Deadly Dust - Offenes Schreiben an Dr. Angela Merkel

Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin, unlängst sind Sie von Ihrem Besuch aus Afghanistan zurückgekehrt. Aufgrund der hautnahen Erfahrungen, die Sie gemacht haben, werden Sie vermutlich von einer für die Bürger und Wähler der Bundesrepublik Deutschland zu optimistischen Darstellung der Lage am Hindukusch abrücken müssen. Ich erinnere Sie an Ihre Video-Botschaft vom 15. September. Sie behaupteten: »80 % der afghanischen Bevölkerung bekämen wieder eine medizinische Grundversorgung. Fünfmal so viele Schüler wie vor sechs Jahren gingen in die Schule, darunter viele Mädchen. Das Einkommen der Afghanen habe sich verdoppelt, die Infrastruktur verbessert.«

In der Bundesrepublik kam diesen November ein Dokumentarfilm von Frieder Wagner in die Lichtspielhäuser: »Deadly Dust - Todesstaub«. Hier der Inhalt: »Es war der aus Sachsen stammende Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Horst-Siegwart Günther, der 1991 nach dem Golfkrieg im Irak zum ersten Mal auf die höchst gefährlichen Nachwirkungen von sogenannter Uranmunition hingewiesen hat, die dort im Krieg tonnenweise verschossen wurde. Prof. Günther waren zu dieser Zeit im Universitätskrankenhaus von Bagdad Menschen mit unbekannten Krankheitssymptomen aufgefallen, die er in 40 Jahren Arbeit in dieser Region bisher nie gesehen hatte. Dabei entdeckte er auch viele entsetzlich missgebildete Säuglinge und Kinder, die meistens nicht lange lebten und dokumentierte die Fälle. Er fürchtete, diese Geschosse könnten radiaktiv sein. Darum ließ er an der Freien Universität von Berlin ein solches Geschoß untersuchen und fand danach folgende Zusammenhänge heraus: Diese radioaktive und chemisch hoch toxische Munition bewirkt einen Zusammenbruch des Immunsystems mit der Folge von schweren Störungen der Nieren, der Leber und der Lunge. Dazu verursacht sie bösartige Hauttumore und andere Krebsarten sowie genetische Störungen. Betroffen sind nicht nur Soldaten beider Seiten, sondern auch die durch das jahrelange Embargo geschädigte Zivilbevölkerung. Mit dem Wind wird dieser Staub um die ganze Welt getragen. Nachdem dann bei verschiedenen Golfkriegsveteranen und ihren Kindern ähnlich unheilbare Krankheitssymptome auftraten wie bei den irakischen Soldaten und Kindern, war für Günther und vielen andere Wissenschaftler der Fall klar: Die Anwendung dieser hoch toxischen und radioaktiven Munition ist ein Kriegsverbrechen!« Seitdem fordern Wissenschaftler das sofortige Verbot dieser Munition, die auch in Bosnien, im Kosovo und Irakkrieg wieder zum Einsatz kam und so inzwischen Hunderttausende schädigte. NATO und Pentagon leugnen dagegen bis heute diese Zusammenhänge, obwohl inzwischen nachgewiesen wurde, dass sogar Spuren von Plutonium in vielen Urangeschossen zu finden sind - und Plutonium ist der giftigste Stoff der Welt. Der Film begleitet Professor Günther noch einmal in den heutigen Irak und den Kosovo und dokumentiert so den gefährlichen und außergewöhnlich mutigen Einsatz des 80jährigen rastlosen Arztes, um dieses kaum bekannte Kriegsverbrechen, das die ganze Menschheit bedroht, publik zu machen.
 
 »Hörstel Networks« meldete unter »Struck-Skandale« Anfang Oktober auszugsweise folgendes: »Es gibt eine Menge Verbrechen und Skandale rund um den Krieg in Afghanistan, doch die womöglich folgenreichsten sind noch gar nicht genügend erforscht: Die Rede ist von schwersten gesundheitlichen Schädigungen einschließlich Schäden am Genmaterial bei Afghanen hin zur Säuglingssterblichkeit auf Grund schwerster Missbildungen: dies infolge  des Einsatzes von Uranwaffen seitens der USA. Dass ein solcher Einsatz auch gegenwärtig noch erfolgt, erklärt Prof. Dr. Albert Stahel, Dozent für Strategische Studien am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Zürich. Er schätzt, etwa die Hälfte aller in Afghanistan eingesetzten Bomben seien Uranbomben. Die USA bestreitet bisher, in Afghanistan Uranmunition eingesetzt zu haben. Forschungsergebnisse bei den Opfern von Prof. Dr. Aslan Durakovic [Undiagnosed Illness and Radioactive Warfare im »Croatioan Medical Journal«) weisen jedoch darauf hin, dass diese Behauptung nicht den Tatsachen entspricht. Außerdem meldet das amerikanische »Air Force Print News Today« in aller Offenheit auch in diesem Jahr wieder den Einsatz von Uranwaffen.«   
 
Sehr verehrte Frau Dr. Merkel: Wenn dem so ist, wie da behauptet wird, so haben wir es mit einem höchst kriminellen und unmenschlichen Akt Ihres, ich betone »Ihres«, Bündnispartners USA zu tun. Die USA begeht ein Kriegsverbrechen; sie begeht Massenmord. Ich möchte gerne von Ihnen wissen: Was gedenken Sie zu tun? Wann werden Sie in dieser Angelegenheit bei Ihren amerikanischen Freunden vorstellig? In bundesdeutschen Diplomatenkreisen ist es üblich, Themen gegenüber Freunden »anzuschneiden« (...ich habe natürlich auch dieses Thema »angeschnitten«). Bitte schneiden Sie nichts an, sondern werden Sie gegenüber der NATO und den USA konkret! Fordern Sie das sofortige Verbot dieser Waffen.
 
Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin: Sie mögen von diesem Brief Kenntnis nehmen oder nicht. Er stellt ein Anliegen zahlreicher Bürger dar. Wichtig ist es jedoch zu wissen, dass diese Art von Bekundungen auf gut besuchten homepages, wie etwa www.politonline.ch bzw. auf der website von www.seniora.org zu lesen sind. Hiermit ist verantwortungsbewussten Bürgern und Wählern die Möglichkeit gegeben, zur Bildung einer öffentlichen Meinung beizutragen und einen moralischen Grundwillen zum Ausdruck zubringen.
 
Mit freundlichen Grüßen, Dietrich Hyprath, Ibiza