Vorwürfe aus den USA zurückweisen!

Den nachfolgenden Artikel, der schon in 2002 zum Thema Bergier-Bericht geschrieben wurde, bringen wir hier deswegen, weil er zu dem auf politonline vorgestellten und äusserst lesenswerten Buch "Uns trifft keine Schuld" von Harry Zweifel in direktem Zusammenhang steht. Zum Bergier-Bericht ist viel geschrieben worden, es ist dennoch unerlässlich, sich als Ergänzung auch zu Fakten Zugang zu verschaffen, welche die Hergänge aus einer anderen Sicht beleuchten.

Ende November 2001 hat die Bergier-Kommission zehn weitere Studien zum Thema «Schweiz - Zweiter Weltkrieg» herausgegeben. Eine Studie, die sich mit dem Wertpapierhandel von Schweizer Banken mit dem Dritten Reich befasst, kommt zu dem Schluss, dass es dabei auch zu Fällen von Handel mit geraubten Wertschriften gekommen sei. Das verstiess gegen die Gesetzgebung und ist zu verurteilen. Weit grössere illegale Geschäfte mit den Nazis sind in den Berichten der Bergier-Kommission bis heute allerdings unerwähnt geblieben. Es handelt sich um den «Handel mit dem Feind», der von der amerikanischen Wirtschaft und Hochfinanz mit den Nazis in grösstem Stil betrieben worden ist. Der amerikanische Präsident Roosevelt war über diese Geschäfte mit den Nazis übrigens genau informiert und sorgte dafür, dass diese ungehindert abgewickelt werden konnten.

Nachlesen kann man das in «Trading with the Enemy. The Nazi-American Money Plot 1933-1949» (Handel mit dem Feind. Das nazi-amerikanische Geldkomplott 1933 bis 1949) von Charles Higham (ISBN 0-7607-1653-6). Higham, der teilweise jüdischer Herkunft ist, hatte unter anderem freigegebene Dokumente des amerikanischen Handelsministeriums ausgewertet. Diese ergaben, dass führende amerikanische Unternehmen und Banken intensive geheime Geschäftsbeziehungen mit Hitler-Deutschland pflegten - dies auch noch nach Kriegseintritt von Amerika. Beteiligt waren Unternehmen wie Standard Oil of New Jersey (Rockefeller), The Chase Bank (Rockefeller), The Texas Company, ITT, Ford Motor Company und Sterling Products.
 
Einflussreiche Kreise der amerikanischen Wirtschaft und Hochfinanz hatten zudem bereits sehr früh das Aufkommen von Hitler und seiner Partei unterstützt und mitfinanziert. Ziel war es, in Europa Einfluss zu gewinnen und gleichzeitig Hitler gegen die Sowjetunion aufzubauen. Zum Teil wurde in diesen Kreisen mit dem Hitler-Regime richtiggehend sympathisiert.
 
Zur selben Zeit als amerikanische und andere alliierte Soldaten ihr Leben im Kampf gegen Hitler-Deutschland aufs Spiel setzten, verkaufte Standard Oil «ungefähr 20 % seines Öls an die damalige deutsche Regierung». (Bericht des amerikanischen militärischen Geheimdienstes an das Kriegsministerium vom März 1941). Auch über Russland, Nordafrika und Vichy versorgte die Standard Oil die Nazis mit Petroleum. ITT (International American Telephone Conglomerate) war Hitler bei der Verbesserung seiner Kommunikationssysteme ebenso behilflich wie bei der Verbesserung seiner Robotbomben, die auf London abgeworfen wurden. Besonders empörend ist, dass Präsident Roosevelt während der gesamten Kriegsdauer von seinen Regierungsbeamten über diese Vorgänge genauestens informiert war. Regierungsbeamte, die diese illegealen Geschäfte mit den Nazis zu verhindern suchten, wurden von Roosevelt kurzerhand kaltgestellt. Der amerikanischen Öffentlichkeit wurden diese ungeheuerlichen Vorgänge sowohl während wie auch nach dem Krieg verschwiegen.
 
Unser Bundesrat hätte in den 90er Jahren also allen Grund gehabt, die Vorwürfe aus den USA wegen des Raubgolds energisch zurückzuweisen und die Weltmacht Nr. 1 aufzufordern, ihre verdeckten Beziehungen zu den Nazis offenzulegen und aufzuarbeiten. Eine Entschuldigung und Wiedergutmachung bezüglich der perfiden und haltlosen Rufmordkampagne gegen unser Land steht bis heute noch aus. Der Bergier-Kommmision muss die Kompetenz abgesprochen werden, zu diesen Fragen Stellung nehmen zu können.

Dr. phil. Henriette Hanke Güttinger, Gockhausen
Quelle: Artikel 11 in Zeit-Fragen Nr. 3 vom 14. 1. 2002

Anmerkung der Redaktion:
Dieser Artikel ist Ergänzung zu dem auf unserer homepage vorgestellten Buch ‚Uns trifft keine Schuld’.