Finanzdynastien 18.07.2012 22:00
Die Meldung, dass sich die Dynastien Rockefeller und Rothschild dieser Tage verbündet
haben, um einen
Teil ihrer Reichtümer gemeinsam zu verwalten, wie dies dem Spiegel vor kurzen zu
entnehmen war, hat offenbar nicht weiter für Kommentare gesorgt. Wie die Financial Times London dazu schrieb, beteiligt sich die Investmentgesellschaft von
Lord Jacob Rothschild an der Finanzgruppe des Rockefeller-Clans. Demnach steigt
›RIT Capital Partners‹ mit einem Anteil von 37 % bei der
Rockefeller-Gruppe ein. Ein großer Deal nach langen Verhandlungen. Laut FT
wollen die beiden Clans nun gemeinsam Investmentfonds aufbauen, sich nach neuen
Anlagemöglichkeiten umschauen und einander Posten in Aufsichtsgremien
einräumen. [1]
Hierzu
schreibt der Verleger »Wirtschaft Aktuell«, von Dr. Eike Hamer: So konnten sich die Rothschilds mit
mehr als einer Sperrminoriät in ein zentrales Finanzvehikel der Familien
Rockefeller einkaufen. Der Fakt, dass die bisher meist rivalisierenden Finanzgruppen
zumindest einen Burgfrieden schliessen, zeigt, dass die allgemeine Lage
brenzlig für sie ist, ihre Machtpositionen gefährdet sind und diese nur
gemeinsam erhalten werden können. Beide Gruppen sind stark an der FED (US-Notenbank)
beteiligt, die für das um Grössenordnungen stärker als die EU verschuldete
Amerika die Währung druckt. Gewollt oder ungewollt sind die massgeblichen
Finanzkräfte des Westens in eine Auseinandersetzung mit mehreren Fronten
geraten. Einerseits versuchen sie, die in der Finanzkrise in Frage gestellte
Herrschaftsposition zu erhalten, indem der selbstbewusst gewordene, gebildete
Mittelstand und die verarmenden Schichten in harten Griff genommen werden.
Andererseits ist ein aufstrebendes Asien nicht bereit, die bisherigen Herrschaftsansprüche
weiter hinzunehmen. China, Russland und die als ›Schurkenstaaten‹ in die
Opposition gezwungenen aufstrebenden Volkswirtschaften lehnen das
Dollarimperium bzw. das Herrschaftssystem dieser Kräfte ab. Sie bringen damit
die Expansion des ›Westens‹ [Globalisierung] ins Stocken. Die
Auseinandersetzungen mit der eigenen Bevölkerung schwächt die westlichen
Volkswirtschaften, während die aufstrebenden Ökonomien Asiens und der
rohstoffreichen ›Schurkenstaaten‹ erstarken. Sie haben nicht nur Agonie
und Chaos nach dem Zusammenbruch des Sozialismus überwunden [Schocktherapie],
sondern ein neues Selbstvertrauen aufgebaut. Zunehmend versuchen deshalb Teile
der westlichen Wirtschaft, durch Kooperation mit diesen aufstrebenden
Volkswirtschaften aus der Krise zu kommen, und verlangen von der Politik
entsprechend gute Beziehungen zu diesen Ländern. Dies aber fürchtet die ›massgebliche Hochfinanz‹ der westlichen Welt, insbesondere dann, wenn die Kooperation
von Firmen ausgeht, die von Rothschild und Rockefeller nicht voll kontrolliert
werden. Letztere fürchten, von Geschäften ferngehalten zu werden und die
Kontrolle über diese ihnen ohnehin nicht gehorchenden Firmen zu verlieren.
Dieser in den 60 vergangenen Friedensjahren entstandene und erstarkte
Mittelstand muss zwar über Steuerlasten verschiedene Projekte wie die EU oder
die Sozialstaaten finanzieren, stört aber doch, da er dazu überzeugt werden
muss und weil man ihm nicht einfach befehlen kann. Die Schweiz ist diesbezüglich
noch mehr im Fadenkreuz, weil dort nicht nur die Machtteilung und die
Befragung der Bevölkerung institutionalisiert ist, sondern weil das Land auch
ein demokratisches und wohlhabendes Positivbeispiel für die Bürger im Herzen
Europas ist.
Hier
kreuzen sich also die Bruchlinien der ›massgeblichen
Finanzkräfte‹. Dementsprechend
glauben sie wohl, durch Ausplünderung des Mittelstandes
diesen schwächen, besser kontrollieren und die aufstrebenden Ökonomien auf
Abstand halten zu können. Nicht die sich emanzipierenden Bürger sind das
Problem der westlichen Welt, sondern das totalitäre Herrschaftskonzept der
sich abzeichnenden ›neuen Weltordnung‹, auch wenn sie als gelenkte oder
partizipative Demokratie à la Kretschmann getarnt ist. Man will diese Suppe
nicht essen, man hat schon Besseres gekostet. Die Auseinandersetzungen mit der ›eigenen Bevölkerung‹ und der Aufstieg Asiens und Russlands
erfordern die zumindest vorübergehende Einigkeit der rivalisierenden Hochfinanzgruppen
innerhalb der Machtzirkel. Ihre Kräfte werden ohnehin bis an den Rand der
Möglichkeiten gefordert. Nach einer Konsolidierung der Machtstellung ist es
möglich, dass sie später wieder auf die internen Verteilungskämpfe
zurückfallen. Bis dahin aber wollen sie gemeinsam die Macht gegen die Bürger
verstärken und den äusseren Feind erobern. Man sollte die
geopolitischen Reibungen in Libyen, Syrien und im Iran also nie betrachten,
ohne die dominierenden Hochfinanzgruppen und ihre Interessen hinzuzudenken.
Dieser Schulterschluss von Rothschild und Rockefeller muss noch vertieft
durchdacht werden. Er ist noch nicht verstanden.
Für uns Bürger
heisst es, dem Abbau und der Erosion aller demokratischen Strukturen oder
Plänen wie dem ESM, Regionalisierung, Metropolitanräumen usw. konsequent,
kampfeslustig und entschlossen entgegenzutreten. Einen ganz grossen Nachteil
hat die Hochfinanz: es sind nur wenige – und ihre Beauftragten fürchten die
Aufdeckung. [2]
Zu Lord
Jacob Rothschild bemerkte ›Strategic
Alert‹ im Augst 2010, »dass dieser die im Sommer 1971
unter Nixons Regierung von Arthur Burns betriebene Beendigung des
Bretton-Woods-Abkommens von 1944 ausnutzte, um die britisch-imperiale
Inter-Alpha-Gruppe zu schaffen, eine Gruppe, deren Einfluß heute ca. 70 % des
Bankwesens und des damit verwandten Geschäfts auf der Welt kontrolliert. Diese Gruppe,
die heute die Wall Street, Präsident Obama und seine Regierung praktisch in der
Tasche hat, steckt hinter der Ausgabe von Billiarden Dollars an rein fiktivem
Monopolygeld in der Form von Finanzderivaten und ähnlicher schamloser
Schwindel. Um diese gigantische, anglo-amerikanisch kontrollierte Geldmasse zu
erhalten und für die dringend benötigte Gewinnspanne zur Aufrechterhaltung
dieses ›Spielgeldes‹ zu sorgen, nahmen die Londoner und
die mit ihnen verbündeten Schwindler à la Alan Greenspan der USA und ihren
Bürgern die letzten noch verbliebenen realen Werte.« Bekanntlich hatte die Federal
Reserve am 10. 8. 2010 erklärt, dass sie wieder die Druckerpresse anwerfen
werde; als erster Schritt war der Ankauf von Staatsanleihen vorgesehen, dem
weitere Massnahmen der Liquiditsätsausweitung folgen sollten. [3]
Was nun den Ankauf von government bonds angeht, so muss hier
klargestellt werden: »Das Federal Reserve Board kauft sich selbst die Papiere ab, und zwar mit
dem Geld, das sie vorher selbst gedruckt hat. So hat sich die
Bilanzsumme des FED seit 2007 mehr als verdoppelt. Die US-Notenbank ist damit
eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt. Ihr Geschäftszweck
ist inzwischen die wundersame Geldvermehrung. Das Geld wird dann den Banken zu
einem nominell lächerlichen Zins ausgeliehen. Diese kaufen damit weltweit
Firmen, Konzerne, Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe, Staatsbetriebe. Verschämt
wird letzteres ›Privatisierung‹ genannt. Das, so sind sich viele
Fachleute einig, ist ein mehr oder weniger offener Betrug an den Bürgern.« [4]
[1] www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/familien-rockefeller-und-rothschild-verwalten-gemeinsam-vermoegen-a-835972.html Allianz des Geldadels Rockefellers und
Rothschilds verbünden sich [2] http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=965 Zeit-Fragen
2012 Nr.30
vom 16.7.2012 »Allianz des
Geldadels« will
gemeinsam die Macht erhalten - von Dr. Eike Hamer [leicht gekürzt] [3] Strategic Alert, Jahrgang 24, Nr. 33 vom 18.
August 2010 – Wall Street entscheidet sich für Hyperinflation [4] Quelle: ›Vertraulicher
Schweizer Brief‹ vom März 2011
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