Das Brexit-Votum - nur ein weiterer Coup der globalen Machtelite - Von Michael Morris 03.07.2016 23:29
Das Ziel letzterer, führt Morris aus, ist und bleibt die Unterwerfung Europas
und die
Zerschlagung seiner Nationalstaaten. Sie setzen alles daran, nationale
Identitäten zu zerstören, damit es am Ende keine stolzen Deutschen oder
Tschechen mehr gibt, sondern nur noch ein geschichts- und identitätsloses
Mischvolk, über das die Hintermänner in London und Washington nach Belieben
verfügen können. Die EU wird zerfallen und England wurde nun rechtzeitig aus
dem kommenden Chaos herausgenommen, indem es künftig nicht mehr durch
Knebelverträge an Brüssel gebunden ist.
Meiner Meinung nach muß der Austritt der Engländer aus
der EU überhaupt keine negativen Folgen haben, denn für die englische
Wirtschaft und die englische Währung könnte er mittel- bis langfristig von
großem Vorteil sein, da sie sich nicht mehr einem Haufen Orientierungsloser in
Brüssel unterwerfen müssen. Während die durchschnittliche offizielle (!)
Arbeitslosenquote im April 2016 in der Euro-Zone bei 10,2 % lag, waren bei den
Briten nur 4,9 % der Erwerbsfähigen arbeitslos. Die Briten müssten künftig
keine Flüchtlinge mehr aufnehmen und sie bräuchten sich nicht mehr an die Menschenrechtskonvention
der EU zu halten. Ihre Sicherheitslage würde sich massiv verbessern. Zudem müßten
die Engländer künftig nicht mehr für Ungarn, Bulgarien, Litauen, Polen.
Lettland, Rumänien, Griechenland, Estland, Malta, Slowenien, Tschechien,
Portugal, Slowakei, Zypern, Kroatien, Luxemburg, Spanien und Irland bezahlen.
Damit sollten sie sich rund 5 Milliarden Euro jährlich ersparen.
England war das einzige Land, das immer
im großen Stil quergeschossen hat und die Macht der EZB und der EU-Bürokraten
beschränkte. Nun gibt es niemanden mehr, der die finsteren Pläne des Herrn
Draghi durchkreuzen kann, da Deutschland als die einzig verbliebene
Führungsnation in der EU längst allen Widerstand gegen Brüssel aufgegeben hat.
England hatte Deutschland nach dem Mauerfall in den Euro
gezwungen, selbst aber sein Pfund behalten. Heute hat man Deutschland da, wo
man es haben wollte, nämlich geschwächt und in Auflösung begriffen. Der
Chefroboter mit Namen Angela Merkel erfüllt die Vorgaben derer, die ihn dirigieren, vorbildlich. Wann werden die Europäer wohl
begreifen, daß Merkel die
Sanktionen gegen Russland nur aufrechterhält, weil die Amerikaner es so wollen?
[1]
Diesbezüglich schreibt Albrecht Müller
auf den ›Nachdenkseiten‹: Die Indizien dafür, daß Angela Merkel eine geführte
Führungsperson ist, häufen sich
Bevor sich Skeptiker mit dem
Schlachtruf ›Verschwörungstheoretiker‹ zu Wort melden, muß - wie schon einmal - etwas
Selbstverständliches geklärt werden: Es wäre leichtfertig, hätte der
US-Präsident nach Überwindung des Naziregimes nach 1945 nicht verfügt, daß der Einfluß auf die
amtierenden Führungspersonen in Deutschland durch die Dienste und den
Auswärtigen Dienst der USA gesichert werden muß. Diese Instruktion ist mit Sicherheit nicht hinfällig. Und sie
ist mit genauso großer Sicherheit bei der Wende 1989/1990 erneuert worden und
auf das Personal in Ostdeutschland erweitert worden, wenn das nicht schon
vorher geschehen war. Es ist also ziemlich müßig, der USA und anderen
Alliierten sowie den betroffenen Deutschen Vorwürfe zu machen. Etwas
Selbstverständliches hebelt man dadurch nicht aus. Man kann es in seiner
Wirkung entschärfen, wenn man offen darüber spricht und damit der deutschen
Öffentlichkeit hilft, die verschiedenen Äußerungen und Schachzüge der deutschen
Führungspersonen besser und sachgerechter einordnen zu können. Deshalb schreibe
ich über die Indizien:
1.
Das neueste Indiz:
Angela Merkels Warnung vor Eile bei der Umsetzung der Abstimmung in
Großbritannien. Sie hatte schon in der ›Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung‹ vom 26. Juni Sonntag überraschend und gegen die sonstige Tonlage
dafür geworben, den Briten nach der Volksabstimmung über den Brexit Zeit zu
lassen. Daß das in unserem Interesse
geäußert sein könnte, ist nicht einzusehen. Es ist im Interesse der
Angelsachsen, der Briten und ihres engsten Verbündeten, der USA geäußert
worden. Für Merkels besonderes Engagement in dieser Angelegenheit spricht auch,
daß ihre engsten Paladine, der
Staatsminister im Kanzleramt Peter Altmaier und der außenpolitische Star der
Union, Norbert Röttgen, nachsetzten.
2.
Zu früheren Indizien:
-
Angela Merkel bleibt unberührt bei ihrer Unterstützung der
Freihandelsabkommen.
-
Angela Merkel unterstützt die forcierte Aufrüstung ohne jegliches
Zögern. Sie ließ Ursula von der Leyen an der langen Leine laufen, als diese
immer wieder mehr militärisches Engagement forderte.
-
Angela Merkel hat ohne Not die Forderung der USA nach einer Erhöhung der
Rüstungsausgaben über 2 % des BIP und auf das von den USA geforderte Niveau von
3,4 % unterstützt.
- Sie hat die Beteiligung deutscher
Soldaten und deutschen militärischen Geräts an den Manövern an der russischen
Grenze nicht infrage gestellt, sondern unterstützt.
-
Sie hat nichts getan, um die harsche Kritik ihrer CDU- und CSU-Kollegen
an der Warnung des Außenministers Steinmeier vor neuem Säbelrasseln zu beenden.
- Sie hat die von der USA geforderten
und eingeführten Sanktionen gegen Rußland nie ernsthaft infrage gestellt und
stattdessen unterstützt, und dies, obwohl sie der deutschen Wirtschaft mehr
schaden als der Volkswirtschaft der USA oder Großbritanniens.
-
Das Abhören ihres Handys hatte Merkel ausgesprochen tief gehängt. So als
würde sie das eigentlich nicht ernsthaft berühren. Vielleicht erleichtert dies
ja auch die Kommunikation.
-
Ihr Umgang mit Rußland ist nicht weniger aggressiv, als der Umgang der USA mit Rußland. Sie
ist so zum Beispiel anläßlich des 70. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkrieges zwar
in Moskau aufgetreten, aber mit einem Tag Verzögerung, und sie nannte
anschließend noch in Moskau die Annexion der Krim verbrecherisch. Ungewöhnliche
Töne im Umfeld des Gedenkens an Millionen Tote. Angela Merkel ist ein verlässlicher Partner
der USA in Deutschland, so verlässlich, daß man daran zweifeln muß, daß genuin
deutsche Interessen noch die notwendige Förderung erfahren. Sie ist nicht
allein. Sie ist umgeben von anderen ähnlich gelagerten Politikern und
Journalisten. Noch eine Anmerkung zur
Wahrscheinlichkeit, daß die USA hierzulande Politiker direkt und in ihrem Sinne
beeinflussen: Sie haben in der Ukraine vor dem erwirkten Regime Change und im
Umfeld des Maidan 5 Milliarden $ investiert – vor allem in NGOs, in sogenannte
Non Government Organisationen. Deutschland ist um vieles wichtiger. Daß hierzulande
mit weniger Einflußversuchen zu rechnen sein könnte, kann man wohl nicht erwarten.
Sich beklagen macht keinen Sinn.
Stattdessen beobachten und weitersagen.
[2]
Im Gegensatz zu den Äußerungen der
europäischen Presse, legt Thierry Meyssan von ›Réseau Voltaire‹ dar, ist die City of London nicht direkt vom Brexit betroffen.
Angesichts ihres speziellen unabhängigen Status, der sie direkt unter die
Hoheit der Krone stellt, war sie nie Bestandteil der EU. Sicherlich wird sie
nicht mehr als Sitz bestimmter Firmen dienen können, welche jetzt in die EU
abwandern werden, aber ganz im Gegensatz dazu wird sie die Souveränität Londons
jetzt dazu nutzen können, den Markt mit dem Yuan zu entwickeln. Bereits im
April hat sie die dazu nötigen Privilegien erhalten, indem sie ein Abkommen mit
der chinesischen Zentralbank geschlossen hat. Darüber hinaus dürfte sie ihre
Aktiviäten als Steuerparadies für die Europäer ausbauen. [3]
Schreiben
an den EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker
Sehr geehrter Herr Juncker, als politisch interessierter
Bundesbürger beobachte ich mit großer Sorge, aber auch mit Genugtuung, was sich
zurzeit in Europa so alles tut. Selbstverständlich informiere ich mich
zusätzlich zum deutschen Staatsfunk auch aus anderen Quellen.
Ich bitte um Verständnis, aber die
Arroganz und Intoleranz mit der gerade Sie und Ihr deutscher Kollege Martin
Schulz sich in den letzten Tagen gegenüber einem souveränen Land wie
Großbritannien, das sich im übrigen als Atommacht und ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat
nicht verstecken muß, verhalten haben, bestätigt die Machtbesessenheit der
heutigen EU. Weder Sie noch irgendein anderes Kommissionsmitglied haben das
Recht, nun die schnelle Notifizierung des Austritts gegenüber der EU zu
fordern, wohl wissend, daß es sich hier doch nur um das Ergebnis einer
demokratischen Volksbefragung handelt, die, anders als in der Schweiz, für die
britische Regierung keineswegs verbindlich ist und schon gar keinen Zeitpunkt
präjudiziert. Mit Ihrer ›Beleidigte-Leberwurst-Taktik zeigen Sie einmal mehr das wahre
Gesicht der EU, was mir und vielen Bürgern Deutschlands schon lange schwer im
Magen liegt und woran Europa zerbrechen könnte, was weder Sie noch ich möchten.
Ihr Verhalten gegenüber den Briten ist
undemokratisch und respektlos. Ja, Europa sollte sogar dankbar sein für diesen
Augenöffner, daraus lernen und die richtigen Konsequenzen ziehen. Und Europa
braucht dringend eine Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit unter strikter Anwendung des Subsidiaritätsprinzips. Das gilt nicht
nur für den Sozial- und Menschenrechtsbereich, sondern auch für die verheerende
Flüchtlingspolitik und den Umgang mit dem Euro, was ohne jeden Zweifel den
Ausgang des britischen Referendums stark beeinflußte. Wer Menschen aus ganz Afrika und Asien zu sich
ruft, sollte sich gefälligst auch alleine um sie kümmern und die daraus
entstehende Verantwortung nicht auf andere abwälzen. Das alles zeugt von
maßloser Überheblichkeit einzelner Politiker. Die EU hat versagt und so kann
ich nur hoffen, daß es schon bald zu einer Überarbeitung des EU-Vertrags kommen wird,
der die Kompetenzen der Kommission sowie des EU-Parlaments erheblich
einschränken wird. In einem Europa, wo alle nach der Brüsseler Pfeife tanzen,
fühlen sich Menschen nicht mehr wohl. Echte Demokraten respektieren die
Interessen der Bürger ihrer Mitgliedstaaten und unterstellen ihnen keine
Verräterschaft.
Übernehmen Sie Verantwortung und treten Sie zurück.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Hildebrandt
mailto:Hildebrandt.Klaus@web.de
[1] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/michael-morris/dieser-krieg-wird-heiss.html 30. 6. 16
Dieser Krieg wird heiß - Michael Morris [2]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=34006 28. 6. 16 28. Juni 2016 - Albrecht
Müller
[3] http://www.voltairenet.org/article192536.html 27. 6. 16
27 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer - Der Brexit verteilt die
geopolitischen Karten neu! - Von Thierry Meyssan
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