Karlspreis, Freimaurer-Preis, Islam und »Klimahysterie« 24.06.2007 12:37
politonline d.a. Gegen die Verleihung des internationalen Karlspreises an den ehemaligen NATO-Generalsekretär Javier Solana hatten am 17. 5. 07 in Aachen rund hundert Menschen mit »Kriegstreiber«-Rufen protestiert. Solana wurde vorgeworfen, dass er massgeblich für die zunehmende Militarisierung der EU-Aussenpolitik stehe, die sogar Einsätze von Kampftruppen zur Sicherung der eigenen Rohstoff- und Energieversorgung vorsehe. Diese Politik sei mit einem gleichberechtigten und friedlichen Zusammenleben der Völker unvereinbar, so die Initiative »Kein Karlspreis an Solana«, die, wie dies nicht anders zu erwarten war, natürlich völlig ohne Wirkung blieb. Der heutige EU-Chefdiplomat sei, wie der parteilose Europaabgeordnete Tobias Pflüger in einem Redebeitrag betonte, einer der Hauptverantwortlichen für den NATO-Krieg gegen Jugoslawien 1999. Tatsächlich war es Solana, der 1999 völkerrechtswidrig den Angriffsbefehl auf Restjugoslawien gab, was in der Karlspreisbegründung ganz einfach unterschlagen wird. 1
In einem Spiegel-Interview sagte Solana über die Angriffe auf Serbien wörtlich: »Wir sollten stolz auf uns sein«, was keinerlei Kommentar erfordert, da längst bekannt ist, wie der Balkan in Aufruhr versetzt wurde, aber die Denkungsart Solanas offenlegt. Es steht zu vermuten, dass diese besondere Art von Stolz den Einsatz radioaktiver Uran-Munition in Jugoslawien, die dort in der Landschaft aufgerissenen gigantischen Krater sowie die neue Art von Kriegsführung, nämlich die systematische Zerstörung lebenswichtiger Installation, einschliesst. Aber letztlich bleiben die Entscheidungsträger in Aachen mit dieser »Ehrung« ihrer bisherigen Linie treu, da auch Bill Clinton, der für den NATO-Krieg gegen Jugoslawien massgeblich verantwortlich zeichnet, im Jahr 2000 derselben Auszeichnung - wenn man diese noch als solche sehen kann - teilhaftig wurde. In seiner Aachener Dankesrede rief Solana zur Stärkung Europas als »Friedensfaktor« auf. Man ist sprachlos, wenn man sich vor Augen führt, mit welcher offensichtlichen Unbekümmertheit hier nicht nur die bei der Preisverleihung Anwesenden, sondern auch die EU-Bürger - wie dies heute politischerseits auf zahlreichen Gebieten generell gerne der Fall ist - gewissermassen verdummt werden, denn schliesslich ist die Militarisierung der EU, deren Friedenssubstanz mehr als dünnwandig ist, als fester Bestandteil der durchzusetzenden Verfassung längst geplant. Solanas Ideen zur Militarisierung der EU, das »Solana-Papier«, fanden Eingang in die europäische Sicherheitsstrategie und den von vielen Europäern vehement abgelehnten militärischen Teil des Verfassungsentwurfs. Zu diesem gehören auch die sogenannten »friedenserzwingenden« Einsätze, wofür der Tod Tausender afghanischer Zivilisten und Talibankämpfer derzeit ein beredtes Beispiel ist. In dieses Bild passt auch die ihm auf einer »Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik« verliehene »Friedensmedaille«. Derartige Auszeichnungen verpflichten. So hat Solana am 3. 6. 07 in einem dramatischen Appell zur Rettung der europäischen Verfassung aufgerufen, obwohl eines der hervorstechendsten Merkmale dieser Verfassung der eklatante Mangel an Demokratie ist. »Lasst uns nach den Sternen greifen« forderte er in einem Interview mit Bild am Sonntag, wobei sich jeder fragen sollte, ob er hier womöglich die Sterne des zu bewaffnenden Weltalls meint. Wenn also behauptet wird, der Karlspreis wäre für »Freiheit, Menschlichkeit und Frieden« geschaffen und hier würden Verdienste um die »Völkerverständigung« geehrt, so zeichnen Solana und bereits ausgezeichnete Träger wie beispielsweise Henry Kissinger, Clinton und Tony Blair (!) ein gänzlich anderes Bild. Es mag daher durchaus nicht abwegig sein, die Vorstellung zu erwägen, dass auch der jetzige Präsident der USA auf Grund seiner besonderen »Verdienste als Demokratiebringer« als Auszuzeichnender gehandelt werden könnte. Wie ferner zu erfahren war, hat der katholische Theologe und Religionswissenschaftler Hans Küng Mitte Mai den »Kulturpreis Deutscher Freimaurer« erhalten. Der Grossmeister Jens Oberheide würdigte Küng als freien kühnen Denker und für seinen unermüdlichen Einsatz zugunsten des Dialogs der Kulturen. Küng ist der Initiator der »Stiftung Weltethos«. Darin schreibt er die »Gleichwertigkeit der Religionen« fest und behauptet, »dass sich in den Lehren der Religionen ein gemeinsamer Bestand von Kernwerten findet, und dass diese die Grundlage für ein Weltethos bilden.« Wie es heisst, sei das Ideal eines gemeinsamen ethischen Fundaments auf der Basis der Menschenrechte und die Forderung nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit für Freimaurer fundamental. In einem Interview mit NRZ online erwiderte Küng darauf: Wir sind »Geschwister im Geiste. …. Das Freimaurertum steht vielen Ideen des Weltethos sehr nahe.« Nachdem sich der Beginn dieses neuen Jahrhunderts bereits durch mörderische Infernos in drei Staaten auszeichnet, nämlich im Irak, in Afghanistan und im Libanon, von den Kämpfen in Palästina gar nicht zu reden, mag zwar von Ethos und Menschenrechten viel die Rede sein, aber gerade deswegen fällt es doppelt auf, dass uns all diese Lobeshymnen und Selbstbeweihräucherungen das Elementarste versagen, den Frieden. Was also das vielgepriesene Weltethos betrifft, so hat dieses, für jeden sichtbar, weder für die Initiatoren der derzeitigen, jeweils im voraus geplanten Kriege abartigster Natur, noch für die dadurch zugrunde Gehenden auch nur die geringste Geltung. In einer Kritik an diesem Ethos schreibt Dr. Lothar Gassmann im »Kleinen Ökumene-Handbuch« [ISBN 3-9810275-2-3] folgendes: »Die grossen Weltreligionen sind weder gleich noch gleichwertig. Die Menschen unterschiedlicher Religionen beten nicht den gleichen Gott an«, worin ihm absolut beizupflichten ist. Wie Topic Nr. 6 vom Juni 2007 darlegt, besteht die Gefahr, dass der Ethik-Unterricht den Religionsunterricht verdrängt. Was im Ethik-Unterricht häufig angeboten wird, lässt sich so zusammenfassen: Nicht nur Lehrer, sondern auch zunehmend Personen von aussen sowie Institutionen gestalten diesen mit, so z.B. der Religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst aus Marburg. Mit seiner »Lernwerkstatt Weltreligionen« versucht er, die Schüler für die Vielfalt religiöser Welten zu sensibilisieren und dabei den interreligiösen Dialog und die dafür nötige Toleranz zu trainieren. Bei diesen Programmen bleiben allerdings ureigene christliche Kerngedanken und biblische Inhalte oft völlig auf der Strecke. Die Theologin Prof. Dr. Eta Linnemann hat letztes Jahr die Lehrstoffe zum Schulfach »Lebensgestaltung - Ethik« in Brandenburg untersucht und kommt zu folgendem Fazit: »Dieses Fach institutionalisiert den Atheismus in der schulischen Erziehung«. Im Bereich »Lebenskunde« werde ausschliesslich die »Ideologie des eigenmächtigen Menschen« propagiert, ohne auf eine religiöse Dimension hinzuweisen. Linnemann stellt die Frage, ob deutsche Schüler den Gottesbezug in der Verfassung überhaupt begreifen können, wenn sie nur Informationen aus dem Fach »Lebenskunde« bekommen. Der christliche Gott werde nirgendwo im Unterricht vorgestellt, sondern es werde diffus von Gottheiten, Geistern oder Schöpfungsmythen gesprochen. Was den evangelischen Religionsunterricht betrifft, so heisst es, dass dieser zu einem ökumenisierenden »Lebensgestaltung - Ethik«-Unterricht verkommen sei, nachdem die Evangelische Kirche Deutschlands 1971 ein Synodepapier verabschiedet hatte, gemäss dem der evangelische Religionsunterricht gestaltet werden soll. Dieses Papier, das der modernen liberalen Theologie den Vorrang vor der Bibel gibt, war von politisch Linken in der Kirche durchgesetzt worden. Der in Brandenburg für den »Lebensgestaltung - Ethik«-Unterricht verantwortliche Klaus Ebert prognostiziert folgendes: »Der konfessionelle Religionsunterricht nach dem Grundgesetz Artikel 7.3 hat sich in zehn Jahren erledigt.« Dies, so lässt sich folgern, wäre dann wohl auch ganz im Sinn der EU, die von ihren Mitgliedsländern einen neutralen Unterricht als »Study of Religion and Human Rights« verlangt. Mitte April bestätigte im übrigen das deutsche Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, dass der Ethik-Unterricht in Schulen grundsätzlich mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Inzwischen ist ein Fall bekannt, in dem Eltern klagten, dass in diesem Unterricht ein atheistisches Weltbild gelehrt werde. Damit heble der Ethik-Unterricht nicht nur die Religionsfreiheit, sondern auch das im Grundgesetz verbriefte Erziehungsrecht der Eltern, über die religiöse Prägung ihrer Kinder allein zu entscheiden, aus. In diesem Zusammenhang sollte man die folgende Aussage von Papst Leo XIII bedenken: »Der höchste Plan der Freimaurerei besteht darin, die gesamte religiöse und soziale Lehre, die aus den christlichen Institutionen entstanden ist, von Grund auf zu vernichten, und an ihre Stelle eine nach ihrer Idee gestaltete Disziplin zu setzen, deren fundamentale Prinzipien und Gesetze dem Naturalismus entlehnt sind.« 2 Schon Disraeli war der Ansicht, dass zu den Zielen der Geheimgesellschaften u.a. die Abschaffung des »kirchlichen Establishments« der Religionen gehört. Seltsamerweise - oder erwartungsgemäss ? - wird auch in einem Buch von Al Gore der Wunsch nach dem Hervortreten einer neuen Religion geäussert. Und nicht nur das, laut ihm brauchen wir auch eine neue Kultur und neue Werte. 3 Wir brauchen allerdings nur eines: Die Abschaffung der Kriege, damit es endlich Frieden gibt. Auf welchem Weg wir uns inzwischen befinden, zeigt das Ergebnis mehrerer Umfragen des ZDF und der ARD, wonach gut 50 % aller befragten Deutschen nicht mehr wissen, was an Weihnachten gefeiert wird, über 60 % keine Ahnung haben, was man an Ostern feiert und weit über 75 % nicht wissen, wofür Pfingsten steht. Es ist nicht feststellbar, dass Erhebungen dieser Art irgend jemandem zu denken gäben. Das Thema des Artikels Gesamtgesellschaftlicher Schulterschluss von German Foreign Policy ist der Islam. Es ist bedenklich, dass eine Zeitung wie die Frankfurter Allgemeine einen Schriftsteller wie der im Text zitierte Wellershof auf die wiedergegebene Weise zu Wort kommen lässt: GFP: Zwecks Überwachung des islamischen Religionslebens in Deutschland bemüht sich das Berliner Innenministerium (BMI) um die Einschleusung bestellter Prediger aus Algerien. Dies berichtet die nordafrikanische Presse. Entsprechende Verhandlungen habe der Referent in der Abteilung Grundsatzfragen des BMI, Johannes Urban, mit dem algerischen Ministerium für Religiöse Angelegenheiten geführt. Laut Urban soll es in Deutschland »terroristische Zellen« geben, in denen junge Muslime für »die Organisation Al Qaida« tätig sind, heißt es über den Auftritt des BMI-Gesandten in Algier. Islamistische Extremisten hätten in der Bundesrepublik bereits mehrere Krisen provoziert. Die katastrophischen Darstellungen begleiten führende deutsche Medien mit Meinungsartikeln, in denen bekannte Schriftsteller vor einer »Entmischung« der deutschen Gesellschaft warnen und betende Muslime eine »kritische Masse unberechenbarer Energien« nennen. Die Veröffentlichungen verdichten sich zu einer Kampagne, die dem Ausbau staatlicher Überwachungstechniken dient und am Beispiel der in Deutschland lebenden Muslime die Ausforschung und Ausgrenzung missliebiger Gesellschaftsgruppen systematisiert. Nach dem als linksliberal geltenden Schriftsteller Ralph Giordano erhielt jetzt der Kölner Autor Dieter Wellershoff Gelegenheit, sich in der deutschen Presse mit dem Islam zu beschäftigen. Für Wellershoff (einer der wichtigsten Autoren der Gegenwart) ist der Islam eine »kriegführende Macht« - die Kriegführung der westlichen Armeen in den islamisch geprägten Staaten bleibt unerwähnt. Wellershoff fühlt sich von muslimische(n) Großveranstaltungen abgestoßen, da dort Massen gleichgekleideter Männer (...) mit der Stirn auf dem Boden liegen. Diese hingestreckten Menschenleiber kommen dem Autor wie eine kritische Masse unberechenbarer Energien vor. Die » Masse« würde von der lautsprecherverstärkten Stimme des Imams beherrscht und zu Teilen eines mächtigen Gesamtwillens verschmolzen, schreibt Wellershoff auf der ersten Seite des FAZ-Feuilletons. Quelle: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56890 18.06.2007 Ein Nachwort zum G-8-Gipfel in Heiligendamm ist der »Spatzseite« entnommen: »Welch absurdes Spektakel in Heiligendamm! Wir sind seit Menschengedenken die erste Generation von Menschen, die sich von ihren »Führern« erfolgreich einreden lassen hat, daß Klimaerwärmung nach einer Kälteperiode eine Katastrophe sei, und die so dumm ist zu glauben, daß die Erzeugung ihrer Versorgungsgüter von »Wettergöttern« mißbilligt werde. Wärmephasen der Klimageschichte waren immer solche, in denen es den Menschen besser ging und sich die Biosphäre erholte. Aber wen interessiert schon, was klimatisch tatsächlich geschieht? Es wird mit dem Brustton der eigenen Überzeugung nachgeplappert, was UN-Bürokraten des IPCC [Intergovernmental Panel on Climate Change, ein Weltklimarat] sagen und gutbezahlte wissenschaftliche Staatsbeamten im Fernsehen predigen. Letztere tun es meist standesgemäß unverständlich, um sich für ihre private Glaubwürdigkeit ein linguistisches Hintertürchen offen zu halten. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für Computer-modellierte Klimakatastrophen und die Halbierung des CO2-Ausstoßes wird am Klima nichts ändern. Es gibt aber Tausende von Beweisen, daß ein marktgerechter Klimaschutz (Emission Trading Systems) Spekulanten und Finanzmärkten ein Eldorado eröffnet und die Umverteilung von Arm nach Reich enorm voranbringen wird.« Selbst das, fügen wir an, wird den für die zu ergreifenden Massnahmen verantwortlichen Politiker kaum zu denken geben. Leider. Quelle: http://spatzseite.de/20070610.htm 10. 6. 2007 1 http://www.jungewelt.de/2007/05-05/052.php »Solana gab den Befehl zum Angriff auf Jugoslawien« Aachener Initiative protestiert gegen Karlspreisverleihung an Kriegstreiber. Ein Gespräch mit Darius Dunker 2 Papst Leo XIII in seiner Enzyklika »Humanum genus« von 1884; zitiert in »L’Empire écologique ou la subversion de l’écologie par le mondialisme« von Pascal Bernardin, Seite 413. Editions Notre-Dame des Grâces, 1998, ISBN-Nr. 2-9509570-1-3 3 Albert Arnold Gore, Earth in the Balance. Forging a new common purpose. London Earthscan 1992
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