Blair trommelt für Krieg 21.07.2013 23:34
Der britische Expremier Tony Blair widmete sich einem Bericht von "Strategic Alert" zufolge
am 8. Juli in der
Sendung ›Today‹ im Radio ›BBC 4‹ erneut seiner Lieblingsbeschäftigung,
im Dienste des Empires Kriege anzuzetteln. Er rief dazu auf, die Rebellen in
Syrien zu bewaffnen, und ging noch weiter: »Persönlich denke ich, daß wir über eine Flugverbotszone
in Syrien mindestens aktiv nachdenken sollten.« Wie wir berichteten, fährt ›Strategic Alert‹ fort, sind verantwortliche
Militärführer fast einhellig gegen einen solchen Schritt, der einer
Kriegserklärung gleichkommt. Während
Blair einen ›netten kleinen Krieg‹ will und Premier David Cameron sich ganz
ähnlich verhält, gibt es in Großbritannien aber auch starken Widerstand gegen
diese Syrien-Politik, u.a. im Parlament. Angesichts des Risikos, daß der
Premier die syrische Opposition ohne den Beschluß des Parlaments bewaffnen
könnte, beschloß das Unterhaus am 11. 7. 13 mit 141:1 Stimmen eine Resolution,
die besagt:
»Dieses Haus
ist davon überzeugt, daß Anti-Regierungskräften in Syrien keine Waffenunterstützung
ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung des Unterhauses gegeben werden darf.« Eingebracht
wurde der Antrag vom konservativen Abgeordneten John Baron, der in einem
Gastkommentar im ›Spectator‹ vom 5. Juli richtig geschrieben hatte, Syrien sei in
vieler Hinsicht »ein
Stellvertreterkrieg auf verschiedenen Ebenen, ob zwischen Sunniten, Schiiten
und Minderheiten [wie Alawiten oder Christen], ob zwischen dem Westen sowie
Rußland und China, oder dem Iran gegen Saudi-Arabien«, und eine
Waffenhilfe würde die Gewalt nur vermehren.
Ähnlich warnt auch der Liberaldemokrat Paddy Ashdown vor einer
Ausweitung des Konflikts.
In einer Rede im
Unterhaus am 1. 7. enthüllte Ashdown, daß die Rebellen gar keine Waffen brauchen,
weil sie schon 3500 Tonnen Waffen aus Kroatien erhalten hätten, von der CIA vermittelt
und von Saudi-Arabien und Katar bezahlt, wobei der Großteil an salafistische
und wahhabitische Gruppen gegangen sei. Interessant ist, daß bei einer am 11. 7.
geführten Debatte über die Resolution zwei Labour-Abgeordnete, Paul Flynn und
Jeremy Corbyn, sich gegen das ›königliche Privileg‹ in Großbritannien wandten, wodurch die
Entscheidung über Krieg und Frieden letztlich dem Monarchen vorbehalten ist.
Wenn der Monarch dieses Privileg erteile, könne der Premierminister den Krieg
erklären. Darüber hinaus veröffentlichte der Unterhausausschuß für
Geheimdienste und Sicherheit am 10. 7. seinen Jahresbericht und warnte darin
vor einem ›beträchtlichen
Risiko‹,
daß Syriens chemische Waffen »in die Hände von Leuten mit Verbindungen zum Terrorismus in Syrien oder anderswo
in der Region fallen könnten. Wenn das geschehe, könnten die Folgen
katastrophal sein.« Nach Einschätzung der britischen Geheimdienst- und Sicherheitschefs
»stellen
Al-Kaida-Elemente und einzelne Dschihadisten in Syrien gegenwärtig die am
meisten besorgniserregende terroristische Bedrohung Großbritanniens und des
Westens dar.« Tatsächlich
übergab der russische UN-Botschafter Witalij Tschurkin am 9. 7.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon einen 80seitigen Bericht, worin russische Experten
den Schluß ziehen, daß Oppositionskräfte
für den Saringas-Angriff in dem Vorort Aleppos Chan Al-Assad am 19. 3. 17 verantwortlich
gewesen seien. [1]
Indessen formierte
sich im US-Kongress bereits Anfang Juli der Widerstand gegen Präsident Obamas
Kriegspolitik. Ein von den Republikanern Rand Paul und Mike Lee und den Demokraten
Tom Udall und Chris Murphy eingebrachter Gesetzesentwurf untersagt dem Verteidigungsministerium, der CIA und allen
anderen staatlichen Behörden, militärische, paramilitärische oder verdeckte
Operationen in Syrien zu finanzieren. Der Widerstand gegen Präsident Obamas
Pläne eines militärischen Vorgehens der USA in Syrien hat in beiden Parteien
deutlich zugenommen. Die Washingtoner Zeitung ›The Hill‹ berichtete am 30. Juni darüber ausführlich,
auch über die Resolution des
republikanischen Abgeordneten Walter Jones von North-Carolina mit einer
Impeachment-Androhung gegen Präsident Obama. In einer Presseerklärung von
Jones, der dem Militär nahesteht, heisst es dazu: »Wir können ohne ein
zustimmendes Votum des Kongresses nicht weiter amerikanisches Geld ausgeben und
das Leben von Amerikanern in Übersee aufs Spiel setzen. ..... Die Verantwortung
der Legislative, den Einsatz militärischer Gewalt zu genehmigen, wird schon
viel zu lange übergangen. Es ist an der Zeit, daß wir die Verfassung einhalten,
die in Artikel 1, Abschnitt 8, deutlich macht, daß allein der Kongreß befugt
ist, Krieg zu erklären. Ein Bruch dieses Prinzips durch den Präsidenten wäre
zweifellos als ein Vergehen zu betrachten, das eine Absetzung rechtfertigt - ohne
ein zustimmendes Votum des Kongresses.« Die Resolution liegt jetzt beim
Justizausschuss und beim Aussenpolitischen Ausschuss des Abgeordnetenhauses. Auch
der Demokrat Charles Rangel aus Harlem, ein Veteran der afro-amerikanischen
Abgeordneten, warnte in einem Gastkommentar in ›USA Today‹ am 19. Juni: »Wenn der Kongreß seine verfassungsmäßigen
Befugnisse nicht wahrnimmt, wenn es um eine so ernste Sache geht wie Krieg,
dann tragen wir zur langsamen Aushöhlung unserer demokratischen Prinzipien bei.« Schon
letzten Dezember hatten Abgeordnete Obama in einem offenen Brief daran
erinnert, dass seine Androhung von Konsequenzen, falls Syrien chemische
Waffen einsetze, auf unheimliche
Weise an die Rufe nach einem Krieg gegen den Irak erinnere, um dessen Massenvernichtungswaffen
unschädlich zu machen. Einem ›Associated Press‹-Bericht vom 26. 6. zufolge hat der Geheimdienstausschuss
des Repräsentantenhauses ein Ersuchen Obamas um Bewaffnung der syrischen
Rebellen, das Aussenminister John Kerry in einer nichtöffentlichen Sitzung
vortrug, einstimmig abgelehnt. Auch die anderen zuständigen Ausschüsse haben
Berichten zufolge den Antrag fast einstimmig abgelehnt. Im Abgeordnetenhaus
liegt auch ein Antrag von fünf Republikanern und zwei Demokraten vor, der einen
Syrienkrieg u.a. durch Verweigern der Geldmittel verhindern soll. US-Generalstabschef
Martin Dempsey argumentiert bekanntlich weiterhin scharf gegen die Forderungen
nach einem militärischen Eingreifen der USA in Syrien; in einer Pressekonferenz
unterstrich er am 27. 6. »Eine Flugverbotszone einzurichten, ist im wesentlichen eine Kriegshandlung,
und bevor wir einen Krieg anfangen, wüßte ich gerne den Plan, wie wir Frieden
schließen.« Ähnlich äußern sich
auch andere Spitzenmilitärs. [2]
Was nun Blairs
Eintritt für eine Flugverbotszone angeht, eine Forderung, die auch US-Senator
John McCain ausgesprochen hat, wobei dessen Forderung gleichzeitig die
Lieferung von schweren Waffen an die Rebellen einschliesst - dies ungeachtet der Verbindungen, die sie zu
Al-Kaida unterhalten - so drängen Militärkreise
in Washington immer mehr darauf, die USA nicht in die Kämpfe in Syrien hineinzuziehen.
Der neue Oberkommandeur der NATO-Streitkräfte, General Philip Breedlove von der
US-Luftwaffe, warnte in einem mit der US-Militärzeitschrift ›Stars and Stripes‹ am 30. 5. 13 geführten
Gespräch vor den Folgen der Einrichtung einer Flugverbotszone über Syrien: »Es ist offen gesagt
eine Kriegshandlung und das ist keine Kleinigkeit. Ich weiß, es klingt etwas
kraß, aber ich sage den Leuten immer, wenn sie mit mir über eine
Flugverbotszone reden, daß das im Grunde heißt, einen Krieg mit diesem Land
anzufangen, denn man muß hingehen und die Luftabwehr kinetisch ausschalten.« [3] »Bisher«, schrieb ›Strategic Alert‹ Ende Juni, »will die US-Regierung
die Rebellen nicht offen bewaffnen, allerdings tauchen immer mehr Belege dafür
auf, daß Präsident Obama verdeckte Waffenlieferungen über das
libysche Bengasi genehmigt hat.« [4] Neuesten Meldungen zufolge erwägt Washington
indessen offenbar doch ein militärisches Eingreifen, da die Regierung laut
General Dempsey am 18. 7. über die sogenannten ›kinetic strikes, also die erwähnten
kinetischen Angriffe, diskutiert habe. Er habe Präsident Obama mehrere
Szenarien für einen Einsatz des amerikanischen Militärs in dem seit zweieinhalb
Jahren vom Bürgerkrieg erschütterten Land vorgelegt, erklärte der Generalstabschef.
Am 12. Juni war der britische Aussenminister William Hague nach Washington
geflogen, um bei der US-Regierung für eine Bewaffnung der Rebellen zu werben;
dies erinnert an die Reisen von Tony Blair
- zu jenem Zeitpunkt Premierminister -
über den Atlantik im Vorfeld des Irakkrieges 2003. Die Saudis, die ihre
Unterstützung auf die Al-Nusra-Front und andere terroristische Fraktionen der
syrischen Opposition konzentrieren, wollen den Rebellen schultergestützte Flugabwehrraketen
liefern. Sie helfen auch - faktisch im
Bündnis mit Israel - Gegnern der
Hisbollah im Libanon. [5]
Man kann nicht oft
genug daran erinnern, dass der seit zwei Jahren gegen Assad
geführte Feldzug, um einen Regimewechsel zu erzwingen, von aussen organisiert
ist. Bei einem neuen Aufruf für eine militärische Intervention am 3. 6.
hatte Cameron tatsächlich unverfroren verlauten lassen, dass die syrische Opposition aus Leuten bestehe, »die erklärt haben,
dass sie für die Demokratie sind, für Menschenrechte und für eine Zukunft für Minderheiten
wie die Christen in Syrien.«. Wie es diesen ergeht, davon werden wir täglich Zeugen….. Selbst ein Henry Kissinger erklärte im Oktober letzten Jahres: »Es ist
so gut wie unmöglich, dass aus politischen Parteien, die das Scharia-Recht
verteidigen, demokratische Parteien werden. Wenn überhaupt, so sei die
Demokratisierung des Nahen Ostens ein sehr langsamer Prozeß.«
Der religiöse Aspekt Die britische Politik
in der Region, legt ›Strategic Alert‹ dar, »zielt darauf ab, einen permanenten Konfessionskrieg
im Islam zu schüren, um die Voraussetzungen für ein ›kontrolliertes Chaos‹ zu schaffen, was in
der Praxis einen barbarischen Entvölkerungskrieg bedeutet, in dem nicht
entscheidend ist, wer gewinnt, sondern daß die Bevölkerung dezimiert wird.« Auf letzteres, lässt
sich hier einfügen, deuten die Zahlen der Toten hin, die der Aufstand bislang
gekostet hat. »Bekannt ist, daß Saudi-Arabien
und Katar sowohl die Muslimbrüder als auch die Salafisten finanziell
unterstützen. Daneben schickt der Chef
des saudischen Geheimdienstes GID, Prinz Bandar Bin-Sultan, Geld und Waffen in
den Nordlibanon, um Dschihad-Netzwerke zu unterstützen, die die Hisbollah angreifen.
Der sunnitische Geistliche in Katar, Scheich Jusuf Al-Karadawi, hat zu einem ›sunnitischen Dschihad‹ gegen Schiiten
aufgerufen, ein Aufruf, dem sich mehrere hohe saudische Geistliche angeschlossen
haben.« [4]
Peter
Scholl-Latour »sieht die wahhabitische Richtung aus Saudi-Arabien als die
größte Gefahr für die islamische Welt. Wenn die Haßprediger aus Saudi-Arabien
erfolgreich sind, könnte die noch gemäßigte islamische Bewegung in eine
militante Salafiya abgleiten. Es ist für mich unverständlich, daß das
reaktionäre Regime in Riad vom Westen hofiert wird. Der im
April 2012 verstobene charismatische Ben Bella, einer der Führer des Unabhängigkeitskriegs und erster Präsident
Algeriens, den Boumedienne 1965 heimtückisch stürzte, hat einmal erklärt: Die Sunna erlaubt
eine Anpassung des ewigen Wortes Allahs an veränderte Umstände; jeder fromme
Muslim soll sich um das Gemeinwohl und eine progressive Auslegung des Korans
bemühen.«
[6] Der
Konflikt in Syrien, wo die Mehrheit der Bevölkerung sunnitisch ist, geht in
sein drittes Jahr und hat sich zu einem bösartigen Konfessionskrieg sunnitischer
Dschihadisten gegen Schiiten, Alawiten, Christen und andere Minderheiten
entwickelt. Von US-Militärausbildern trainierte Milizen haben die ersten
schiitenfreien Zonen in der Geschichte des Landes geschaffen. »Bahrain«,
schreibt Fabian Köhler, »kann solange mit Tränengas auf seine schiitische
Bevölkerungsmehrheit schießen, wie Erdgas nach Europa fließt.« In Bagdad,
seit seiner Gründung im Jahr 767 traditionell
ein Schmelztiegel von Zivilisationen, Kulturen und Religionen, fordern
inzwischen ethnische Säuberungen ihre Opfer; die Stadt trennt sich nun in
schiitische und sunnitische Wohngebiete, mit einer kleinen Enklave für
Christen. Zehntausende irakischer Christen sind aus dem Land geflohen oder
wurden Flüchtlinge im eigenen Land, weil sie von Terroristen verfolgt werden.
Seit 2004 strömen von den Saudis gestützte Gruppen aus dem Al-Kaida-Umfeld ins Land und
überziehen die Bevölkerung mit Schrecken. Sie wenden sich gegen schiitische
Gruppen, aber auch gegen Sunniten, die mit der Regierung oder, ironischerweise,
mit den US-Besatzern kooperiert haben. [7]
Seit 5 Jahren hat es
im Irakkonflikt nicht mehr so viele Tote gegeben wie jetzt. Allein diesen Mai starben
im Krieg zwischen Sunniten und Schiiten Angaben der UNO zufolge über 1000
Menschen, so dass die Zahl der Opfer seit April auf fast 2000 gestiegen ist.
Die meisten Toten sind in Bagdad zu verzeichnen, gefolgt von den Provinzen
Salah-al-Din, Ninive, Anbar, Dijala und Kirkuk. Laut einem Bericht der ›Basler Zeitung‹ haben der lokale
al-Kaida-Flügel und radikale Sunniten ihren Kampf gegen die von Schiiten
dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki intensiviert. Ihr
Ziel ist es, die Spannungen zwischen den religiösen Gruppen zu schüren. Gestärkt
werden sie dabei auch von den sunnitischen Rebellen im benachbarten Syrien. Malikis
Gegner werfen ihm autoritäre Tendenzen vor und beklagen eine systematische
Benachteiligung der sunnitischen Minderheit. Sunnitische Extremisten verüben
immer wieder Anschläge auf Schiiten. Die jüngste Gewaltwelle ruft Erinnerungen
an die Jahre 2006 und 2007 wach, als der Konflikt zwischen Sunniten und
Schiiten ebenfalls eskalierte. Damals wurden im Irak oftmals mehr als 1000
Menschen pro Monat bei Anschlägen getötet.
[8] Nuri al-Maliki sieht sich vor einem
zwischenkonfessionellen Krieg. Er hat der Opposition vorgeworfen, die Gefühle
der Menschen zum eigenen Nutzen zu missbrauchen, und die Iraker dazu aufgerufen,
sich nicht provozieren zu lassen, denn innerpolitische Feindseligkeiten würden
nur den Feinden des Iraks nützen. Laut einer Volkszählung von 1997 sind
zwei Drittel der Iraker Schiiten und der Rest Sunniten. Unter Hussein waren die
Staatsstrukturen von Sunniten dominiert. Nach dem Umsturz wurden sie jedoch von
den Schiiten weitgehend von der Macht verdrängt. In Pakistan läuft eine brutale Offensive
fundamentalistischer Sunniten gegen Schiiten. Einer Meldung vom Januar zufolge
starben allein bei Anschlägen in Quetta in der Provinz Belutschistan, die an Afghanistan
und den Iran grenzt, fast hundert schiitische Gläubige. Islambad fördere das
Morden der sunnitischen Terrorgruppe »Laschkar-e-Dschhangvi«, beklagen
schiitische Gemeindevertreter.
Am 23. Mai haben zwei Ex-Staatsführer gefordert, dass mit dem
Blutvergiessen zwischen Sunniten und Schiiten Schluss sein muss. Dies sind der
ehemalige Ministerpräsident Malaysias, Dr. Mahathir bin Mohamad (1981 – 2003) und
der ehemaligen Präsident des Irans, Seyyid Mohammad Chatami (1997 – 2005). Sie
verfassten einen ›Gemeinsamen Aufruf an
Sunniten und Schiiten‹, in dem sie die
islamische Welt dazu aufrufen, den blutigen Zwist der beiden Glaubensrichtungen
zu beenden. »Auch wenn weder das britische Empire noch die
Saudis beim Namen genannt werden«, schreibt die deutsche ›Bürgerrechtsbewegung Solidarität‹ hierzu, »sind die
ausländischen Urheber der Glaubenskriege klar zu erkennen. Mahathir vertritt
dabei eine überwiegend sunnitische Nation, während Chatami die Schiiten
repräsentiert.«
[9]
»Wir, die Unterzeichnenden, sind zutiefst über die
Gewalt und das Blutvergiessen, die in letzter Zeit die Beziehungen zwischen
Sunna und Schia charakterisiert haben, betrübt. Tausende wurden in Fehden zwischen
den beiden Glaubensrichtungen, vorwiegend in einigen muslimischen Nationen,
getötet. Tragisch ist, dass sich auch viele unschuldige Frauen und Kinder unter
den Opfern befinden. Die Sunna-Schia Feindschaft hat die muslimische Welt
(Umma) deutlich geschwächt. Sie hat uns gegenüber Manipulationen und
Machenschaften auswärtiger Elemente, die die Untergrabung von Einheit und
Zusammenhalt der Umma zum Ziel haben, verletzbarer gemacht. Sie hat denjenigen
geholfen, ihr Ziel zu erreichen, die die Hegemonie über uns zu erlangen suchen.
Es ist unleugbar, dass der Antagonismus zwischen Sunniten und Schiiten und die
Konflikte, die in Massakern endeten, das Ansehen und die Würde der Umma in den
Augen der Welt getrübt haben. Nur wenige andere Ereignisse haben in letzter
Zeit solch einen negativen Eindruck hinterlassen.
Wir appellieren an alle Sunniten und Schiiten, so wie wir in unserem
gleichen Glauben an Allah verbunden sind, vom gleichen noblen Koran geleitet
werden, den letzten Propheten Allahs verehren und uns nach der gleichen Qibla
richten, sofort das Töten und
Blutvergiessen einzustellen.
- Schluss mit der Gewalt
- Schluss mit dem Blutvergiessen
- Schluss mit dem Töten
Wir beide, der eine ein ehemaliger Premierminister einer überwiegend
sunnitischen Nation, der andere ein ehemaliger Präsident einer überwiegend
schiitischen Nation, wenden uns auch an die Organisation für Arabische
Zusammenarbeit (OIC), die alle Muslime, egal welcher Strömung oder
Glaubensrichtung, vertritt. Die OIC könnte möglicherweise eine Arbeitsgruppe
bilden, die den sunnitisch-schiitischen Konflikt in aller Gründlichkeit
studiert und den politischen und religiösen Führern der Umma konkrete
Lösungsvorschläge unterbreitet. Wir appellieren auch an alle ernsthaften und
besorgten Bürger und Organisationen weltweit, sich diesem Unternehmen
anzuschliessen, um die Gewalt und das Blutvergiessen zu stoppen und Frieden und
Verständnis zwischen Sunniten und Schiiten zu fördern.
Dieser gemeinsame Appell wird weitestmöglich, vornehmlich durch
online-Medien, zirkuliert werden. Wir werden diesem Aufruf weitere Aktivitäten
und Programme folgen lassen. Möge Allah, sein Name sei gepriesen, uns in all
unseren bescheidenen Bemühungen, ihm zu dienen, leiten.«
S. Mohammad Chatami Dr. Mahathir bin Mohamad
Siehe auch http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=499 6. 8. 2006 Das große Machtspiel hinter der ›Irankrise‹ von Lyndon LaRouche
[1] Strategic Alert Jahrgang 26, Nr. 29 vom 17. Juli 2013
[2] http://www.bueso.de/node/6560 2. 7.
13
[3] http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5f9bc5c98e6.0.html
19. 7. 13 USA denken über Angriff auf Syrien nach
[4] Strategic Alert Jahrgang 26, Nr. 24 vom 12. Juni 2013
[5] Strategic Alert Jahrgang 26, Nr. 25 vom 19.
Juni 2013
[6] http://www.neues-deutschland.de/artikel/209878.allah-wahduhu-ya-rif-gott-allein-weiss-es.html 28. 10. 11
Allah wahduhu ya'rif - Gott
allein weiß es - Von Peter Scholl-Latour
[7] Strategic Alert Jahrgang 26, Nr. 12 vom 20.
März 2013
[8] http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Mehr-als-1000-tote-Iraker-in-einem-Monat/story/18089116 1. 6. 13
[9] http://www.bueso.de/node/6497 27. 5. 13
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