Energiestrategie 2050: 200 Milliarden Kosten bei mehr Auslandabhängigkeit - Von Nationalrat Hansjörg Knecht 07.12.2014 23:01
Die bundesrätlichen Energiestrategie 2050, welche in der aktuellen Wintersession
im Parlament beraten wird, ist auch nach einer über einjährigen Vorberatung in der Kommission weit von ihrem Ziel entfernt. Utopien und Wunschvorstellungen von Verwaltung und Links-Mitte-Parteien können die Realität nicht biegen, geschweige denn eine Lösung für die Zukunft bringen. Der unausgegorene Mix aus staatlichen Zwangs- und Regulierungsmassnahmen, neuen Steuern und noch mehr Subventionen bringt nur eines: Hohe Kosten, geringere Versorgungssicherheit und mehr Auslandsabhängigkeit für Wirtschaft und Bevölkerung. Einem solchen Experiment ist bereits zu Beginn die rote Karte zu zeigen.Die
Energiestrategie des Bundesrates [1] war von Beginn weg eine
Fehlkonstruktion. Planlos und überstürzt beschloss der Bundesrat im Mai 2011
den Ausstieg aus der Kernenergie. Das Parlament folgte diesem Entscheid kurze
Zeit später. Rund 3,5 Jahre danach kommt nun die sogenannte Energiestrategie
2050 ins Parlament. Von der ursprünglichen Begeisterung der Ausstiegskoalition
von CVP, BDP, Grünliberalen, SP und Grünen ist nicht mehr viel zu spüren. Zu
gross sind innerhalb dieser Gruppe die Differenzen, zu gross ist auch der
Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Dies zeigt sich unter anderem
deutlich bei den verschiedenen Zielen. So konnte sich die unheilige Allianz
nicht zu einer Laufzeitbeschränkung der Kernkraftwerke mit Entschädigungsfolgen
für den Bund durchringen. Stattdessen sollen der Betrieb durch politische
Auflagen im Rahmen eines Langzeitbetriebskonzeptes verteuert und die Betreiber
so zur ›freiwilligen‹ Ausserbetriebnahme gezwungen werden.
Was will
die Energiestrategie? Ziel der
bundesrätlichen Energiestrategie ist das Verbot des Baus von neuen Kernkraftwerken.
Die heute 40 % Kernenergie in der Schweiz sollen
durch hohe Einsparungen beim Energieverbrauch und mit einer Verschärfung der
Effizienzvorgaben u.a. im Gebäudebereich und bei Geräten wie auch einer
massiven Erhöhung der Subventionen (Erhöhung der kostendeckenden
Einspeisevergütung KEV sowie der CO2-Abgabe)
erreicht werden. Die Energiestrategie gliedert sich in drei Pakete. Das erste
Paket, über welches der Nationalrat in dieser Session befindet, ein zweites,
welches ab 2020 mittels einer ökologischen Steuerreform weitere Vorgaben macht,
und schliesslich ein drittes ab 2030, welches weitere Einschränkungen und
allenfalls Verbote von Energieträgern vorsieht.
Was
das bedeutet
Bedarf an
neuen Kraftwerken zur Deckung der 25.000 GWh Strom
Energieträger Anlagen Bemerkungen
Photovoltaik 8,75 Mio. 8,75
Millionen Hausdächer à 20 m² wären für Stromspeicherung
und –ausgleich knapp 28
zusätzliche Pumpspeicherkraftwerke
mit 1000 Megawatt
Leistung nötig.
Wind 6.250 6.250
Windkraftwerke à 21 Megawatt und knapp 13 zusätzliche
Pumpspeicherkraftwerke
mit 1000 Megawatt Leistung für
Speicherung und Ausgleich.
Alle Windanlagen aneinandergereiht
ergäbe mehrere Reihen
von Windturbinen auf einer Länge
von 250 km auf dem
Jurakamm von Zürich bis Genf.
Biomasse 41.250 41.250 Biogasanlagen mit Gülle und Mist von je 50 Kühen
und
200 Schweinen. Um dies
zu erreichen, müsste alleine der
Schweinebestand von
aktuell 1,5 Mio. auf 10,4 Mio. erhöht werden!
Wasserkraft Da die
Wasserkraft praktisch ausgeschöpft ist, ist eine
Berechnung der Anlagen
bloss theoretischer Natur. Dies
bedeutet im Gegenzug
auch, dass die notwendigen Speicher-
kraftwerke bei Solar und
Wind so nicht möglich wären.
Zum
Vergleich: 25.000 GWh Strom aus Kernkraft
Kernkraft 2 Zwei
Anlagen à 1600 Megawatt Leistung. Diese Kraftwerke
entsprechen der neuen
Generation 3+, welche zurzeit in
Finnland im Bau ist.
Gleichzeitig entfallen bei der Kernkraft die
zusätzlichen
Speicherwerke, da Kernkraftwerke unabhängig
von Witterung und
Tageszeit produzieren können. Die
Angaben der Tabelle zeigen deutlich, dass ein Umbau unseres aktuellen
Energiesystems und der Ausstieg aus der Kernenergie weitgehend unrealistisch
sind und ein Grossteil der Stromproduktion künftig wegfallen wird. Dies ist
umso bedeutender, da mit einer geringeren Produktion die fossilen Energieträger
wie Kohle, Erdöl oder Gas nicht mehr durch Strom ersetzt werden können. Die
Energiestrategie führt somit zu einer viel grösseren Abhängigkeit vom Ausland,
mehr Emissionen, höheren Preisen und einer schlechteren Versorgungssicherheit
insgesamt.
Was kostet
das? Die
Kosten der linken ›Energiewende‹ sind gewaltig.
Konservativ geschätzt liegen sie im Bereich von 150 bis 200
Milliarden Franken. Das sind jährliche Zusatzkosten von 5 bis 7 Mrd.
Franken bis zum Jahre 2050. Pro Kopf bedeutet dies zusätzliche
Ausgaben von 750 Franken pro Jahr. Der Mittelstand, die Hausbesitzer wie auch
die KMU werden wegen der Energiewende und der Tatsache, dass die
Grossunternehmen stark entlastet werden, die nächsten Jahrzehnte jährlich also
massive Energie-Mehrkosten (Strom, Benzin, Heizöl, Gas und Kohle etc.) zu
tragen haben – ein Horrorszenario sondergleichen! Weitere Folgen wie der Abbau
von Arbeitsplätzen in der Schweiz aufgrund höherer Produktionskosten und
Wohlstandverlust der Bevölkerung sind dabei nicht einmal mitgerechnet.
Wie will
der Bundesrat die Ziele erreichen? Einerseits
mit mehr Einsparungen beim Energieverbrauch durch Effizienzmassnahmen. Dabei
wird nicht beachtet, dass durch die jährliche Masseneinwanderung von über 85
000 Personen auch der Energieverbrauch durch diese Personen entsprechend
ansteigt – die Einsparungen also wiederum wettmacht. Anderseits soll mit
zusätzlichen staatlichen Regulierungen, Zwangsmassnahmen und Verboten der
Energieverbrauch gesenkt werden. Die Belastung verteilt sich dabei auf alle Bereiche
des täglichen Lebens. Die Treibstoffkosten werden spätestens mit der zweiten
Phase und der ökologischen Steuerreform regelrecht explodieren. Die Heizkosten
(Heizöl, Gas, Kohle etc.) werden aufgrund der stetigen Erhöhung der CO2-Abgabe ebenfalls enorme
Summen verschlingen, bei gleichzeitig gewaltigen Zusatzkosten der notwendigen
Sanierungsmassnahmen. Das ohnehin bereits heute teure Wohnen wird definitiv zum
Luxus. Zusätzlich wird die Mobilität durch eine extreme Erhöhung der
Benzinpreise so verteuert, dass Gebiete abseits der grossen Städte noch weiter
benachteiligt werden.
Was
bringt mir das? Die
Energiestrategie bringt für die Bevölkerung und die Wirtschaft nur Nachteile.
Energiepreise steigen ins Unermessliche, Regulierungen und Zwangsmassnahmen verursachen
weitere Folgekosten. Gleichzeitig wird der Bürger mit Verboten
oder neuen Effizienzvorgaben massiv in seiner Freiheit behindert. Um
das Netz nicht zu überlasten, werden Vorgaben bzw. Abschaltungen zu gewissen
Tageszeiten für energieintensive Geräte wie Waschmaschinen, Kochherde,
Staubsauger etc. verfügt. Massnahmen, welche in einem Drittweltland Tatsache
sind, werden dann auch bei uns Einzug halten. Gleichzeitig vergrössert sich
unsere Abhängigkeit vom Ausland und den internationalen Märkten – die
Schweiz wird noch mehr erpressbar und verliert im selben Zug die
bislang gute Versorgungssicherheit mit eigener Produktion.
Fazit Die
gemachten Ausführungen zeigen eines deutlich: Die Energiestrategie 2050 wird
unser Land verändern, leider aber in massiv negativer Richtung. Die bisherige
funktionierende Energieversorgung der Schweiz wird abgelöst durch eine
utopische Wunschvorstellung mit zahlreichen Unbekannten. Anstelle von wenigen
Grossanlagen werden unzählige Kleinanlagen (Wind und Solar) die Landschaft
prägen. Die wunderschönen Panoramen unseres Landes werden künftige Generationen
wohl nur noch aus Büchern kennen… [2]
Die
SVP-Fraktion hat die Energiestrategie 2050 am 14. November bei einer vorbereitenden
Sitzung in Bern als untaugliche und schädlich abgelehnt; sie wird in der
Debatte mit zahlreichen Anträgen vertreten sein. Wie es u.a. heisst, zeigt sich
bereits jetzt, dass die Vorlage weder ihre Ziele bezüglich Effizienzsteigerung
und Erschliessung von neuen Produktionspotentialen, noch den Umbau des
Energiesystems verwirklichen kann. Zu gross ist die Differenz zwischen den
ideologisch geprägten Luftschlössern des Bundesrats und den Bedürfnissen von
Bevölkerung und Wirtschaft. Die Energiestrategie gefährdet damit nicht nur den
Wohlstand, sondern bringt mit ihrem ungesunden Mix auch Arbeitsplätze in Gefahr
und greift
in hohem Masse in die persönliche Freiheit und das Eigentum der Bürger ein.
Verbote
von einzelnen Energieformen, der Zwang, neue ›intelligente‹ Stromzähler zur
Kontrolle des Energieverbrauchs zu installieren, oder verschärfte
Anforderungen an Gebäudesanierungen sind dabei erst der Anfang.
Erst in späteren Massnahmenpaketen sind weitere, einschneidende Einschränkungen
und Zusatzbelastungen wie eine ökologische Steuerreform vorgesehen, welche die
Energie mit den geplanten Preissteigerungen praktisch zum Luxusgut machen
würden. Diese hinterhältige Vorgehensweise, wonach zuerst politische
Massnahmen beschlossen werden und dem Volk erst im Nachhinein die
Zwangsrechnung präsentiert werden soll, wird von der SVP-Fraktion vehement
bekämpft. Die SVP ist von Anfang an gegen diesen staatlichen Regulierungs- und
Subventionswahn vorgegangen und hat sich entsprechend intensiv in die
Kommissionsberatungen eingebracht. Unternehmen und Bevölkerung sind auf eine
zuverlässige Versorgung mit günstiger, stets verfügbarer und vom Ausland
möglichst unabhängiger Energie angewiesen. Die Energiestrategie versucht mit
dem Vorschlaghammer, das über Jahrzehnte bewährte System zu zerstören – sie ist
deshalb bereits im Ansatz zu bekämpfen. Die SVP wird neben einem
Nichteintretens- und Rückweisungsantrag über 80 Minderheitsanträge in diese
wichtige politische Debatte um die Zukunft der Energieversorgung einbringen. [3]
Die
Energiestrategie 2050, schreibt Kurt Tschan u.a. in seinem Artikel in der ›Basler Zeitung‹, ist das Ende des stolzen Stromlandes Schweiz und damit eine
Bankrotterklärung: Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird zunehmen. Während
die Wasserkraft zunehmend unter der milliardenschweren Subventionierung und
Abnahmegarantien von Wind und Sonne leidet, hat die Kernenergie weiterhin ein
akutes Imageproblem. »Historisch gesehen begann das Problem mit dem Abwurf
zweier amerikanischer Atombomben auf japanische Städte im Zweiten Weltkrieg«, sagt
Michael Schorer vom ›Nuklearforum
Schweiz‹. Wäre die Kernspaltung
zuerst friedlich genutzt worden und nicht militärisch, wäre dies heute
möglicherweise anders, ist er überzeugt. So aber blieb dieses Gefühl einer
ungeheuren Zerstörungskraft und Gefahr durch Strahlung in den Köpfen hängen.
Dabei, so sagt Schorer, sei dieses Denken emotional und ideologisch. Ein Verbot
der Kernenergie wäre seiner Ansicht nach willkürlich und auch deshalb
ungerecht, weil die Kernenergie in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz bewiesen
habe, dass sie nicht nur sicher, sondern auch wirtschaftlich sei. Wären die
Empfehlungen der IAEO im AKW Fukushima-Daiichi eingehalten worden, wäre der
Unfall nicht passiert. »Weltweit stehen derzeit rund 70 AKW im Bau«, sagt
er, da es sich um eine umweltschonende Technologie handle. So sind Schweizer
Kernkraftwerke nicht nur vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat
(Ensi) und von ihren Betreibern dauernd überwacht, sondern auch von der
Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Dies beweist ein Blick in das
Reaktorgebäude des Kernkraftwerkes Gösgen, dieser aus Edelstahl und Beton
mehrfach gesicherten Betriebsstätte, wo die Kernspaltung im
Reaktordruckbehälter kontrolliert und seit 35 Jahren ohne Zwischenfälle
erfolgt. Die 4 m langen Brennelemente liegen in tiefen Wasserbecken, deren
Inhalt trinkbar wäre, wenn das Wasser gereinigt würde. »Es
dürften gesamthaft nicht mehr als 2000 Personen in allen Kernkraftwerken sein,
die rund 40 % des Schweizer Stroms produzieren«, sagt Schorer.
Leben mit
Radioaktivität Selbst die
Tatsache, dass die Erde und damit auch die Menschen ständig natürlicher
ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, hat die Schweiz von ihrer
Kernkraftphobie nie geheilt. Kosmische Strahlungen aus dem Weltall sind ebenso
alltäglich wie die terrestrische Strahlung aus dem Gestein unter den Füssen.
Wer beispielsweise im Flugzeug unterwegs ist, kriegt eine höhere Dosis ab. Obwohl tiefe radioaktive Dosen möglicherweise
sogar gesundheitsfördernd wirken, wurden die Grenzwerte von den Behörden
kontinuierlich gesenkt. Sie befinden sich heute auf einem tieferen Wert als die
natürliche Strahlung in unserer Umwelt. Während grosse Teile der evakuierten
Zone des japanischen Kernkraftwerks Fukushima, wo es 2011 nach einem Tsunami zu
einer grossen Freisetzung von radioaktiven Stoffen gekommen ist, gemäss den
japanischen Behörden nach wie vor nicht dauernd bewohnt werden dürfen, kommen
in den Alpen seit Tausenden von Jahren die gleichen Menschen mit der gleichen
Strahlenbelastung gut zurecht, sagt Schorer. Wie irrational das Thema
Kernenergie in der Schweiz abgehandelt wird, zeigt auch das Moratorium aus dem
Jahr 2006. Seit acht Jahren dürfen ausgediente Brennelemente nicht mehr zur
Wiederaufarbeitung ins Ausland gebracht werden. Die Folge davon ist, dass sich
im Zwischenlager in Würenlingen (Zwilag) mehr radioaktive Stoffe ansammeln und
die Ressource Uran nicht konsequent verwertet wird. Auch im Bereich der
Zwischenlagerung gehört die Schweiz zu den führenden Nationen. Das Zwilag in
Würenlingen ist ein Vorzeigeobjekt, es gibt beinahe so viele ausländische
Besucher wie schweizerische. »Erst dieser Tage war der Chefdesigner der
chinesischen Kernkraftwerke zu Besuch«, sagt Silvia Wertli, die Besucher
durch das Lager führt, »und hat sich sehr beeindruckt gezeigt.« Wer
denkt, er lande hier in einem dunklen, verstrahlten Loch, wird rasch eines
Besseren belehrt. »Ganz anders als in Gorleben fühlt man sich hier nach zwei
Stunden Arbeit ohne Tageslicht noch gut«, sagt Wertli, während sie sich auf
den Sockel eines Castor-Behälters setzt und ihren Rücken wärmt. Als sie
schliesslich die Halle wieder verlässt, kontrolliert sie die Strahlenbelastung
an ihrem eigenen Körper. Das Resultat: ein Mikrosievert. Die gleiche Dosis, wie
wenn sie sich zehn Stunden lang im Freien aufgehalten hätte.
Recycling im Zwilag Die
radioaktive Belastung aller Mitarbeitenden, die beruflich mit ionisierender
Strahlung zu tun haben - also auch
medizinisches Personal beim Röntgen und der Krebstherapie - darf 20 Millisievert pro Person und Jahr nicht
erreichen. Dies wäre das 20'000fache eines Mikrosieverts. Vorgaben, die im
Zwilag, das seit 13 Jahren im Betrieb ist, übertroffen werden. Zum Vergleich:
Die natürliche Strahlung im Schwarzwald beträgt 20 Millisievert pro Person und
Jahr. Die radioaktiven Abfälle, die in der Schweiz bis zum Jahr 2050 anfallen,
werden nicht mehr Platz benötigen, als es in der alten Halle des Hauptbahnhofs
Zürich gibt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. »Der
Füllstand im Zwilag liegt bei den hochradioaktiven Behältern heute bei rund
einem Fünftel«, sagt Christian Hösli, der stellvertretende Zwilag-Chef.
Bei den schwach- und mittelradioaktiven Abfällen werden 80 bis 99 % des
Materials recycliert, sagt er und führt in den Kommandoraum des Plasma-Ofens,
wo diese Kategorie der radioaktiven Abfälle zwischen September und Dezember bei
Temperaturen von bis zu 20'000 Grad mit einem Plasmabrenner aufgeschmolzen
wird. In kleinen Werkstätten wird angeliefertes Material gereinigt,
radioaktiver Staub von der Oberfläche von Maschinenteilen oder Utensilien
entfernt. Auch diese Gegenstände können recycelt werden.
Die neuen Risiken Auch bei
der Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle ist die Schweiz zu einem
internationalen Forschungsplatz geworden. Im Felslabor im Mont Terri, unweit
des Zentrums von St-Ursanne, geben sich Forscher die Klinke in die Hand. Die
technischen Voraussetzungen für den Bau eines Endlagers sind nach insgesamt 40
Jahren Forschungstätigkeit gegeben. Die Nationale Genossenschaft für die
Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) wird im Januar sagen, wo die
Voraussetzungen für ein Tiefenlager am besten sind. 15'000 Seiten dick wird die
Dokumentation der Nagra sein, die mindestens 148 Berichte umfassen wird und
Fragen zu den Eigenschaften des Gesteins, der Langzeitstabilität, aber auch zur
Bautechnik, detailliert beantwortet, wie Annatina Foppa vom Bundesamt für Energie bestätigt. In
einer Tiefe von 200 bis 800 Metern werden die radioaktiven Abfälle in
Lagerstollen mit Bentonit, einem natürlichen Material, verfüllt. Nach 30 bis 40
Jahren ist die Radioaktivität von 100 auf 0,15 % abgeklungen. Trotzdem sollen
die Behälter eine Million Jahre lang im Boden bleiben, bis auch der letzte Rest
Radioaktivität abgebaut ist. [4]
Da die
Energiewende offensichtlich nirgendwo derart rasch vorangetrieben werden soll
wie im Nachbarland Deutschland und bei uns, dürfte hierzu auch das nachfolgende
an die deutsche Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks gerichtete offene
Schreiben aufschlussreich sein.
Sehr
geehrte Frau Dr. Hendricks, es ist
erstaunlich, wie desinformiert Politikerinnen sein können. In diesem Jahr ist
ein Buch erschienen: ›Die Diktatur
der Dummen‹ . BILD schreibt am
05.12.2014:
»Umweltministerin
Barbara Hendricks (62, SPD) will die Staatsdiener des Bundes dazu bringen,
künftig weniger Auto zu fahren und öfter das Fahrrad zu nutzen, oder zu Fuß zu
gehen. Dazu hat die Regierung am Mittwoch, 3. 12. 14, das ›Aktionsprogramm Klimaschutz 2020‹ beschlossen. Konkret: Rad- und Fußverkehr haben ein erhebliches
Potential zur Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen.« Eine
Bundesbildungsministerin hatte vor einiger Zeit ›kohlendioxidfreie Städte‹
gefordert. Das sind Städte ohne Bier und Blumen, weil beide Kohlendioxid
brauchen. In diesen Städten laufen alle Leute mit Gasmasken herum, die das
ausgeatmete Kohlendioxid absorbieren. Haben Sie einmal ausgerechnet, um wieviel
Prozent die globale Kohlendioxid-Emission gesenkt wird, wenn deutsche Beamte
mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zum Dienst fahren?
- Wissen Sie, was Klima ist? Wie kommen Sie auf
den törichten Gedanken, daß man statistische Mittelwerte schützen könne?
- Wie kommen Sie auf die unsinnige Idee, daß
Kohlendioxid-Emissionen einen schädlichen Einfluß auf das Klima haben sollen?
Wie wollen Sie das begründen, wenn Sie völlig fachfremd sind?
- Wie soll die Globaltemperatur durch
Kohlendioxid-Emissionen steigen, wenn die Absorption der 15µm-IR-Abstrahlung
der Erdoberfläche durch das Kohlendioxid der Troposphäre längst gesättigt ist?
Das steht schon im Enquête-Bericht des Bundestages von 1988.
- Haben Sie einmal überlegt, daß die Klima-Sensitivität
des Kohlendioxids weniger als 1°C beträgt? Alle Kohlevorräte der Erde müßte man
verbrennen, um den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre zu verdoppeln. Merken Sie
nicht, daß das ›Zwei-Grad-Ziel‹ Ihrer Kollegin Dr. Merkel totaler
Unsinn ist?
- Haben Sie noch nie gehört, daß die
Globaltemperatur seit 16 Jahren sinkt, obwohl die Kohlendioxid-Emissionen
steigen?
Mit dem
Radfahrerprogramm zum ›Klimaschutz‹ haben Sie sich peinlich blamiert. Das
wäre nicht weiter schlimm, wenn wir Bürger nicht so unsinnig viel Geld für Ihre
Desinformiertheit bezahlen müßten. Schon voriges Jahr konnten 600.000 Haushalte
wegen
des Klimawahnsinns ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen. Die Energiewende
führt zur Desindustrialisierung Deutschlands. Ganze Industriezweige wandern
wegen der zu hohen Stromkosten aus - mitsamt
den Arbeitsplätzen.
Mit
freundlichen Grüßen - Dipl.-Chem.
Dr. rer. nat. Hans Penner PS: Kopien
an Fachleute, Multiplikatoren, Politiker, Medien und Bürger
Der Autor
dieses Briefes hielt bereits im Juni 2012 folgendes fest:
- Kohlendioxid ist kein Schadstoff, sondern der
wichtigste Pflanzennährstoff. Kohlendioxid beeinflußt das Klima nicht
erkennbar.
- Die Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre
korreliert nicht mit der Globaltemperatur.
- Schon 1988 hatte der Enquête-Bericht des
Bundestages festgestellt, daß die Absorption der 15µm-Erdoberflächenabstrahlung
durch das Kohlendioxid der Atmosphäre praktisch gesättigt ist.
- Wie u. a. Professor Lindzen in seinem Vortrag
vor dem Britischen Unterhaus am 22. 2. 2012 erläuterte, besteht
wissenschaftlicher Konsens darüber, daß die Klimasensitivität des Kohlendioxids
unter 1° C liegt.
- Um eine Verdoppelung des Kohlendioxid-Gehalts
der Atmosphäre auf 0,8 Promille zu erreichen, müßten sämtliche Kohle-, Erdöl-
und Erdgas-Vorräte der Erde verbrannt werden.
- Obwohl Sonnen- und Windenergie umsonst sind,
sind Wind- und Solarstrom wegen der hohen Erzeugungskosten wesentlich teurer
als Fossil- und Nuklearstrom.
- Wind- und Solarstrom eignen sich nicht für
die Einspeisung in Netze, weil Energiedichte und Stetigkeit zu gering sind.
- Kernenergie ist hinreichend sicher,
preisgünstig und ohne Rohstoffprobleme. Die
Kernenergienutzung wird weltweit ausgebaut. [5]
Anmerkung politonline d.a.: Dennoch
stehen Gegner der von Regierungsseite propagierten Massnahmen bislang praktisch
auf verlorenem
Posten, denn wenn die UNO und die ihr ergebenen Funktionäre einmal beschlossen
haben, dass ein Klimawandel resp. eine Erwärmung stattfindet, und dass
daran im wesentlichen der Mensch die Schuld daran trägt, dann muss das auch so
bleiben, allein schon deswegen, weil das Heer der Beamten sich offensichtlich
nicht eines Besseren belehren lässt, sondern der Klimadoktrin der UNO fast
ausnahmslos Folge leistet. Und da UNO-Anhängern in den Medien beständig Raum
eingeräumt wird, damit sie ihre Thesen verbreiten können, ein solcher jedoch
den mit Gegenbeweisen antretenden Fachkräften und Wissenschaftlern vorzugsweise
vorenthalten wird, kann die Aufklärung der Bevölkerung gar nicht vorankommen.
Hinzu kommt, dass Klimaskeptiker gewissermassen Gefahr laufen, zu neuen Feinden
der Menschheit erklärt zu werden.
Ob der CO2-Ausstoss überhaupt einen
Einfluss auf die Erderwärmung hat, ist noch immer umstritten. Man gewinnt
ferner den Eindruck, dass das im Verhältnis geradezu winzige Europa das gesamte Klima der
Erden zu retten hätte!
Siehe hierzu http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2168 6. 10. 13 Schuld und
Freikauf
[1] Die Energiestrategie
des Bundesrates http://www.parlament.ch/d/suche/Seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20130074 Positionspapier
der SVP zur Energiepolitik
[2] http://www.svp.ch/aktuell/editorials/energiestrategie-2050-200-milliarden-kosten-bei-mehr-auslandabhaengigkeit/ 26. 11. 14
Energiestrategie 2050: 200 Milliarden Kosten bei mehr
Auslandabhängigkeit - Von Hansjörg Knecht - SVP-Nationalrat
und Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie, Leibstadt (AG)
[3] http://www.svp.ch/aktuell/medienmitteilungen/energiestrategie-2050-schaedlich-und-teuer-fuer-bevoelkerung-und-wirtschaft/ 14. 11. 14
[4] http://bazonline.ch/schweiz/standard/Die-Abschaffung-der-Kernenergie/story/31168163 19. 11.
14 Die Abschaffung der Kernenergie - Von
Kurt Tschan
[5] Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. Hans Penner - D-76351
Linkenheim-Hochstetten post@hanspenner.de www.hanspenner.de www.fachinfo.eu/fi084.pdf
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