Draghi, der Euro, Montagu Norman und die Nazis 30.09.2013 00:11
Der Geist Montagu Normans zog durch die EZB, als ihr Chef Mario Draghi
am 1. August
erklärte, warum die Bank trotz allen Geredes über Transparenz
und Demokratie keine Unterlagen über ihre Vorstandstreffen veröffentlichen
wird. Kurz zuvor waren Dokumente der Bank of England erschienen, die belegen,
daß sich nichts geändert hat, seit die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
die Kriegsmaschinerie der Nazis unterstützte; wie 1939 dient heute die ›Unabhängigkeit der Europäischen
Zentralbank‹ als Vorwand für das Vertuschen von gemeinwohlfeindlicher
Politik und Verbrechen.
1939 führte die Bank
of England Konten für die BIZ, und sie war dort auch federführend. ›Die Direktoren der
Bank von England gehörten im Vorstand natürlich zu den einflußreichsten‹, heißt es in der
historischen Dokumentation, die am 30. 7. 13 erschien. Am 1. 3. 1939, sechs
Tage nach dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei, transferierte die
Bank Gold vom tschechischen BIZ-Konto auf das Konto der Deutschen Reichsbank
bei der BIZ. Der Gouverneur der Bank, Montagu
Norman, begründete dies damit, daß es falsch und gefährlich wäre, wenn die BIZ
oder eines ihrer Vorstandsmitglieder ›versuchten, Entscheidungen des Präsidenten
der BIZ aus politischen Gründen - besonders aus nationaler Sicht - zu
beeinflussen‹. Die Bank of England wollte die BIZ im Krieg unbedingt
intakthalten, damit sie ›zur Lösung der Probleme nach dem Krieg‹ beitragen könnte.
Dafür müßte sie ›strikt unparteiisch und neutral‹ bleiben. Tatsächlich
unterstützten die Bank of England und das britische Establishment die Nazis und
deren Wirtschaftspolitik, die von
Hjalmar Schacht umgesetzt wurde. Der Schuldenschnitt für Deutschland mit dem
Young-Plan und das neue Zahlungssystem unter der BIZ machten die Aufrüstung der
Nazis erst möglich. Auch heute dient die ›Unabhängigkeit‹ der Zentralbank nur als Deckmantel für barbarische
und verbrecherische Politik, etwa wenn Draghi Monat für Monat behauptet, Länder
wie Griechenland, Portugal und Spanien machten ›enorme Fortschritte‹. Die
BIZ steht noch heute in der Mitte des Systems. Draghi und der neue
Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, waren beide Vorsitzende des Finanzstabilitätsrats
bei der BIZ [und vorher bei Goldman Sachs] und entwarfen die moderne Variante
des Young-Plans in Form der Bankenunion und des Mechanismus zur
Bankenabwicklung.
Ab 1930 wurden die europäischen
Länder gegeneinander losgelassen, heute soll die EU Teil eines Vorstoßes
für einen Weltkrieg zwischen der USA, Rußland und China sein. Und die EZB soll den
Widerstand in den europäischen Nationen unterdrücken. So sagte denn auch Draghi
am 1.8.: Wenn die Unterlagen der EZB-Vorstandstreffen veröffentlicht würden, kämen
dessen Mitglieder unter den Druck ihrer nationalen Öffentlichkeit, weil sie
nicht das Interesse ihrer Länder vertreten. Tatsächlich sind sie nach dem EU-Statut nur
dazu verpflichtet, die Interessen des Euros zu vertreten, nicht die ihrer
Länder. Und das Interesse des Euros ist das Interesse der Banker, die
Fortführung des Systems, das Montagu Norman, die Nazis und die BIZ 1939
unbedingt erhalten wollten.
Strategic Alert
Jahrgang 26, Nr. 32 vom 7. August 2013
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