augen im Krieg in der Ukraine. Es wird zum Zentrum der verdeckten Aktionen der NATO, die letztlich gegen Deutschland agiert.

Im Gegensatz zu dem, was manche behaupten, geht es nicht darum, die russische Wirtschaft zu ruinieren, die ja doch andere Kunden hat, sondern die deutsche Industrie, die nicht ohne das Gas auskommen kann. Normalerweise hätte Berlin auf das Verbrechen seines Oberherrn reagieren müssen. Aber Nein! Ganz im Gegenteil. Sobald Olaf Scholtz im Kanzleramt eintraf, richtete seine Regierung ein umfangreiches System ein, das darauf abzielte, die Nachrichten zu harmonisieren. Dieses wird von der Innenministerin, der Sozialdemokratin Nancy Faeser, überwacht. Alle russischen Medien, die sich an ein westliches Publikum richteten, wurden von den Demokratien ab dem 24.  Februar 2022 verboten, d.h. ab der Umsetzung der Resolution 2202 des Sicherheitsrats durch das russische Militär. Ab jetzt wird in Deutschland das Zitieren dieser Resolution und das Teilen der russischen Interpretation mit Propaganda gleichgesetzt. Es ist sehr  erstaunlich zu sehen, wie die Deutschen ihre eigenen Institutionen versenken. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde Deutschland, das vor dem Ersten Weltkrieg der Leuchtturm von Wissenschaft und Technologie gewesen war, in wenigen Jahren zu einem blinden Land, das die schlimmsten Verbrechen begangen hat. Im einundzwanzigsten Jahrhundert, als seine Industrie die effizienteste der Welt war, hat sich Deutschland erneut ohne Grund geblendet. Es beschließt selbst seinen Zusammenbruch zugunsten Polens, den Zusammenbruch der Europäischen Union zugunsten der Drei-Meere-Initiative  [Intermarium]  

Die US-Militärstützpunkte genießen in der BRD völlige Extraterritorialität und die Bundesregierung hat kein Recht, ihre Aktivitäten einzuschränken. Es war im rheinland-pfälzischen Ramstein, wo sich die Verteidigungskontaktgruppe der Ukraine traf. Die Delegierten der fünfzig eingeladenen Staaten hatten, nachdem sie dazu gezwungen worden waren, Kiew mit einer Vielzahl von Waffen auszustatten, Anspruch auf  Erklärungen zum Operationskonzept des Widerstands (ROC). Es geht darum, die am Ende des Zweiten Weltkriegs eingerichteten Stay-behind-Netzwerke zum x-ten Mal zu reaktivieren. Zu jener Zeit wurden sie zuerst von der US-amerikanischen CIA und dem britischen MI6 geschaffen, bevor sie in die NATO integriert wurden. Die ehemaligen Nazis und ukrainischen integralen Nationalisten waren darin die Hauptkomponente.

Das aktuelle Stay-behind-Netzwerk wird von der NATO seit 2013 an ihrem Stützpunkt in Stuttgart-Vaihingen koordiniert, wo die US-Special Forces for Europe (SOCEUR) ihren Sitz haben. Die erste Demonstration des ukrainischen Stay-behind fand am 8. Oktober mit der Sabotage der Krimbrücke über die Straße von Kertsch statt.  [3]                              

«London und Vilnius», liest man in einem Artikel von Réseau Voltaire, «waren an dem Bombenanschlag auf die Krimbrücke beteiligt. Laut der US-Nachrichtenplattform Grayzone entwarf Chris Donelly im vergangenen April einen Plan, um die Krimbrücke zu sabotieren und dafür auch ukrainische Soldaten auszubilden. Insbesondere teilte er den Plan mit Audrius Butkevicius, dem litauischen Verteidigungsminister. Oberst Donelly war Sonderberater von vier NATO-Generalsekretären. Er war nach dem Zusammenbruch der UdSSR für die Stay-Behind-Netzwerke des Bündnisses im unabhängigen Rußland verantwortlich. Heute ist er Leiter des Institute of Statecraft, ein Arm des britischen Verteidigungsministeriums, das für die Verbreitung antirussischer Propaganda in den großen internationalen Medien verantwortlich ist. Donelly war ferner in das Attentat auf Sergej und Julia Skripal im Jahr 2018 verwickelt. Er soll eine zentrale Rolle bei der Verbreitung der dem FSB vorgeworfenen Zuschreibungen gespielt haben. Der russische FSB seinerseits hat die Route der LKW-Bombe rekonstruiert und acht Personen russischer Nationalität verhaftet, die an der vom FSB den ukrainischen Geheimdiensten zugeschriebenen Operation teilgenommen haben. Als Vergeltung hat das russische Militär massiv offizielle Gebäude bombardiert, auch in Kiew, und zahlreiche Kollateralverluste verursacht».  [4]

Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, bestätigte in einem persönlichen Gespräch mit Putin, dass der Terror auf der Krimbrücke vom ukrainischen Geheimdienst SBU verübt wurde. Bastrykin sagte Putin: «Wir haben die Route des Lastwagens, auf der die Explosion stattfand, bereits festgelegt. Bulgarien, Georgien, Armenien, Nordossetien, Krasnodar.... Die Spediteure wurden identifiziert. Mit Hilfe von FSB-Agenten ist es uns gelungen, Verdächtige zu identifizieren».  
[5] 


Man dürfe nicht zulassen

erklärte US-Außenminister Antony Blinken bei einer Veranstaltung an der US-Elite-Universität Stanford am 17. Oktober, dass die Welt ohne die Führung der USA bleibe. «Rundum stehen wir in einem Wettrennen [mit China], um die Ära zu gestalten, die auf die Post-Kalte-Krieg-Periode als nächstes folgt. Wie wird diese Zeit aussehen? Die USA haben die Wahl. Wenn wir uns an der Organisation nicht beteiligen und keine Führungsrolle übernehmen, bedeutet das eines von beiden: Entweder sie  - die Welt -  wird von jemand anderem übernommen, vielleicht von China, und zwar nicht in einer Weise, die voll und ganz mit unseren Interessen und Werten übereinstimmt, oder, was genauso schlimm ist, niemand tut dies, dann entsteht ein Vakuum, das eher von schlechten Dingen gefüllt wird als mit guten». Hier haben wir sie wieder, vermerkt hierzu Rainer Rupp, die unausstehliche US-amerikanische Selbstverherrlichung, dass nur und ausschließlich die USA das Wahre, Gute und Schöne verkörpern und sich die US-Oligarchen selbstlos aufopfern, um den Rest der Welt mit Gaben zu beglücken, wenn nötig mit Bomben und Granaten, mit Sanktionen und Hungersnöten, mit Millionen an Toten und noch mehr Verletzten und Flüchtlingen. Aber die Länder der Welt haben längst hinter die glitzernde Kulisse der US-Oligarchen-Demokratur geschaut und erkannt, dass sich die politische Kaste einen feuchten Dreck um die existentiell notwendigen, täglichen Bedürfnisse der Masse der eigenen US-Bevölkerung kümmert, zugleich aber dem Rest der Welt Demokratie und Prosperität vorgaukelt.

Eine Ahnung von der im Entstehen begriffenen multilateralen Weltordnung bietet die Struktur der von China gegründeten und insbesondere von den BRICS-Staaten unterstützten Asiatischen Infrastruktur- und Investitionsbank (AIIB). Politische oder andere Bedingungen im Stil des Washingtoner Konsenses sind bei der neuen von China gegründeten AIIB-Entwicklungsbank vom Tisch. Wir notieren, dass die Privatisierung von staatlichen oder genossenschaftlichen Unternehmen keine Vorbedingung für einen Kredit ist. Auch die Abschaffung oder Abschwächung von wirtschaftspolitischen Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung der heimischen Wirtschaft ist keine Vorbedingung der AIIB.

Zugleich muß die USA zusehen, wie weitere Pfeiler ihrer regel-basierten Ordnung   mehr und mehr zerbröseln. Jetzt, da die AIIB fest etabliert ist, plant sie zunehmend, ihre eigene Kredit-Pipeline zu entwickeln, mit dem Ziel, zur weltweit führenden Finanzinstitution für Infrastruktur zu werden. Ihre Standards werden in Zukunft in den Ländern der Dritten Welt fundamental wichtig sein, was für die Wall Street ein Dorn im Auge und vollkommen inakzeptabel ist. Aber ohne Beachtung der AIIB-Standards werden die rein westlichen Finanzakteure in den Ländern der Dritten Welt immer mehr an Boden verlieren. Das ist der Grund, weshalb westliche Eliten in Politik und Medien dazu aufrufen, dass wir, also die USA und ihre Vasallen, den Chinesen nicht erlauben dürfen, in Industrie, Technik und Finanzen die Standards für die Märkte der Zukunft zu setzen. Denn das sind die Instrumente, die bisher die Ausbeutung der Welt durch den Westen erheblich erleichtert haben.  [6]

Wie Thierry Meyssan ausführt, ist der Kampf der USA zur Aufrechterhaltung ihrer globalen Hegemonie in seine dritte Phase eingetreten. Nach der Osterweiterung der NATO unter Verletzung westlicher Verpflichtungen zur Nichterrichtung von US-Waffensystemen in Mitteleuropa, ist Rußland, das seine riesigen Grenzen nicht verteidigen kann, direkt bedroht. Unter Verletzung seiner Verpflichtungen nach dem Zweiten Weltkrieg brachte Washington in Kiew integrale Nationalisten - in der Kreml-Terminologie: Nazis -  an die Macht. Diese haben ihren russischsprachigen Landsleuten verboten, ihre Muttersprache zu sprechen, sie der öffentlichen Dienstleistungen beraubt und sie schließlich im Donbass bombardiert. Rußland hatte keine andere Wahl, als militärisch einzugreifen, um ihr Martyrium zu beenden.

Die dritte Runde ist nun der autoritäre Wandel in der Energieversorgung von West- und Mitteleuropa. Am selben Tag, an dem die Baltic Pipeline in Betrieb genommen wurde, wurden die beiden Nord Stream-Pipelines außer Betrieb gesetzt, während die Wartung von Turkish Stream unterbrochen wurde. Dies ist die größte Sabotage der Geschichte. Ein Kriegsakt sowohl gegen Rußland als auch gegen Deutschland, die Miteigentümer dieser kolossalen Investitionen, aber auch gegen ihre Partner Holland und Frankreich. Bis jetzt hat keines der Opfer reagiert.Um diese beträchtlichen Zerstörungen zu erreichen, waren vor Ort U-Boote erforderlich, die die Mächte der Region identifiziert haben. Wenn es im polizeilichen Sinne des Wortes offiziell auch keine Indizien gibt, so haben die Überwachungskameras (Sonare) bereits gesprochen. Die betroffenen Staaten wissen mit Sicherheit, wer der Schuldige ist.    

Seit dem Untergang der Sowjetunion haben die Vereinigten Staaten eine Weltkarte erstellt, die die internationalen Beziehungen erschüttert und sie dazu bringt, Regierungen zu stürzen und Kriege zu führen, um Routen für den Transport der Energiequellen zu bauen. Das war acht Jahre lang die Haupttätigkeit von Vizepräsident Al Gore, jetzt ist es die des Sonderberaters Amos Hochstein. Wir erinnern uns an den Krieg in Transnistrien, um einen Pipeline-Hub zu beschlagnahmen, dann an den Kosovo-Krieg, um eine Kommunikationsroute durch den Balkan, den 8. Korridor, zu bauen. Nun erscheinen alle anderen Teile des Puzzles offen.

Bis zum 26. September 2022 ist die Europäische Union hauptsächlich von Rußland mit Gas versorgt worden. Das Gas wurde entweder über die Brotherhood-Gaspipeline durch die Ukraine, über die Nord Stream-Pipeline oder noch über den Turkisch Stream transportiert. Die Vereinigten Staaten, die die Sicherheit der Union garantieren, haben diese drei Wege gerade nacheinander abgeschnitten. Natürlich funktioniert die Brotherhood-Gaspipeline immer noch, aber sie kann jederzeit durch den Willen Kiews unterbrochen werden, Nord Stream ist sabotiert worden, und der Turkisch Stream kann wegen der Sanktionen, die die Union auf Ersuchen der USA ergriffen hat, nicht mehr gewartet werden.  [7] 

Dass Bundeskanzler Olaf Scholz notorische Erinnerungslücken in bestimmten Angelegenheiten hat, führt Wolfgang Hübner aus, ist ja allgemein bekannt. Doch es ist nicht das einzige Leiden des SPD-Politikers. Denn es gibt nun starke Indizien für eine vollkommen verquere Wahrnehmung der Realitäten, die mit optischen Maßnahmen nicht zu korrigieren sein dürfte. Scholz betrachtet nämlich den Krieg in der Ukraine als Teil eines größeren Kreuzzugs von Rußland gegen den Westen. Dreister und verlogener können die Tatsachen nun wirklich nicht auf den Kopf gestellt werden: Ist es doch der Westen (inklusive Deutschland), der den Russen einen beispiellos umfassenden Wirtschaftskrieg erklärt hat und diesen immer weiter eskaliert. Es ist der Westen (inklusive Deutschland), der das Regime in Kiew mit Waffen und militärischer Logistik an der Macht erhält und für diesen sehr realen Kreuzzug gegen Rußland das Leben und die Gesundheit von Hunderttausenden von Ukrainern und Russen opfert. All das weiß der ehemals superlinke Juso und DDR-Fan Olaf Scholz ganz genau. Aber wenn er sein hohes Amt behalten will, muß er den amerikanischen Freunden, die sich wieder völlig ungehemmt als Besatzungsmacht in Deutschland aufführen, ebenso zu Gefallen sein wie den grünen Kriegstreibern um Außenministerin Baerbock. Es gibt ja gutmeinende Zeitgenossen, die Scholz damit entschuldigen, er versuche nur noch Schlimmeres als zum Beispiel einen Kanzler Friedrich Merz zu verhindern.

Ich bin nicht dieser Auffassung. Gerade weil Scholz ein SPD-Kanzler ist, lähmt er sogar noch die wenigen Widerständigen in dieser Partei und in den Medien, die einen CDU-Merz, der vor russischen Kreuzzügen warnen würde, zumindest nicht ganz ungeschoren davonkommen ließen. Für die seit Beginn des Ukraine-Kriegs dominierenden reaktionärsten und militantesten Kreise des deutschen Machtkartells könnte einstweilen kein geeigneterer Mann die Richtlinien der Politik bestimmen als Olaf Scholz.  [8] 

Einmal, legt Eric Zuesse dar, werden entweder Biden oder Putin nachgeben müssen. Wenn Biden gewinnt, dann werden US-Raketen nur fünf Minuten vom Kreml entfernt stationiert werden, was viel zu nah ist, als dass Rußland in der Lage wäre, seine Vergeltungsraketen zu starten, bevor die russische Kommandozentrale durch einen blitzschnellen amerikanischen nuklearen Erstschlag ausgeschaltet ist. Dies wäre dann nur noch eine Frage des wann? und nicht mehr des ob. Gewinnt jedoch Putin, dann wird Amerikas Imperium nicht in der Lage sein, die allumfassende globale Hegemonie zu erlangen, die es seit dem 25. Juli 1945 anstrebt; und in diesem 21. Jahrhundert wird die internationale Diktatur der USA und ihrer Verbündeten [Amerikas wachsendes Imperium seit 1945] durch eine internationale Führung aus Asien und insbesondere aus Rußland und China ersetzt werden. 

Sowohl Rußland als auch China haben bereits deutlich gemacht, dass sie alle Imperien und das Prinzip des Imperiums, nämlich den Suprematismus, verurteilen. Sie haben also bereits zu Protokoll gegeben, dass sie die bestehenden Imperien nicht zu ersetzen beabsichtigen, sondern wie FDR  - bevor Truman ihn ablöste -  alle Imperien beenden und die UNO stärken wollen , um den Imperialismus selbst zu beenden.  [9]

Im Moment, hält Pepe Escobar fest, ist klar, dass die anglo-amerikanische Achse nicht verhandeln wird. Sie hat es in den letzten 8 Jahren nicht einmal versucht und wird ihren Kurs auch nicht ändern, selbst wenn sie von einem engelsgleichen Chor, der von Elon Musk bis zu Papst Franziskus reicht, angestachelt wird.

Sogar in seiner jüngsten bahnbrechenden Rede, die eine schonungslose Anklage gegen den Westen enthielt, machte Putin deutlich, dass er immer für Verhandlungen offen ist. Doch inzwischen wissen Putin und der Sicherheitsrat, warum die Amerikaner einfach nicht verhandeln können. Die Ukraine mag nur ein Spielball in ihrem Spiel sein, aber sie ist immer noch einer der wichtigsten geopolitischen Knotenpunkte Eurasiens: Wer sie kontrolliert, genießt eine zusätzliche strategische Tiefe. Die Russen sind sich sehr wohl bewußt, dass die üblichen Verdächtigen davon besessen sind, den komplexen Prozeß der eurasischen Integration zu sprengen - angefangen mit Chinas Belt and Road Initiative (BRI). Kein Wunder, dass wichtige Instanzen der Macht in Peking mit dem Krieg unzufrieden sind, da dieser für die Geschäfte zwischen China und Europa über mehrere transeurasische Korridore hinweg sehr schlecht ist. Putin und der russische Sicherheitsrat wissen auch, dass die NATO Afghanistan - ein absolut miserabler Mißerfolg - aufgegeben hat, um alles auf die Ukraine zu setzen. Sowohl Kabul als auch Kiew zu verlieren, wäre der ultimative Todesstoß.

Moskau könnte also gezwungen sein, bis zum Äußersten zu gehen, wie Dmitri Medwedew verriet: Jetzt geht es darum, ein Terrorregime zu beseitigen, seinen politischen Sicherheitsapparat vollständig zu demontieren und dann die Entstehung eines anderen Gebildes zu ermöglichen. Und wenn die NATO dies immer noch blockiert, wird ein direkter Zusammenstoß unvermeidlich sein. Rußland wird nicht zulassen, dass das Imperium die Ukraine kontrolliert, koste es, was es wolle. Das ist untrennbar mit der Zukunft der Greater Eurasia Partnership verbunden.  [10]


Ungeheure Mengen an Geld, schreibt Norbert van Handel, das die Mitgliedsländer nach Brüssel überwiesen, wird ausgegeben - nicht um Europa zu stärken, sondern um den Krieg der USA zu finanzieren. Militärisch erreicht man dabei eine Verlängerung des Krieges auf unbestimmte Zeit, geopolitisch erreicht man allerdings ein enges Zusammenrücken des Ostens  - Rußland, China, Indien etc. -  was über kurz oder lang zu großen wirtschaftlichen Problemen führen und die jetzt schon gestörten Lieferketten dramatisch schädigen wird. Wir haben es der EU und der Politik der meisten Mitgliedsländer zu verdanken, dass die Bevölkerungen in Westeuropa immer ärmer werden, dass Amerika Europa zunehmend mehr wie eine Kolonie behandeln wird und dass Rußland, das sich stets an alle Verträge hielt, zu einem wohl jahrzehntelangen Feindbild eines hilflosen Westens und einer bedauernswerten Bevölkerung wird. All das, was die Gründergeneration nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut hat, wird zerstört, übrig bleiben werden schöne Landschaften, US-Militärstützpunkte und eine Welt, die noch nie so unsicher war wie heute.

Schon Marc Aurel meinte: «Das Ziel des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite der Mehrheit zu stehen, sondern zu vermeiden, sich in den Reihen der Wahnsinnigen wiederzufinden».   [11]

 

[1]  http://antikrieg.com/aktuell/2022_10_19_einkrieg.htm  19. 10. 22 
Ein Krieg, den Russland gewinnen wird
[2]  https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/von-willy-wimmer-kommentar/
21. 10. 22
[3] 
https://www.voltairenet.org/article218264.html  18. 10. 22  
[4] 
https://www.voltairenet.org/article218257.html  14. 10. 22
[5]  https://gemeinschaften.ch/jodir/index.php/analysen/2354-analysen-5-12-10-22
10. 10. 22

[6]  https://de.rt.com/meinung/152113-welt-darf-nicht-ohne-us/   22. 10. 22
Rainer Rupp  - Die Welt darf nicht ohne US-Führung bleiben 

[7]  https://www.voltairenet.org/article218171.html   4. 10. 22
[8]  https://www.pi-news.net/2022/10/scholz-warnt-vor-russischem-kreuzzug-gegen-westen/   14. 10. 22
[9]  https://uncutnews.ch/us-regime-geht-jetzt-mit-aeusserster-brutalitaet-gegen-das-ukrainische-volk-vor/    21. 10. 22  Eric Zuesse - US-Regime geht jetzt mit äußerster Brutalität gegen das ukrainische Volk vor
[10] 
https://www.globalresearch.ca/thin-red-line-nato-cant-afford-lose-kabul-kiev/5796249   13. 10. 22 
Pepe Escobar: The Thin Red Line: NATO Can’t Afford to Lose Kabul and Kiev

[11]  https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/der-weg-in-den-untergang/23. 6. 22  Der Weg in den Untergang  -  Von Dr. Norbert van Handel